Grenzübergang Uzgorod oder Tschop mit dem Auto?

  • Ich fahre demnächst mit dem Auto von Wien nach Uzgorod.
    Google Maps zeigt mir an:
    Der Weg über Ungarn ist zirka 40 Minuten schneller als über die Slowakei (über Ungarn ist ja alles Autobahn).
    Kosten der Vignette für 10 Tage (15 EURO) oder 30 Tage (20 EURO) sind ident.
    Der Weg über die Slowakei gefällt mir eigentlich besser, weil landschaftlich schöner.


    Frage: (weiß eh, dass man da auch Pech haben kann):
    Hat jemand Erfahrungen mit den beiden Grenzübergängen Uzgorod bzw. Tschop?
    Sind in Uzgorod eher wenig Autos (weil nicht so sehr vom Durchzugs-Verkehr belastet und die Leute von Lwiw nach Tschop weiterfahren)?

  • Ich bin einmal über Uschgorod in die Slowakei gefahren. War ziemlich überschaubar, vielleicht 6 Autos vor mir, trotzdem hat das ganze wieder 2 Stunden gedauert, warum weiß keiner. Die Slowaken haben uns (also die 6 Autos) einfach fast eine halbe Stunde warten lassen bis der erste kontrolliert wurde ohne erkennbaren Grund. Die Einreise nach Ungarn ist auch nicht mehr schnell. Die Ausreise aus Ungarn kann schnell gehen, wenn man ein Zeitfenster erwischt mit wenig Verkehr. In der Regel sehr früh am Morgen, drei, vier Uhr morgens. Ich würde eher zur Zeit über die Slowakei einreisen.

  • Kenne mittlerweile beide, kenn die slowaken nicht so gut aber ungarische zoobeamte finde ich eine Katastrophe. Nicht hilfsbereit und sehr arrogant. Landschaft finde ich Ungarn sehr langweilig

  • Ich fahre lieber die SK Route, auch wenns mal bissel laenger dauert.


    Grenzuebergang Uschgorod ist so lala, selten so ein Andrang wie an den PL Uebergaengen, aber schnell sind sie auch nicht.


    Die Geschwindigkeitsbegrenzungen in SK sollte man sehr ernst nehmen, Navi mit Speedwarner hilft.

  • Ich bin früher ein paar Mal über einen sehr kleinen Übergang Google Maps ein-/ausgereist... jedes Mal recht flott.. 2-3 Autos, jedes Mal ca. 1 Stunde. Die Strassen dahinter - also in der UA - waren sehr "ländlich". Ist aber schon ein paar Jahre her...

    - Meine Statements werden nach bestem Wissen und Gewissen abgegeben. Lasse mich gerne überzeugen... mit Argumenten ! - :pardon:

  • Ich habe Malyj Beresnyj nicht erwaehnt weil das Reiseziel Uschgorod ist. Wenn man Richtung Norden will, kann man da ruhig mal einen Grenzbeamten wecken ;) Man sollte das passende Fahrzeug fuer die Pisten danach haben.

  • Hallo!


    Meine Erfahrungen beziehen sich auf die Vor Corona Zeit (dafür bin ich jährlich mehrfach über beide Übegänge ein- und ausgereist).


    Wenn du von Wien nach Uzghorod fährtst, wäre die wirtschaftlich & zeitlich sinnvollste Variante wohl die Eisenbahn (Direktzug Wien-Chop) oder umsteigen in Budapest & Zahony, da die Fahrpläne auf die Grenzkontrollen zeitlich abgestimmt sind.


    Auf UA-Seite funkionieren beide GÜST herrvorragend, auch wenn es mit den Fremdsprachenkenntnisse teilweise happert.


    Die SK-Organs sind meist freundlich, wenn auch sehr träge (kleiner Funfact am Rande: per 2022 sollen an den SK-GÜST 22 Vollzeitstellen für Frontex-Mitarbeitende geschaffen werden, wohl auch auf Wunsch der UA zwecks Beschleunigung der Grenzabfertigung^^).


    Die HU-GÜST sind zwar i.d.R. speditiver, jedoch besteht das Personal m. E. durchgehend aus Orbanisten, die Ihre Aggressionen gegenüber Westlern gelegentlich an Touristen auslassen (gibt aber auch sehr positive Gegenbeispiele). An den Übergängen werden teilweise eindeutig HU-Bürger & ethinsche Ungaren bevorzugt behandelt (z. B. bei Fleischschmuggel oder Kontrollhäufigkeit/intensivität), was offenbar auch von den Vorgesetzten gedeckt wird, wie eine schriftliche Beschwerde von mir leider zu Tage geführt hat.


    Ist halt schlussendlich immer Abwägungssache, mit der Benützung dieser GÜST wird halt ein Stück Weit auch deren Arbeitsweise unterstützt. Ich würde aber (auch landschaftlich) auf Vysne Nemecke (SK) tendieren.


    Liebe Gruesse


    Alex

  • Danke für die vielen guten Infos.


