Reisen mit dem Auto aktuell
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Solocha zum Glück kann ja jeder das tun und lassen bzw. selbst bestimmen welches Auto mit welcher Ausstattung er fährt was er will.
Auch hat jeder mit etwaigen Problemen welche dadurch entstehen selbst zu kämpfen.
Finde ich irgendwie gut…
...seh ich auch so,...
trotz unterschiedlicher Ansichten,... sagen wir es mal so; - du hast eine nette Annekdote (nicht dein erleben/Probleme währendessen) beigsteuert,... und so manchen hier insoweit vermocht zu stimulieren hier ungefragt seinen Senf feil zubieten, ...wat' wäre es langweilig würden alle (wie oft politisch gwünscht) ins gleiche Horn blasen,..

...so, über wen/was lassen wir uns jetzt aus ?! - Vorschläge !

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tsr1959 wie gewünscht
Reisebericht – Kurierservicepaket am 08.07.2025
Wie gewünscht, hier nun mein Reisebericht mit dem Kurierservicepaket am Dienstag, den 08.07.2025.
Gegen 11 Uhr wurden wir – meine ukrainische Frau und ich – direkt von Zuhause abgeholt. Der eingesetzte Mercedes war sehr geräumig und mit bequemen Ledersitzen ausgestattet. Zwei Frauen aus Meißen waren bereits an Bord. Anschließend wurden noch drei weitere Stationen in Dresden angefahren, um weitere Fahrgäste aufzunehmen.
Etwa um 13 Uhr ging es dann auf die Autobahn Richtung Polen. Nach einer langen, aber ruhigen Fahrt erreichten wir gegen 23 Uhr Medyka an der polnisch-ukrainischen Grenze. Leider regnete es in Strömen. Geplant war eigentlich, dass ein anderer ukrainischer Transporter kommend von ukrainischer Seite (Schehyni) einen Teil der Pakete auf polnischer Seite übernimmt, da unser Fahrzeug vermutlich aus zolltechnischen Gründen überladen war. Dieser Transporter kam jedoch nicht – angeblich war auf der ukrainischen Seite zu viel los.
Also fuhren wir auf einen nahegelegenen Platz auf polnischer Seite. Dort standen bereits mehrere Fahrzeuge – teils Unfall- oder Schrottwagen – offenbar für den Weitertransport in die Ukraine bereit. Auf dem Gelände gab es auch gesicherte und kameraüberwachte Metallcontainer. Unser Fahrer holte beim Pförtner einen Schlüssel für einen dieser Container, und etwa die Hälfte der Pakete welche wir an Bord hatten wurde dort eingelagert.
Kurz darauf hörte man auch in Polen bereits den Luftalarm von ukrainischer Seite. Wir fuhren zur Grenze weiter. Die polnische Abfertigung lief problemlos, allerdings gab es am ukrainischen Zoll einen Computerabsturz, sodass wir dort eine gute Stunde ohne Bearbeitung warten mussten.
Gegen 1 Uhr nachts konnten wir die Grenze auf ukrainischer Seite verlassen. In Lwiw (Lemberg) kamen wir gegen 2:30 Uhr an – auch dort war Luftalarm. Auf den Straßen waren Polizei, Militär und Kontrollposten sichtbar, vor allem auf Brücken standen Militärfahrzeuge mit Flugabwehrkanonen zur Drohnenabwehr.
In Lwiw setzten wir mehrere Passagiere ab – im Stadtzentrum, im Neubaugebiet von Sychiw sowie am internationalen Busbahnhof. Danach ging es weiter nach Solotschiw, wo wir gegen 4:30 Uhr erschöpft, aber sicher bei meinem Schwiegervater ankamen.
Wenn ihr Interesse habt, berichte ich gern auch noch etwas über unseren Aufenthalt und über die Rückreise. Ich möchte mich damit nicht in den Vordergrund drängen – nur falls es jemanden interessiert.
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berichte ich gern auch noch etwas über unseren Aufenthalt und über die Rückreise
Sehr, sehr, sehr gerne!
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Wie gewünscht – die Fortsetzung meines Reiseberichts
Nachdem wir beim Schwiegervater in der Nähe von Solotschiw angekommen waren, konnte ich trotz der langen Fahrt und der nervenaufreibenden Wartezeit nicht gleich einschlafen. Ich war zwar ziemlich erschöpft, aber irgendetwas ließ mich nicht zur Ruhe kommen. In der nächtlichen Stille des Dorfes hörte ich Geräusche – für mein Empfinden alles andere als leise. Zuerst dachte ich an einen Hubschrauber, doch schnell wurde mir klar: Es waren mehrere Drohnen, die über das Dorf oder in der Nähe flogen.
