Fahrt in die Ukraine und zurück - Autotransport

  • Hallo,


    es ist offensichtlich wenig bekannt, dass es ab Kiev einen Autotransportzug nach Dnjepropretovsk und zurück gibt. Ich kann jedem Reisenden nur empfehlen, diesen Weg zu nützen. Man muss 1 Stunde vor Abfahrt am Hauptbahnhof sein, damit das Auto aufgeladen werden kann. Der Zug verlässt Kiev täglich um 17.20 Uhr, also 16.20 Uhr letzte Möglichkeit zum Verladen. Der Zug ist ein Luxus-Zug mit kleinen Abteilen in der 1. Klasse, Das Reisen ist m. E. angenehmer als wie im Intercity hierzulande. Ankunft in Dnjepropretovsk ist um 23.30 Uhr. Bis das Auto abgeladen ist, ist es Mitternacht. Die Kosten sind günstiger, als wie die Strecke mit dem Auto zurückzulegen.


    Kiev ist via Ungarn - Ushgorod - Lviv - Shitomir - sehr gut zu erreichen. Wir fahren diese Strecke von Ulm in 2 Tagen mit Zwischenübernachtung in den Karparten. Die Strassen sind bis Shitomir ausgezeichnet. Bei rechtzeitiger Abfahrt morgens ist man ca 15.30 Uhr schon in Kiev.


    Ausdrücklich abraten möchte ich allen von der Strecke Strij - Ternopil - Vinniza - weiter nach Dnjepropretovsk. Die Strassen sind in einem katastrofalen Zustand. Du weisst nach 100 km nicht mehr, wo oben und unten ist - es ist einfach brutal schlimm.


    Wer weitere Erfahrungswerte von mir haben möchte (ich fahre schon seit 12 Jahren mit dem Auto in die Ukraine), kann mich gerne anschreiben: feuersee-ulm@web.de


    Gruss aus Ulm


    Jochen

  • Hallo Jochen,


    Danke für Deinen Beitrag. Ich wusste noch nicht, dass es überhaupt einen Autoreisezug gibt.


    Ich persönlich empfinde die Gesamtzeit als inakzeptabel. In ca. 1 Stunde mehr fahre ich von Sumy auf die Krim, was ca. die doppelte Strecke ist. Sicher mit höheren Kosten. Aber wenn man die Kosten als Argument nimmt, darf man dann in UA, wo ich z.B. von Kiew auf die Krim für 120UAH pro Person komme, überhaupt eine längere Strecke mit dem Auto fahren?


    Von Niederbayern nach Sumy fahren wir auch immer die Strecke über Ungarn und benutzen den Grenzübergang bei Berehove. In 2 Tagen mit einer Übernachtung (in L'vov bei der Einreise oder in Ungarn bei der Ausreise aus UA). Wenn ich verrückt genug bin, auch mal in 20 Stunden (inkl. Pausen und Grenzübertritt) non stop.


    Gruß
    Siggi

  • Danke für Deinen Beitrag. Ich wusste noch nicht, dass es überhaupt einen Autoreisezug gibt.

    Ich auch nicht. Insofern ein wertvoller Hinweis. Natürlich nur dann irgendwie sinnvoll, wenn das Reiseziel Dnjepropetrovsk oder die nähere Umgebung der Stadt ist oder DNK eh auf der Reiseroute liegt.


    Ich persönlich empfinde die Gesamtzeit als inakzeptabel.


    Kommt auf die Ansicht des Betrachters an. Wenn ich bereits ca 1500 km nonstop hinterm Lenkrad gesessen habe, stellt das Angebot für mich schon eine überlegenswerte Alternative dar. Zeit sollte man natürlich haben. Aber genau das ist meist das Problem, denn Frau und Kinder wollen ja soviel Zeit wie nur möglich bei der Familie in UA verbringen.