    Ich werde am Wochenende dann über die Slowakei fahren. Über Vysne Nemecké (heißt übersetzt Träume von Deutschland oder deutsche Träume) - Uschgorod.
    Zurück dann vielleicht Malyi Bereznyj.
    Ich werde auf jeden Fall berichten.

  • Ich werde am Wochenende dann über die Slowakei fahren.


    Mir ist da vorhin ein Privatjet von Wien nach Zhulany aufgefallen.
    Ich dachte schon, dass Du das warst. :D

  • Zitat

    Vysne Nemecké (heißt übersetzt Träume von Deutschland oder deutsche Träume)


    Eher so "Hohes Deutsches" laut allwissender Muellhalde: im 13. Jahrhundert durch deutsche Siedler gegründet: Oberdeutschdorf (wobei der Bezug zu Deutsch ein sprachlicher ist)

  • Ich habe Malyj Beresnyj nicht erwaehnt weil das Reiseziel Uschgorod ist. Wenn man Richtung Norden will, kann man da ruhig mal einen Grenzbeamten wecken ;) Man sollte das passende Fahrzeug fuer die Pisten danach haben.


    Die Piste (H-13) soll von angeblich Uzghorod bis zur Verzweigung Richtung Grenze instand gestellt sein, ab Uzhok bis nach Lviv soll sie ebenfalls saniert worden sein.


    DerWiener wird uns sicherlich updaten, falls er dies Route wählt.


    Liebe Grüsse


    Alex

  • Der Weg über Ungarn ist zirka 40 Minuten schneller als über die Slowakei (über Ungarn ist ja alles Autobahn).
    Kosten der Vignette für 10 Tage (15 EURO) oder 30 Tage (20 EURO) sind ident.



    Habe die slowakische Vignette jetzt online gekauft. Die vorherige Info war scheinbar von einem privaten Online-Portal, die klarerweise etwas aufschlagen.
    Direkt auf der nationalen Mautseite kostet es jeweils EUR 10 für 10 Tage und EUR 15 für 30 Tage:
    https://eznamka.sk/selfcare/purchase
    Nationale Mauterhebung geschlossene Dienstleistungs-AG

  • Am Besten vor dem Grenzübertritt in die SK noch in A tanken... Sprit ist in SK teurer als auf der westlichen Seite der Grenze... Ich tankte früher gerne an der Jet in Hainburg (Bundesstrasse) oder auf dem Gelände des Outletcenters (Parndorf).

    - Meine Statements werden nach bestem Wissen und Gewissen abgegeben. Lasse mich gerne überzeugen... mit Argumenten ! - :pardon:

  • Ich fahre von Wien weg. Das Auto ist schon vollgetankt.
    Trotz Bleifuss (den ich aber teilweise zügeln muss in der Slowakei, um nicht ein Andenken per Post von den Slowakischen Behörden zu bekommen) denke ich, dass ich die 600 km bis Uzgorod ohne Auftanken locker schaffe.

  • Kommt wohl etwas zu spät aber:


    beachte auf SK-Landstrassen (insbesondere E50 Kosice-UA Grenze) innerorts stehts das Tempolimit! Entgegenkommende Verkehrsteilnehmer welche Lichthupe geben sind eine Warnung dass in der nächsten Kurve die Verkehrspolizei mit Laser steht (habe auch schon beobachtet dass in Vysne Nemecke im Wartebereich des GÜST die Verkehrspolizei noch Verkehrssünder kurz vor der Ausreise abkassiert hat). 200m nach dem GÜSt gibt es auf der linken Seite die erste UA-Tankstelle.


    Liebe Grüsse und gute Fahrt


    Alex

  • Spät aber doch nun mein Reisebericht:
    Die Hinfahrt war sehr gut. Die Fahrt über die Slowakei dauert vielleicht auf der Straße etwas länger. Aber angesichts der zu diesem Zeitpunkt herrschenden Grenzkontrollen zwischen Österreich und Ungarn wäre der "Vorsprung" schon nach kurzer Zeit dahin gewesen. Damals hat man eine Stunde Wartezeit an dieser Grenze gehabt, wegen den Corona-Einreisekontrollen.
    Nach Bratislava ging es schnell. Kein Stau, nur ein kurzer Stopp und den PCR-Test gezeigt, dann ging es weiter.
    In Bratislava und auch lange danach (nach der Erinnerung nach bis fast zur Abzweigung der Autobahn nach Nitra bei Trnava, also rund 40 km nach Bratislava) hat man zwar auf der Autobahn Geschwindigkeitsbeschränkungen von 80 km/h (Bratislava) bzw. 100 oder 110 km/h (außerhalb Bratislava). Die Grünen lassen grüßen. Aber es ging alles ohne Stau.
    Ich bin dann nach Banska Bystrica und dann über die Bundesstaßen Route 66 (sind sehr stolz darauf, man sieht auch Schilder im America-Style Route 66) und Route 72 wieder zur Autobahn hoch Richtung Kosice.
    Diese Route 66 + 72 ist eine der schönsten Überland-Straßen, die ich gefahren bin. Grenzt auch an das "Slowakische Paradies", ist auch paradiesisch. Lohnt sich wirklich. Falls es der Routenplaner nicht vorschlägt: Gebt das Städtchen "Bystra" (leicht zu merken nach Banska Bystrica) in das Navi ein.
    Die Rückfahrt hätte ich auch hier geplant gehabt, mit einem Zwischenstopp. Kommt aber immer anders als gedacht.
    In den Städten nach Kosice Richtung Grenze ist mir aufgefallen, dass fast ausschließlich Zigeuner auf der Straße waren. Ist scheinbar Hochburg dort.
    An der Grenze Vysne Nemecke / Ushgorod angekommen:
    Habe mich gefreut, dass nur 4 oder 5 Autos vor mir sind. Es war Freitag ca. 15:00 Uhr. Trotzdem hat es 45 Minuten gedauert, bis ich drüber war. Erstmals hat mich der Grenzer (Slowakei) beim rüberfahren auch anhand der Tankuhr gecheckt, wieviel Benzin ich ich noch im Tank habe und hat sich auch den KM-Stand des Autos notiert.
    So weit, so gut.