Am nächsten Tag und auch an jedem der darauffolgenden Tagen, standen vor dem kleinen Dorfladen permanent mehrere militärische Fahrzeuge. Im Laden selbst bildete sich jeden Tag eine Schlange, fast ausschließlich bestehend aus Männern und Frauen in Militäruniform. Sie kauften Getränke, Süßigkeiten und andere Lebensmittel in größeren Mengen – Tag für Tag, die ganze Woche über.
Drei Tage nach unserer Ankunft wurde ich gegen 3 Uhr morgens durch mehrere laute Knallgeräusche geweckt. Ich sprang aus dem Bett, öffnete das Fenster und lauschte. Die Geräusche klangen wie Schüsse – und sie waren erschreckend nah. Gleichzeitig hörte ich wieder das Summen der Drohnen, diesmal noch deutlicher und näher als zuvor.
Ich lief durch das Haus auf die andere Seite, zur Veranda. Von dort aus konnte ich sehen, wie auf einem nahegelegenen Feld mit unterschiedlichen Arten von Munition versucht wurde, die Drohnen abzuschießen. Das Ganze dauerte etwa eineinhalb Stunden – eineinhalb Stunden, die sich wie eine Ewigkeit anfühlten.
Ich muss ehrlich zugeben: In solchen Momenten bekommt man es wirklich mit der Angst zu tun – um das eigene Leben, aber auch um das seiner Familie und das wenige Hab und Gut, das man hat.
Fortsetzung folgt…
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Welcome to Ukraine...:))))
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Fortsetzung- Rückreise aus der Ukraine
Nach einer Woche Aufenthalt bei meinem Schwiegervater war nun der Tag der Abreise gekommen. Pünktlich um 6 Uhr morgens wurden wir von einem Kurierservicefahrer bei meinem Schwiegervater abgeholt. An Bord befand sich bis dahin nur eine Frau, die er zuvor in Buchach abgeholt hatte. Danach ging es zügig weiter nach Lwiw, wo wir eine Frau mit zwei Kindern aus einer Ferienwohnung in der Innenstadt abholten.
Wie sich herausstellte, hatte sie mit ihren Kindern und ihrem Ehemann, der in der ukrainischen Armee an der Front dient, ein paar Tage Urlaub in den Karpaten gemacht. Anschließend verbrachten sie noch etwas Zeit in Lwiw. Nun kehrte sie mit den Kindern nach Deutschland zurück, wo sie als Kriegsflüchtlinge mit ihren Eltern lebt. Ihr Mann musste wieder an die Front – und wie sie erzählte, hatten sie und die Kinder ihn seit zwei Jahren nicht mehr gesehen.
An einem weiteren Halt in Lwiw wurden noch einige Pakete umgeladen, dann fuhren wir gegen 9 Uhr direkt weiter zum Grenzübergang nach Schehyni.
Gegen 10:45 Uhr erreichten wir Schehyni. Vor uns standen rund 20 Fahrzeuge, vor allem Kleintransporter. Der ukrainische Grenzbeamte kontrollierte das Fahrzeug direkt vor uns sehr gründlich – der Fahrer musste jedes Gepäckstück und jedes Paket öffnen. Zu unserem Fahrer meinte der Beamte: „Der vor dir war total genervt – also nehme ich mir jetzt richtig viel Zeit und lasse mir alles einzeln zeigen.“
Ich hatte bereits meinen deutschen Pass griffbereit, als der Beamte meine Frau fragte, ob wir verheiratet seien und ob sie mir Wareniki gemacht hätte. Sie antwortete, dass ich keine Wareniki esse. Darauf fragte er, ob ich wenigstens Schmalz bekommen hätte – was sie bejahte.
Dann ging es weiter zu den polnischen Grenzbeamtinnen – auffällig klein, aber flink und sehr effizient. Die Kontrolle auf polnischer Seite verlief routinemäßig und reibungslos. Gegen 13:45 Uhr verließen wir schließlich den Grenzübergang in Medyka und setzten unsere Fahrt fort.
Wir kamen gegen 21:30 Uhr an der polnisch-deutschen Grenze in Görlitz an. Wie gewohnt mussten wir den kleinen Umweg über den Parkplatz nehmen, wurden dort aber von den deutschen Beamten einfach durchgewunken – alles problemlos.
Danach brachten wir die Frau mit den zwei Kindern nach Wilthen, wo sie schon von ihren Eltern erwartet wurde. Die andere Frau fuhren wir anschließend nach Arnsdorf. Von dort aus ging es dann direkt weiter nach Dresden, wo wir gegen Mitternacht zuhause ankamen.
Alles in allem eine ruhige und unkomplizierte Rückfahrt.
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