das erste Mal in Kiew

  • Hallo liebe Freund der Ukraine.
    Ich war April 2010 zum ersten Mal in der Ukraine in Kiew. September im selben Jahr besuchte ich Mariupol.
    Ich stelle mir gerade bildlich vor wie sich einige der Forenmitglieder an den Kopf langen. Naja, ich wollte halt einen Direktflug haben, ohne umsteigen und das Meer sollte auch dabei sein. Und nach Donezk geht's halt von München direkt.


    Ich denke es interessieren euch meine Eindrücke die ich aus Kiew mitnehmen durfte. Vielleicht hilft es dem einen oder anderen den Mut aufzubringen die Ukraine zu besuchen. Ja es waren auch Mädchen dabei.
    Es war Mitte 2009 da begann ich die Idee zu entwickeln die Ukraine zu besuchen. Durch das lesen der Vergangenheit der Ukraine mit der Kiewer Rus, den Wikingern, den Ruthenen... entschied ich mich für Kiew. Ich kannte zu diesem Zeitpunkt kein russisches Zeichen geschweige denn ein Wort weder ukrainisch noch russisch.
    Ich hoffte einfach nur, dass Kiew als Hauptstadt ähnliche Hilfe anbietet wie ich es aus Griechenland kannte.
    Also doppelte Worte, einmal Landessprache und einmal Lateinische Zeichen. Auf der Suche nach einer Unterkunft musste ich feststellen, dass die Hotels mit aller Gewalt reich werden wollen. Beim Suchen nach einigermaßen günstigen Übernachtungen, erfuhr ich in einem Bericht, dass Apartments um ein vielfaches günstiger sind als Hotels. Bei der Suche nach einem passenden Apartment wurden auch ukrainische Frauen beworben. Mit hübschen Fotos und netter Beschreibung. -Konnte ich beim einfachen surfen durch das Netz die Fotos noch ignorieren. So förderten die Anbieter von Apartment mit diese Fotos doch tatsächlich den Wunsch die eine oder andere der Mädchen anzuschreiben. Sie machten einem schon den Mund wässrig. Und warum den ersten Besuch in einem mir unbekannten und absolut fremden Land nicht eine Begleitung an der Seite zu haben. Ich schrieb mehre Frauen an und bekam antworten. Als ich ihnen mein Reisedatum bekannt gab, blieb nur noch eine übrig.
    Ha ha one shot one kill! vier scammer ausgetrickst.
    Die kam aus Tschernihiw. Sie war aber so nett und bot an Samstag mich zu treffen, in Kiew wenn ich die 90 € für das Taxi übernehme. Na gut, was solls nimmst du mit dachte ich mir. Also Bude angemietet, Flug gebucht. Von Freitag bis Sonntag. Wow, dachte ich mir beim suchen wenn ich Montags erst zurückfliege, bezahle ich nur 110€ anstatt die 210€ für den Sonntagsflug. Ok, Montags morgens um sechs am Flughafen sein, ich bin kein Frühaufsteher.
    Ich sitze im Flieger, jetzt beginne ich langsam zu schwitzen. Meine Freunde und Bekannten haben mir ihr wissen über die Ukraine unterbreitet. Je näher der Flieger Kiew zuflog, desto unruhiger wurde ich. Das Taxi, was mache ich wenn es nicht da steht. An wen wende ich mich, reichen meine Englischkenntnisse aus? Klappt das mit dem Apartment? Gut, vor knapp 25 Jahren übernachtete ich auch auf einer Parkbank in der Londoner U-Bahn. Da waren wir aber eine Gruppe und hier bin ich allein.
    Die Engländer sprechen zudem Englisch. Ehrlich, das könnt ihr mir glauben. Ehrlich, die können das wirklich. Also, zweifel über zweifel stiegen in mir auf. Bin gelandet. Mit hängenden Schultern trotte ich den anderen Passagieren hinterher. Ich hoffte die kennen den Weg zum Gepäckband. Ich fühlte mich schon jetzt überfordert zwischen dem Kyrillisch die Lateinischen Buchstaben herauszufiltern.Dann Taxifahrer haufenweise, mit Blätter in der Hand wo die Namen drauf standen, einer davon war mein Fahrer. Das Apartment sauber, kein Dreckloch. Für die Fassade können sie nichts. Den restlichen Betrag in Bar überreicht in €. Ich erwähne das extra, den in Mariupol und Sevastopol wollten die alles in Dollars haben. Nur Valentina die linke Drcks*u.., äh die Dolmetscherin... nahm auch €.
    Bei der Tür ins Haus, Altbau fünf Parteien hoch, wunderte ich mich. Das Erdgeschoss vergittert wie in einem Gefängnis, aber für die Eingangstür reichte ein Magnetpin. Eine Riesenangst vor Einbrecher, aber für die Tür reicht ein 10 Cent großer Magnet. Stopp, bevor ihr anfangt zu schmunzeln, ich habe mir die Eingangstür zu meinem Apartment genauer angesehen. Es nützt einem Einbrecher nichts, wenn er im Flur steht. Er muss auch noch in die Wohnungen kommen.
