Beiträge von Gogolowitz

    Blaubart
    Zunächst einmal vielen Dank für das Video, ein kleiner Baustein um Eindrücke zur Vielschichtigkeit der Konflikte zu bekommen. Man sieht wieder deutlich wieviel Haß da vorhanden ist. Lieblingsvideo ist aber sicher ein ungeschickter Ausdruck.
    Welche Fahne meinst Du denn, und was soll uns das Deiner Meinung nach sagen?


    Er meint die Fahne der russischen Föderation. Kurz danach wird noch die Fahne der USA verbrannt, was Hinweise darauf gibt was für Leute dort unterwegs sind. Man sollte auch erwähnen dass dieser Ort direkt an Russland grenzt und in dem Gebiet tausende russische Soldaten stationiert sind.

    Soll die Krim doch wieder russisch werden, die meisten Ukrainier können damit eh nix anfangen und das Schwarze Meer ist zum Baden sowieso zu dreckig,


    Angeblich hat Chruschtschow ja die Krim aus einer Laune heraus im Suff an die Ukraine verschenkt, damals war ein Ende der CCCP ja auch nicht wirklich abzusehen.
    Abgesehen von der Schwarzmeerflotte und dem Urlaubsdomizil für Russen hat die Krim sowieso nicht viel zu bieten. Und die Tartaren spuken da auch noch rum.

    Wo sind die westlichen Proteste??? 8o
    Das Video ist allerdings schon ein paar Tage alt. Also nicht von heute.


    Stimmt ist alt, vom 19.2., ist mir gerade erst aufgefallen.
    Naja, hier ist die Polizei ja wirklich neutral und hält beide Seiten zurück. Auch schiesst hier niemand mit AKs und Heckenschützen.

    Wie groß ist denn der Altersunterschied zwischen euch?


    Junge osteuropäische Frauen möchten sich halt schon verbessern wenn sie alles aufgeben müssen, in ein fremdes Land ziehen dessen Sprache sie nicht kennen, komplett abhängig sind und ihre beruflichen Qualifikationen nicht anerkannt werden.


    Es ist daher vollkommen legitim wenn diese Frau nicht in eine dörfliche Region in Deutschland ziehen möchte.
    Meine Freundin z.B. wohnt in Kiew und da hat frau nun mal gewisse Ansprüche an den neuen Wohnort in Deutschland (zum Glück konnte ich ihr München recht gut verkaufen :D )


    Meiner Erfahrung nach entscheiden osteuropäische Frauen weit weniger emotional als man denken mag. Sie können sehr gut zwischen der Gefühlswelt und den realen Möglichkeiten unterscheiden, aus reiner Liebe stürzt sich da keine Frau ins Unglück ;)

    Könntest Du diese These belegen?

    http://www.gruene-partei.de/cm…er_europaeischen_unio.pdf



    Es war geplant ein Assoziierungsabkommen zu unterzeichnen, dies wurde aber durch die Inhaftierung von Timoshenka auf Eis gelegt. Seit Yanukowitsch an der Macht ist, ist der EU Betritt natürlich in weite Ferne gerückt. Und insbesondere Polen hätte ein großes Interesse daran den westlichen Teil der Ukraine in der EU zu sehen. Meine These bezog sich ja die theoretische Variante einer Aufspaltung in West und Ost mit dem Beitritt des Westens zur EU. Aber das sind hypothetische Gedankenspiele einer fernen Zukunft.

    Zum Thema zurück. Ich frage mich ehrlich gesagt, wieso jeder nennt nur zwei Wege für die Ukraine? Entweder mit EU oder Russland? Es gibt noch eine dritte Variante. Ich persönlich möchte, dass die Ukraine ihren eigenen Weg geht, ohne "Großen Bruder" .

    Maxima, ich wünschte die Ukraine wäre so heterogen dass sie diesen Weg beschreiten könnte. Aber im Gegensatz zu anderen Ländern ist die Ukraine im Westen und Osten einfach politisch und kulturell vollkommen verschieden. Sprichst du mit einem oder einer russischsprachigen Ukrainier/-in in Donezk hörst du eine absolut andere politische Meine als z.b. in L'viv. Es sind de facto unterschiedliche Zukunftsperspektiven, die eine geht Richtung Westen und die andere Richtung Russland. Das Land ist zerissen in Sprache und Politik, die Wiedereinführung der russischen Sprache als Amtssprache ist dafür symptomatisch; das Land kann sich nicht auf einen Weg einigen.


    Die Orange Revolution ist auch deswegen gescheitert, weil der (zugegeben schwache) Präsident Juschtschenko die politische Zerrissenheit zwischen Ost und West nicht in den Griff bekommen hat (Timoschenka, Herr Achmetow und Yanukowitsch hatten daran natürlich an ihren Anteil). Ich hoffe, dass die Ukraine einen Zwischenweg finden kann, sofern die Oligarchen irgendwann einmal entmachtet werden.

    Damit es uns in D gut geht, sollen wir die politischen Beziehungen zur Ukraine nach dem Winde richten? Sie ggf. sogar verschachern? Nein. Das sind wir nicht.


    Du vergisst, dass wir zu Russland auf Augenhöhe stehen. Wir haben finanziell immer mit Milliarden Russland unterstützt. Und dafür wollten und wollen wir zukünftig eine Gegenleistung, die wir auch bekamen und zukünftig bekommen werden. So ist das.


    Wie bereits erwähnt sprechen wir von Realpolitik, dass heisst um die gute Beziehung zu Russland nicht zu belasten nehmen wir unseren Einfluss auf russische Einflußsphären zurück. Länder und Nationen agieren nicht emotional oder cholerisch (sofern sie keine Monarchien/Despotien sind) sondern wägen die Vor- und Nachteile ihrer Außenwirkung ab. DIe Ukraine hat Deutschland nicht viel zu bieten, Russland hingegen schon. Das mag einem gefallen oder nicht, aber es entspricht der politischen Realität.


    Die Unterstützung des Westens für Timoshenka kam indirekt über Putin, da unsere blonde Oligarchin extrem lukrative Deals mit den Russen abgeschlossen hat (am Ende allerdings nur lukrativ für Rosneft und Gazprom). Bei Diplomatie geht es niemals um Sympathien, sondern um Abwägungen und sachliche Kompromisse.


    Und natürlich stehen wir auf einer Augenhöhe mit Russland, es ist ein Geben und Nehmen und die Partnerschaft mit Russland ist vielleicht sogar die wichtigste diplomatische Beziehung für beide Nationen überhaupt. Aber genau deswegen muss sich Deutschland bei für Russland wichtigen Thematiken zurücknehmen und die Interessen seines Partners akzeptieren. Auf Kosten der Ukraine in diesem Fall.

    Mir geht es eher um die Hand, die Deutschland der Ukraine hinstreckt oder eben auch nicht; und wie Deutschland die Hand reicht: vernünftig oder halbherzig oder verlogen oder egoistisch.
    Bislang, so meine Meinung, hat D keine gute Figur gemacht.

    Das ist korrekt, weil die russischen Rohstoffe für Deutschland systemrelevant sind. Und Putin hat Schröder/Merkel deren Osteuropapolitik in großen Teilen vorgeschrieben, und Deutschland macht zum Glück nicht den Fehler Polens sich komplett auf Amerikaner zu verlassen (->Raketenabwehr). Russland und Deutschland sollten im Nutzen beider eine engere Verbindung pflegen als zu den USA. Da muss man dann halt Kompromisse schliessen sobald z.B. russische Interessen in der Ukraine betroffen sind. Das ist Realpolitik und hier zählen am Ende nur Fakten und keine Sympathien für Underdogs.

    Lieber Gogolowitz, Beitrag 39, nicht gut, entspricht nicht den Tatsachen, die Geschichte der Krim fängt bereits vor über 5000 Jahren an, steht alles in den Büchern notfalls auch im Internet. Also erst nachlesen, dann posten! Danke Oldtrotter

    Ich gehe keine 5000 Jahre zurück, hier geht es nicht um Geschichte. Mir ist die Geschichte der Krim mit Goten, Tataren, Skythen, Perser und Osmanen sehr bewußt. Aber heute ist die Krim de facto russischer Kulturraum und es geht um aktuelle politische Zuordnungen nicht um metahistorische Kulturräume (die Tataren wurde ja durch Stalin vollständig vertrieben).

    Eines habe ich durch das Internet gelernt: Leute die immer wieder mit Ostpreussen und Schlesien anfangen (sprich ehemals "deutsche" Gebiete) sind ausnahmlos verkappte Nazis und keiner Diskussion wert. Wer Vernichtungskriege beginnt, diese dann verliert sollte überhaupt froh sein als Nation weiterexistieren zu dürfen. Ich hoffe die ewig Gestrigen werden bald mal ausgestorben sein, damit die bescheuerten Diskussionen über deutsche Gebiete im Osten endlich ein Ende haben.


    Aber das alles spielt zum Glück keine Rolle für das moderne Ukraine. Westeuropa bzw. Deutschland will das europäische Ukraine in die EU holen, allerdings muss die Ukraine ihre Bindungen zu Russland vollständig lösen (hier geht es ja auch Grenzkontrollen Richtung Osten, Handelsunionen, etc.). Der östliche Teil der Ukraine wird diese Lösung nicht wollen und der westliche Teil will europäischer werden. Ich sehe hier NULL Spielraum außer einer Trennung ähnlich wie bei der Tschechoslowakei 1992.

    Deutsch A1 beim Goethe Institut ist absolut knochenhart und vergleichbar mit 3-5 Jahren Schulunterricht Französisch/Spanisch auf einem deutschen Gymnasium. Da wird z.b. bereits nach 20-30 Unterrichtstunden (!) der Kasus angegangen, sowas lernen deutsche Kinder (also Muttersprachler) erst in der 5ten Klasse, also nach 4 Jahren Unterricht!


