Immobilien und Grundstücks Privatisierung

  • Hallo,
    ich hatte ja hier berichtet, dass meine Frau zur Zeit in UA den Umzug, Ummeldungen, Gas, Strom etc. ihrer Großmutter mit organisiert. Und schrieb über die Gefahr von Aufbrüchen und Plünderung des Hauses, wenn es verwaist ist.
    Sie werden das Haus samt etwa 1 Hektar Grund für rund 5000 UAH jetzt verkaufen. Mal sehen, dass sie es heute hinbekommen. Im Prinzip aber Schade.
    Gruß nobody

  • Frage: Ist das Anwesen schon Privatisiert oder muss das ein eventueller Käufer erst machen? Da liegt nämlich die Problematik begraben. Beispiel: Ich habe ein Grundstück gekauft, bereits Privatisiert alles entsprechend der Gesetzeslage, der Verkäufer musste jetzt sein eigenes Grundstück nach privatisieren, sein Gewinn war mehr als minimal. Es ist eben alles nicht so einfach hier in der Ukraine, die meisten Leute haben den Grund und Boden noch gar nicht privatisiert, wollen ihn aber verkaufen, aber das geht nicht, man kann nicht das verkaufen, was einem nicht gehört. Danke Oldtrotter

  • oldtrotter,
    du kannst mich erschlagen ... gesprochen wurde, dass es amtlich ordnungsgemäß eingetragen wäre auf Privatperson. Das bezieht sich auf Gebäude und zugehörigen Grund.
    Desweiteren gibt es noch eine größere Fläche Ackerland, die jetzt aber nicht verkauft wird. Ist verpachtet. Diese ist ebenfalls eingetragen auf Privatperson ... aber denke an die Auflösung der DDR zurück, oldtrotter ... da mussten Flächen neu eingemessen werden. So wird das auch hier sein.
    Gruß nobody

  • Nobody, ich wollte Dich nicht erschrecken sondern lediglich darauf hinweisen, dass hier in Sachen Grundbesitz viel gesprochen wird, aber selten tatsächlich schon eine Privatisierung durchgeführt wurde. Allein diese Privatisierung dauert mehrere Monate, die meisten Haus-und Landbesitzer drücken sich davor, das Thema kommt erst zur Sprache, wenn es ums Verkaufen geht und dann möchte der Verkäufer es nicht bezahlen (das Privatisieren) und der Käufer macht das heute grundsätzlich nicht mehr, denn er kann sich nicht sicher sein, ob dann einer Privatisierung seitens der Behörden zugestimmt wird. Zusätzlich muss noch für den Streifen Land zwischen der Straße oder Weg und der Grenze des Grundstücks, der sogenannten Orenda, ein langfristiger Pachtvertrag ca. 25 Jahre abgeschlossen bzw. aufgelöst werden. Privatisierungen gibt es erst seit Anfang der 90 ziger Jahre hier in der Ukraine und hat rein gar nichts mit den Verhältnissen in der sogenannten DDR zu tun. Hier gab es kein
    Eigentum an Grund und Boden seit der sogenannten Großen Revolution, es gab lediglich ein Besitzrecht und das ganz ausgeprägt. Um die Gebühren für die Behörden und dem Finanzamt festzulegen, muss das Gebäude und Grundstück von einem Experten des zuständigen Amtes abgeschätzt werden. dieser Schätzpreis bzw. diese Berechnungsgrundlage hat sich hier in Smila seit dem 18.06.2008 von 15586 UAH auf 38400 UAH am 04.05.2012 erhöht. Der Kaufpreis lag bei ca.85000 UAH und wurde zwischen dem Verkäufer und dem Käufer ausgehandelt und in bar beglichen. Die ganze Prozedur begann für uns schon im Oktober 2011, es ist mein Geburtstagsgeschenk für meine Frau, die dieses Jahr im Oktober 60 Jahre alt wird. So wie es momentan läuft, werden wir das Fundament , die Klärgrube und den Zaun samt Garage und Geräteschuppen inclusive Stallung gerade so eben in diesem Jahr noch hinbekommen. Den Pachtvertrag für die Orenda erhalten wir vermutlich am 22.05.2012, der Pachtzins hat sich übrigens bisher nicht erhöht und beträgt nach wie vor ca 31 UAH pro Monat. Danke Oldtrotter

  • Hallo oldtrotter,
    und wie du das geahnt hast. Ja, Haus und Grund sind nicht privatisiert. Angeblich ist das neu, und meine Frau hat das soooooo nicht gewußt. Da frage ich mich nur, was hat sie hier in D mit unserer Firma mitbekommen? Nichts?
    Gut, Gebühr für Privatisierung macht 900 UAH - das ist also nichts. Angeblich kann man das nur persönlich machen. Vollmachten der Oma und Schriftweg kennen die dort nicht!!!???


