Holz importieren

  • Hallo zusammen,


    wir möchten gerne bearbeitetes Holz in der Ukraine kaufen und dieses nach Deutschland importieren. Einen Verkäufer und einen Spediteur haben wir schon. Leider haben wir keine Ahnung, welche Papiere, Einfuhrgenehmigungen , etc. wir brauchen, bzw. wie das mit dem Zoll abläuft (Einfuhrsteuern auf die Ware zahlen?). Vielleicht kennt sich ja jemand mit den Formalitäten aus und kann uns ein wenig helfen.?.? Oder kennt jemand eine Spedition/Firma die dieses komplett mit abwickeln kann?


    Vielen Dank!


    Schöne Grüße!


  • Eine Verständnisfrage, was ist bearbeitetes Holz?

  • ...damit meinen wir Holz, dass schon auf Maß gesägt, gefräst und behandelt worden ist (für z.B. Carpots, Saunen, Gartenlauben etc.)

  • was ist bearbeitetes Holz?

    Ausgehobelte, zugeschnittenes, gefrästes … Holz, z.B. Paneele,
    Formleisten Leimplatten usw.

    Eili ich kann einen Freund Fragen der Fenster und
    Leimholzplatten von Litauen nach D. bringt der unterschied wird nicht alt so
    groß sein. Kann aber ein paar Tage da
    uern.

  • ...damit meinen wir Holz, dass schon auf Maß gesägt, gefräst und behandelt worden ist (für z.B. Carpots, Saunen, Gartenlauben etc.)


    Jetzt hab ichs verstanden ;)

  • Eine Verständnisfrage, was ist bearbeitetes Holz?


    Es geht um die Abtrocknung. (DIN) Das ist sehr Kapitalintensiv.
    Dadurch wird Holz erst zu Baumaterial.
    Aehnlich wie Autos ohne Zoll...
    Sowas hatte ich auch im Kopf als ich hier her gekommen bin, nur in andere Richtung.
    Unterhalt dich mal mit Zimmerleuten.....
    Tip: Finger weg!!!

  • Hatte dies mal 2006 ins Auge gefasst. Ein Freund in Ru hat ein Sägewerk.


    Hab über eine Spedition eine Zollkalkulierung durchführen lassen.


    Dann hier die Preise eruiert.


    Businessplan durchgespielt.


    Resultat: Investionen all in all 40k€


    Preise höher als Baumarkt.


    Problem FSC oder PEFC Zertifikat


    Denke ist machbar bei guter Standortplanung und Marketingplan, ausreichend Kapital um ca 3 Jahre zu überleben.


    Ich hab es verworfen.


    Gegen Baumarktpreise keine Chance, war aber meine Kalkulation

  • wie bei mir......
    hinterher biegen sich im wahrsten Sinne des Wortes die Balken... :)
    Und nicht nur vor Lachen....
    Besser sowas aus Schweden zu importieren, wenn man dann will.
    Mit Schieffer ist es das Gleiche...

  • bearbeitetes Holz in der Ukraine kaufen und dieses nach Deutschland importieren


    Hallo eili,
    bitte höre auf die Mitglieder Ahrens und Aruba. Widrigkeiten und Kapitaleinsatz sind hoch.


    Wenn du das machen willst, dann lohnt es sich maximal ab kompletter LKW-Ladung. Solche Kunden muss man erst einmal gewinnen. Dann geht Bezahlung erst ab Hof des Kunden über die Bühne (der will seine Ware sehen!). Also zahlst du in UA bereits die Ware, die dein Kunde hier dann reklamiert !? Prost Malzeit.


    Zudem wirst du sehr schwankende Qualitäten liefern, was in D nicht wirklich geht. Somit musst du in UA und vielleicht nochmals in D die Ware in Augenschein nehmen. (Klasse, wenn zwei Kunden in D 700 km auseinander liegen.) Hast du in D eine Lagerung vorgesehen ? Im Freien, Schleppdach, Halle, beheizt ?


    Zudem ist dein Preisvorteil nicht wirklich sehr gut. Maximal gut. Aber die Normen kannst du nicht einhalten und musst im Preis runter. Bei wieviel Kapitaleinsatz kannst du wieviel verdienen ? 10 oder 5 Prozent auf 20.000 Euro ?


    Ach, ich weiss nicht einmal ... kannst du überhaut so weit veredeltes Holz anbieten ? Je höher der Verarbeitungsgrad in UA, desto höher deine Probleme. Welches Werk hat dort solche Maschinen ? Wer kann die Stückzahlen konstant bieten ?