    Jede russisch-/ukrainischsprachige Person die erfolgreich Deutsch im Goethe Institut erlernt geniesst meinen vollsten Respekt, gäbe es ein russischen Pendant zum Goethe würde es meiner Erachtens nicht mal 10% der deutschen Muttersprachler bis A2 schaffen :D

    Wenn man sich die extrem krassen politischen Unterschiede zwischen Ost und Westukraine anschaut, sehe ich derzeit nur eine Aufspaltung der Ukraine. Der nationale Teil im Westen wird dann EU Mitglied und verzichtet auf die Union mit Russland und der Osten wird mehr oder weniger Russland angegliedert. Das würde zwar die Ukraine als Land schwächen, aber der Konflikt um die Einführung der russischen Sprache hat gezeigt, wie unterschiedlich die beiden Landesteile ticken. Lemberg/L'viv war immer schon Teil der europäischen Kultur, die Krim und Donetzk gehören und gehörten in vielerlei Hinsicht aber immer schon zu Russland.

    Die Leute verlassen ja Kiew auch deswegen, weil sie in ihren Heimatorten wählen müssen. Die meisten sind ja noch außerhalb Kiew gemeldet, da ihre Wohnungen in Kiew natürlich schwarz unter der Hand gemietet sind (damit der Vermieter keine Steuern zahlen muss, seufz).


    Was interessant wird, ob, wie und wann Klitschko bei einem guten Ergebnis "ausgeschaltet" wird. Ich vermute dass sein langer Aufenthalt in Deutschland von der Regions Partei als Grund angeführt wird, sobald sie anfangen ihn politisch kaltzustellen.


    Das trifft es wohl am ehesten. In der Regel kann man nicht mehr ausgeben als man hat.

    Leider sieht die Mentalität osteuropäischer Frauen dies ganz anders :)
    Dies ist aber grundsätzlich keine spezifische Eigenart im Umgang mit ausländischen Männern, in der Ukraine spart die Frau ihr Geld für ihre Immobilien und der Mann/Freund bezahlt Urlaub, Reisen, Essen, etc.


    De facto sind ukrainische Frauen extrem kostenbewußt sobald es um ihr eigenes Geld geht.

    Das die Botschaft den Missbrauch durch die Agentur nicht unterbinden kann, ist eine Frechheit. Sie braucht lediglich Reservierungen die ueber die Agentur kommen sperren. Da sie nun in Kenntnisnder Sachlage sind und nichts unternehmen, liegt Mitschuld,Deckung, Beguenstigung,... vor.
    Ist nur eine Frage der Zeit bis das hochgeht.

    Es ist komplizierter, da man nicht feststellen kann wer den Termin einholt. Dies passiert online und man muss einfach irgendeinen ukrainischen Reisepass angeben um den Termin zu erhalten. Und ich vermute die Agenturen haben davon genügend. Sobald dann der zahlende Kunde auftaucht wird der alte Termin storniert und sofort neu belegt.



    Aber ich hätte eine andere einfache Lösung: stornierte Terminslots sind erst einmal nur für bereits registrierte Personen verfügbar. Je länger man bereits im System ist, desto eher kann man auf freigewordene Slots zugreifen. Damit wäre die Agentur nicht mehr in der Lage ihr Geschäft zu betreiben, da sie nicht davon ausgehen kann nach der Freigabe des reservierten Termines diesen erneut belegen zu können.

    Ich habe eine ausführliche Antwort direkt von der deutschen Botschaft in Kiev erhalten:



    Ein Auszug daraus:


    Wenn man das Buchungssystem kennt, ist auch logisch warum man dies nicht unterbinden kann. Man kann im Voraus viele Termine reservieren (5 EUR Kosten) und diese dann stornieren um sofort den Slot mit den neuen Personen zu reservieren. Dies zu verhindern ist schwieriger als man denkt, im Grunde muss man die Stornierung bzw. nachträgliche Terminänderung grundsätzlich abschaffen.


    Das Ganze hat vermutlich überhaupt nichts mit Korruption zu tun, jeder von uns könnte die Methode der Agenturen nachahmen.

    Ich rate nur zur Vorsicht bei der Nutzung polnischer Schengenvisa in Deutschland. Ich kenne einen aktuellen Fall vor ca. 10 Monaten, da wurde ein entfernter Bekannter von mir (Ukrainer) zwischen Warschau und Berlin im Zug kontrolliert (was derzeit wohl sehr häufig passiert, da es massive Zollverletzungen auf der Strecke gibt) und er hatte lediglich das polnische Schengenvisum. Er wurde im Berlin durch den Zoll festgehalten und wieder mit dem nächsten Zug nach Warschau eskortiert, vorher wurden sämliche Personalien festgehalten etc.


    Vor einigen Wochen hat er dann versucht ein deutsches Schengenvisum zu erhalten und wurde bereits am Anfang des Interviewtermin zurückgewiesen da er laut Mitarbeiter der Visastelle ein zweijähriges (!) Einreiseverbot im Schengenraum erhalten hat.


    Es soll wohl sicherer sein, ein Visum für Dänemark oder Frankreich zu erhalten da man dann in jedem Fall als Transitpassagier unterwegs sein kann. Das zieht natürlich nicht so gut, wenn man aus Ukraine anreist und das Zielland offiziell Polen ist ;)