    Zitat

    Wenn ich verrückt genug bin, auch mal in 20 Stunden (inkl. Pausen und Grenzübertritt) non stop.


    So verrückt bin ich auch schon oft genug gewesen und obwohl ich mir danach immer wieder selber das Versprechen abnehme nie weider in einem Ritt durchzufahren, passiert es immer wieder. Anderseits, wir werden ja alle nicht jünger und vielleicht halte ich mich ja dann doch irgendwann an das, was ich mir selber versprochen habe. :D

  • Wie bekommt man das hin, einen Beitrag hier gleich 5 x hintereinander zu platzieren ?


    Diviner



    Ist mir auch schleierhaft. :lol:


    Werde es aber gleich korrigieren.

  • @ Jochen


    Tolle Info. Weißt Du ob es noch andere Verbindungen gibt?



    @ Siggi


    20 Stunden sind echt möglich? Ich überleg immer noch mit dem Auto zu fahren. Mich schreckt es aber eher ab zu wissen das man zwei Tage hin und zwei Tage zurück auf der Straße ist....

  • Hallo struppi,


    habe ich doch wohl gerade in einem anderen Thread gelesen, dass Du Ostdeutscher bist ? Wenn Du auch noch immer in Ostdeutschland wohnen solltest, wäre die von Siggi favoritisierte Strecke kein Empfehlung.
    Da bleibt dann besser die Fahrt durch Polen.


    Diviner

    quod licet iovi non licet bovi

  • @ Diviner


    Ja..bin studierte Zoni... :D hab mich aber schon vor vielen Jahren in den Westen (Mainzer Gegend) geschlichen um als werktätiger Migrant mein dasein zu fristen :vain: Wäre es da Deiner Meinung nach besser via Ungarn oder via Polen?

  • Zitat

    Ja..bin studierte Zoni..

    Hallo, und nun bist Du auch noch eine Sie ???
    Alle Achtung. Als ich ein paar Monate in Deiner Gegend( Winnweiler) gearbeitet habe, habe ich auch den Weg über Polen gewählt. Einfach, weil man bis zur Grenze nach Polen ziemlich gut durchkommt. Bis ca. 30 Kilometer hinter Krakow ist ja dann auch durchgängig Autobahn. Die Grenzquerung via Korczowa/Krakovets funktioniert in Richtung UA auch ganz gut. dabei ist erwähnenswert, hast Du Kleinkinder dabei ?


    Nur mal so nebenbei, ich betrachte mich nicht als Zoni, im Gegenteil ich bin stolz auf meine DDR-Vergangenheit.


    Diviner

    quod licet iovi non licet bovi

  • 20 Stunden sind echt möglich? Ich überleg immer noch mit dem Auto zu fahren. Mich schreckt es aber eher ab zu wissen das man zwei Tage hin und zwei Tage zurück auf der Straße ist....


    20 Stunden ist Verrückheit. Das kann man nicht wirklich mit gutem Gewissen empfehlen und man sollte die Strecke auch kennen. Zudem setzt diese Fahrtzeit das systematische Ignorieren von Geschwindigkeitsbegrenzungen (und Überholverboten in UA) voraus. Ich fahre dann so, dass ich Abends bei der Grenze bin. Dort ist dann meist wenig los und nachts geht es auf den Autobahnen in Ungarn, Österreich und DE recht gut voran. Geplant ist eine Non-Stop Fahrt bei mir nie. Aber wenn ich auf einmal um 23 Uhr in Ungarn bin und mich noch fitt fühle, dann heißt es eben: Noch 2 Stunden, dann musst Du morgen nicht im Berufsverkehr durch Budapest. Dann ist das geschafft, dann heißt es: Die 2 Stunden bis nach Wien schaffst Du jetzt auch noch. Das erspart die Tangente von Wien in der Rush Hour. Na ja und hinter Wien lohnt es sich schon nicht mehr anzuhalten. Gute 3 Stunden später bin ich dann schon daheim.


