Die ukrainische Frau, ein unbekanntes Wesen?

  • Ich habe die Energiekosten vergessen. :hail:

    Und gerade gerade die sind in letzter Zeit explodiert... Vielleicht backt die Gastronomie ja schon mit "Freedomgas" aus Übersee. !happy!


    Aber sicher fallen dort noch Kosten für Personal, Miete und Steuern mit rein, die einen Teil der errechneten Lücke zu schließen helfen.

    Tue nie altruistisch etwas Gutes, denn es wird doppelt und dreifach im Üblen vergolten.

  • Aber sicher fallen dort noch Kosten für Personal, Miete und Steuern mit rein, die einen Teil der errechneten Lücke zu schließen helfen.

    Diese Kosten werde ja schon durch den Multiplikator abgedeckt.

  • Selbst dann müsste eine Waffel in der Gastronomie 3,60€ kosten.

    Die kostet aber 6,50€.

    Bitte um Erklärung.

    Miete in bester Innenstadtlage. Lohn fürs Küchenpersonal und die Bedienung. Lohnfortzahlung für an Corona erkranktes Personal. Kosten für den Einkauf. Buchhaltung. Märchensteuer. Und wenn es regnet oder am Morgen und am Abend verkauft der Chef nur drei Waffeln die Stunde, muss aber die Personalkosten für fünf Personen bezahlen.


    Okay. 6,50 Euro für eine Waffel sind übertrieben. Bei uns sind die billiger. Da gibt es für weniger Geld noch Eis und ein Heißgetränk dazu. Ich gehe gleich in die Großstadt und studiere dort mal die Preise.


    Ach so: In Przemysl haben wir für 1x Cappuccino und 1x Eis auch 39 Zloty (8,30 Euro) gezahlt. Und die haben bestimmt geringere Kosten als wir in Deutschland.

  • Diese Kosten werde ja schon durch den Multiplikator abgedeckt.

    Hmpf... aber nicht die Opportunitätskosten dafür, daß sie auch Waffe(l)n für die Ukraine produzieren könnten. Und die sind momental hoch, weil es in diesem Segment im "Werte"westen derzeit viel abzugreifen gibt. !lamp!


    Und eben das "freedom"-Gas von unseren... hüstel... Freunden aus Übersee...

    Tue nie altruistisch etwas Gutes, denn es wird doppelt und dreifach im Üblen vergolten.

  • Miete in bester Innenstadtlage. Lohn fürs Küchenpersonal und die Bedienung. Lohnfortzahlung für an Corona erkranktes Personal. Kosten für den Einkauf. Buchhaltung. Märchensteuer. Und wenn es regnet oder am Morgen und am Abend verkauft der Chef nur drei Waffeln die Stunde, muss aber die Personalkosten für fünf Personen bezahlen.

    Das alles wird schon durch den Multiplikator abgedeckt.

  • Okay. 6,50 Euro für eine Waffel sind übertrieben. Bei uns sind die billiger.

    Bei uns im Kletterpark am Kiosk gibt es auch Waffeln für 3,50€/Stück.

    Ich kann mich aber jetzt nicht erinnern, ob die auch mit Kirschen waren, werde ich demnächst mal drauf achten.

    3,50€ fand ich schon teuer.

    Aber bei einem Multiplikator von 5 kommt das schon hin.

  • Wir waren neulich in Deutschland Eis essen, da hat das Spaghetti Eis auch schon 7.50 gekostet.

    In Polen die Kugel jetzt 5 PLN. Flasche Bier im Restaurant 10.

    Die Preise Galoppieren schon. Sind meiner Meinung nach aber Corona Nachwehen.


    Für die Angestellten ist es gut. Bisher war Gastronomie in Deutschland einfach nur Leute verarschen. Vielleicht verändert es sich jetzt etwas wenn sie keine Leute mehr finden.

  • Bisher war Gastronomie in Deutschland einfach nur Leute verarschen.

    Für die Kellner nicht unbedingt.

    Die haben zwar offiziell nicht sonderlich viel verdient, aber die Trinkgelder summieren sich.

    Gekellnert habe ich auch schon und eine meiner Schwestern war jahrelang Kellnerin.

    Ist am Ende gutes Geld, aber man rennt sich manchmal auch die Hacken ab.

  • Man kann sich das schön reden.

    Meine Ex-Frau hat es auch gemacht. Gelernte HoFa.

    Festgehalt. Dann geteilte Schichten. 2 oder 3 Stunden Mittags und der Rest Abends. Dadurch zweimal zur Arbeit fahren. Sonntags und Feiertags kein Frei. Abends hat der Chef sich mit dem letzten Kunde an die Theke gesetzt und sich von ihr bedienen lassen. Trinkgeld gab es, hat's aber auch nicht rausgerissen.

