Beiträge von Ingo T

    Während meines Aufenthaltes in Odesa war ein Werkstattbesuch erforderlich. Im VW-Autohaus (Isaaka Levitana vulitsya 44) wurde ich sehr freundlich begrüßt, und auf die Frage, ob jemand englisch oder deutsch spräche, bat man mich um ein paar Minuten Geduld. Kurz danach kam die Service-Managerin Svetlana und bat mich, bitte deutsch mit ihr zu sprechen. Alle weiteren Dinge (Diagnose des Fahrzeugs, Vorschlag zur Reparatur) wurden prompt erledigt; Trinkgeld für die Kaffeekasse strikt verweigert, stattdessen wurde mir Tee/Kaffee für die Wartezeit angeboten und schlussendlich bekam ich das zuvor doch sehr eingestaubte und mit Taubenkot "verzierte" Fahrzeug frisch gewaschen zurück. Sowas nenne ich Gastfreundschaft und Service, sehr empfehlenswert.

    Neueste Reise am 22./23./24.12.2017 in Richtung Ukraine, diesmal über den Übergang Medyka/Shehini bei Przemysl nach einer Zwischenübernachtung kurz vor der Grenze:
    Wartezeit am Samstag vor Weihnachten: sage und schreibe 12 Stunden (die Situation war an anderen Übergängen ähnlich)
    Entschädigt haben dann aber die rund 120 km im Jahre 2017 komplett sanierte M-09 (ehemals H-02) von L'viv nach Ternopil'. Die weitere Strecke via Khmelnitskij und Vinnitsja bis Uman' ist teilweise saniert (provisorisch gefüllte Schlaglöcher), teilweise in Vorbereitung auf die anstehende Sanierung, rund 50 km sind aber immer noch in erbärmlichen Zustand.
    Rückreise über Krakovets/Korczowa am Mittag des 06.01.2018 ohne Warteschlange vor der Kontrollstelle, aber dennoch rund 100 Minuten wegen der bummeligen Abfertigung auf polnischer Seite.

    Meine Reise verlief wie folgt:
    aus Deutschland vorbei an Linz, Wien (südlich von Wien kann man günstig tanken), Budapest und Szeged nach Rumänien; die Abfertigung an der Grenze bei Nădlac war zügig und problemlos. Über die rumänische A1 weiter bis zum aktuellen Autobahnende bei Margina, dann kurvige und bergige Stecke bis Deva, danach auf der A1 weiter bis Sibiu Sud. Von dort bin ich in östlicher Richtung weitergefahren über Nationalstraßen nach Brașov und weiter eine landschaftlich sehr schöne Strecke über die Karpaten nach Buzău. Über Brăila und Galați ging es bis zum Grenzübergang. Die Kontrolle bei der Ausreise aus Rumänien war gründlich. Einige Wartezeit bei der Einreise nach Moldawien, obwohl nur ca. 12 Fahrzeuge vor mir standen. Kurios: am Einreisekontrollpunkt nei Giurgiulesti kann man den Ausreisekotrolllpunkt in Richtung Ukraine schon sehen, es sind nur wenige Hundert Meter, aber dafür werden 5 Euro Straßenbenutzungsgebühr für die 7-Tage-Vignette fällig. Bei der Ausreise gibt es immerhin einen gemeinsamen moldawisch-ukrainischen Kontrollpunkt. Alle Kontrollen und Abfertigungen haben an einem Samstagmittag zusammen etwa 2 Stunden gedauert. Die Weiterfahrt auf ukrainischem Gebiet beginnt abenteuerlich, da man die "Straße" erstmal suchen muss zwischen all den Löchern, katastrophal bis Reni. Dort dann NICHT weiter auf ausgeschilderter Strecke nach Odessa (da landet man weitere zwei Male in Moldawien), sondern südöstlich an der Donau entlang in Richtung Izmajil. Vorsicht: nach ein paar km akzeptabler Strecke folgen schlagartig die nächsten Schlaglöcher. Doch dann die Überraschung: von Izmajil über Tatarbunary, Belgorod-Dnistrivski und Zatoka nach Odessa gab es nur noch wenige Kilometer Schlaglochpiste; der weitaus größte Teil der Strecke war bereits nagelneu asphaltiert, so dass Autofahren plötzlich wieder Spaß machte. Bei der Rückfahrt drei Wochen später waren weitere Strecken fertiggestellt. Ich bin dann jedoch bei Bolhrad nach Moldawien eingereist und hatte auf den vor mir liegenden knapp 50 km bis Giurgiulesti die zweifelhafte Freude, dortige Schlaglöcher testen zu dürfen. Da fragt man sich berechtigterweise, wohin das Geld für die Straßenbenutzung fließt; zumindest nicht in deren Ausbau. Vor der Einreise nach Rumänien bietet es sich an, direkt vor dem Grenzübergang nochmal zu tanken. (Diesel für umgerechnet 0,70 €/Liter). Fazit: für die Grenzübertritte ca. 1,5 bis 2 Stunden einkalkulieren; Straßen in der Odessaer Oblast befinden sich in Sanierung, es ist aber immer noch mit plötzlichen, zum Teil gefährlich großen und tiefen Löchern zu rechnen (Stand: Ende Juli 2017)

