Züge, Busse, Marschrutka oder zu Fuß nach Polen, Ungarn oder Rumänien

war heute früh auf Deutschlands Autobahnen unterwegs. Musste an der Tanke halten, einige Autos mit UA Kennzeichen da gestanden, fast alle mit Kindern unterwegs... sehr erschöpft ausgesehenwas verständlich ist nach so einer Odyssee. Hatte leider nix dabei und bin erstmal wieder rein in die Tanke und einen grosseinkauf mit Süßigkeiten getätigt. Wieder raus und es an die Kinder verteilt. Die leuchtenden Augen waren unbeschreiblich. Als die Kinder spasibo bolchoi oder sogar Thank you very much gesagt haben konnte ich ein paar Tränen nicht unterdrücken

Zitat von LUZIFER

war heute früh auf Deutschlands Autobahnen unterwegs. Musste an der Tanke halten, einige Autos mit UA Kennzeichen da gestanden, fast alle mit Kindern unterwegs... sehr erschöpft ausgesehenwas verständlich ist nach so einer Odyssee. Hatte leider nix dabei und bin erstmal wieder rein in die Tanke und einen grosseinkauf mit Süßigkeiten getätigt. Wieder raus und es an die Kinder verteilt. Die leuchtenden Augen waren unbeschreiblich. Als die Kinder spasibo bolchoi oder sogar Thank you very much gesagt haben konnte ich ein paar Tränen nicht unterdrücken

Leider gibt es auch andere Erfahrungen.

Meine +1 ist in Lviv geblieben und kümmert sich dort inzwischen um "Flüchtlinge". Dafür gibt es kein Geld und die Sache ist absolutes Ehrenamt. Aber von vielen "Flüchtlingen" werden die Helfer eher wie Bedienstete behandelt. So wie die Sklaven im türkischen 5-Sterne-Hotel.

Erst heute hat sich wohl eine Mutter mit zwei Kindern ziemlich hochnäsig über das Gratis-Essen beschwert. "Gretschka und Kascha...? Nein, solche Sachen essen meine Kinder nicht". Das danach wirklich mühsam organisierte Sandwich (aus dem Bestand der privaten Helfer-Verpflegung) wurde angebissen und dann weggeworfen.

Meine +1 ist zudem stolze Besitzerin von drei Hunden (zwei davon Flüchtlingshunde) und einer Katze. Hunde dürfen nicht in den Reisebus und im Zug kriegen die Tiere wegen der beengten Verhältnisse oft Panik.

Zitat von christianskas

Leider gibt es auch andere Erfahrungen.

Meine +1 ist in Lviv geblieben und kümmert sich dort inzwischen um "Flüchtlinge". Dafür gibt es kein Geld und die Sache ist absolutes Ehrenamt. Aber von vielen "Flüchtlingen" werden die Helfer eher wie Bedienstete behandelt. So wie die Sklaven im türkischen 5-Sterne-Hotel.

Erst heute hat sich wohl eine Mutter mit zwei Kindern ziemlich hochnäsig über das Gratis-Essen beschwert. "Gretschka und Kascha...? Nein, solche Sachen essen meine Kinder nicht". Das danach wirklich mühsam organisierte Sandwich (aus dem Bestand der privaten Helfer-Verpflegung) wurde angebissen und dann weggeworfen.

Meine +1 ist zudem stolze Besitzerin von drei Hunden (zwei davon Flüchtlingshunde) und einer Katze. Hunde dürfen nicht in den Reisebus und im Zug kriegen die Tiere wegen der beengten Verhältnisse oft Panik.

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Derartige "Flüchtlinge" dürfen von mir aus gerne sofort wieder zurück nach UA geleitet werden, wo es besseres Essen gibt. Sowas ist aber doch bestimmt ein Einzelfall? Kann ich mir jedenfalls nicht anders vorstellen.

In Polen waren Ukrainer in jeder Tankstelle.

Schlangen vor den Toiletten. Alle Tische besetzt.

Chaos an den Kassen.

Viele wollten SIM-Karten kaufen und registrieren lassen. Die Tankstellen haben es abgelehnt.

Diese junge Frau mit Kind die ich ins Auto bekommen habe war absolut bescheiden und dankbar.

Zitat von Solocha

Derartige "Flüchtlinge" dürfen von mir aus gerne sofort wieder zurück nach UA geleitet werden, wo es besseres Essen gibt. Sowas ist aber doch bestimmt ein Einzelfall? Kann ich mir jedenfalls nicht anders vorstellen.

Leider nein. Das ist eher die Regel. Viele "Flüchtlinge" denken wohl, dass die Helfer bezahlt werden. Ehrenamtliche Tätigkeiten gab es sonst in der Ukraine nur sehr selten. Und dann werden halt unverschämte oder kaum erfüllbare Forderungen gestellt. Die letzten Tage habe ich mir immer und immer wieder derartige Schilderungen anhören müssen. Die Sache mit dem Essen war zwar unverschämt, aber trotzdem noch von der harmlosen Sorte.

Ein weitläufiger Bekannter von mir - der unmittelbar nach Ausbruch des Krieges mit seiner Hilfssorganisation mit 3 Sprintern voller Hilfsgütern an die polnisch/ukrainische Grenze gefahren ist (und mit den Transportern leider nicht weiterfahren durfte) ist - dank privater Kontakte mit dem PKW - nach Lwiw weiterfuhr um mit mitgebrachtem Geld Lebensmittel und Arznei zu kaufen und zu verteilen, hat ganz andere Erfahrungen berichtet. Nur Dankbarkeit und leuchtende Augen!
Darum fährt er - nach kurzer Auszeit und Trommelrühren in den Medien in der Heimat - am Samstag wieder hin!