    Die Kollegen waren alles ungelernte Aushilfen. Für die musste sie auch ständig einspringen. Und das nicht Mal in einer Kaschemme.

    Für das was Privat auf der Strecke bleibt war es zu wenig Geld.

  • Festgehalt. Dann geteilte Schichten. 2 oder 3 Stunden Mittags und der Rest Abends. Dadurch zweimal zur Arbeit fahren. Sonntags und Feiertags kein Frei.

    Kann es sein, dass ich hier jemanden gefunden habe, der versteht, warum ich nicht als Koch in der Küche stehen will? Kiss

    Die Weiber jaulen mir hier jeden Tag die Ohren voll, dass ich den falschen Beruf habe und als Koch arbeiten soll... :pillepalle:

    Koch oder Schlachter...

    Das waren meine ursprünglichen Berufswünsche.

    Heute bin ich froh, dass der Kelch mit dem Koch an mir vorbei gerollt ist.

  • Kann es sein, dass ich hier jemanden gefunden habe, der versteht, warum ich nicht als Koch in der Küche stehen will?

    Ich verstehe das vollkommen. Für die Gastro müssten ganz andere Regelungen (Arbeitszeiten, Bezahlung, etc.) erarbeitet werden, um dieses Betätigungsfeld attraktiv zu machen.

    Beispiel:

    Gestern war ich in Maria Plain (Wallfahrtskirche am Stadtrand von Salzburg), am Grab meine Mutter - danach wie immer Einkehr im Gasthof Maria Plain - wahrlich eine Riesenhütte - um eine Original Moßhammer´s Plainer Bratwurst zu verinnerlichen.

    mariaplain-sommer-drohnenaufnahme-gross.jpg


    Der Kellner (aus Ungarn) erzählte uns, dass die Speisen etwas dauern werden, da nur 2 Mann in der Küche sind - Personalmangel. :rolleyes:
    Der Küchenchef (seit 25 Jahren im Betrieb....) steht seit Wochen von 08:00 Uhr bis 23:00 Uhr in der Bude und ist - jetzt am Saisonanfang in Salzburg - schon kaputt wie am Saisonende nach den Festspielen.... =O

    Wo sind die ukrainischen Flüchtlinge abgeblieben als Küchenhelfer? :/

    Alleine für die Wurstproduktion bräuchte es viele Hände - könnten auch Angelernte sein..... :whistling:

    mariaplain-plainerbratwurst-klein.jpg

  • Die sind mit der Kalkulation bereits 3 Monate vor dem aktuellen Stand... ^^

    Ist doch einfach, wenn die Waffeln abends weg sind hat der Anbieter alles richtig gemacht. Wenn über die Hälfte übrig ist, waren sie zu teuer oder nicht gut.

  • Jetzt klagt der Chef bei Schönwetter über Personalmangel. Aber wenn es drei Wochen am Stück regnet, dann sind schon die zwei Leute in der Küche ein Minusgeschäft. Und dann gibt es plötzlich keine freien Jobs mehr, sondern genau das Gegenteil. Wobei in den vergangenen Jahren bei uns viele Gaststätten und Kneipen zugemacht haben. Das Angebot hat sich bestimmt halbiert. Für den Rest der Lokale lohnt es sich inzwischen eher, weil vom krassen Überangebot der Gastronomie nichts mehr übrig ist.

  • Jetzt klagt der Chef bei Schönwetter über Personalmangel. Aber wenn es drei Wochen am Stück regnet, dann sind schon die zwei Leute in der Küche ein Minusgeschäft. Und dann gibt es plötzlich keine freien Jobs mehr, sondern genau das Gegenteil. Wobei in den vergangenen Jahren bei uns viele Gaststätten und Kneipen zugemacht haben. Das Angebot hat sich bestimmt halbiert. Für den Rest der Lokale lohnt es sich inzwischen eher, weil vom krassen Überangebot der Gastronomie nichts mehr übrig ist.

    Das kann man aber nicht den Gastronomen ankreiden.

    Schuld daran sind die ständig steigenden Lebenshaltungskosten.

    Früher konnte man es sich durchaus leisten, am Wochenende Essen zu gehen. In der heutigen Zeit, Wo es schon schwierig wird, wenn beide Ehepartner arbeiten, sitzt das Geld nicht mehr so locker. Da ist (wenn überhaupt) nur noch 1 Mal im Monat ein Restaurantbesuch möglich.

