Reisen mit dem Auto aktuell

  • warum einfach wenn's auch kompliziert geht


    Lustig, die von Westdeutschland nach Sachsen Zugereisten, erkennt man fast immer an ihren eigenartigen Fragestellungen.
    Soll aber den Preußen in Bayern nicht anders ergehen.

    Als Erleuchteter vergebe ich ausschließlich den Daumen nach oben

  • @Klempner
    danke, also an allen Orlen Tankstellen?
    Kann man da auch gleich für Hin- Rückfahrt ein Mal bezahlen oder geht das nur für eine Fahrt?


    Wenn du sofort wieder zurück fährst kannst du es auch sofort kaufen.
    In der App kannst du erst 48 oder 72 Stunden vor der Fahrt kaufen. Ich denke das ist an den Tankstellen auch so.

  • In Berlin, ist kein Sturm vorhergesagt. Nur wenn der Flieger in Lviv, wegen Unwetter abgesagt wird, kommt er ja zum Rückflug nach Lviv auch nicht an.
    Eine Ersatzmaschine, wird in Berlin wohl nicht vorhanden sein !?


    Ist zwar Off-Topic, aber heute hat es den Wizz-Flug von Dortmund nach Lviv erwischt. Zunächst ging es nach Kiew. Dann wieder zurück nach Lviv. Und Austrian ist ebenfalls gestrichen worden. Der Rest zum Glück weitgehend nach Plan...

  • Für Morgen, sieht es aber ganz gut aus. Flug, ist aktuell auch bestädigt. Schneefall ist durch und der Wind beruhigt sich moren auch, soll ab Mittag sogar sonnig werden.

  • Für Morgen, sieht es aber ganz gut aus. Flug, ist aktuell auch bestädigt. Schneefall ist durch und der Wind beruhigt sich moren auch, soll ab Mittag sogar sonnig werden.


    Dann habt Ihr wirklich Glück gehabt. Heute in den Morgenstunden ging nämlich in Kiew-Zhulyany so gut wie nichts. Die Wizz-Flüge hat man entweder gestrichen oder nach Lviv umgeleitet. Wer in Zhulyany einsteigen wollte hatte "Pech".

  • Reisebericht Dnepropetrowsk-Deutschland


    Hallo Leute,


    wir haben Dnipro morgens um 7:30 Uhr am 14.4.2022 in Richtung Deutschland verlassen.


    Am 11.April habe ich letztmalig in Dnipro Diesel getankt. Erst an der 4. Tankstelle hatte ich Glück, und konnte den Tank wieder voll machen. Immer mehr Tankstellen hatten überhaupt keinen Sprit mehr, oder es war nur Benzin verfügbar. Meine Befürchtung war, in näherer Zukunft keinen Diesel mehr zu bekommen. Ohne Auto in der Stadt zu sitzen war keine schöne Aussicht, und so beschlossen wir die Rückreise nach Deutschland.


    Ich wählte die gleiche Route wie auf dem Hinweg Anfang Februar. Die Meldungen in den Medien, daß das ukrainische Militär Brücken um Kiew herum gesprengt hatte, waren mir bekannt.


    Die Route führte von Dnipro über die P52 zur M03 westlich von Poltava weiter nach Kiew:

    Route1.png

    Die M03 war sehr wenig befahren, an den wenigen offenen Tankstellen standen nur Lastwagen. Kein Militär war zu sehen, bis auf 3 Schulbusse mit Soldaten die uns entgegen kamen. Alle Ortsschilder und Wegweiser sind entfernt worden (auf der gesamten Strecke bis zur Grenze). Kurz vor Borispol in Richtung Kiew war die Autobahn M03 gesperrt, und es erfolgte eine südlich gelegene Umleitung über die Dörfer nach Borispol.



