Grenzübergänge Ukraine - Belarus

  • Hallo an alle im Forum,


    kennt sich jemand von Euch mit der Situation an der Grenze zwischn UA und BY aus? Welchen Grenzübergang sollte man als Deutscher wählen, wenn man von Kiew aus ins Gebiet Homelkskaja Woblasz fahren möchte (mit dem Auto)?


    Für Tipps wäre ich Euch dankbar!


    Viele Grüße
    Reinhard

  • Mit dem Auto weiß ich nicht aber falls es
    nicht bekannt sein sollte. Als deutscher braucht man auf ein Visum für Belarus
    und Du bewegst Dich in der Zeit zurück. Als ich 2011 dort war hatte ich
    zeitweise das Gefühl, dass es sich um die Sowjetrepublik Belarus handelt. Don Lukaschenka
    regiert wild aber entschlossen.

  • Jap, du brauchst ein Visum. Warum willst du dann über Weißrussland fahren?


    Wir sind vor kurzem von Lutzk über Kovel nach Berlin gefahren. Also auch relativ nah an der weißrussischen Grenze. Siehe hier: Straßenzustand M7


    Ist aber nicht so zu empfehlen.

  • Also zum Grenzübergang kann ich nichts sagen.
    Ich bin 2001 von Polen nach Belarus gefahren und hab dann dort an der Grenzstadt ein Visum besorgt, ging damals relativ schnell und unkompliziert.
    Nur den Reisepaß musste ich vorlegen, keine weiteren Unterlagen waren damals erforderlich.


    Mehr weiß ich leider nicht!

  • Hallo und danke für eure Antworten.


    Dass ich als Deutscher ein Visum für die Einreise brauche, ist mir bekannt. Momentan ist unsere Überlegung auch noch eher hypothetisch, aber ich wollte gerne schonmal ein paar Infos sammeln.


    Im Juni bekommen wir für 4 Wochen ein Gastkind aus Belarus über die Tschernobyl-Hilfe e.V. Wuppertal. Falls unsere Tochter und die kleine Julia sich gut verstehen sollten, könnten wir uns gut vorstellen im Sommer 2014 einen Gegenbesuch zu machen. Wir werden dann voraussichtlich mit dem Auto in Kiew sein, so dass es nur ein relativ kurzer Weg über die Grenze wäre.


    Viele Grüße
    Reinhard

  • Nette Geschichte! Hab leider keine Ahnung von Grenzübergängen nach Belarus, aber sei vorsichtig in Belarus! Man weiß nie was der Lukaschenko so treibt und was man so in den deutschen Medien hört... :thumbup:

  • Manchmal sind die Medien bei uns echt "täuschend". Man stellt einfach eine falsche Seite der Wahrheit dar.


    Genau das ist einer der Gründe, aus denen ich gerne mal selbst einen Eindruck gewinnen würde. Meine Schwiegermutter war schon öfters in Belarus und hat sich gleich schonmal angemeldet, für den Fall dass wir wirklich rüberfahren sollten. Ihrer Meinung nach geht dort vieles besser als in UA.

  • Weitläufige Verwandte denken und sagen das Gleiche, nehmen aber bei jedem Jährlichen Besuch in der Ukraine eine nicht unbedeutende Summe bares mit, um anschliessend in BY ihre gut situierte Herkunft in der Ukraine zu demonstrieren. Es lebt sich in jedem Land dieser Erde gut, wenn man ab und an, möglichst einmal im Jahr bei seiner Familie Kapital abschöpfen kann, um anderen seinen Wohlstand zu demonstrieren!
    Danke Oldtrotter

  • Durch Zufall hab ich da noch was entdeckt. Dieser Bericht ist zwar schon 3 Jahre älter und auch nicht so ausführlich, aber er enthält einen direkten Vergleich der Eindrücke, die die Reisenden in BY und UA gewonnen haben. Diese deckt sich mit dem, was ich schon von mehreren Ukrainiern gehört habe aber nie so recht glauben wollte: Zumindest äußerlich ist Belarus gepflegter, die Straßen sind besser und die Menschen besser gekleidet als in UA.


    Ein starker Widerspruch zu der landläufigen deutschen Vorstellung.


    Gucksdu: http://www.rastlos.com/weissru…s/autotour_durch_belarus/

  • Der Reisebericht ist wirklich schön bebildert. Die Straßen sind ja fast unnatürlich sauber und strahlen ja perfektion aus.
    Der Bericht lässt aber auch klar die politische einstellung des Autors durchblicken.
    Das macht das ganze ein wenig kaputt.


    Anderswo liest man Berichte über Zahlungsunfähigkeit und Repressalien gegen Andersdenkende.


    Ich war selbst nicht dort und es zieht mich auch nicht hin.
    Ok, mit Bulbas habe ich auch noch keine guten Erfahrungen gemacht.
    Aber das ist nur ein einseitiger Eindruck.