    Gruß
    Siggi

  • Fahrtzeit das systematische Ignorieren von Geschwindigkeitsbegrenzungen (und Überholverboten in UA) voraus

    Genauso sieht es aus. Und dann darf man sich halt auch nicht darüber beschweren, wenn man in regelmäßigen Abständen dazu aufgefordert wird, dass "allgemeine Wohlbefinden der Rennleitung" (mit)zusponsern.

  • Dass es einen Autoreisezug gibt, war mir bekannt. Aber ich meine, dass er nicht erst ab Kiew fährt. Ehemalige Nachbarn von mir fahren ausschließlich mit dem Zug weiter, wenn sie über die Grenze sind. Allerdings muss ich erst noch nachfragen, wo sie das Auto verladen lassen. Fahrtziel ist glaube ich Oblast Donetsk.
    Ich will diese Möglichkeit auch mal ins Auge fassen, muss aber erstmal mit meinem ehemaligen Nachbarn Kontakt aufnehmen und fragen, von wo er mit dem Zug fährt.

  • Autoreisezug in der Ukraine ist mir absolut unbekannt und ich würde mich sehr über weitere Infos freuen!
    Nehmen die vielleicht sogar Motorräder bzw mich und mein Motorrad mit?


    Es tun sich neue Welten auf . . .


    Gruß


    Martini

  • Dass es einen Autoreisezug gibt, war mir bekannt. Aber ich meine, dass er nicht erst ab Kiew fährt. Ehemalige Nachbarn von mir fahren ausschließlich mit dem Zug weiter, wenn sie über die Grenze sind. Allerdings muss ich erst noch nachfragen, wo sie das Auto verladen lassen. Fahrtziel ist glaube ich Oblast Donetsk.
    Ich will diese Möglichkeit auch mal ins Auge fassen, muss aber erstmal mit meinem ehemaligen Nachbarn Kontakt aufnehmen und fragen, von wo er mit dem Zug fährt.


    Hast Du eigentlich mal etwas mehr Infos zum Autoreisezug bekommen?


    Gruß


    Martini

  • Ternopil - Vinniza - weiter nach Dnjepropretovsk. Die Strassen sind in einem katastrofalen Zustand. Du weisst nach 100 km nicht mehr, wo oben und unten ist - es ist einfach brutal schlimm


    Das stimmt aber es wird dran gearbeitet. Hat sich in den letzten 12 Jahren eine Menge getan. Jedenfalls werden die Schlaglöcher nicht mehr mit halben Bäumen gesichert :)


    Das mit dem Autozug ist schon eine tolle Sache. Aber 1 Stunde auf Laden und abladen dann noch irgenwelche Risiken das man nicht mit kommt oder oder oder. dann nehme ich lieber die schlechtere Strecke in kauf. die Mehrkilometer über Kiew rechnen sich mit der Zeit welche wir eher wieder da sind. in der Regel fahren wir ab Leipzig bis Nikopol in 34 Stunden(mit Anhänger). Schlaf je nachdem wie wir über die Grenze kommen. wenn es hell wird geht es dann in der UA los. Also umso früher wie durch die Grenze sind um so länger wird geschlafen. Wir fahren meist Samsatgs los. Da ist Polen entspannt und Sonntag durch die UA. Da sind einige noch was matt vom feiern oder sind auf der Hochzeit. LKW Verkehr ist dann auch mäßig. Mittlerweile kennt man ja auch die Lieblingstellen.

  • Oh ja...auch ich wäre für Input diesbezüglich dankbar...Mich wirds auch wieder mal mit dem Auto na UA ziehen, eben nach DNK.

  • Hallo,


    heute habe ich Nachricht aus Kiev bekommen, dass dort auch Motorräder auf den Zug geladen werden. Ich werde diese Gelegenheit in 2 Wochen in Anspruch nehmen und mein Motorrad verladen lassen.