    Die Route durch Kiew, abweichend von der von Google vorgeschlagen Streckenführung sind wir bei Zabuchchya rechts abgebogen (rot gekennzeichnet):

    Route2.png

    Die östliche Stadtgrenze von Kiew erreichten wir um 14 Uhr. Die Wartezeit vor den Blockposten dort betrug 40 Min. In Kiew sebst weitere Blockposten, viele davon jedoch unbesetzt. Beschädigte Gebäude haben wir auf unserer Strecke nicht gesehen. Die E40 ist an der westlichen Stadtgrenze von Kiew komplett gesperrt, sämtlicher Verkehr stadtein- und auswärts wird südlich Stoyanka über die T1038 umgeleitet. Stadteinwärts ist damit der Verkehr komplett zum Erliegen gekommen, stadtauswärts (in unserer Richtung) ging es mit Stop and Go voran. Um 16:40 Uhr erreichten wir die E 40 an der westlichen Stadtgrenze. Hier sahen wir auch den ersten abgeschossenen Panzer an einer Tankstelle.

    Weitere zerstörte Panzer sahen wir bei Dmytrivka (nördl. Myla), die offenbar beim Rückzug in Richtung Norden abgeschossen wurden.


    Die Route von Kiew nach Dorohusk:

    Route3.png

    Westlich von Butscha sind wir auf die E373 in Richtung Westen gefahren. Dort mussten wir im weiteren Verlauf 2 gesprengte Brücken passieren. Über die erste zerstörte Brücke konnte man über die abgesackte Fahrbahn hinunter fahren, und mit Schwung über eine aufgeschüttete Sandrampe wieder hinauf. Die 2. Brücke musste über eine abseits gelegene Sandpiste umfahren werden. Ein Kastenwagen und ein Renault Capture hatten sich auf dieser Strecke festgefahren. Bei Regen ist dieser Weg für einfache PKW nicht passierbar. Mit unserem 97er Passat mit Frontantrieb war es bei trockenem Wetter gerade eben noch machbar.


    Die Grenze bei Dorohusk hatten wir nach 2 Stunden Wartezeit passiert, und waren um 24 Uhr in Polen. Flüchtlinge waren nicht zu sehen, aber dafür jede Menge Kleintransporter mit leeren Autoanhängern. In Chelmhaben wir wieder übernachtet, und waren am nächsten Tag gegen 18 Uhr wieder in Schleswig-Holstein.

  • Anbei noch ein paar Bilder der Reise und der abgeschossenen Panzer.


    Standorte der gesichteten Panzer:

    Panzer.png


    Blick in südlicher Richtung:

    20220414_163633.jpg



    Blick in nördlicher Richtung:

    20220414_163707.jpg



    Blick in nördlicher Richtung:

    20220414_163731.jpg



    Nahaufnahmen:

    20220414_163754.jpg


    20220414_163821.jpg





    Die erste gesprengte Brücke:

    Bildschirmfoto von 20220414_171605.mp4.png


    Bildschirmfoto von 20220414_171605.mp4a.png


    Bildschirmfoto von 20220414_171605.mp4b.png



    Die 2. gesprengte Brücke:

    20220414_173333.jpg

  • Ist ja ganz interessant, aber warum bist du nicht über Kirovograd die M12 gefahren? Wäre sicherer und schneller gewesen. Aber ok, zerschossene Panzer wären da nicht zu sehen gewesen.

  • Ist ja ganz interessant, aber warum bist du nicht über Kirovograd die M12 gefahren? Wäre sicherer und schneller gewesen. Aber ok, zerschossene Panzer wären da nicht zu sehen gewesen.

    Die Strecke von Chelm nach Schleswig-Holstein ist deutlich schneller und entspannter zu fahren als die Strecke von Krakowetz aus. Und, ehrlich gesagt, neugierig war ich auch. Für die Hinreise haben wir von Chelm nach Dnipro 12 Stunden gebraucht, jetzt, für die Rückreise 17 Stunden. Hätte natürlich auch wesentlich länger dauern können, bei Regen z.B.. Was uns erwarten würde, wußte ich natürlich nicht.


