Lonzkigefängnis an der Banderastraße in Lemberg

  • In der Westukraine sieht man bis heute Stepan Bandera als den Nationalhelden, welcher mit der UPA für Unabhängigkeit gekämpft hat und schließlich im Juli 1941 von den Deutschen als Widerstandkämpfer ins KL Sachsenhausen geworfen wurde. Pogrome gegen Polen und Juden werden ebenso ausgeblendet, wie bei einem Ostukrainer die Hungertoten des Holodomor und Stalin, der doch nur den Krieg gegen Hitler gewonnen hat. Da ich in Galizien meinen zweiten Sitz habe, kann ich auch nur von da berichten. Freue mich aber, wenn andere Landsleute aus ihren Gegenden Bilder und Stimmungen einfangen. Im Stadtzentrum von Lemberg befindet sich an der Banderastraße unweit von dessen umstrittenen Denkmal auch das Lonzki-Gefängnis, was vom polnischen Geheimdienst, dem sowjetischen NKWD, der Gestapo und später wieder dem KGB intensiv genutzt wurde. Die Westukrainer haben in hundert Jahren Geschichte sieben politische Systeme überlebt. Viele die in ihrer Zeit als Systemfeinde auftraten wurden hier isoliert, verhört, gefoltert oder auch umgebracht.


    Quelle: Тюрма на Лонцького | Національний музей-меморіал жертв окупаційних режимів.

  • Das mit dem Holodomor hat man auch in der Ostukraine nicht vergessen. Stalin sicher auch nicht. Seltsamerweise ist dafür kein Gedenktag in der Ukraine vorgesehen, obwohl sie ja für alle möglichen Anlässe einen Feiertag haben.

  • Das mit dem Holodomor hat man auch in der Ostukraine nicht vergessen. Stalin sicher auch nicht. Seltsamerweise ist dafür kein Gedenktag in der Ukraine vorgesehen, obwohl sie ja für alle möglichen Anlässe einen Feiertag haben.


    die Vokabel Holodomor war mir bisher fremd, nicht aber das Handeln,
    nach WK I haben die deutschen Befreier regelmäßig die Felder abgebrannte und die Ernten vernichtet und Importe von Nahrungsmittel verhindert
    Damals sind mehr Menschen verhungert als nach WK II - außer in den Rheinwiesen Lagern. Wie viele dort verreckt sind darf nicht ermittelt werden.


    Wir Deutschen haben vermutlich die meisten GEDENKTAGE, nur diese beziehen sich fast ausschließlich auf jüdisches Ab- oder Überleben

    wir wollen mehr Bürokratie wagen das sagte Willy Brand- oder so ähnlich

  • ??? Welche Gedenktage sind für Juden oder andere Religionen in Deutschland? Es wird halt erinnert, aber in meinem Kopf nur die Reichskristallnacht, welche nicht mal ein offizieller Gedenktag ist in Deutschland.
    Holodomor hat nichts mit Deutschen zu tun, das war Stalin, der über eine Million Ukrainer verhungern lies aus Geldbeschaffunggründen.


    Der Holodomor begann mit einer schweren Dürre im Winter und Frühjahr 1931/1932 und dauerte bis Juli 1933. Trotz des Hungers der Landbevölkerung erhöhten die Parteikader die Abgabenquote auf 44 Prozent. Während im Jahr 1931 noch 7,2 Millionen Tonnen Getreide in der Ukraine requiriert wurden, sank dieser Wert trotzdem auf 4,3 Millionen Tonnen im Jahr 1932. Das Getreide wurde größtenteils zur Devisenbeschaffung am Weltmarkt verkauft. Die Einnahmen wurden zur Industrialisierung der sowjetischen Wirtschaft und zu Rüstungszwecken genutzt.[4][5]


    Bolschewistische Brigaden suchten nach versteckten Lebensmitteln. Dörfer wurden systematisch ausgeplündert. Viele Bauern verloren ihren gesamten Besitz und endeten als Bettler in den Städten. In der Bevölkerung kam es zu Kannibalismus.[6][7]

  • Das Bandera-Denkmal ist jedoch neu. Bestimmt 10 Jahre hat man daran gebaut und ich hatte schon nicht mehr mit einer Fertigstellung gerechnet. Denn quasi die gesamte Zeit lang stand nur ein riesiges Beton- und Stahlgerippe in der Gegend rum. Nach der letzten "Revolution" fing man plötzlich an sehr schnell weiterzubauen. Hat das Gerippe mit Marmor verkleidet und die Statue dort platziert... und die alten, viel schöneren Sowjet-Denkmale im Gegenzug demoliert...

  • Neben der Militärhochschule am Stryskijpark befindet sich so ein gerupftes Denkmal aus sowjetischen Zeiten. Da es den Sieg der Roten Armee im 2.Weltkrieg darstellt, gilt es in der Westukraine als Denkmal der Okkupation. Es wurde jahrelang nicht mehr gepflegt, Unkraut wuchs, Witterungsunbilden zeigten sich, einzelne Steine fielen herab und den Rest gab ein Maidanaktivist, der sich mit einem Vorschlaghammer dran verging und seine Tat sogar im Internetz dokumentierte. Wegen "Bauunsicherheiten und Verkehrsgefährdung" wurde es 2018 durch die Stadt eingezäunt und für Besucher dauerhaft unzugänglich gemacht. Wer es besuchen will, es liegt an der Gvardejska Straße, die wurde inzwischen umbenannt in Straße der Helden des Majdan..

  • Das mit dem Holodomor hat man auch in der Ostukraine nicht vergessen. Stalin sicher auch nicht. Seltsamerweise ist dafür kein Gedenktag in der Ukraine vorgesehen, obwohl sie ja für alle möglichen Anlässe einen Feiertag haben.


    Das größte Gejammer über den Holodomor kommt allerdings aus der Westukraine.
    Bemerkenswert ist dabei allerdings, dass Galizien 1932/33 polnisch, also vom Holodomor wohl kaum betroffen war.
    Wollen für sich aber den Holodomor als Genozid anerkannt haben. Irgendwas stimmt doch mit denen nicht...

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