    Ich plane im Sommer 2017 eine Reise nach Odessa.
    Da die Straßenverhältnisse zwischen Lviv und Uman im letzten Dezember derart katastrophal waren, plane ich die südliche Route über Österreich, Ungarn und Rumänien.
    Hat jemand aktuelle Erfahrungen auf der Strecke von Galati/Rum. über Izmail nach Odessa?
    Interessant sind Hinweise zu üblichen Grenzwartezeiten (mit zweimal jeweils wenige Kilometer durch Moldawien) und zum Straßenzustand.
    Danke im Voraus für nützliche Hinweise. Nach der Reise gebe ich einen Bericht aus meiner Sicht.

    Ich bin am Donnerstag, 22.12.2016 in Thüringen gestartet, via A4 (DE) und A4 (PL) bis Korczowa (Ankunft an der Grenze ca. 1:15 Uhr in der Nacht), dort "versehentlich" in der "Tax-Free-Spur" gelandet und habe dann bis zur endgültigen Abfertigung rund 3 Stunden gebraucht. In der regulären Spur wären es vermutlich sogar 6 bis 7 Stunden geworden. Die Weiterfahrt via L'viv und Rivne nach Kyjiv (M10/M06) war ziemlich problemlos in rund 7,5 Stunden. Die Weiterfahrt nach Odesa (M05) war, hinsichtlich der Straßenverhältnisse, zur ersten Hälfte erträglich, zur zweiten Hälfte ziemlich chaotisch. Der nördliche Abschnitt zwischen Kyjiv und Uman' wird derzeit saniert, so dass teilweise bereits nagelneue Fahrbahn vorhanden ist, teilweise noch die alte Schlaglochpiste. Der südliche Abschnitt zwischen Kreuzung mit M13 und Odesa ist in einem ziemlich erbärmlichen Zustand.
    Die weitere Reise führte mich ostwärts via Mykolajiv und Kherson in Richtung Melitopol' (M14). Die Trasse ist einigermaßen erträglich, aber nur stellenweise für einige Kilometer grundsaniert. Für die Rückfahrt von dort wählte ich die Route M14 bis Mykolajiv, P06 in Richtung Uman' und dann die M12 bis Ternopil', letztere ist mit Vorsicht zu genießen, und bitte bloß nicht nachts, wegen der vielen Schlaglöcher. Auf dieser Strecke gibt es sehr wenige grundsanierte Abschnitte. Die H02 von Ternopil' nach L'viv ist ähnlich marode.
    Ankunft am Grenzübergang Krakovets gegen 16:45 Uhr planmäßig in der Spur für EU-Bürger (was sich als fatal herausstellen sollte). Am Ende landeten ALLE in einer einzigen Spur, die auf das Grenzabfertigungsgelände führt. Wartezeit in der Schlange rund 7,5 Stunden.