    Unsicher haben wir uns nie gefühlt, auch in Dnipro selbst gab es bis zur unserer Abreise nie einen Grund, um sich über Gesundheit oder Leben Sorgen machen zu müssen. Auf den Straßen gab es bis zum Schluß Männer jeden Alters, die sich bei gutem Wetter in Gruppen treffen, und im Park und auf Spielplätzen zusammen trinken. Die Slava-Ukraine-Rufe sind schon seit langem verstummt, die meisten Leute sind zur Normalität übergegangen.


    Irgendwie machte die Fahrt einen irrealen Eindruck. Die Felder waren alle bestellt, so wie immer. Die Blockposten alle getarnt mit Netzen, aber oben drauf war immer eine ukrinische Flagge positioniert, die schon von weitem zu sehen war. Zerstörungen gab es nur dort, wo Panzer abgeschossen wurden, bzw. Gefechte stattfanden. Auf der M03 Kiew-Charkow war kein Militär zu sehen, von den 3 gelben Schulbussen abgesehen. An der Grenze Männer, die mit gebrauchten Autos Geschäfte machen wollen. Merkwürdiger Krieg...

  • Hallo zusammen,


    wir sind für ein paar Tage wieder nach Dnipro gefahren. Am 28.5.22 über Frankfurt/Oder nach Polen eingereist, weiter die Strecke über Warschau, Lublin nach Chelm. Dort übernachtet, und weiter am nächsten Morgen um 6:30 Uhr bei Dorohusk über die Grenze in die Ukraine.


    Wartezeit am polnischen Kontrollpunkt Null, auf der ukrainischen Seite 1 Stunde. Am Grenzübergang fast nur Autohändler gesehen, mittlerweile auch große LKW-Autotransporter mit hochpreisigen Luxusautomobilen. Die E373 Kovel-Kiew ist wieder uneingeschränkt zu befahren. Die gesprengten Brücken 25km west. Borodjanka und in Borodjanka selbst wurden mit Sand aufgeschüttet, und sind auch für große LKW passierbar.


    Hinter Butscha am Stadteingang Kiew 20 min. Wartezeit am Blockposten. Bis zum Ortsausgang Kiew Richtung Borispol haben wir diesmal nur 30 min. gebraucht, da es wegen Spritmangel deutlich weniger Verkehr gibt. Die E40 von Kiew nach Poltawa ist auch wieder uneingeschrängt passierbar. Um 18 Uhr deutscher Zeit waren wir in Dnipro.


    Vor den Tankstellen die Sprit haben sollen, lange Schlangen (auch 200 oder 300 Meter lang), die sich mitunter genauso schnell auflösen, wie sie entstanden sind. Offensichtlich ist dann immer nur Sprit für eine begrenzte Anzahl von Autos vorhanden. Ich bin mit vollem Tank (60 Liter Diesel) eingereist, das hat von Chelm bis Dnipro gereicht. Zusätzlich habe ich 70 Liter in Kanistern mitgenommen für die Heimreise.


    Vom Krieg ist in Dnipro nicht mehr viel mehr zu spüren, keine Blockposten mehr, die Parks voll von Menschen. Auch auf der gesamten Strecke in der Ukraine sind die meisten Blockposten abgebaut bzw. unbesetzt. Nur 2 mal wurden wir kontrolliert.

    Einmal editiert, zuletzt von Schwarzbart () aus folgendem Grund: falsches Reisedatum

  • wir sind für ein paar Tage wieder nach Dnipro gefahren. Am 28.4.22 ...

    Moin,...darf ich nach dem Grund der Reise fragen ?...ist ja schon 4 Wochen her und Ende April sieht recht forsch aus....und für ein paar Tage bedeutet das ihr bereits wieder in DE seid, oder noch in Dnipro, weil du schreibst ja "Sprit für die Rückreise dabei"


    ....und nur 60 Liter Chelm-Dnipro ( wieviele KM sind das 1000, hab selbst nachgeschaut)....ist wenig.

    "wer mich beleidigt, bestimme ich" K.Kinski

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!