Einreise ohne Deutschkenntnisse

  • Ausländer, die zu ihren deutschen Ehepartner einreisen wollen, müssen nicht immer Deutsch sprechen können. Ist es ihnen nicht möglich oder zumutbar, entsprechende Sprachkenntnisse zu erwerben, ist die Einreise auch ohne diese erlaubt, so das Bundesverwaltungsgericht in einer aktuellen Entscheidung (AZ 10 C 12/12). Geklagt hatte eine Frau aus Afghanistan.















    Inwieweit diese Entscheidung für Einreisende aus der Ukraine übertragbar ist, kann nicht beurteilt werden. Dies dürfte (wie immer) auf den Einzelfall ankommen.








    Sollte es, aus welchen Gründen auch immer, nicht möglich sein, in der Ukraine Deutschkenntnisse zu erwerben (vielleicht räumliche Entfernung ???), könnte diese Entscheidung anwendbar sein. Allerdings sei vor zu großen Erwartungen gewarnt. Das gleiche Gericht hatte das sogenannte Spracherfordernis für nachreisende Ehepartner in der Vergangenheit bestätigt.













    Gruß Parsifal

    2 Mal editiert, zuletzt von Parsifal ()

  • Die Frage ist doch vielmehr: Möchte ich meinem Partner das antun...?! :thumbdown: Nach Deutschland ohne jegliche Sprachkenntnisse einreisen
    und sich somit schonmal jegliche Chance für berufliche oder private Kontakte von vornherein zu nehmen... :S


    Klar kann man die Sprache auch in Deutschland direkt erlernen aber zumindest Grundkenntnisse sollte man vor Einreise schon besitzen.
    Ich wage auch zu bezweifeln, ob die jeweilige Frau dann in Deutschland glücklich werden kann, wenn Sie bis zum Erlernen der Sprache
    Ihren Deutschlehrer und Ihren Ehemann als womöglich einzige Bezugspersonen hat. :nono:


    Meine Frau wäre damit jedenfalls nicht glücklich... ;)


    Und aufgrund nicht vorhandener Deutschkenntnisse nur mit Landesgenossen zu kommunizieren, die ebenfalls ohne Sprachkenntnisse nach
    Deutschland gezogen sind, ist sicherlich auch nicht förderlich... :thumbdown:


    Ich bin nach wie vor der Meinung, dass das Erlernen der Sprache des jeweiligen favourisierten Landes in dem man in Zukunft leben möchte,
    ausschlaggebend für eine erfolgreiche Integration und für eine glückliche Zukunft ist. :thumbup:


    Jeder darf da natürlich seine eigene Meinung haben... Das ist eben meine :smoker:

  • Die Frage ist doch vielmehr: Möchte ich meinem Partner das antun...?! Nach Deutschland ohne jegliche Sprachkenntnisse einreisen
    und sich somit schonmal jegliche Chance für berufliche oder private Kontakte von vornherein zu nehmen...


    Das ist nicht die Frage, so ist das Gesetz. Allerdings nur für die welche die "falschen" Ausländer heiraten. Als "richtiger" Ausländer kannst du auch wunderbar ohne Sprachkenntnisse in Deutschland leben. Ich kenne einige Amerikaner die seit Jahren in Berlin wohnen und überhaupt keine Notwendigkeit sehen die Sprache zu lernen. Da der multikulturelle weltgewandte Deutsche dankbar seine Toleranz auch im Englischen ausdrücken möchte.
    Oder anders gesagt, mache ich mir über die deutschen Residenten in der Ukraine auch wenig Sorgen obwohl die wenigsten wohl die Landessprache auf A1 Niveau beherrschen werden.


    Gruß Herr Mayer, der seine Frau auch trotz ihrer vorzüglichen Deutschkenntnisse oft nicht versteht

    • Wir müssen einräumen, dass der Mensch mit allen seinen hohen Eigenschaften noch immer in seinem Körper den unauslöschlichen Stempel seines niederen Ursprungs trägt.
    • Charles Darwin
  • Die Frage ist doch vielmehr: Möchte ich meinem Partner das antun...?!


