Meine Rückreise: Wolodimir Volinskij >>> Görlitz

  • Das Protokoll der Hinreise gibt es später. Bitte entschuldigt, wenn ich partiell den Telegrammstil benutze.


    Start in Volodimir Volinskij Samstag, 10.04.2010 05:15 MEZ


    5:30 Ankunft Grenze: , da ja nur 15 Kilometer entfernt. Meine Laune steigt, da ich sofort am Schlagbaum bin. Doch der Hammer kommt ein paar Minuten später. Zirka 60 Autos vor mir, hauptsache Polen und Ukrainer, vielleicht zwei Deutsche. Die Polen fahren so zeitig tanken, weil sich das für sie lohnt. