Beiträge von Wolkenguckerin

    Wow, ich bin sprachlos. Mit so viel, so positiver Resonanz habe ich in einer solch kurzen Zeit nicht gerechnet.
    Die Angelegenheit mit der Sprache haben einige von euch aufgegriffen und ist ein Punkt, an dem ich mich nun etwas runterfahren kann. Es bleibt zwar das fade Gefühl, dass ich einige Male nicht das so sagen konnte, wie ich es auf Deutsch hätte tun können. Hoffnung bleibt also, dass dies nicht nur von Nachteil sein sollte.
    Die Spekulation bezüglich unser beider Profession kann ich leider nicht bestätigen. Wir haben gemeinsam im Ausland gearbeitet (der unmittelbare Vergleich zu ukrainischen Altersgenossinnen bestand also nicht) , was die Kommunikation nach meinem Weggang unmöglich macht.
    Och Mensch, ich bin ganz euphorisch über eure Anteilnahme und bin so dankbar für jeden Impuls, dass ich sicherlich noch nicht auf jeden Aspekt eingegangen bin. Bislang habe ich über diese schwierige "Beziehung" nur mit engen Vertrauten gesprochen, denen es schlicht an Erfahrung mit dererlei Problematik fehlt.
    Danke!

    Das ging aber schnell; es scheint also ein gelungener Einstand zu werden. Freut mich, so schnell mit ins Boot geholt zu werden. Trotzdessen ich wie eine Frau denke.
    Zu meinem Alter sei gesagt, dass ich mit Anfang zwanzig sicherlich noch ganz am Anfang einer langen Reise stehe. Weswegen ich mein Anliegen aber nicht als weniger bedeutsam erachte.
    Freue mich auf Senf und Ketschup!

    Es hat nicht lange gedauert, bis ich feststellen musste, dass für Frauen, die eine Beziehung zu einem ukrainischen Mann unterhalten, kein Forum zu finden ist.
    Wie mein verräterischer Name sicherlich schon zeigt, kann ich mich in den Beiträgen bislang nicht wiederfinde, trotzdessen ich sie mit Interesse gelesen habe. Ich bin sehr gespannt, ob sich weitere weibliche Leser dieses umfangreichen Forum finden. So oder so, über Rückmeldung von Mann und Frau bin ich erfreut.
    Vorweg ein kurzer Abriss meiner Beziehungsgeschichte und des Protagonisten. Er ist nur wenige Jahre älter als ich und arbeitet in der gleichen Branche wie ich. Gemeinsam ist uns neben der Liebe zur Musik nur die englische Sprache, d.h. keinem von uns ist es vergönnt, sich in seiner Muttersprache auszudrücken.
    Dies ist ein erster Aspekt, der mich misstrauisch macht. Ist es möglich, auf dieser Basis eine Beziehung aufzubauen?
    Denn weiter geht es mit den gefühlt tausend Hürden, die sich uns, die sich mir in den Weg stellen: Er stammt aus Odessa, während ich im norddeutschen Raum zuhause bin. Die Entfernung ist gewaltig, aber ist sie so gewaltig wie die Differenzen, die zwischen seiner und meiner Lebenswelt bestehen? Seinem Land, das Grenzen aufweist, an die ich mich altersbedingt höchstens wage erinnern kann? Sein Bedürfnis nach einer Freiheit, die für mich selbstverständlich ist? Sein Begeisterung für Militarismus, die mir abgeht?
    Ich habe mir immer eingebildet, differenziert zu denken. Aber es gelang mir nicht, sachlich mit unserer Situation umzugehen und so glaube ich nicht daran, jetzt unsere gemeinsame Zeit ruhen lassen zu können. Etwa sechs Wochen lang führten wir eine sehr intensive Mondscheinbeziehung. Trotz der kurzen Zeit hatten wir Auf und Ab, haben wir gestritten und versöhnt, uns ausgesprochen und in den richtigen Momenten einfach geschwiegen. Nun habe ich bereits einen Monat nicht von ihm gehört (verzeihlich, da ich die beruflichen Umstände kenne), aber er geht mir nicht aus dem Kopf. Und auch nicht die undeutliche Möglichkeit, eine Beziehung zu führen.
    Aber ich spinne mir gerne etwas zurecht in meinem Kopf und stolper dabei über Steine, die nicht aktuell sind. Wie gehen Männer wie er damit um, wenn ich beizeiten mehr Geld verdiene als er? Verlangt er mir die gleiche Disziplin ab wie sich selbst? Wie eng sehen Männer seines Alters die Familienplanung (er ist inzwischen Ende Zwanzig)? Und zuguterletzt, das Klischee bedienend: Kann ich in der Konkurenz mit hübschen ukrainischen Frauen überhaupt bestehen?
    Es gefällt mir nicht, Menschen in Schemen zu packen. Doch das Land Ukraine ist mir vollkommen fremd, östlicher als Polen und Ungarn bin ich bislang nicht gelangt. Freunde aus dem osteuropäischen Raum habe ich nicht.
    Nun. Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich mir noch keine Vorstellung über etwaige Antworten auf meinen Beitrag gemacht habe. Trotzdem hoffe ich, dass sie vielzählig sein mögen.
    Schöne Grüße!