    Nun das ist doch ganz einfach: Den Partner entscheiden lassen. Es nie verkehrt, Wahlmöglichkeiten zu haben. Das finde ich deutlich besser, als ein wie auch immer verordneter staatlicher Zwang.


    Zitat

    Nach Deutschland ohne jegliche Sprachkenntnisse einreisen und sich somit schonmal jegliche Chance für berufliche oder private Kontakte von vornherein zu nehmen...


    Wieso nimmt man die Chance? Wenn sie nach 2 Monaten A1 Kenntnisse hat, reden die Nachbarn mit ihr nicht mehr, weil sie es von Anfang an nicht konnte? Ist das Argument nicht etwas an den Haaren herbei gezogen? Und die ersten 2 Monate ist so viel neu, die wird man auch nur mit dem Ehepartner als Bezugsperson überleben.


    Zitat

    Klar kann man die Sprache auch in Deutschland direkt erlernen aber zumindest Grundkenntnisse sollte man vor Einreise schon besitzen.


    Warum? Ich bin auch in die Ukraine ausgewandert mit 0 Sprachkenntnissen. Erklär mir doch bitte, was ich damit falsch gemacht habe. (Nicht falsch verstehen, die Sprache kann sicher nützlich sein und es nicht verkehrt sie zu können, aber warum ist das zwingend notwendig?)


    Zitat

    Ich wage auch zu bezweifeln, ob die jeweilige Frau dann in Deutschland glücklich werden kann, wenn Sie bis zum Erlernen der Sprache Ihren Deutschlehrer und Ihren Ehemann als womöglich einzige Bezugspersonen hat.


    Der Deutschlehrer ist vermutlich keine Bezugsperson. Eher die Mitschüler im Integrationskurs. Realistischerweise sind das in der Anfangszeit die einzigen Bekannten. Ich weiß nicht, wo Du wohnst. Vielleicht sind bei Dir die Menschen offener. Wie ich dies kenne: Kontakte, die über Höflichkeitsfloskeln hinausgehen, waren sehr schwer zu bekommen - auch für mich als gebürtigen Deutschen. Sprache ist nicht das Problem, die wirklichen Probleme lagen im dörflichen Umfeld im bayerischen Wald in der Verschlossenheit der Menschen. Diese Verschlossenheit ist im Westen omnipräsent. Die meisten arbeiten bis zum Umfallen und haben sehr wenig Zeit für soziale Kontakte.

    Gruß
    Siggi

  • Ich bin nach wie vor der Meinung, dass das Erlernen der Sprache des jeweiligen favourisierten Landes in dem man in Zukunft leben möchte,


    ausschlaggebend für eine erfolgreiche Integration und für eine glückliche Zukunft ist.



    Hallo Monacoly, das ist wahr. Dazu gehören aber auch Kenntnisse des Umgangs, des Rechtssystems, ... alles Dinge, die der geistig gut strukturierte Innländer quasi mit der Muttermilch aufgesogen hat. Meine Frau ist im vorgerückten Alter nach D gekommen und kann heute noch nicht Formulierungen im amtlichen / geschäftlichen Briefverkehr "unfallfrei" verstehen ... geschweige denn selbst anwenden. Ganze Passagen eines Arbeitsvertrages oder einer notariellen Beurkundung sind für sie unverständlich. "Nicht befreiter Vorerbe" oder "Einlassung" - und was heißt das nun / welche Tragweite hat die Formulierung? Mache bitte einmal den Test mit deiner Frau mit einer Nebenkostenabrechnung etc., und du wirst sofort sehen, was ich meine.