    Es war Freitagnachmittag jetzt kaufen wir uns zuerst 2 Flaschen Wasser. Vor dem Altbau war ein kleiner zubetonierter Park mit drei oder vier Bäumen darauf. Es war April und die Bäume noch ohne Blätter. Das einzige Gras das dort wuchs, war das zwischen den Fugen der Betonplatten. Die Fugen der Platten waren weder symmetrisch noch in einem, von Menschen erdachten Winkel. In der Mitte des Platzes stand ein heruntergekommener Kiosk. In meinem Reiseführer stand Voda für Wasser. Also hab ich Voda bestellt. Nach knapp einer viertel Stunde schnappte ich mir 2 Flaschen Wasser und stellte sie kommentarlos auf den Tresen. Vadda meinte sie dann zu mir. Sie wirkte etwas erleichtert. Wieder zurück ins Apartment. Ich hatte mit dem Mädchen ausgemacht, wir treffen uns um 10 Uhr am Unabhängigkeitsdenkmal. Das wollte ich jetzt suchen gehen. Ich nahm mein selbstgemachte Skizze zur Hand, als ich die Bude im Internet suchte war ein Stadtplan dabei. Ich habe ihn nur grob abgemalt, die Straßennamen konnte ich ja eh nicht lesen. Also Tür raus dann rechts die nächste dann halb links, danach leicht rechts dann beginnt ein großer Platz. Den Platz durchqueren über die große Straße rüber den Kopf in den Nacken und nach oben schauen. Stellte ich mir so vor. Nach einer knappen Stunde stand ich vor dem Dnjepr. Es kam mir schon etwas komisch vor da die Straßen meiner Skizze nicht wirklich zum Verlauf der Straße passten. Mühsam den Weg ins Apartment zurück gefunden. Den Reiseführer aufgeschlagen und den Straßenverlauf den ich genommen habe zu suchen und zu vergleichen. Ich fand den Fehler. Das Apartment war das das ich auf den Bildern sah, aber die Karte auf der die Lage der Wohnung eingezeichnet war, kollidierte mit der Realität. Am nächsten morgen aus der Tür dann links die Straße runter biss zu großen Hauptstraße dann vor zu der noch größeren Hauptstraße rechts an einem Amerikanischen Fastfood laden vorbei an einer Metrostation vorbei und siehe da 10 vor 10 ich stand am Platz. 20 Minuten gewartet, das Mädchen stand vor mir. Kaffee trinken Mittagessen gehen, das war so etwas wie eine Kantine mit Ukrainischen Spezialitäten. Ich muss jetzt doch schon den Bessarabischer Markt erwähnen...? Nö, die Spannung lass ich aufrecht. Auf jeden Fall habe ich dann im Herbst in Mariupol erfahren, es ist eine Ukrainische Gastrohkette, die Tiefkühlprodukte in ihren Lokalen anbietet, natürlich vorher heißgemacht. Nicht besonders Teuer. Nun ging es ins Höhlenkloster ich erwähne das nicht weiter, das ist so bekannt und die Erzählung ist jetzt schon länger als ich es wollte.
    Danach zog mich das Mädchen am Arm in die Metro. Mir wurde kalt und heiß gleichzeitig. Ich finde nie wieder zurück, wenn das Mädchen einfach verschwindet, bin ich verloren. Ich hätte mir den Straßennamen meiner Wohnung notieren sollen, habe ich aber nicht. In welche Richtung fährt die Metro? Dieser Fahrkartenschalter ist zugeklebt nur ein kleiner Schlitz durch den ich in den Schalterraum sehen kann. Ich erkenne mein gegenüber gar nicht. Das Mädchen sagt etwas zu ihm und ich bezahle die Tickets. (Achtung, das war 2010)
    Oh Mist wie tief gehen die Rolltreppen nach unten? Hört das irgendwann auch Mal auf? Dann in der Metro erklärt mir Irina mit ihren paar Englischvokabeln, dass sie jede einzelne Station auf ihr Handy gesimst bekommt. Toll, aber ich kann es doch nicht lesen. Der Rest des Tages ist kurz. Sie führte mich in ein großes Kaufhaus am Rande der Stadt. Danach fing sie vorsichtig an zu betteln. Ein Parfüm für ihren Vater suchte sie. 120 Euro??? sie ist Verkäuferin in einem Kleiderladen hat vielleicht gerade Mal 300 € im Monat, vermutlich ist der Taxifahrer sogar ihr Freund... an der Metrostation an der wir eingestiegen sind trennten wir uns dann. Nur die 90 € für das Taxi hatte sie eingesackt. Sie hatte es nicht geschafft mir den Kopf zu verdrehen. Mag sein, dass die Mädchen hier reifer sind als in D, in dem Fall fehlte es an Lebenserfahrung. Sorry Leute Max 10.000 Zeichen ich muss den Bericht halbieren, ich setzte morgen den zweiten Teil rein. Ich hoffe es interessiert euch