    Was ich aber sagen will: dies ganz kleine Beispiel zeigt, wie chaotisch die Menschen drauf sind. Zielgerichtetes Handeln und verantwortliches Handeln sind anscheinend ein Fremdwort. Ich habe sogar das Gefühl, dass bei einem Vertrag Ort, Datum, Unterschrift vergessen wird.
    Und das ist einfach nicht mit der jahrelang erlernten Führung im Sozialismus / Gängelung zu erklären. Das hat auch etwas mit Gleichgültigkeit und "Schleifen lassen" zu tun.
    Und da sind wir wieder etwa beim Ansatz von Wladimir.
    Gruß nobody

  • Nobody, die Privatisierung gab es schon seit Anfang der 90ziger, aber sie war keine Pflicht. Seit dem letzten Jahr ist es eine Pflicht, wenn ein Besitz verkauft wird muss er vorher zum Eigentum werden. Deiner Frau darfst Du keinerlei Vorwürfe machen, sie kann es nicht wissen, woher auch, meine Verwandschaft hat mit diesen Dingen schon länger zu tun, die Notare werden auch erst seit einigen Wochen eingewiesen in das neue Verfahren.
    Doch es gibt Vollmachten, die müssen aber persönlich beim Notar, der hier seinen Bezirk hat abgegeben werden. Alle im Wohnbuch eingetragenen Personen müssen zustimmen, beziehungsweise vorher ausgetragen werden. Im Dorf befindet sich ein Büro, in dem die Eintragungen im Wohnbuch getätigt werden. Falls kein Wohnbuch vorhanden, eine Bescheinigung des Büros besorgen, das lediglich nur die Großmutter über das Anwesen verfügt und kein Erbe eingetragen ist, ansonsten alle Erben zum Notar und jeder muss einen Erbverzicht erklären. Ich weiß, es ist äußerst langwierig, aber da müsst Ihr jetzt durch, denn es liegt ein Gerücht in der Luft. Wird ein Erbe nicht angetreten und das Anwesen wurde noch nicht privatisiert, dann verfällt es an den Staat zurück. Meine Schwägerin hat ihren Hof auch noch nicht privatisiert und die ist ganz schön ins Schwitzen gekommen, meine Frau hatte aber das angrenzende Anwesen, das Haus ihrer Mutter bereits 1992 privatisiert und verkauft, nun wurde es von meiner Schwägerin als Ruine gekauft, als Privatisiert und nun muss sie ihren ganzen anderen Teil auch noch privatisieren, da kommen für ukrainische Verhältnisse ein extremer Papierkrieg und nicht unerhebliche Gebühren
    auf sie zu, denn es leben dort mein Neffe mit Frau und zwei Kindern, meine Nichte wohnt in Österreich, den Schwager haben wir letztes Jahr beerdigt und der hat natürlich alle als Erben eingesetzt.
    Also probiere es Deiner Frau in Ruhe zu erklären, so wie ich es beschrieben habe, und sei Ihr bitte nicht böse, sie kann da nichts zu und alle Wege hier gegen Bares etwas positiv entscheiden zu Wollen führen ins Nichts. Gruß Oldtrotter

  • Nobody, die Privatisierung gab es schon seit Anfang der 90ziger, aber sie war keine Pflicht. Seit dem letzten Jahr ist es eine Pflicht, wenn ein Besitz verkauft wird muss er vorher zum Eigentum werden.

    Ich kenne diese Privatierungen aus RF. Dort war es schon in den 90'ern so, daß ein RECHTSGÜLTIGER Verkauf nur dann durchgeführt werden konnte, wenn vorher privatisiert.
    Also ist die UA da "etwas spät dran", wenn das erst seit letztem Jahr so sein soll. Wundert mich eigentlich ....

  • Hallo Jimknopf, das ist tatsächlich genauso, wie ich es beschrieben habe. Viele glauben, sie hätten ihre Anwesen und Wohnungen bereits privatisiert, haben aber an der falschen Stelle dem falschen Beamten eine Summe zukommen lassen und erfahren jetzt beim Weiterverkauf, das ihr Anwesen oder Wohnungen noch gar nicht legal privatisiert sind und sie sie somit auch nicht verkaufen können. Dieses ganze Drama um Besitz und Eigentum wird erst in der Zukunft richtig offensichtlich. Momentan betrifft es nur die Personen, die unbedingt verkaufen müssen und natürlich den Käufer, der womöglich auch noch bauen will.
    Dem Bauantrag wird nämlich auch nur statt gegeben, wenn das Grundstück privatisiert ist, so das städtische Architekturbüro.
    Selbst die Gas- Wasser- und Stromversorgung wollen da die Einträge und Urkunden sehen und machen sich die entsprechenden Ablichtungen. Gruß Oldtrotter

  • Hallo oldtrotter, da sich die meisten den Haus - oder Grundstückskauf mit dem TEURO als Basiswährung vornehmen wollen, ist folgendes nicht uninteressant. Die Furcht vor einem Euro-Austritt der Hellenen stärkt mit großer Wahrscheinlichkeit den Dollar. Die Hrywnja ist mit einem festen Kurs von 7,7 zu 1 an den US-Dollar gekoppelt. :miffy: Jetzt ist der Countdown zum Staatsbankrott Griechenlands evtl. endgültig eingeleitet worden. Somit kommt der Wechselkurspaarung EUR/USD eine zentrale Bedeutung zu. Die Beobachtungen in UA zeigen, dass viele Immobilien und Grundstücke derzeit zum Verkauf stehen, mit steigender Tendenz. :patsch: Gruß Romeo