    Man schätzt, dass auch mit Wiederholungen etwa 40% der ausländischen Partner den geforderten Sprachtest vor der Familienzusammenführung nie bestehen. Geldmangel, Prüfungsangst, höheres Alter, mangelnde Intelligenz oder Bildung ... da gibt es viele Gründe.
    Ihr hattet vielleicht das Glück auf eurer Seite. Bitte fordere nicht von allen Menschen ein, dass sie jung und intelligent sein müssen, um zum Partner nach D ziehen zu dürfen.


    Wir haben uns noch fast ein Jahr hier in D noch auf Englisch unterhalten, weil wir in dieser Übergangsphase viele Problemchen einfach und schnell bereinigen konnten. Allerdings muss ich gestehen, dass fast alle Menschen in meinem Umfeld das auch halbwegs flüssig beherrschen. Wäre mein Umfeld einfacher strukturiert gewesen, so hätte ich sicher öfter zu hören bekommen, dass meine Frau doch mehr Deutsch reden solle. Klar, das Andere macht unsicher ... denken wir mal an den Andri im Drama Andorra von Max Frisch.


    Gruß nobody


  • Ausländer, die zu ihren deutschen Ehepartner einreisen wollen, müssen nicht immer Deutsch sprechen können. Ist es ihnen nicht möglich oder zumutbar, entsprechende Sprachkenntnisse zu erwerben, ist die Einreise auch ohne diese erlaubt, so das Bundesverwaltungsgericht in einer aktuellen Entscheidung AZ 10 C 12/12). Geklagt hatte eine Frau aus Afghanistan.


    Leider hast Du nichts von der Verfahrensdauer geschrieben....
    Denke in dieser Zeit hätte Sie vermutlich sogar ein höheres Sprachniveau als A1 erreicht.


    Grüsse,


    Peter.

  • Zur Verfahrensdauer:








    Es ist das 12. Verfahren diesen Jahres, dass in diesem Jahr beim Bundesverwaltungsgericht eingegangen ist. Es kann davon ausgegangen werden, dass es im Januar war, also hat es allein 8 Monate beim Bundesverwaltungsgericht gedauert. Wie lange die vorherigen Verfahren gedauert haben, entzieht sich meiner Kenntnis, da mir keine Aktenzeichen bekannt sind. Nach den mir bekannten Verfahrensdauern bei Verwaltungsgerichten dürfte die Gesamtdauer vermutlich nicht unter 3 Jahren liegen. War das Verfahren erstinstanzlich in Berlin oder anderen Hochburgen anhängig, könnte es sogar länger gedauert haben. (Ein Schelm, der Böses dabei denkt).
    :whistling:






    In dem Verfahren ging es allerdings hauptsächlich darum, dass der Antragstellerin keine Möglichkeit zur Verfügung stand, die Sprache zu erlernen und den Deutschtest zu machen.








    Gruß Parsifal (der keine Ahnung hat, wie man zitiert oder Smileys setzt)

    Einmal editiert, zuletzt von Parsifal ()

  • Hallo,
    je mehr ich mich mit dem Thema Sprachtest vor dem Nachzug nach D befasse, desto mehr Bauchgrimmen bekomme ich.


    Meine Position unter Aspekt Integration, Arbeitsaufnahme etc. ist dabei 100% klar - ohne Deutsch geht es nicht. Und ich schüttel immer wieder den Kopf, wenn ich höre, dass Menschen aus Ex-Jugoslawien, der Türkei oder den Nachfolgestaaten der Sowjetunion schon seit beispielsweise 18 Jahren hier leben und immer noch nicht ... !? Da haben eventuell selbst die Kinder schlechte Karten wegen des Unvermögens, der Unwilligkeit oder der Ignoranz der Eltern. Die Belastung unserer Sozialsysteme einmal noch ganz außer Acht gelassen.
    Integration und Anpassung muss so weit gehen, dass ein Verschmelzen mit der Bevölkerung vollzogen wird - was nicht Aufgabe der kulturellen Identität bedeutet. Sonst bleibt der Zugewanderte ein Fremdkörper, das ist klar.


    Dennoch gebe ich zu bedenken, dass das Sprachtest-Erfordernis nicht in jedem Fall der Integration dient, denn ich kann ja diese Hürde erfüllen und bin trotzdem dann in D ein Fremdkörper.


    Ich bin auf diese Internetseite gestoßen, der ich allerdings nur bedingt folgen kann; sie zeigt aber Punkte auf, die zu überlegen sind:
    http://initiativgruppe.wordpre…-ein-anschlag-auf-das-gg/
    Die Schikane: Sie müssen im Herkunftsland ein bestimmtes Minimum Deutsch lernen. Egal, welche Voraussetzungen jemand dafür mitbringt, an Lernkompetenz und an materiellen Mitteln.
    Der erste Vorwand: So können Zwangsehen verhindert werden.
    Der zweite Vorwand: Es hilft der Integration.


    Mein Gefühl sagt mir, dass D das Sprachtest-Erfordernis nur deshalb will, weil ein Nachvollziehen/-prüfen der Integration späterhin nur schwer umzusetzen wäre.
    Gruß nobody


  • Das ist nicht die Frage, so ist das Gesetz. Allerdings nur für die welche die "falschen" Ausländer heiraten. Als "richtiger" Ausländer kannst du auch wunderbar ohne Sprachkenntnisse in Deutschland leben. Ich kenne einige Amerikaner die seit Jahren in Berlin wohnen und überhaupt keine Notwendigkeit sehen die Sprache zu lernen. Da der multikulturelle weltgewandte Deutsche dankbar seine Toleranz auch im Englischen ausdrücken möchte.
    Oder anders gesagt, mache ich mir über die deutschen Residenten in der Ukraine auch wenig Sorgen obwohl die wenigsten wohl die Landessprache auf A1 Niveau beherrschen werden.


    Gruß Herr Mayer, der seine Frau auch trotz ihrer vorzüglichen Deutschkenntnisse oft nicht versteht



    Hallo Herr Mayer,


    Danke erstmal für die ausführliche Antwort. !wsmile! Ich stimme zu, dass man auch als Ausländer in Deutschland gut leben kann, aber bleiben wir doch mal realistisch: Die breite Masse von "Zuwanderern" aus anderen Ländern spricht kein oder nur wenig Englisch. Wenn ich mich recht erinnere, glaube ich in einer Studie Ende 2011 gelesen zu haben, dass Großbritanien und die USA nur Platz 17 und 18 bei der Anzahl der in Deutschland lebenden "Ausländer" einnehmen. Das sind ungefähr 211.000 englischsprachige Ausländer die "wunderbar" in Deutschland leben können, weil hier mittlerweile auch so gut wie fast jeder Englisch spricht. (nagelt mich nicht drauf fest, sicher gibt es noch ein paar andere Länder wo die Leute auch Englisch als Fremdsprache erlernt haben)


    Die Ausländer, die allerdings in der Statistik die oberen Plätze belegt haben (Ukraine war glaube ich mit ca. 123.000 auf Platz 13), sprechen nicht alle so gut, oder gar kein Englisch. Allen voran die türkischen Mitbürger die bei uns mit über 1,6 Millionen Menschen in Deutschland vertreten sind.


    Und noch etwas zu den deutschen Residenten in der Ukraine. Siggi kann dazu sicher mehr sagen, aber ich denke, dass alle Deutschen in der Ukraine ohne Russischkenntnisse total aufgeschmissen wären, wenn Sie nicht Ihre Frauen hätten, die das ganze irgendwie regeln. Ich für meinen Teil kann sagen, dass ich jetzt 14 mal in der Ukraine war. Und das nur mit Grundkenntnissen in Russisch. Für die Passkontrolle bei der Einreise am Flughafen, um zum Einkaufen zu gehen oder mal ein Bier in der Bar zu bestellen reichen die. Aber für alles andere bin ich heilfroh, wenn meine Freundin Dolmetscher spielt. Mit Ihrem Vater, der nur Russisch spricht, kann ich mich ohne Ihre Hilfe gar nicht unterhalten. :(


    Also danke für das Argument mit den "Engländern in Deutschland". Ein guter Einwand, aber nicht respresentativ für die breite Masse an zugezogenen ausländischen Mitbürgern.


