Lemberger Ghetto

  • Die Reste des Lemberger Ghettos nördlich des Schloßberges, das Arbeitslager Janowka und ein kleiner Gedenkstein finden sich in der Stadt. Aber im Unterschied zu heimischer Geschichtsaufarbeitung wird hier weitgehend ausgeblendet. Wer in dieses Kapitel westukrainischer Geschichte einsteigen will, besucht am besten das Museum "Territory of Terror", wo deutsche und sowjetische Besatzung anschaulich dargestellt wird.

  • Der Bereich wurde erst in den letzten Jahren so hergerichtet wie man ihn jetzt zu sehen bekommt. Vor 15-20 Jahren war da eigentlich nichts. Nur der Abstellplatz für eine Art Güterbahnhof. Aber das wissen natürlich die jetzt kommenden Touristen nicht. Also alles nur "Show". Der Ort mag historische Relevanz haben. Die gezeigten Anlagen sind alle neu. Vielleicht haben da ein paar clevere Tourismus-Manager die Idee von "Klein-Auschwitz" gehabt...

  • Noch schlimmer sieht es im Norwesten Lviv´s in Janowka aus, wo sich seinerzeit ein Arbeitslager der Deutschen Ausrüstungswerke befand. Unzählige Menschen kamen hier ums Leben. Auf dem eigentlichen Vernichtungsfeld hinter dem Lager wurde zwar auf Drängen von jüdischen Hinterbliebenen ein kleiner Gedenkstein aufgestellt, aber sonst findet sich gar nichts. Bis vor kurzem war hier noch eine Hundeschule des Innenministeriums aktiv, jetzt im Sommer 2019 trifft man auf ein recht verwahrlostes Wachhäuschen mit zerrissenem Plakat, welches das Lagerorchester zeigt.


    Quelle: Janowska

  • Bin seit 2003 regelmäßig da mit meiner Ukrainka und verbringe meist die schönen Sommer dort unweit vom Striyski Park.


    Seit 2003, das sind schon ein paar Jährchen. Ich werde höchstwahrscheinlich zum ersten Mal Lviv alleine besuchen. D.h. Flug, Hotel Zentrum. Hast du eventuell einen Tipp bzw. Kontakte
    zu Personen die Interesse hätten, mir die ersten beiden Tage vor Ort ein wenig alles zu zeigen bzw. auch Tipps geben. Selbstverständlich auch gegen Bezahlung.

  • Ich frage so direkt suchst Du einen Stadtführer oder eine attraktive Begleitung.. tausche am besten gleich am Flughafen Geld um, ganze 5 UAH (ca. 0,18ct) kostet die Trolleybusfahrt welche man direkt beim Fahrer bezahlt. Am Flughafen gleich rechts wenn man rauskommt gehts in den Trolleybus Nr. 29 und in weniger dreißig Minuten bist Du an der Endstation Universität. Dort in der Gegend sind viele Cafes und Bistros, wo tags und abends viele Studentinnen anzutreffen sind. Englisch ist meist kein Problem. Und eine gar kostenlose Stadtführung bietet Gratis Stadführung Lemberg - Tägliche Lviv Free Walking Tour - Lviv Buddy, wenn Du täglich um 10:30 Uhr am Amphitrite Brunnen auf dem Marktplatz Rynok bist und dann nebenbei weitere Kontakte knüpfen kannst..


    Quelle: The full list of the current Lviv public transport routes on the map. Buses, trams, trolleybus, route taxis in Lviv. (Flughafen ist unten links für den Start..)

  • Direktheit hat eine ehrliche Eigenschaft an sich :-).


    Es hat sich schon mehr auf Stadtführer bezogen, also ich brauche nicht unbedingt jemanden der mir Stundenlang erklärt wer welches Gebäude gebaut hat, einfach jemanden
    der mir gute Plätze, Restaurants und wo man abends auch gut weggehen kann zeigt. Mir einfach ein wenig Orientierung gibt über die Stadt, Leute, Kontaktmöglichkeiten etc.
    Von dem kann dies auch gerne eine männliche Person sein.
    Attraktive weibliche Geschöpfe werden mir dann hoffentlich am Tage wie auch im Nachtleben begegnen. :)
    Wie ist grundsätzlich deine Erfahrung, komme ich mit Englisch gut klar? In der nähe von Universitäten dürfte dies kein Thema sein. Aber mehr
    auf den Alltag im Zentrum und im Nachtleben bezogen?

  • Um den Rynok, Prospekt Svaboda oder Schevshenko läufts in den meisten Restaurants fast durchweg englisch, ebenso am Flughafen, Autoverleih oder in den Museen. Schon bei den Taxifahreren wird´s aber eng und weiter weg geht dann nur ukrainisch oder russisch. Zweiteres ohne Stirnrunzeln, wenn man westlicher Ausländer ist..


    Ach und empfehlen möchte ich noch eine Monatskarte für sämtliche Straßenbahnen und Trolleybusse der Stadt, die man an den kleinen Kiosken überall erwerben kann. Preis unglaubliche 160 UAH, was runde 6€ sind..