    Ich selbst weiß schon garnicht mehr, wann ich das letzte Mal im Restaurant war. Ich war zwar öfters in einem Indischen Restaurant, aber ohne zu bezahlen. Der Besitzer hat ein unbewohntes Haus in Silberborn und er fragte mich, ob ich während der unbewohnten Zeit nicht die Grundstückspflege übernehmen würde. Als Gegenleistung habe ich dann kostenlos bei ihm gegessen.

    Jetzt steht die Bude wieder leer. Ich muss ihn mal fragen, ob wir wieder ins Geschäft kommen.

    Seit Corona war ich nicht mehr in einem Restaurant.

  • Die sind auch selber schuld.

    Bei uns wurden ein paar Kneipen neu verpachtet. Die kommen dann neu in eine Kleinstadt, und räumen als erstes die Hocker von der Theke weg. Drei Wochen später fühlen die Skatspieler und der Stammtisch sich unerwünscht.

    Und dann nimmt das Drama seinen Lauf und du kannst drauf wetten wann die mit ihrer Superküche Speiserestaurant wieder verschwunden sind.

    Die Polin macht seit 20 Jahren ihre Bierkneipe auf der Ecke, trotz Rauchverbot wird geraucht, die Theke ist immer voll, und gegessen wird was da ist. Die macht ihr Geschäft.

  • Die Polin macht seit 20 Jahren ihre Bierkneipe auf der Ecke, trotz Rauchverbot wird geraucht

    In meinem Heimatdorf wird in der Kneipe auch noch eine nach der anderen durchgezogen. !tanz1!

  • Bislang war ja noch nicht wirklich klar, ob Tanja bei mir bleibt oder nicht.

    Sie hatte angedacht, dass sie sich nach 4 Wochen entscheiden will. Sie will mich besser kennenlernen.

    Heute hatte sie oben wieder geputzt und als ich nach oben gegangen bin, offenbarte sie mir, was sie mit der oberen Wohnung alles vor hat.

    Sie sagte, dass wir sparsam leben werden und das gesparte Geld ins Haus stecken.

    Den Vorgarten will sie umgestalten und viele andere Sachen hat sie hier vor.

    Das lässt bei mir die Vermutung aufkommen, dass sie tatsächlich hier bleibt.

    Alles was sie vor hat, ist nicht in wenigen Monaten zu bewältigen. Wenn sie wüsste, dass sie nicht bei mir bleibt, würde sie sich auch nicht die ganze Arbeit im Haus machen. Sie scharrt schon mit den Hufen, aber sie muss sich noch gedulden, bis die 10 Polen wieder abgereist sind, die ich in Kürze erwarte. Dann muss sie auch oben das Zimmer räumen und ich bot ihr an, in dieser Zeit ein Zimmer in einer anderen Pension für sie zu mieten. Sie wollte wissen, was das kostet und als ich es ihr erzählt habe, ist sie aus allen Wolken gefallen.

    Ich sagte ihr, dass sie mit dem Sohn in meinem Bett schlafen kann. Das hat sie abgelehnt. Sie ist bereit, bei mir zu schlafen, wenn ihr Sohn ein eigenes Bett bekommt. Also muss ich das Kinderbett aus dem Keller holen und wieder in meinem Schlafzimmer aufstellen.

    Man kann ja vom Krieg halten, was man will. Auch wenn ich gegen diesen Krieg bin... Für mich hat er sich gelohnt.

    2 Jahre habe ich mit ihr geschrieben. Sie wollte mich immer kennenlernen, aber sie hatte Angst, in ein fremdes Land zu einem fremden Mann zu fahren. Ich hatte nie die Möglichkeit, nach Cherson zu fahren. Mit dem Krieg wurden die Karten neu gemischt und sie ist mit dem Sohn zu mir geflüchtet. Bis jetzt kann sie über mich nichts negatives sagen. Mein Essen schmeckt ihr sehr gut und alles andere gefällt ihr hier auch. Sie steht sogar jeden Morgen auf, um mir die Brötchen für die Arbeit zu machen. Wenn ich zur Arbeit fahre, wünscht sie mir einen schönen Tag und viel Erfolg auf der Arbeit und sagt, dass sie auf mich wartet...

    Diese Frau ist echt der Hammer... !tanz1!

  • Da du dich ja jetzt für Tanja endschieden hast, kannst du mir ja per PN ein Bild von Yana schicken). Muss ich dann auch mit ihr zum Schuhe kaufen gehen?

    Yana hat doch die Kriegsverletzung.

    Kauf dir ne Brauerei und nimm Olga. Dann bist Du dein bester Kunde... !lamp!

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