Hallo Zusammen,
bislang habe ich hier nur mitgelesen. Ich komme aus Ostwestfalen und bin seit 9 Monaten mit meiner Frau aus Kiew verheiratet und wir wohnen in Deutschland. Das nur kurz zu den aktuellen Gegebenheiten
Der eigentliche Grund ist unsere Reise von Kiew nach Ostwestfalen am letzten Wochenende. Wir sind nach längeren Überlegungen dazu gekommen, den gleichen Weg wie auf der Hinfahrt (OWL-Frankfurt/Oder-Radom-Dorohusk-Kovel-Kiew) zu wählen. Der Hinweg mit Grenzübertritt am 4.4.2017 morgens um 08.15 Uhr gestaltete sich ohne Probleme und wir waren in rund 50 Minuten Gesamtzeit an der Grenze in der Ukraine an der ersten Tankstelle.
Den Rückweg starteten wir am Samstag, 22.04.2017 um 07.20 Uhr in Kiew. Über die gut zu fahrende M07 (okay, die ersten 60-70 km waren mit zur Datscha fahrenden Kievern recht voll...) waren wir um 13.40 Uhr ukrainische Zeit an der Grenze Dorohusk. Nachdem wir ca. 6 km wartende LKW überholt hatten, standen wir vor einer ca. 1 km langen zweispurigen PKW-Warteschlange. Ich habe mal angetestet, wie die Reaktionen
ausfallen, wenn wir links daran vorbeifahren (übrigens nicht nur wir, sondern auch noch 4 weitere Fahrzeuge). Als wir dann etwa an 5. Stelle in der 3. Reihe standen, sah ein Kiever Ehepaar mich mit den beiden Kindern meiner Frau und winkte mich vor.
Natürlich eine super Sache, aber ich muss auch sagen, mit etwas "Wachsamkeit" geht da eine Menge, denn auch in der Reihe, in die ich mich dann einreihte, hat wieder einer geschlafen und war nicht im Wagen. So wäre ich auch ohne das freundliche Ehepaar aus Kiev ganz nach vorne gekommen
Nun ja, durch die erste Schranke und dann 2 (zwei) Stunden nur in der Reihe vor der ukrainischen Kontrolle gestanden. Hier war dann Wachwechsel und entsprechend keine Bewegung. Zudem wurde im Block abgefertigt, erst wenn alle ca. 32 Autos, die unter dem Dach standen,
komplett abgefertigt waren, wurden die Schranken geöffnet. Als wir dann endlich an der Reihe waren, wurde ein kurzer Blick in den Kofferraum, aber nichtmal in die Dachbox geworfen und dann konnten wir zur Passkontrolle und zum Zoll vorfahren. Unsere Papiere (u.a. auch eine notarielle Erklärung meiner Frau, dass ich mit dem Kindern fahren darf - (diese hatten wir noch am Freitag Abend bei einer Notarin in Kiew für 300 UAH erhalten!!!) wurden gelesen und recht zügig bearbeitet. Dann durften wir sogar ohne Blockabfertigung rausfahren, was mich ein wenig wunderte.
Als ich dann jedoch die Schlange auf der Brücke nach Polen rüber sah, war mir klar, dass das kein Vorteil war....Nach rund 40 Minuten warten- ja, und wir sind in der Zeit auch 3 Wagenlängen nach vorne gekommen - fuhren nur LKW auf der rechten Spur an uns vorbei. Als dann ein deutscher Wagen ebenfalls durchfuhr, habe ich die Kindern mit den Ausweisen losgeschickt, an der ersten Schranke den Zöllner zu fragen, ob wir nicht auch diese Spur nutzen können. Siehe da, gar kein Problem. So bin ich aus der Schlange raus, Kinder eingepackt, an den ganzen wartenden Fahrzeugen vorbei an die Kontrolle für Bürger mit EU-Pass, wo wir alleine(!) waren. Der polnische Zöllner warf einen kurzen Blick in den Kofferraum und in die Dachbox, nahm die Ausweise (die nortarielle Erklärung war nicht interessant) und nach noch nicht mal 8 Minnuten waren wir in Polen und auf dem Weg nach Chelm. Von dort sind wir nich bis Poznan gefahren, dort übernachtet und am gestrigen Sonntag dann zurück nach OWL.
Ich habe natürlich die Grenzprognosen, Kameras und alles weitere in den letzten Wochen gelesen und notiert, aber ein Muster läßt sich nicht erkennen für die Fahrten von der Ukraine nach Polen. Ich habe von meinen "Vorschreibern" gelesen, das die Zeiten an den Grenzen, die in den Prognosen genannt werden, vervielfacht werden müssen. Dem kann ich nur zustimmen, den ich habe jetzt ca. 3,5 Stunden gebraucht, ohne die
"Vorteile" an dem Tag wären 9 Stunden noch sehr optimistisch gewesen. Zu der Zeit wurde die Abfertigung auf der polnischen webSeite mit 2 Stunden angegeben, die Prognose war bei 0 Stunden.
Ich muss allerdings sagen, der Samstagnachmittag war jetzt nur aus der Not geboren, ich wäre lieber schon früh am Samstag morgen dort gewesen, das liess sich aber aus verschiedenen Gründen nicht machen.
Die M07 läßt sich aus meiner Sicht sehr angenehm fahren und ist der kürzeste Weg für mich nach Kiew.
So, das sind erstmal die erstenv Eindrücke meiner 2. Fahrt mit dem PKW nach und von Kiev.
So long, Markus