    Türöffner zur Ukraine: Deutsch - Ukrainisch für Anfänger – Inhalt

  • Um den Rynok, Prospekt Svaboda oder Schevshenko läufts in den meisten Restaurants fast durchweg englisch, ebenso am Flughafen, Autoverleih oder in den Museen. Schon bei den Taxifahreren wird´s aber eng und weiter weg geht dann nur ukrainisch oder russisch. Zweiteres ohne Stirnrunzeln, wenn man westlicher Ausländer ist..


    Ach und empfehlen möchte ich noch eine Monatskarte für sämtliche Straßenbahnen und Trolleybusse der Stadt, die man an den kleinen Kiosken überall erwerben kann. Preis unglaubliche 160 UAH, was runde 6€ sind..


    Türöffner zur Ukraine: Deutsch - Ukrainisch für Anfänger – Inhalt



    DAS ist heute so. Mit der Sprache. Vor 15 oder 20 Jahren war Lviv absolut nicht entwickelt was den Tourismus angeht. Da kamen Touristen höchstens aus Russland oder Polen. Die Monatskarte ist meiner Meinung nach nicht zu empfehlen. Du kannst damit - anders als bei uns - ja nicht alle Transportmittel nutzen. Nur eben Straßenbahnen und Trolley-Busse. Die Mashrutkas hingegen werden immer noch bar bezahlt und sind das Hauptverkehrsmittel in der Stadt (7 UAH, ca. 0,30 Euro). Und am Airport würde ich höchstens 5 Euro umtauschen. Denn da sind die Kurse deutlich schlechter als in der Innenstadt. Auch sonst sind die Preise überall deutlich gestiegen. Letztes Jahr konnte man den Euro noch zum Kurs von 1:33 tauschen. Inzwischen sind wir bei 1:26 angelangt. Also ein Minus von knapp 20 Prozent. Im Gegenzug sind die Preise in UAH aber nach oben gesetzt worden. Letztes Jahr z.B. für Ziggis noch 34 UAH pro Schachtel (etwas über einen Euro). Heute für die gleiche Marke 48 UAH (1,85 Euro). Und dieser Preis klettert quasi jeden Monat nach oben. Bei einem Wochenendausflug kommt einem als Westler immer noch alles billig vor. Aber wenn man die Ukraine "von früher" kennt oder auch nur von vor 2,3 Jahren, dann ist alles sehr viel teurer.


    Lviv wird inzwischen von Touristen überflutet. Alle Informationen sind in Fremdsprachen erhältlich. Also keine Herausforderung. Leider wird vom User "Jason" wohl die Ukraine nur als Spielfeld für Sextourismus gesehen. Was aber die Situation komplett verzerrt. Gerade in Lviv läuft in dieser Richtung sehr wenig. Da kommen eher in Massen Männer mit falschen Vorstellungen und sind am Ende maßlos enttäuscht, bzw. werden in diversen Etablissements ausgenommen. Nur in der Heimat würde "Mann" das natürlich nie zugeben...

  • @christianskas,


    der Wechselkurs ist zur Zeit nicht gerade sehr günstig für uns, aber das unterliegt Schwankungen, in einem Jahr kann er auch durchaus wieder bei 1:33 liegen. Je nach dem..
    es ist auch in jeder Stadt zu beobachten, egal in welchem Land, wenn der Tourismus steigt, ziehen auch vor allem im Zentrum die Preise mit an.
    Mit der Ukraine habe ich bis jetzt noch nicht viel Erfahrung. Aber wenn ich mir Polen oder Tschechien vor 20 Jahren ansehe und heute hat sich dort sehr viel verändert, in vieler Hinsicht.


    Aber es ist auch kein Geheimnis, das viele Frauen in der Ukraine und da schließe ich einmal Lviv mit ein, nicht sehr viele Perspektiven haben in Ihrem Land. Fakt ist: Das Gehaltsniveau ist im
    Verhältnis zu den Lebenshaltungskosten definitiv zu niedrig. Es liegt in der Natur, dass Frauen in den Genen eine gewisse soziale Sicherheit verankert haben. Daher hat ein sympathischer, gepflegter
    ausländischer Mann auf alle Fälle überdurchschnittlich mehr Auswahl und Chancen bei den ukrainischen Frauen als z.B. in Deutschland. Das bezieht sich auf ernste Absichten. Was den sogenannten "Sextourismus" betrifft, stimme ich dir zu 100% zu, da haben viele Männer oftmals auch wieder egal in welchem Land, falsche Vorstellungen und Erwartungen.

  • @christianskas, da ich seit 1993 alljährlich am Golf von Thailand überwintere kenne ich das Milieu und habe auch nicht vor die Ukraine in die gleiche Ecke zu stellen. Allerdings liegen die Zahlen der HIV Infektionen besonders am Schwarzen Meer nicht im "grünen Bereich" und wie Du zurecht schreibst, manche meinen hier wären alle so gängig. Gerade in Lemberg eher nicht, da wirkt auch weiterhin der Katholizismus und gewisse galizische Eigenheiten. Genau wie in Thailand passt natürlich auch hier der Satz "meine ist ganz anders" und zum Schluß noch meine Fazit: wer keine Knete hat, wird auch in der günstigen Ukraine immer nur unzufrieden sein..


