Beiträge von 08/15

    hallo noch einmal,


    jetzt muss ich einmal ganz naiv nachfragen, was ihr meint, wenn ihr von vorkasse sprecht?
    ist es so wie ich es verstehe "...zahl mir x% an, dann fahr ich in den wald, kaufe das holz und fange an zu saegen?"


    oder ist damit gemeint, dass es i.d.r. nicht moeglich ist ein zahlungsziel beim ukrainischen lieferanten durchzusetzen, wie
    wir es z.b. aus D. kennen und der truck muss bezahlt werden, wenn er beladen und verzollt ist aber bevor er losfaehrt?


    vielen dank und gruss

    guten morgen,


    1. zoll in der ukraine darf fuer dich kein problem darstellen. du musst in jedem fall mindestens FCA kaufen.
    ansonsten liegt das problem mit der verzollung bei dir. das managed du nie aus deutschland heraus und der truck wird ua nicht verlassen.


    2. verzollung in deutschland kein problem. deine produkte wirst du zollfrei einfuehren koennen. jeder zollbroker wird der die warentarifnummer
    nennen koennen und dir die ATA-nr. zum problemlosen grenzuebergang des trucks in 3 stunden besorgen. kostet ca. 25,- euro.
    FALLS in einem wirklich besonderen fall doch eine zollsatz hinterlegt sein sollte muss dir dein lieferant ein certificat of origin from A besorgen.
    keine angelegenheit und auch kein zoll.


    3. du wirst sicher getrocknetes holz importieren. und das wird wohl kiefer, tanne, fichte oder vielleicht akazie sein. das bedeutet der lkw faehrt mit
    35-38 m/3. den truck erst bezahlen, nachdem er in deutschland an der abladeanschrift angekommen ist. sind die speditionen hier auch so gewohnt.
    wenn du in die "hotspots" faehrst (also hamburg oder rhein-ruhr) kostet dich der lkw 1000,- euro (+/- 50). gehe mal davon aus, dass dein produzent
    westlich von kiev sitzt. alle anderen destinationen in deutschland sind i.d.r. teurer. die bekannten deutschen sprditionen, die in UA sitzten (Raben oder Rhenus)
    wuerde ich nicht angehen. zu teuer!


    4. KEINE vorauszahlung an den ukrainer. das holz wird im schlimmsten falle bezahlt, nachdem der truck verzollt und verplomt ist. falls du schon eine anzahlung geleistet hast, hast du ein problem. dann musst du rueberfahren und "neben der saege" stehen oder das ganze als erfahrung abbuchen. L/C ist eine alternative!


    5. den qualitatsstandard kannst du ueber GOST definieren. das ist grundsaetzlich ok. ABER wer macht die kontrolle vor abnahme der ware? falls du keine gruendliche abnahme durchfuehrst, schmeisst du spaeter 30% ins feuer. du musst den auftrag so formulieren, dass in jedem fall eine endabnahme durch dich stattfindet. das dabei beanstandete holz bleibt beim verkaeufer. sein problem. und besser keine diskussion deinerseits.


    6. aufschubkonto fuer die EUST besorgen. auch kein hexenwerk.


    7. ueber FSC wuerde ich mir nicht soviele gedanken machen. ist eh nichts weiter als ein unnuetzes marketinginstrument und selbst die grossen player erwarten es nicht
    fuer die von dir angesprochenen produkte. DIN ist fuer dich bei deiner produktpalette eher auch kein problem. damit wirst du konfrontiert, wenn du S10-lattung oder KVH anbieten sollst. beides koennen ukrainer eh nicht.


    8. nur ein paar zahlen zur info am beispiel kantholz: m/3 fichte, tanne, kiefer ( 2. wahl) kosten ca. 550 UAH. das saegen kannst du mit 100-130 UAH veranschlagen. falls du auf 15% trocknen willst sind es ca. 200 UAH.


    9. crossrate liegt z.z. bei ca. 10,8. die zeiten werden besser fuer improteure.


    10. du solltest mit deinem kunden keine fixtermine vereinbaren. keine konventionalstrafen akzeptieren. du kannst ganz sicher sein, dass dein ukrainischer lieferant nicht *in time*
    liefern wird. das koennen die nicht. noch nicht einmal falls sie es wollten.


    wenn ich abschliessend noch meine persoenliche meinung abgeben darf ohne dich zu beleidigen - wenn ich dein post so lese, nehme ich an, dass du nicht viel erfahrung mit dem import von holz aus UA hast. falls du also nicht extrem tough bist, bist du hier bestenfalls ein opfer. die hoheit ueber das geschaeft muss IMMER bei dir liegen.
    warum. wieso, weshalb etwas seitens deines produzenten nicht klappt darf dich niemals interessieren. du wirst von denen soviel shit hoeren, dass es dir aus den ohren bluten wird, falls du es dir wirklich anhoeren solltest. du darfst das diskutieren gar nicht erst anfangen. sag wie es gemacht werden muss und fertig. falls du es anders machst bist du raus.
    das sind so erfahrungen, die das leben mit sich bringt.
    guck dir in jedem fall die saege an. die meisten derer hat stalin noch persoenlich gebaut. masshaltigkeit ist dann nicht wirklich gegeben und wird fuer dich zum problem in D werden.
    ansonsten kannst du wirklich gutes holz bekommen.
    die preise sind auch absolut ok. der transport fuer einen truck nicht teurer als von schweden runter.
    wenn du deine kunden in D hast und du diene ukrainischen lieferanten im griff hast, wirst du auch geld verdienen. in diesem punkt wuerde ich mir dann keine sorgen mache.


    viel spass und good luck!!!