    Hat dein UA-Verkäufer Trocknung ? Welche ? Ach so, ich habe was mit Nylon zu tun, bin also Holz-Laie. Aber in meinem Schreibtisch liegt ein Feuchteprüfer. Damit renne ich sofort zu deinem Laster, lasse eine Palette abladen und steche mitten rein. Wenn die Feuchte nicht stimmt ... Schüss. Kein Geld. Der Holz-Profi schaut sicher noch genauer hin. UA-Laster steht jetzt auf meinem Hof .. und was machst du ?


    Im Holzimport steckt Potential. Man muss da gut aufgestellt sein. Bitte überlegt euch das sehr genau.
    Gruß nobody


    hier gibt es viele Infos: http://www.kvh.eu/quicklinks/a…/aktuelles-listenansicht/

  • tja sowas haben wir auch staendig in unserer Praxis.
    Da haben naive Kaufleute etwas lt Liste bestellt und sie gehen dann von deutschen Standarts aus. Das war aber nie Vertragsgegenstand und diese Normen sind hier auch vollkommen unbekannt. Das haben sich die Riesenkaufleute so eingebildet. Muendlich uebersetzt wurden die Vertraege dann von Friseurinnen, und beglaubigt von Dorfadvokaten. Die Tarife fuer solche Leistungen werden dann in Foren verbreitet. (150.- Grn, usw.)
    Hinterher wird dann noch von Betrug geredet, wo Dummheit die Sache besser bezeichnet...

  • guten morgen,


    1. zoll in der ukraine darf fuer dich kein problem darstellen. du musst in jedem fall mindestens FCA kaufen.
    ansonsten liegt das problem mit der verzollung bei dir. das managed du nie aus deutschland heraus und der truck wird ua nicht verlassen.


    2. verzollung in deutschland kein problem. deine produkte wirst du zollfrei einfuehren koennen. jeder zollbroker wird der die warentarifnummer
    nennen koennen und dir die ATA-nr. zum problemlosen grenzuebergang des trucks in 3 stunden besorgen. kostet ca. 25,- euro.
    FALLS in einem wirklich besonderen fall doch eine zollsatz hinterlegt sein sollte muss dir dein lieferant ein certificat of origin from A besorgen.
    keine angelegenheit und auch kein zoll.


    3. du wirst sicher getrocknetes holz importieren. und das wird wohl kiefer, tanne, fichte oder vielleicht akazie sein. das bedeutet der lkw faehrt mit
    35-38 m/3. den truck erst bezahlen, nachdem er in deutschland an der abladeanschrift angekommen ist. sind die speditionen hier auch so gewohnt.
    wenn du in die "hotspots" faehrst (also hamburg oder rhein-ruhr) kostet dich der lkw 1000,- euro (+/- 50). gehe mal davon aus, dass dein produzent
    westlich von kiev sitzt. alle anderen destinationen in deutschland sind i.d.r. teurer. die bekannten deutschen sprditionen, die in UA sitzten (Raben oder Rhenus)
    wuerde ich nicht angehen. zu teuer!


    4. KEINE vorauszahlung an den ukrainer. das holz wird im schlimmsten falle bezahlt, nachdem der truck verzollt und verplomt ist. falls du schon eine anzahlung geleistet hast, hast du ein problem. dann musst du rueberfahren und "neben der saege" stehen oder das ganze als erfahrung abbuchen. L/C ist eine alternative!


    5. den qualitatsstandard kannst du ueber GOST definieren. das ist grundsaetzlich ok. ABER wer macht die kontrolle vor abnahme der ware? falls du keine gruendliche abnahme durchfuehrst, schmeisst du spaeter 30% ins feuer. du musst den auftrag so formulieren, dass in jedem fall eine endabnahme durch dich stattfindet. das dabei beanstandete holz bleibt beim verkaeufer. sein problem. und besser keine diskussion deinerseits.


    6. aufschubkonto fuer die EUST besorgen. auch kein hexenwerk.


    7. ueber FSC wuerde ich mir nicht soviele gedanken machen. ist eh nichts weiter als ein unnuetzes marketinginstrument und selbst die grossen player erwarten es nicht
    fuer die von dir angesprochenen produkte. DIN ist fuer dich bei deiner produktpalette eher auch kein problem. damit wirst du konfrontiert, wenn du S10-lattung oder KVH anbieten sollst. beides koennen ukrainer eh nicht.


    8. nur ein paar zahlen zur info am beispiel kantholz: m/3 fichte, tanne, kiefer ( 2. wahl) kosten ca. 550 UAH. das saegen kannst du mit 100-130 UAH veranschlagen. falls du auf 15% trocknen willst sind es ca. 200 UAH.


    9. crossrate liegt z.z. bei ca. 10,8. die zeiten werden besser fuer improteure.


    10. du solltest mit deinem kunden keine fixtermine vereinbaren. keine konventionalstrafen akzeptieren. du kannst ganz sicher sein, dass dein ukrainischer lieferant nicht *in time*
    liefern wird. das koennen die nicht. noch nicht einmal falls sie es wollten.


    wenn ich abschliessend noch meine persoenliche meinung abgeben darf ohne dich zu beleidigen - wenn ich dein post so lese, nehme ich an, dass du nicht viel erfahrung mit dem import von holz aus UA hast. falls du also nicht extrem tough bist, bist du hier bestenfalls ein opfer. die hoheit ueber das geschaeft muss IMMER bei dir liegen.
    warum. wieso, weshalb etwas seitens deines produzenten nicht klappt darf dich niemals interessieren. du wirst von denen soviel shit hoeren, dass es dir aus den ohren bluten wird, falls du es dir wirklich anhoeren solltest. du darfst das diskutieren gar nicht erst anfangen. sag wie es gemacht werden muss und fertig. falls du es anders machst bist du raus.
    das sind so erfahrungen, die das leben mit sich bringt.
    guck dir in jedem fall die saege an. die meisten derer hat stalin noch persoenlich gebaut. masshaltigkeit ist dann nicht wirklich gegeben und wird fuer dich zum problem in D werden.
    ansonsten kannst du wirklich gutes holz bekommen.
    die preise sind auch absolut ok. der transport fuer einen truck nicht teurer als von schweden runter.
    wenn du deine kunden in D hast und du diene ukrainischen lieferanten im griff hast, wirst du auch geld verdienen. in diesem punkt wuerde ich mir dann keine sorgen mache.


    viel spass und good luck!!!

  • Guten Morgen,


    Vielen Dank für die ganzen antworten!


    bzgl. des Lieferanten und der Qualität der Ware/des Holzes, hoffe/denke ich , dass wir damit keine Probleme bekommen sollten. Dem Bruder von meinem Schwiegervater gehört das Sägewerk...


    Erfahrungen mit dem Holzimport aus der Ukraine haben wir wirklich nicht... mit dem Produkt "Holz" (Qualität,Trocknung usw.) aber schon...


    Erstmal ist die Lieferung auch nur für den Eigenverbrauch gedacht. 2 Saunen, Carpot, Schuppen... das sind so ca. 22 m3. Wenn das natürlich alles Reibungslos klappen sollte und es auch einigermaßen kostengünstig ist, dann könnte man natürlich versuchen spätere Lieferungen gewinnbringend zu verkaufen.


    Deswegen würden wir gerne wissen, wie der genaue Ablauf ist...?


    Beispiel: der Lkw ist voll beladen in der Ukraine und möchte jetzt Richtung Deutschland... welche Papiere,Zertifikate braucht der Fahrer, bzw. was muss ich vorher schon alles abgeklärt haben (z.B. die Ware beim Zoll anmelden Ukraine/Deutschland), damit er auch über die Grenze kommt.?.? Oder gibt es Speditionen, die dieses gleich mit erledigen?




    Vielen Dank!




    Schöne Grüße


    Eili

  • Oder gibt es Speditionen, die dieses gleich mit erledigen?


    hier eine Spedition, mit der ich zusammengearbeitet habe, zuverlässig und gut, machen alles Zollaberfertigung usw. hat auch Firma in Deutschland


    Trans Link
    Igor Gorbatykh
    tel. +380 44 360 49 68
    mobil +380 50 373 48 19

    » Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, früh zu begehen. «

    Winston Churchill



  • Hallo,


    ich weiß zwar nicht, woher die Infos meiner Vorredner stammen, aber vieles ist theoretisch und hat mit der Praxis in der UA nichts zu tun.


    Wir machen das seit gut 3,5 Jahren, siehe unsere Homepage.


    Wenn man voraussetzt, das Eigenkapital und Ausdauer zur Verfügung stehen, ist das keine Einbahnstraße.


    Das Wichtigste sind natürlich Kontrolle und Organisation in der UA. Am Besten durch einen Landsmann oder -frau machen lassen. Das braucht Vertrauen und Zeit, funktioniert aber.