Es gibt überall solche und solche. Auch in Deutschland gibt es sehr viele, die helfen und auch einige, die aus den Leid der Flüchtlinge Profit schlagen wollen! Von einer kleinen MInderheit auf viele zu schließen, ist falsch!

Zitat von Stuttgarter

Ein weitläufiger Bekannter von mir - der unmittelbar nach Ausbruch des Krieges mit seiner Hilfssorganisation mit 3 Sprintern voller Hilfsgütern an die polnisch/ukrainische Grenze gefahren ist (und mit den Transportern leider nicht weiterfahren durfte) ist - dank privater Kontakte mit dem PKW - nach Lwiw weiterfuhr um mit mitgebrachtem Geld Lebensmittel und Arznei zu kaufen und zu verteilen, hat ganz andere Erfahrungen berichtet. Nur Dankbarkeit und leuchtende Augen!
Darum fährt er - nach kurzer Auszeit und Trommelrühren in den Medien in der Heimat - am Samstag wieder hin!

Es gibt überall solche und solche. Auch in Deutschland gibt es sehr viele, die helfen und auch einige, die aus den Leid der Flüchtlinge Profit schlagen wollen! Von einer kleinen MInderheit auf viele zu schließen, ist falsch!

Meine +1 kümmert sich in erster Linie um Leute die in am Bahnhof Lviv ankommen und dann weiter nach Polen reisen. Da liegen die Nerven vielleicht eher blank. Vor allen Dingen, weil die Leute mindestens einen halben oder ganzen Tag mit dem Zug unterwegs waren. Also nicht relativ bequem mit dem Auto oder einem Zwischenaufenthalt im Hotel.

Und natürlich hängt das ebenfalls von den Möglichkeiten ab die zur Verfügung stehen. Wenn Du mit einer Wagenladung bester Supermarkt-Produkte in die Innenstadt fährst und alles gratis verteilst, dann leuchten die Augen bestimmt gewaltig. Wäre in Deutschland nicht anders. Ist doch immer so bei hochwertiger Ware. Deine Bekannten können ja stattdessen mal Kascha und Gretschka im Suppenteller ausgeben. Da wird das Funkeln in den Augen eher in Wut umschlagen. Allein weil sich die Leute die vielleicht vor zwei Wochen noch schick im Restaurant gegessen haben jetzt herabgewürdigt fühlen. So wie in einer Armenküche

Zitat von Graf

Warum ist denn Deine Gute nicht mit Dir mit?

Meine habe ich vorsorglich mit dem letzten WIZZAIR Flug noch am 15.Februar mitgenommen.

Für meine Deutschland-Rückkehr habe ich den letzten Wizz-Flug in meine Region genutzt. Nur wenige Stunden vor der berüchtigten Despoten-Pressekonferenz in Moskau. Allerdings war das keine Flucht, sondern die Sache war schon vorher so geplant. Seit Monaten. Trotzdem: Im allerletzten und auch richtigen Moment. Die Maschine war komischer Weise nicht voll. Eine Woche zuvor (am ursprünglich für die Invasion genannten Datum) war hingegen alles bis auf den letzten Platz ausgebucht.

Eigentlich wäre ich kommende Woche wieder zurück in die Ukraine geflogen. Das habe ich jetzt mal ausfallen lassen. Meine +1 will zudem vorerst nicht flüchten. Irgendwann in diesem Monat muss Sie aber die Ausreise versuchen. Die Arbeit wartet. Und dann darf sich wohl der senile Vater um den Heimtier-Zoo kümmern...

Nein.

Das Signal war die Rede von Putin am 21.

Ahrens hatte hier den Link mit Deutscher Übersetzung vom Focus eingestellt.

Damit war alles klar und es lag auf der Hand was passiert.

Wir konnten es leider nicht für uns nutzen, weil Wera noch keinen Reisepass hat.

Der Satz von Selenski in München hatte gar keine Bedeutung. Das ist erst 3 Tage nach dem Angriff zur Sprache gekommen. Da wurde auch vor dem Angriff hier im Forum nie drüber gesprochen.

Zitat von Klempner

Das Signal war die Rede von Putin am 21.

Die Marschbefehle wurden belegbar am 18.01.2022 (in Worten Januar 2022) unterschrieben. Ich hoffe, dass das allen die am langen Tisch zu Gast waren bewusst ist.

Und auch etwas zum Topic:

Aus meinem Umfeld habe ich positive Berichte bekommen

Junge Frau mit Tochter 2J mit Ziel Frankreich. Dort arbeitet ihr Mann. Sie hat 2 Tage gebraucht und unterwegs bei mehreren Kleinbussen in denen sie Platz fand keine Kopeke abgenommen bekommen. Speziell die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Polen wurde sehr gelobt.

Eine weitere aus der Umgebung wurde von dem Chef bei dem sie in Polen im Sommer im Obstbau arbeitet angerufen ob sie nicht in das Quartier der Saisonarbeiter kommen moechte, gratis, Versorgung inclusive, und klar, die beiden Toechter darf sie selbstverstaendlich mitbringen. Frankivsk bis ueber die Grenze 20 Stunden, er hat sie da abgeholt.

Komisch, ich verstehe, was er meint

Zitat von Schwabe

Komisch, ich verstehe, was er meint

Für Normalsterbliche ist das auch kein Problem.

Aber bei den Blaublütern macht sich die Jahrhundertelange Inzucht halt bemerkbar.

Zitat von Graf

Du schreibst deutsch rsl, aber irgendwie leider ist das alles schwer verständlich..

Danke fuer den Hinweis, Telegrammstil in langen Saetzen ist tatsaechlich schwer lesbar, ja. 12 Jahre mehrsprachig leben demoliert den Satzbau Ich bemuehe mich wieder um kurze Saetze.