  • So, nun der zweite Teil
    Am Sonntag machte ich mich Mittags auf zu diesem Fastfoodschuppen. Ich hoffte, dass die jemand an der Kasse haben der Englisch sprechen kann. Ich musste dann feststellen das das nicht notwendig gewesen wäre, den „Big Mac Menü“ verstehen die sogar.Ha, ha. Hätte ich damals schon gewusst was „Kartoffel fry“ bedeutet hätte ich die Sachen auch einzeln bestellen können. Als guter deutscher (einer der 80%) habe ich dann anschließend das Tablett wie in Deutschland in den Wagen gestellt, ich hatte das Gefühl als Tourist enttarnt zu sein. Dabei hatte ich eine dunkle Stoffhose und ein schwarzes Hemd an. Eine Umhängetasche, da Rucksäcke nur von Touristen benutzt werden. Den Tipp habe ich von deutsch- Russen bekommen er machte sich wohl sorgen um mich. (wieso funktionieren bei mir die smilies nicht?)
    Danach bin ich noch ein bisschen durch die Straßen geschlendert. Ich kam an eine etwas engere Stelle, auf der einen Seite zu den Häuserfront hin verstellten Tonnen und anderer Müll den Durchgang. In der Mitte des Gehwegs stand ein Baum. Daneben blockierte ein Auto den Gehweg, ich musste also durch das Erdreich am Baum vorbei. Verwundert blieb ich stehen. Im Boden am Baum waren massenweise Löcher im Boden. Ich dachte an Tschernobyl und schob die Löcher den mutierten Regenwürmer hier in Kiew zu. Ich hatte keine bessere Erklärung parat. Freiwillig macht das wohl niemand. In weiter ferne sah ich Rauch aufsteigen. Als ich nah genug war konnte ich erkennen, dass ein Mülleimer brannte. Daneben standen Menschen und warteten auf den Bus. Der kam auch und die Wartenden stiegen ein. Ich hörte deutlich das geklackere der Stöckelschuhe auf dem Metall der Trittstufen. Da wusste ich auch welche mutierten Regenwürmer die Löcher ins Erdreich bohrten. Die Frauen mussten ja auch durch das Erdreich stapfen.
    Der Bus war weg die Fahrgäste die den Bus verlassen hatten machten sich auch auf ihren Weg, nur der Mülleimer spuckte noch spärlich ein paar Flammen in den Himmel. Naja, dachte ich mir, in Karlsruhe haben sie für mehrere Millionen Euro eine Thermoselect Anlage für die Müllverbrennung gebaut. In Kiew stellen sie Mülleimer auf. Ist er voll wirft ein Passant eine Kippe hinein, hat das Feuer keine Nahrung mehr geht es von alleine aus. Problem ukrainisch gelöst. Irgendwie beginne ich die Menschen hier zu mögen. Ich sollte vielleicht erwähnen, das Ding war allerdings aus Beton nicht aus Kunststoff.