    Quelle: HIV in der Ukraine: Die Seuche grassiert | MDR.DE

  • @christianskas,


    Aber es ist auch kein Geheimnis, das viele Frauen in der Ukraine und da schließe ich einmal Lviv mit ein, nicht sehr viele Perspektiven haben in Ihrem Land. Fakt ist: Das Gehaltsniveau ist im
    Verhältnis zu den Lebenshaltungskosten definitiv zu niedrig...


    Ich würde mal sagen: Nicht das Gehaltsniveau ist zu niedrig, sondern die Ansprüche der Menschen sind zu hoch.


    Auch wenn das Einkommen auf den ersten Blick klein ist: Fast alle Leute haben Eigentum. Und hast Du kein Eigentum und nur ein winziges Einkommen, dann bekommst Du vom Staat sogar eine Wohnung geschenkt. Du musst Du wissen wie. Solch eine "Fürsorge" gibt es in Deutschland nicht.


    In Lviv kannst Du als Küchenhilfe im Restaurant heute 600 UAH am Tag verdienen (z.B. im Svit Kava). Das sind etwa 23 Euro. Rechne das mal auf einen Monat hoch. Davon werden keine Steuern oder so gezahlt. Was am Ende übrig bleibt ist ein Einkommen in Höhe vom Mindestlohn der auch in Polen verdient wird. Nur: In der Ukraine sind die Gesamtkosten für "Leben" deutlich geringer. Und in Polen gehen vom Mindestverdienst sogar noch die Sozialleistungen, bzw. sogar Steuern ab.


    Ein weiters "Ding" der Unmöglichkeit: In der Ukraine wird in allen Betrieben geklaut und betrogen das sich die Balken biegen. Als "Chef" kannst Du ohne Ende kontrollieren. Aber wenn es für die Angestellten nichts mehr zu holen gibt, wird halt der Job gewechselt. Das "Klauen" ist quasi ein nicht erfasster Nebenverdienst.


    Hast Du irgendwelche Statistiken gelesen...? 150 Euro Einkommen im Monat oder so...? Diese Zahlen stimmen hinten und vorne nicht. Ich kenne keine Leute die mit einem normalen Job unter 10.000 UAH im Monat verdienen. Solch einen Verdienst hat man vielleicht "auf dem land" und bei einem "halben" Job. Also zwei Wochen Arbeit, zwei Wochen Freizeit.

  • @christiankas und @Ahrens,


    wie gesagt mit der Ukraine habe ich noch keine großen Erfahrungen. Werde das Land nun aber öfters bereisen, da ich grundsätzlich ein sehr neugierig Mensch bin und
    mir am liebsten immer selbst vor Ort meine eigenen Eindrücke machen möchte.


    Aber ich finde es Klasse, das Ihr hier solche persönlichen Eindrücke schildert. Dafür denke ich ist auch dieses Forum da, dass man sich ehrlich und offen
    austauschen kann.

  • Für den 14tägigen Touristen ist alles spottbillig, unterhält er sich aber mit Anatolij der gerade keiner Arbeit nachgeht und nur eine zeitweilige staatliche Unterstützung von unter tausend UAH erhält, zuckt er sicher zusammen und denkt wie gut haben wir es doch daheim in der Bunten Republik.. aber der scheinbar Arme hat eine eigene Plattenbauwohnung, die ihm im Rahmen der Reprivatisierung 1991 übertragen worden ist und mit einem Tagessatz von nur 30 UAH ist ein Weißbrot oder etwas Buchweizen bezahlbar und wenn er familiäre Unterstützung hat, gibt's auch immer wieder Kartoffeln und Fleisch von Mutter vom Dorf. Vom Rest läuft sein alter Kühlschrank und der Router fürs Internetz, natürlich hört er auch nicht auf zu Rauchen und ab und an gibt's mal 0,5l Horilka für umgerechnet weniger 2€. Aber er muss nach einiger Zeit wieder arbeiten gehen und das ist gut so.


    Um wieder auf das Strangthema zurückzufinden.. in Westeuropa wird alles übertrieben, überversichert, selbst die Geschichte bis zum Erbrechen durchgekaut und weiter östlich schon ab der Oder geht man an viele Dinge gelassener an. Das scheint auch für sicherheitsbedürftige Deutschsprachige den Reiz hier zu leben auszumachen und wenn dann eine hübsche Partnerin da ist und im Land oder übers Internet ausreichend Einkommen außerhalb generiert werden kann, ist die Welt in Ordnung.

  • Dasselbe, wenn Du dich mit einem Harzer in Deutschland unterhällst.
    Sollen übrigens schon etwa 25% der minderjährigen Bevölkerung in Deutschland sein.
    Allerdings neigt der Deutsche allgemein nicht so zum Jammern.

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