    Ich habe ein paar Ua'ler gefragt warum sie glauben, dass es in BY besser ist.
    Die meisten antworten, es erinnert sie so sehr an die die gute alte UdssR Zeit.

  • Hab heute im Netz einen relativ aktuellen Reisebericht zum Thema Belarus (tatsächliche Situation vor Ort und Darstellung in westlichen Medien) gefunden, den ich sehr interessant fand.

    Es sollte vielleicht eher heißen "Situation, die der Autor vor Ort erlebt hat und Vergleich mit dem, was er persönlich in den westlichen Medien vorgefunden hat".


    Es ist ohne Frage ein sehr netter Reisebericht, aber wie will ein Tourist, der etwa zwei Wochen im Land war, irgendetwas fundiertes über die politische Situation sagen? Ich habe Syrien als eines der friedlichsten, freundlichsten und angenehmsten Reiseländer erlebt und bin durch den großen Basar von Aleppo geschlendert nur ein paar Monate bevor er in Flammen aufging. Ich hatte auch das Vergnügen zur Zeit der palästinensischen Bombenangriffe auf Jerusalem in der Stadt zu sein. Hätte ich davon nicht in den Nachrichten erfahren (und die Warnsirenen gehört), hätte ich der Bevölkerung rein garnichts anmerken können. Als (Kurzzeit)Tourist erhält man nunmal keinen Einblick in dererlei Dinge.


    Ich glaube auch, dass die "westlichen Medien" hier übertrieben schlecht wegkommen. Sicher - zur Zeiten der EM, als jedes noch so kleine Blatt seine Seiten mit Ukraine-Beiträgen vollbekommen musste, da hat man auch viel Übertriebens und zum Teil einfach Falsches gelesen. Aber ein längerer Hintergrundbericht in den deutschen Leitmedien ist gerne auch mal gut recherchiert und berichtet differenziert.


    Was ich überhaupt nicht verstehen kann: Ich habe durchaus Verständniss dafür, dass man einem "straffen Regime" wie in Belarus oder Russland etwas abgewinnen kann (wenigstens auf einer abstrakten, theoretischen Ebene). Aber wie man die Verdienste der parlamentarischen Demokratie in Westeuropa und den daraus resultierenden Wohlstand für die Gesellschaft und die persönlichen Freiheiten jedes Einzelnen leugnen kann, das will mir nicht in den Kopf. Schade, dass mit solchen Andeutungen der Reisebericht kaputt gemacht wird.

  • Es sollte vielleicht eher heißen "Situation, die der Autor vor Ort erlebt hat und Vergleich mit dem, was er persönlich in den westlichen Medien vorgefunden hat".


    Das stimmt natürlich. Hierbei handelt es sich um eine subjektive Momentaufnahme. Was wirklich unter der Oberfläche brodelt ist daraus nicht abzuleiten. Ich war allerdings wirklich beeindruckt von den Fotos, die dem Bild, das man im Allgemeinen von diesem Staat hat extrem widersprechen. Die Abschlußtiraden des Autors habe ich mehr oder weniger ausgeblendet. Doch in dem zweiten Bericht wird interessanterweise genau dieser Eindruck gänzlich ohne politische Färbung bestätigt. Mein Interesse, dieses Land persönlich kennen zu lernen ist jedenfalls gewachsen.

  • Der unpolitische und weniger ausführliche Bericht ist von mir.
    Ich würde Belarus jederzeit wieder bereisen. Man sieht ein wirklich außergewöhnliches Land und lernt ein angenehmes Volk kennen. Selbst die Polizei war sehr nett zu uns.


    Die politische Situation sollte man in den meisten Ländern ausblenden - selbst im modernen Westeuropa läuft einiges schief, wenn auch nicht ganz so viel wie anderswo.
    Als Außenstehender versteht man einfach zu wenig von der Lage, nichtsdestotrotz sind die Berichte der Einheimischen interessant; ich höre sie gern an, lasse mich aber nie auf Diskussionen ein. Die Medien sind keine gute Informationsquelle, sie richten sich ja auch nicht an die kleine Minderheit, die gern in touristisch unerschlossene Länder reist und dabei das Außergewöhnliche statt Erholung sucht.


    Die Verherrlichung gar nicht herrlicher Länder liest man häufig in Reiseberichten. Manche sehen nur Dinge, die sie auch sehen wollen.
    Oberflächlich betrachtet könnte man das gepflegte und ruhige Belarus wirklich für ein Idyll halten.


    Der Grenzübertritt BY-UA bei Vistupovichi war übrigens problemlos.


    Das BY Visum wird leider nicht mehr nach dem Prinzip Gebühr gegen Stempel ausgestellt.

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