    Ich orientierte mich neu, nachdem ich beschlossen habe mir noch zwei Flaschen Krimwein als Souvenir zu kaufen. Ich habe schon kapiert, dass die Läden hier rund um die Uhr aufhaben, auch Sonntags. Mag sein, dass es Läden gibt, die Sonntags wegen Reichtum geschlossen bleiben das weiß ich nicht. Woran erkennt man einen Weinhändler. Das Fragen habe ich aufgegeben. Die Menschen sind hilfsbereit, ich fand es dann aber nur noch ermüdend mich mit Hand und Fuß zu verständigen. So viele neue Eindrücke ich war einfach erschlagen. Auf dem Rückweg folgte ich einer Straße, auf der rechten Seite auf einer 2- 3 Stufen hohe Treppe saßen ärmlich wirkende Mütterchen und versuchten ihre Produkte zu verkaufen. Auf der Straße links neben mir fuhren Geländewagen, große Autos deutscher Produktion ein zwei Bentley habe ich auch erkannt. Es wirkte auf mich surreal ich dachte ich bin im falschen Film. Etwas weiter im Hintergrund konnte man das Blau des Dnjepr durch die blattlosen Bäume erkennen.
    Irgendwie hatte ich nach einiger Zeit das Gefühl ich habe mich verlaufen. Es begann zu allem übel auch noch zu regnen. Einige Menschen versuchten in ein großes Gebäude zu hetzten. Ich überlegte nicht lange und folgte der Masse. Durch die Tür durch, und ich befand mich in einer Markthalle. Mein erster Blick viel auf einen Weinladen er befand sich in einem kleinen separaten Raum in der Halle. Ich sagte Krim und deutete auf ein paar Flaschen. Sie schüttelte den Kopf und sagte etwas das wie Moldawien klang. Sie zeigte mir eine Flasche. Das K habe ich erkannt. Dann müsste das kleine p ein R sein. Das waren nun die ersten Buchstaben des Kyrillischen Alphabet die ich lernte. Der Rest ist schnell erzählt. Das kleine Kabuff verlassen irgend einen Ausgang genommen. Ich sah diesen komischen Fresstempel von gestern Mittag, somit wusste ich wieder wo ich war. Im Apartment angekommen eine Flasche Wein geöffnet den Reiseführer blind aufgeschlagen ein Bild von der Markthalle gesehen: Bessarabischer Markt. Ha, ha ich habe mich in eine Sehenswürdigkeit geflüchtet. Am nächsten Morgen pünktlich abgeholt worden. Pünktlich gestartet. Pünktlich gelandet, schnell durch den Zoll gekommen. Der ICE hatte 1,5 Stunden Verspätung. Ich hoffe ihr habt Spaß beim lesen.

  • in Karlsruhe haben sie für mehrere Millionen Euro eine Thermoselect Anlage für die Müllverbrennung gebaut

    die auch sehr effizient arbeitet :whistling:

    Zitat

    Karlsruhe:
    Betrieb 1999–2004; Kapazität 225.000 t/a Hausmüll- und hausmüllähnlicher Gewerbemüll. Die Anlage wurde geschlossen, weil sie
    aufgrund technischer Probleme nie die angestrebte Kapazität erreichte. 2003 wurde daher die Anlage in Karlsruhe (ebenso die in Ansbach) von EnBW außerplanmäßig abgeschrieben, was das EBITDA laut Halbjahresbericht 2003 mit 283 Millionen € belastete. Die Verluste, die EnBW insgesamt aus dem sogenannten Thermoselectgeschäft
    erlitten hat, wurden 2004 (zur endgültigen Stilllegung der Karlsruher Anlage) verschiedentlich mit über 400 Millionen € beziffert.


    [Blockierte Grafik: http://upload.wikimedia.org/wi…moselect-Karlsruhe-01.jpg]

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