    Wer weitere Informationen benötigt, darf sich gerne bei mir melden.


    LG Jochen


  • Ausdrücklich abraten möchte ich allen von der Strecke Strij - Ternopil - Vinniza - weiter nach Dnjepropretovsk. Die Strassen sind in einem katastrofalen Zustand. Du weisst nach 100 km nicht mehr, wo oben und unten ist - es ist einfach brutal schlimm.


    Jochen



    !happy!
    Ich hab vor zwei Monaten den Fehler gemacht diese Strecke zu fahren ... nach 25 km meint man, man wäre von der Zeit und dem Ermüdungsgrad 100 km gefahren, weit und breit keine Schilder, nur halb fertige Häuser, und sowas von dermaßen kaputte Straßen... aber HALLO! Irgendwo bei Ternopil hat die Straße auf einmal solche Schlaglöcher gehabt und man hat sie so oft "repariert" (sah teilweise aus, als wäre usprünglich da ne Straße in eine völlig andere Richtung gewesen, bloß man hat diese abgerissen), dass man nicht mehr wusste, ob die Hügel und Löcher vom Reparieren kommen oder noch aus dem zweiten Weltkrieg nach einem Bombenanschlag geblieben sind. :monster:


    Zum Glück war es nur ein 500 EUR Audi, mit dem Zweick bis Vinizja zu halten...
    Das war reiner selbstmord!

    Nothing In This World Worth Having Comes Easy!

  • Hier ist ein Link für eine Webcam in Premysel ( Meydika)! http://mediahost.pl/wybor-kamer-2/kamera-6/. Im Moment läufts ja, aber schaut mal heute Abend!!
    Es hatt sich seit 1992 nichts, aber auch gar nichts geändert! Nur dass man damals mit einer Schachtel <Marlboro< oder 5 DM noch einiges erreichen konnte! Heute sind 50 € für die Penner an den Grenzen ja schon eine Beleidigung! Wer auch immer für die EM in der UA verantwortlich ist, den müsste man von Donezk bis nach Lviv zu Fuss mit der Peitsche treiben! Außer dass sich mal wieder allerorts die Taschen gefüllt wurden mit Sponsoren Gelder, bleibt für das einfache und ehrliche Volk mal wieder gar nichts! Wie soll einer der zur EM fährt, und nun an allen Ecken abgezockt wird ,die wahren Ukrainer kennenlernen? Das was von einigen
    vieleicht gut gemeint war, wird nun ins Gegenteil gekehrt! Die Ukraine , so wie ich sie kennengelernt habe, mit Herzlichkeit , Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit ist schon lang tot, die Ellenbogen Gesellschaft ist schon lange parat, und steht unserer in nichts nach!
    Meine Empfehlung: Bleibt Zuhause und schaut Euch die Sache im Fernsehen an, da spart Ihr Euch Geld und Nerven!
    Meine Befürchtung ist leider, dass nach der EM die negative Meinung über die Ukraine größer ist als die Positive!!


    mfg HB :beer:

  • Heute sind 50 € für die Penner an den Grenzen ja schon eine Beleidigung


    Wie nennt sich das doch gleich: Angleichung an EU Standards! ;)


    Wie soll einer der zur EM fährt, und nun an allen Ecken abgezockt wird ,die wahren Ukrainer kennenlernen?


    Die Frage ist, ob das die Mehrzahl derer, die zur EM fahren, überhaupt dies will. Ich vermute die wollen in erster Linie: Stadion Atmosphäre, ein schönes Spiel sehen und Party. Eine Reise, um andere Kulturen zu erkunden, sieht normalerweise anders aus. Damit will ich die Fußballfans aber keineswegs verurteilen. Ich denke nur, wir sollten diesen Reisenden keine Ziele unterstellen, die so i.a. nicht vorhanden sind.


    Gruß
    Siggi

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