    Update: USD/UAH ist nicht gefixt - Wiki hat mich gelinkt - die Kursschwankung ist aber gering.


    http://fx-rate.net/UAH/USD/

    5 Mal editiert, zuletzt von romeo_on_tour ()

  • Noch ein kleiner Tip.
    Beim Immobilienerwerb unbedingt nachfragen ob das Gebäude schon "legalisiert" ist. 8)

    mfg
    badossi
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    Wer keine Angst vorm Teufel hat, braucht auch keinen Gott.
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  • Nicht nur nachfragen, der Verkäufer ist im Besitz dieser Urkunde (Privatisierung) und sollte sie vorweisen, in der Urkunde sind alle seinen Daten und sogar die Steuernummer erfasst, wenn auch nur ein Zahlenverdreher darin ist, gilt die Urkunde nicht und muss neu gefertigt werden, dauert mindestens weitere 2-4 Wochen. Also selbst bei Verkäufen über Dritte muss der tatsächliche Verkäufer (in der Urkunde eingetragen) anwesend sein und sich ausweisen können (Inlandspass)! Danke Oldtrotter

  • Legalisierung und Privatisierung sind zwei paar unterschiedliche Schuhe. 8)
    Wenn ich z.B. ein Grundstück mit "Privatisierung" und einem Gebäude erwerbe, heißt das nicht zwangsläufig, das dieses Gebäude "legal" ist.
    Eine nachträgliche "Legalisierung" raubt Nerven und Zeit. Und ist nur mit Vitamin B schnell durchziehbar. Dann gibt es richtige Behördenlauferei (Feuerwehr, Umweltamt etc.).
    IN UA ist es nicht unüblich erst einmal zu bauen und nach Fertigstellung durch eine "Selbstanzeige" den Prozess zu starten.

    mfg
    badossi
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  • Dieser Unüblichkeit wird jetzt entgegengewirkt, was steht kommt so noch zur Privatisierung (Legalisierung), bei Um und Anbauten auch kein Problem, bei Neubauten muss die Fläche von Gebäuderesten befreit sein, um Privatisiert zu werden,
    dann kannst Du beim örtlich zuständigem Architektenbüro Deine Zeichnung einreichen und Du bekommst eine Genehmigung.
    Der Baubeginn kann vor der Genehmigung liegen, wenn die ortsüblichen Grundnormen eingehalten werden. Dieses bezieht sich nur auf ein von mir betriebenes Projekt im Randbereich meines Wohnortes. Der Baubeginn kann woanders in der Ukraine durchaus unterschiedlich bewertet werden, bei Häusern und Gewerbeobjekten im Innenstadtbereich kann das ganz anders gesehen werden. Immer mit Partner bei den zuständigen Ämtern nachfragen, vier Ohren hören mehr als zwei und man kann auch mehr Fragen stellen. Danke Oldtrotter

  • Es ist eine Immobilienanzeige: Haus mit 70qm, 3000qm Grund, 30 Minuten bis Kharkov, ca. 15000 Euro.


    Auf dem Land sind Immobilien günstig. Das ist nichts neues. Bei Bedarf kann jeder Objekte für 5000 Euro und weniger finden.


    Ohne Bilder des Objektes sagt der Preis gar nichts. Das kann nämlich durchaus so aussehen:
    http://emarket.ua/objavlenie/d…ova-kazantip-ID1dL87.html
    oder so
    http://emarket.ua/objavlenie/s…korobkoj-doma-IDRBuh.html
    oder so
    http://emarket.ua/objavlenie/p…j-dom-u-morja-IDX2it.html


    Sieht es gepflegter aus, ist es auf der Krim nicht mehr günstig ($150'000 bzw Euro 150'000):
    http://emarket.ua/objavlenie/p…vskogo-morja-ID1kOMp.html
    http://emarket.ua/objavlenie/d…ovskogo-morja-IDAyik.html


    Gruß
    Siggi

  • Ein Kollege von mir will seine Datscha bei Charkow verkaufen, Raum Seljonij Gaj.
    Fläche 6 Hunterstel groß, flach, mit einem bewohnten Container, 7 Minuten zufuß von der S-Bahn. 15 Minuten zufuß bis zum nächten Teich, wo man schwimmen und angeln kann.
    Preis: 800 Euro.
    Direktverkauf vom Besitzer.
    Fotos gerne auf Anfrage für reale Kunden.

  • Siggilein, herzlichen Dank für die interessanten Links! Danke!


    Das werde ich auch beachten.


    Aber immer Vorsicht vor frechen Verkäufern, die die Preise manchmal bis ins All nach oben treiben.

  • Aber immer Vorsicht vor frechen Verkäufern, die die Preise manchmal bis ins All nach oben treiben.


    Für das Beispiel finde ich aktuell die Anzeige nicht: Rohbau auf der Kazantip, wirklich schöne Lage, aber das ist schon das positive: $220'000.


    Gruß
    Siggi

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