Immobilien und Investment

  • Ein Jahr weiter ist der rechte Zeitpunkt zu sehen, ob alles so wie gedacht eingetreten ist. Medien berichteten bereits frühzeitig von Mietenexplosionen in der Westukraine, wo selbst in Randstädten wie Uschgorod Traumrenditen erzielt werden. Im geliebten Lemberg ist derzeit eine gut ausgestattete 2Zimmerwohnung kaum für weniger zwanzigtausend UAH zu bekommen und sicher dürfte die gestrige Ansage von Selenskij die Preise noch weiter in die Höhe treiben.


    Du warst wohl schon lange nicht mehr in Lviv. Generell ist es im Moment kein Problem eine Wohnung dort zu finden. Viele Flüchtlinge waren da nur auf Zwischenstation. Ich habe mir im März zwei zentrale Flüchtlingslager angesehen. Die waren beide bereits geschlossen. Aus Mangel an Flüchtlingen. Bekannte von mir haben im vorletzten Monat eine Wohnung mit zwei Zimmern für 15.000 UAH angemietet. 100 Meter vom Forum entfernt. 10 Gehminuten bis zur Oper. Zentraler geht es ja wohl kaum. Außerdem musst Du bei solchen Statistiken den Kurs der Landeswährung berücksichtigen. Deine 20.000 UAH waren im letzten Januar noch 670 Euro. Heute sind das nur noch 470 Euro. Und selbst diesen Betrag bekommt man nur für eine inzwischen auch nicht mehr so billig zu kaufende Neubauwohnung. Wohnungen im Altbau werden überall verramscht. Egal ob renoviert oder nicht. Wer es sich leisten kann, zieht lieber in einen Neubau ein. Und wer es sich nicht leisten kann, der hat auch in der Regel nicht das Geld um im teuer vermieteten Altbau zu wohnen.

  • Den überschaubaren Lemberger Immobilienmarkt kann man gut online beobachten und da meine Gute immer wieder persönlich vor Ort eine Klage wegen angeblich undichter Fußbodenheizung abwehren muss, schreibe ich nicht ganz aus dem Mustopf. Weißt ja, ohne Not begege ich mich nicht in Krisengebiete, habe auch in Angkor Wat die Achtung Minen Schilder gesehen und würde da ebenfalls nicht ohne Not abseits von ausgeschilderten Wegen rumlaufen. Sicher Kaufpreis und Kaufwert sind in der heutigen Ukraine zwei Paar Schuhe und wenn Medwedjes finstere Ankündigungen wahr werden sollten, geht´s ja auch bald in Lwow rund. Hoffen wir es nicht. Ich rate meiner Guten auf hohes Risiko die Wohnung zu halten, denn zu achtzig Prozent werden wir hier wohl bald Teil der ukrainisch-polnischen Konföderation sein. Um beim konkreten Beispiel zu bleiben, im Galitzkiy Rajon, österreichischer Altbau, unweit vom Striyskij Park ist heute nichts mehr zu bekommen. Wenn man dann in Richtung Plattenbau nach Süden ausweicht oder wie Du schreibst eine unrenovierte polnische Wohnung aus der Zwischenkriegszeit in irgendeiner dunklen Seitenstraße nimmt, muss man nach zwölf Monaten auch schon fast das Doppelte auf den Tisch legen. Wir hier könnten das noch, aber der ukrainische Durchschnitt wohl eher nicht. Auch die Mietrendite hat sich bei fast 8% gehalten, wenn man jetzt für eine umfangreich sanierte 2-Zimmerwohnung in gehobener Lage um die fünfzehn hinlegen muss.

    Als Erleuchteter vergebe ich ausschließlich den Daumen nach oben

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