    PS: Das man(n) seine Frau trotz guter Deutschkenntnisse manchmal nicht versteht, können wir wahrscheinlich alle irgendwie manchmal nachvollziehen :D


    Grüße,
    Monacoly :beer:

  • Die Ausländer, die allerdings in der Statistik die oberen Plätze belegt haben ...



    Hallo, ich glaube, es geht in Wirklichkeit gar nicht um die nackte Anzahl an Ausländern. Es sind de facto weit mehr als beispielsweise 1,6 Mio. türkische Mitbürger, denn die Jungen mit dem deutschen Pass (bis sie sich entscheiden sollen) werden da ja nicht berücksichtigt. Jeder 5. hat in D Migrationshintergrund. Das ist es.
    Schlechte Sprache, unzureichende Bildung, prekäre Einkommensverhältnisse, keine Zahlungen in die Kranken- und Rentensysteme ... und jetzt haben wir genau den Punkt ... es geht in Wirklichkeit ums liebe Geld.


    Lassen wir vor diesem Hintergrund einmal unsere Phantasie spielen ...
    D will den Zuzug von Ausländern begrenzen und
    dies
    soll eben auch für die Gruppe derer gelten, die eine Familienzusammenführung
    betreiben wollen.
    Würde man die Auslesekriterien (gesicherter Lebensunterhalt für die
    Nachziehenden zu einem Ausländer, ausreichender Wohnraum bei Nachzug zu
    einem Ausländer und Sprachtest vor Zusammenführung bei deutschem und
    ausländischem Partner) kippen, so bräuchte man ersatzweise andere
    Mittel.




    Möglich wäre, dass nach drei Jahren überprüft würde, in wieweit
    Leistungen ab dann nach Sozialgesetzbuch bezogen werden. Wenn ja, kein
    Aufenthaltstitel ! Das wird nach sechs Jahren wiederholt, wobei auch
    eine Niederlassungserlaubnis auf dem Spiel stände. Menschen in Lohn und
    Brot (selbst Rentnerpaare) wären außen vor, weil dies Kriterium sie
    nicht tangiert. Nur wehe, wenn die Arbeitslosigkeit mal droht.




    Jetzt kommt aber der Punkt, dass sich die Frau in dieser Zeit wegen
    körperlicher Züchtigungen von dem Mann trennen will. Wird sie jetzt
    evtl. mit Abschiebung bedroht, wenn Mann nichts zahlt und Frau Hilfe vom


    Staat in Anspruch nimmt?




    Was machen wir mit denjenigen nachziehenden Ausländern, die nicht
    aufgrund ihrer "Basis-Station" in D auch im Lebensabend aus Eigenmitteln


    oder Witwenrente ihren Lebensunterhalt komplett sichern können? Dürfen
    jetzt nur ganz junge Menschen kommen, weil die sich womöglich eine
    eigene Rente aufbauen könnten? Keine Unterstützung im Lebensabend? Kein
    Mietzuschuss? Ausweisung trotz Niederlassungserlaubnis oder sogar
    zwischenzeitlich erworbener D-Staatsbürgerschaft?




    Man könnte ja auch einen Bürgen beibringen, der für eine Dauer von
    zehn
    Jahren Deutschand von allen Schäden wegen des Bezuges von Leistungen
    nach Sozialgesetzbuch freihält. Das kann stattliche Dimensionen
    annehmen, wenn ich so von 1.000 Euro incl. Wohnraum und
    Krankenabsicherung pro Person ausgehe ... macht 12.000 im Jahr ... macht


    120.000 auf zehn Jahre, was ich als Ehemann problemlos als Grundschuld
    zwecks Sicherheit ins Haus eintrage. Aber ich habe gar keine Immobilie,
    die das hergibt.




    Ach, lassen wir den Quatsch. Meine Phantasie bordet über. Wir
    erkennen,
    dass dieses keine gangbaren Wege sein können.



    Gruß nobody

  • Siggi kann dazu sicher mehr sagen, aber ich denke, dass alle Deutschen in der Ukraine ohne Russischkenntnisse total aufgeschmissen wären, wenn Sie nicht Ihre Frauen hätten, die das ganze irgendwie regeln.


    Ja sicher, da hast Du recht. Aber die Residenten haben ihre Frauen und/oder andere Dolmetscher (ggf. gegen Bezahlung oder im Bekanntenkreis). Somit existiert kein Problem. Das Du diese Abhängigkeit für Dich vielleicht nicht so willst, ist ein Sache. Das ist Deine ganz private Entscheidung und darüber muss man nicht diskutieren. Aber Du gehst ja viel weiter. Du stellst die Forderung auf, dass anderen der Zugang zum Land verwehrt werden soll, wenn sie die Sprache nicht sprechen. Das solltest Du bitte mal begründen.


    Gruß
    Siggi


    P.S: Man ist im Leben oft total aufgeschmissen, z.B. wenn eine Wasserleitung einen Defekt hat, ein Stück von Zahn abgebrochen ist oder das Auto den Start mit einem Fehlercode verweigert. Da wendet man sich für gewöhnlich an einen Spezialisten. Geld ist der Schlüssel zur Lösung vieler solcher Probleme. Im Ausland ohne perfekte Sprachkenntnisse gibt es noch ein paar mehr von solchen Situation. Aber auch die lassen sich mit Geld lösen.

  • tschuess_und_weg Hallo Siggi,


    Vielleicht haben wir uns das missverstanden. Ich stelle keine Forderung auf, dass Ausländer nicht einreisen dürfen bevor Sie die Sprache sprechen.


    Ich vertrete lediglich meine reine persönliche Meinung, dass es sinnvoll ist, die Sprache des jeweiligen Landes, in das man auswandern möchte,
    zu erlernen, bevor man dort hinzieht. Auch wenn es nur Grundkenntnisse sind. Wenn jemand sagt. Ok, ich mache das erst, wenn ich im jeweiligen
    Land fest lebe, ist das auch in Ordnung! Ich denke nur, es erleichtert Vieles am Anfang, wenn man schon ein bisschen die Sprache sprechen kann.


    Ich sehe es ja bei meiner eigenen Freundin. Anfang Juni ist Sie zu mir nach Deutschland gezogen. Dadurch, dass Sie in der Ukraine schon Deutschunterricht
    genommen hat, konnte Sie sich von Anfang an mit meinem Freundes- und Bekanntenkreis verständigen. Natürlich noch nicht perfekt aber Übung mach die Meisterin ;)
    Die paar Defizite, die Sie sprachlich noch hat, macht Sie durch Ihr offenes Wesen, durch Ihre große Kommunikationsbereitschaft und durch Ihre Charm locker wieder wett :thumbup:


    Klar hätten wir auch alle mit Ihr auf Englisch kommuniziern können (so wie ich selbst mit Ihr wärend der ersten 2 Jahre unserer "damals" Fernbeziehung" aber das ist ja nicht Sinn und Zweck.
    Durch Ihre Deutschkenntnisse hat Sie sich gut eingegliedert und sogar schon einen kleinen Nebejob gefunden. Mit dem Kameradinen aus der Sprachschule (die Sie weiterhin hier in Deutschland besucht),
    unterhält Sie sich auch auf Deutsch.