  • Zur Rückfahrt:
    Der Grund meiner Autofahrt in die Ukraine nach langer Zeit war folgender:
    Einerseits wollte ich eine Lady aus Uschgorod persönlich treffen, mit der ich schon länger schreibe.
    Andererseits wollte ich eine andere Lady aus Ivano Frankivsk für ein paar Tage bei mir einladen. Sie hatte ich schon vorher in der Ukraine getroffen.
    Also: Freitag abend + Samstag vormittag Lady aus Uschgorod.
    Samstag mittag Lady aus Iwano Frankivsk nach Muchacheve bestellt. Mit ihr dann mit dem Auto nach Österreich.


    Passte eh gut: Lady aus Uschgorod hat sich als kalter Fisch herausgestellt. Mehr als Bruder-Schwester-Beziehung wäre da nicht möglich. Habe es ihr nach dem Treffen am Abend mit Rundgang in Ushgorod und Abendessen gesagt.
    Konnte daher noch das doch gut vorhandene Nachtleben in Ushgorod (anders als ein paar Wochen vorher in Kiev hatte alles offen, ohne Sperrstunde um 24 Uhr) testen.
    Am Samstag vormittag war ich ja nicht mehr gebunden. Samstag 14 Uhr Ankunft Lady aus Iwano Frankivsk:
    Entscheidung:
    Entweder wir verbringen noch die Nacht in der Ukraine und fahren Sonntag um 5 Uhr früh über die Grenze in der Slowakei (PCR-Test der Lady lief am Sonntag 12:30 aus, bis dahin sollten wir die österreichische Grenze erreicht haben).
    Oder wir fahren Samstag noch über die Grenze und sind eventuell Samstag um 22:00 Uhr schon in Wien.
    Haben uns für Variante 2.) sofortige Grenzerstürmung entschieden.

  • wieder den gleichen Grenzübergang genommen:
    Ushgorod- Vysne Nemecke
    Mit ein Grund war auch, dass ich mit dem weißen Notpass (gültig bis August) eingereist bin. Den neuen dunkelroten Pass wollte ich nur den österreichischen Grenzern zeigen, als Beweis, dass ich nicht in der Ukraine war und daher nicht in Quarantäne muss.
    Ein- und Ausreise an der gleichen Grenze ist immer einfacher als verschiedene Grenzen
    Habe mich gefreut:
    Trotz Samstag 15:15 waren nur 6 Autos vor mir. Ukrainische Seite ging normal (zirka 45 Minuten).
    Dann kam die slowakische Seite:

  • Nach der ukrainischen Seite war ich das erste Mal frustriert: Die Autos standen schon in zwei Reihen in dem Abhang vor dem Schlagbaum, vor Eintritt in die Abfertigungszone. Weiter ging nicht viel. In diesen 45 Minuten vorher sind ja nur 6 Autos abgefertigt worden von den Ukrainern. Aber jetzt standen dreimal soviele Autos dort.
    Und es ging nichts weiter.
    Nach mehr als einer Stunde im Niemandsland - nur ein Duty Free Shop ist dort. Fing die erste Person an, beim Schlagbaum reinzugehen, um in die Toilette zu gelangen. Eigentlich nicht gewünscht oder auch verboten. Aber was soll man machen, wenn die Blase drückt.
    Nachdem es bei den ersten 2 Personen ohne Verwarnung funktioniert hat, haben das nahezu alle Personen gemacht. Jedesmal verbunden mit einem Hupgeräusch von dem Personenerkennungs-Sensor beim Schlagbaum. Auch ich und die Lady haben sich dort erleichtert.
    Nach sehr viel Wartezeit dann endlich in die Abfertigungszone der Slowaken:

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