    Am Anfang kaufst Du am Besten DDU. Was diese Abkürzungen FCA, DDU, DDP bedeuten, kann Du im Grunde hier nachlesen:


    http://de.wikipedia.org/wiki/Incoterms


    Ansonsten wirst Du zu 99% in der UA niemanden finden, der Dir ohne Vorkasse Ware oder einen LKW bereit stellt! Diese Zeiten sind lange vorbei. Einen L/C macht hier bei diesen "kleinen" Geschäften Keiner!


    Eine Möglichkeit ist noch, dass Du den LKW zum Verladen bestellst, danach die Zahlung vornimmst, und nach 1-2 Tagen fährt die Fuhre dann los. Kostet zwar 50,00Euro pro Tag Standgebühr für Dich aber immer noch Preiswerter als ein Totalverlust.


    Die Einfuhrzollabfertigung lässt Du in D durch eine Zollspedition machen, die kennen sich damit aus. Die Büros findest Du in bzw. im Umkreis der Zollhöfe.Fahr einfach mal hin. Für 25,00Euro kenne ich leider Keine. Achtung. Nicht vergessen die Frachtpapiere, CMR, neutralisieren!


    Für einen LKW nach D könntest Du unter umständen noch einen für 1000,00Euro finden. Aber, umso weniger Du zu bezahlen bereit bist, umso länger musst Du warten um überhaupt eine Tour zu bekommen. Du musst immer einen "Bonus" in Deine Kalkulation einberechnen. Ohne Diesen wirst Du keine oder zumindest unzureichende Zeitplanung machen können.


    Lass Dich nicht Entmutigen! Es wird funktionieren, wenn Du Dich sehr regelmäßig in der Ukraine aufhalten kannst und bis sich alles "eingefuchst" hat, die Kontrolle übernimmst.


    Gruß
    Chrissi...


    PS: Die Anzahl der säumigen Zahler ist in Deutschland höher, als die Geschäftsleute in der UA, die nach Zahlungseingang nicht liefern. Vorbereitung und Recherche sind da Alles!

  • ich weiß zwar nicht, woher die Infos meiner Vorredner stammen, aber vieles ist theoretisch und hat mit der Praxis in der UA nichts zu tun.


    Ansonsten wirst Du zu 99% in der UA niemanden finden, der Dir ohne Vorkasse Ware oder einen LKW bereit stellt! Diese Zeiten sind lange vorbei. Einen L/C macht hier bei diesen "kleinen" Geschäften Keiner!


    Eine Möglichkeit ist noch, dass Du den LKW zum Verladen bestellst, danach die Zahlung vornimmst, und nach 1-2 Tagen fährt die Fuhre dann los. Kostet zwar 50,00Euro pro Tag Standgebühr für Dich aber immer noch Preiswerter als ein Totalverlust.


    ich wollt es nicht schreiben, stimme dem 100% zu, aber andere, haben halt oder wollen andere Erfahrungen gemacht haben. :whistling:

    » Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, früh zu begehen. «

    Winston Churchill



  • hallo noch einmal,


    jetzt muss ich einmal ganz naiv nachfragen, was ihr meint, wenn ihr von vorkasse sprecht?
    ist es so wie ich es verstehe "...zahl mir x% an, dann fahr ich in den wald, kaufe das holz und fange an zu saegen?"


    oder ist damit gemeint, dass es i.d.r. nicht moeglich ist ein zahlungsziel beim ukrainischen lieferanten durchzusetzen, wie
    wir es z.b. aus D. kennen und der truck muss bezahlt werden, wenn er beladen und verzollt ist aber bevor er losfaehrt?


    vielen dank und gruss

  • Vorkasse heißt, das der LKW erst los fährt, wenn das Geld beim Verkäufer/Produzenten auf dem Konto eingegangen ist. Das ist das Zahlungsziel in der Ukraine, Russland, Belarus zu 99%.


    Es gibt noch einige Wenige, die fahren nach Deutschland und Entladen nach Empfang des Rechnungsbetrages in bar. Aber das ist so ein geringer Prozentsatz, den kann man getrost vergessen.


    Wir arbeiten teilweise so. Aber das hat fast 3 Jahre gedauert. Wie gesagt, Vertrauen muß wachsen.

  • Hallo,
    ich darf auch noch einmal darauf hinweisen, dass die Fragestellerin nicht Brennholz oder sonstigen Hackepeter nach D bringen will. Auch um Bauholz ging es nicht. Ihr Thema war zumindest im Bereich Konstruktionsvollholz - gehobelt,gefast. Seht ihr das umproblematisch ?


    Was ist denn mit den Kunden ? Verkauf geht nicht von allein. Die Fragestellerin sollte profunde Verkaufserfahrung haben.
    Gruß nobody

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