Wir sind am Sonntag von einem einwöchigen Besuch in einem Sanatorium in Truskavets zurückgekehrt.
Meine Frau ist nach der Änderung ihres Passes (Namensänderung) aus dem Oblast Dnepropetrowks angereist, ich aus Deutschland.
Truskavets ist bekannt durch seine Heilwasser unter anderem Naftusija, das direkt vor Ort getrunken werden muß, da es sich in Verbindung mit dem Luftsauerstoff schnell zersetzt.
Wir haben gebucht in einem großen Sanatorium, wer näheres wissen will, bitte per PN oder E-Mail, ich will hier keine unerlaubte Werbung platzieren. Sieben Übernachtungen inklusive Vollpension für umgerechnet 400€ gesamt, also nicht pro Person. Im Preis enthalten sind der Besuch beim Kurarzt, viele Anwendungen und Untersuchungen. Wenn der Kurarzt es als notwendig ersieht, sind auch Untersuchungen beim Kardiologen, Urologen etc. im Preis inbegriffen. Der Kurarzt entscheidet, welche Anwendungen man bekommt und welche weiteren Untersuchungen notwendig sind.
Kostenpflichtig sind:
- Blutuntersuchung - 80 Griwna
- Salzgrotte - 25 Griwna
- halbstündige Massage - 120 Griwna
Es war bereits unser zweiter Aufenthalt in diesem Sanatorium. Wir waren bereits im letzten Herbst dort, da meine damals noch Verlobte mir das Heilwasser für meine Probleme im Nachgang eine Divertikulitis (eine Darmentzündung) empfohlen hatte. Und das Wasser hat seine Wirkung getan, sämtliche Beschwerden sind weg und ich kann auch wieder Milchprodukte essen.
Das Sanatorium ist sehr gepflegt, mit einem riesigen gepflegten Park, die Zimmer sind sauber, sämtliche Spielgeräte auf dem Spielplatz sind in einem tadellosen Zustand.
Die Speisen im Restaurant sind vielfältig und einwandfrei mit einem großen Salatbuffet, obwohl ich nicht alles kannte, habe ich doch immer etwas gefunden, was mir schmeckt.
Für die abendliche Freizeitgestaltung gibt es Tanz, Karaoke und Kino bzw. Konzerte.
Der Ort ist nach meiner Meinung auch gut geeignet für ein erstes Treffen, da es sehr konzentriert Nachtklubs, Restaurants, Sehenswürdigkeiten (sogar ein Delphinarium) und Natur bietet.
Das Publikum sind vor alle Menschen aus der Ukraine, Azerbeijan, und ein paar Polen und Russen. Im letzten Herbst war es noch vielfältiger vor allem die Anzahl der Russen ist drastisch zurückgegangen. Das mag vor allem an den fehlenden Flügen aus Rußland liegen, vielleicht auch an der neuen Bandera-Statue im Zentrum oder auch daran, daß sie nicht mehr willkommen sind (in einem Hotel in der Stadt prangte ein Schild mit der Aufschrift "Okkupanten sind nicht willkommen").
Ich bin am Freitag den 13. von Nürnberg kommend über Österreich, Ungarn, Grenzübergang Berehove angereist. Auf Grund der beginnenden Pfingstferien bin ich in Deutschland und Österreich mehrere Stunden im Stau gestanden, so daß ich mitten in Ungarn übernachten mußte und erst am Samstag am späten Vormittag an der Grenze war und 90 Minuten für den Grenzübertritt benötigte. Bei der Rückreise waren es nur 40 Minuten. Von Berehove ging die Reise weiter nach Stryi und dann noch wenige Kilometer nach Truskavets. Der Straßenzustand war durchwegs gut, auch auf der Strecke durch die Karpaten waren die großen Löcher an den Brückenfugen beseitigt. Nur beidseits der Karpatenkämme, an den Gefällstrecken, an denen die LKWs bremsen müssen, war der Belag beschädigt.
Die Navigationssysteme bieten für den Weg nach Truskavets die Abfahrt in Hirne (kurz vor Stryi) an, das ist nicht zu empfehlen, denn es führt zu einem massiven Schlaglochslalom. Ähnliches gilt für den direkten Weg den das Navigationssystem ab Lwow anbietet. Es ist in beiden Fällen die etwas längere aber gute Strecke über Stryi zu empfehlen.
Insgesamt empfehlenswert, für Menschen meines Alters, die bereits mit den ersten Zipperlein zu kämpfen haben, sehr empfehlenswert.