    Generell stimme ich Dir schon zu, dass es evtl. generell schwierig ist, in Deutschland soziale Kontakte zu knüpfen, weil alle nur am arbeiten sind und wenig Zeit für Privates haben.
    Aber mein Bekanntenkreis ist groß genug, sodass dies kein Problem darstellt. Ich habe in letzter Zeit auch bewusst viele Leute mal zum Grillen eingeladen oder wir hatten befreundete Pärchen,
    mal zum Spieleabend zu Besuch. So war immer die Möglichkeit für Kommunikation in ungezwungener Atmosphäre gegeben, was sich nochmal positiv auf die Sprachfertigkeiten von meine Schatz ausgewirkt hat.


    Also nochmal, "Ich vertrete nicht die Meinung, dass man ohne Sprachkenntnisse nicht einreisen darf", allerdings sage ich auch, dass es doch wesentliche Vorteile im privaten- wie auch im beruflichen und natürlich im schulischen Bereich mit sich bringt, wenn man schon Vorkenntnisse in der jeweiligen Landessprache hat.


    Und noch zum Thema Deutsche in der Ukraine. Ja, Du hast recht. Ich mag die Abhängigkeit nicht so gerne, aber es lässt sich nicht vermeiden, weil es so verdammt schwer ist, neben meinem normalen Job noch Russisch zu lernen. Daher bin ich immer auf meine Freundin angewiesen wenn´s mal etwas komplizierter in Ukraine wird. Wenn man natürlich noch zusätzlich, so wie Du, Bekannte in der Ukraine hat, die das Dolmetschen übernehmen können, dann ist das um so besser :beer:


    Grüße,
    Monacoly

  • Ich denke nur, es erleichtert Vieles am Anfang, wenn man schon ein bisschen die Sprache sprechen kann.



    Hallo Monacoly, deine Zielrichtung ist schon genau richtig. Daran möchte ich noch nicht einmal ansatzweise rütteln. Und es ist absolut gut so, was ihr euch zusammen aufbaut und macht. Bravo und Lob. Du hast eine starke Frau an deiner Seite.


    Man sollte eher noch eine schärfere Gangart einlegen, wenn man meiner Frau folgt. Die hat ihre Erfahrungen mit Ausländern im Sprachkurs in D gemacht; deren Motivation (sprich Unlust) hautnah kennen gelernt. Sie sagt, dass D entweder kaputt geht wegen der Parasiten. Oder D wird sich gegen die Ausländer radikalisieren, weil es ganz unerträglich sei. Die seien frech und forderten nur. Die, die arbeiten, also auch fleißige Ausländer !, sollen das bezahlen.


    Verglichen dazu vertrete ich zumindest dann, wenn es um Nachzug zu Deutschen geht, eine sehr liberale Haltung. Dann aber auch glashart. Wenn ich mir als eingeborener deutscher Pavian aus einer anderen Sippe ein Weibchen aussuche, so hat mir weder die große Anführerin aus dem fernen Berlin da hineinzureden noch die Ausländerbehörde. Ja, ich fordere Privilegien ein.


    Und schon sind wir beim nächsten Punkt. Ein deutscher Resident hat in UA keine Privilegien. Er ist dort Gast. Er bringt seine komplette Existenz selbst ins Land mit. Hilfe vom Staat? Fehlanzeige. Folglich ist seine Integration auch sein Ding. Er entscheidet selbst, was er braucht: Integration in UA oder teilweise Isolation in UA und Beibehaltung der Fäden in Richtung D. Oder ein Aufgehen in der Familie, das ist auch wunderbar. In jedem Fall gibt der Resident sein Geld dort aus, das ist ein Zugewinn für die Ukraine, zumal der Resident dort nicht "Klein Istanbul" errichten will - also separaten Religions- und Sprachunterricht einfordert, Scharia und und und. Das ist der Unterschied.
    Gruß nobody

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