Lviv will mit Hilfe der EURO zum Touristenmagnet werden

  • Das Wichtigste vorweg: "Das Stadion ist fertig. Auch die Hauptstraßen
    und der Flughafen", sagt Oleg Zasady, Chef des Lviver
    Organisationskomitees. Insgesamt 800 Millionen Euro wurden in
    Infrastruktur und Stadionbau investiert. Die neue, etwas außerhalb der
    750.000-Einwohner-Stadt gelegene Arena hat ihre ersten Belastungsproben
    schon hinter sich: Sowohl der ortsansässige Klub Karpaty Lviv als auch
    die ukrainische Nationalmannschaft haben bereits vorgespielt. Dass Lviv
    noch aus dem Kreis der acht Ausrichterstädte fliegen könnte, wie von
    UEFA-Boss Michel Platini einst angedroht, ist schon lange kein Thema
    mehr.


    [Blockierte Grafik: http://sport.zdf.de/ZDFsport/s…7241378-render-A8-,00.jpg]


    Ganz im Gegenteil. Als "Herz des Turniers" sieht Bürgermeister Andrey
    Sadovoy seine Stadt heute - nicht nur in Bezug auf deren geografische
    Lage. Für ihn ist die Europameisterschaft die große Chance zur
    "optimalen Bewerbung" Lvivs, denn vor allem in Sachen Tourismus will die
    westukrainische Metropole künftig gewaltig zulegen. Bislang sind es zu
    drei Vierteln ukrainische und polnische Gäste, die Lviv besuchen.

    Deutsche Besucher im Fokus

    Das soll sich insbesondere dank der von der Auslosung bescherten Gastspiele
    der DFB-Elf am 9. und 17. Juni (gegen Dänemark) ändern. Diese sollen
    als Vehikel dienen, um sich den großen deutschen Markt zu erschließen.
    "Wir haben besonders Deutschland im Fokus", sagt Sadovoy und fügt hinzu:
    "Wir sind maximal offen gegenüber Besuchern.".......


    Zitat
    „Lviv ist der letzte Diamant, der Europa noch verborgen geblieben ist.“
    Lvivs Bürgermeister Andrey Sadovoy


    Tatsächlich ist Lviv mit seiner
    schmucken kopfsteingepflasterten Altstadt, seinen unzähligen Kirchen
    und Kathedralen ein potenzieller Touristenmagnet. Ob die Rechnung aber
    aufgehen wird, scheint fraglich. Denn in Lviv finden nur drei Spiele
    statt - schon nach acht Tagen ist der EM-Spuk wieder vorbei. Viel Zeit
    bleibt also nicht, um die Gäste zu begeistern. Zumal viele Kurzbesuche
    drohen. Angesichts der angespannten Hotelsituation in Lviv bietet der
    offizielle UEFA-Reiseveranstalter Pakete an, die eine Anreise kurz vor
    Anpfiff und den prompten Rückflug nach Spielschluss vorsehen. Auch
    zahlreiches Abwandern von Übernachtungsgästen über die nahe gelegene
    Grenze nach Polen droht .....


    Bericht: Lviv will mit Hilfe der EURO zum Touristenmagnet werden


    Siehe auch: Auferstanden aus Erinnerungen - Lwiw: Zentrum von Lwiw (Lemberg)

  • In Bezug auf die Infrastruktur hat man in Lviv wirklich sehr viel getan. Aber das Touristen in die Ukraine reisen um "nur" Lviv zu sehen, ist für mich trotzdem kaum vorstellbar. Lviv wird höchstens Durchgangsstation für eine Ukraine-Rundreise oder das Sprungbrett in die Karpaten sein. Lviv ist vom Namen her nicht sehr bekannt. Dazu gibt es im Umland (bis auf ein paar Burgen) nichts weiter zu sehen. Mit einem guten Reiseführer hat man die Stadt innerhalb eines Tages "durch". Und bei den (wenigen) annehmbaren Hotels steigen die Preise ebenfalls rasant. 200 Euro die Nacht für eine Herberge mit vier Sternen will bestimmt nicht jeder Gast auf den Tisch legen...

  • Lviv hat Charme-mir persönlich gefällt die Stadt sehr gut!


    Ich denke langfristig werden Touristen die Stadt gerne auf einer Ukrainereise besuchen nur jetzt zur EM kommen Fußballfans-diese werden kaum Interesse an einer schönen Altstadt haben sondern wie bereits geschrieben mit organisierten Reisegruppen kurzfristig an-und abreisen.


    Auf lange Sicht hat Lviv aber durchaus gute Chancen sofern die Hotel bzw. Übernachtungspreise nach der EM wieder deutlich günstiger werden.


    Gruß


    Martini

  • Das Lviv eine schöne Stadt ist denke ich ebenfalls. Aber das Problem ist eben, dass man Lviv kaum ich eine Rundreise einbinden kann. Dafür ist der Ort zu weit von den üblichen Ukraine-Zielen entfernt. Die Flüge sind natürlich heute billiger als früher, aber für die Ukraine steht doch eher Kiev an erster Stelle. Kiev wird gerne mit einer Flusskreuzfahrt Richtung Schwarzes Meer/Odessa verbunden. Yalta und Umland liegen von Westeuropa zu weit weg. Dort gibt es keine gute Fluganbindung und die Preise sind inzwischen sowieso zu hoch.


    Eine Rundreise Krakau/Lemberg/Karpaten wäre ideal. Aber auch da gibt es keine günstigen Angebote die auf die Masse zielen. Touristen aus Polen kommen meistens mit dem Bus. Wohnen dann im Hotel George oder Lviv. Oder fahren noch am gleichen Tag zurück in die Heimat. Billig einkaufen (wie früher bei uns der Holland-Tourismus mit den Butterfahrten) ist oft die wirkliche Intention einer solchen Fahrt.


    Alle neuen Hotels die in Lviv in der letzten Zeit gebaut wurden zielen ganz klar auf das Premium-Segment ab. Hotel Leopolis (5 Sterne) hat sich von der Fläche her verdoppelt. Hotel Nobilis ist für Normalbürger kaum bezahlbar. Das Citadel Inn ebenso. Der Preis liegt hier bei knapp 150-200 Euro pro Nacht (Standardzimmer). Selbst ehemals günstige Häuser wie das George und das Dnister werden jetzt renoviert. Entsprechende Preiserhöhungen mit inbegriffen. Für ein renoviertes Zimmer (auf drei Sterne Niveau) sind hier knapp 80 Euro pro Nacht fällig. Wenn die Hotels komplett renoviert sind und man nicht mehr durch Hallen und Gänge im Soviet-Stil wandern muss, werden die Preise bestimmt noch weiter steigen. Was nichts mit der EM zu tun hat.

  • Meine Frau und ich waren vor zwei Wochen für ein Wochenende in Lemberg und die Stadt hat mich wirklich angenehm überrascht. Ich denke, wenn man sich mit Interesse für Geschichte und Kultur diesem Ort widmet, dann lohnt sich der Aufenthalt hier auch für deutlich länger. Wir wären jedenfalls gerne noch länger geblieben, leider hatten wir aber nur zwei Tage Zeit.


    Das heutige Lemberg bietet aufgrund seiner wechselhaften Historie eine einzigartige Mischung aus polnisch-deutsch-österreichischem Charme mit einem ukrainischen Touch, die man sonst weltweit so bestimmt kein zweites Mal findet.


    Von Bekannten aus Kiew hatten wir die Adresse bzw. Tel.-Nr. einer ortsansässigen Stadtführerin, die uns auf einem zweistündigen Rundgang durchs historische Zentrum jede Menge Informationen und Tips gegeben hat und dafür rund 10 EUR genommen hat. Falls jemand hier Interesse hat, gebe ich die Kontaktdaten gerne weiter - wir waren mehr als zufrieden.


    Überrascht hat mich das relativ günstige Preisniveau. Obwohl hier doch vieles auf Touristen (auch westliche) ausgerichtet ist, war das meiste nicht teurer als z.B. in Shitomir. Wir haben z.B. in einem total urigen kleinen Restaurant mit original westukrainischer Küche fürstlich gegessen und getrunken und haben für zwei Personen insgesamt 170 Griven bezahlt. Unsere Unterkunft war das Eurohotel, das ca. 10 Minuten zu Fuß von der Altstadt entfernt liegt und einen erstaunlich zuvorkommenden Service bietet. Das DZ incl. sehr reichhaltigem Frühstücksbuffet (eine gelungene Mischung aus ukrainischem und westlichem Angebot) hat uns ca. EUR 60,-- gekostet. Das ist zwar kein Luxushotel, aber gute Mittelklasse mit westeuropäischem Flair, da habe ich in D schon das doppelte für schlechtere Leistung bezahlt.


    Ich würde jederzeit nochmal hinfahren.


    Viele Grüße
    Reinhard

  • ich kann allen die hier positiv über Lemberg/Lviv geschrieben haben nur beipflichten. Möchte aber aus der Sicht eines Touristkers folgendes, was die Anzahl der Touristen angeheht, folgendes zu bedenken geben. Es wurde ja schon erwähnt, dass es keine günstigen Angebot für Reisen die auf die Masse abzielt gibt. Das hat nach langer Recherche 2 Gründe.


    1. Lemberg/Lviv hat nicht die Bedeutung für die Deutschen, wie z.B. Prag oder Wroclaw (Breslau nach dem Wegfall des sog. Eisernen Vorhangs. (Da wollten alle hin und gucken wie die Stadt damals aussah.)


    2. Lemberg/Lviv ist von Deutschand mit dem Bus nicht ohne eine Zwischenübernachtung zu erreichen (was die Reise wieder um 2 Tage verlängert und entsprechend teuer macht.) Hinzu kommt das ewige Warten an der Grenze, sei es auf der Hin- oder auf der Rückfahrt.


    Wir haben versucht kleinere Gruppen oder Einzelpersonen mit dem Flugzeug nach Lemberg zubringen, was aus dem Ruhrgebiet via Dortmund - Lemberg auch gut funktoniert hat, bis Wizz-Air die Flüge nach Lemberg eingestellt hat (wegen Umbau des Flughafens) Rundreisen Breslau/ Krakau/Lemberg entweder in die Karpaten oder weiter nach Kiev werden weiterhin angeboten, haben aber noch nicht die Lobby um bei Reiseveranstaltern als feste Ziele im Programm zu sein. Man probiert es einmal und wenn es nicht funktioniert, dann werden die Reisen im nächsten Jahr wieder aus dem Programm genommen und die noch anstehenden storniert.


    Wir versuchen bei allen Veranstaltungen, Touristikmessen oder anderen Events den Reiseveranstaltern die Ukraine speziell Lemberg näherzubringen. Es wird aber noch einige Zeit dauern bis Veranstalter und Touristen die Ukraine annehmen wie z.B. Polen, Ungarn, Litauen oder Lettland. Schade eigentlich .....

  • Hinzu kommt das ewige Warten an der Grenze, sei es auf der Hin- oder auf der Rückfahrt.


    Ja, das dürfte wirklich das größte Problem seinvor allem weil die Wartezeit nicht kalkulierbar ist und alle Zeitpläne zunichte machen kann. Wenn wir nicht sowieso in der Nähe gewesen wären, hätte ich das nur für einen Städte-Kurztrip auch nicht auf mich nehmen wollen.

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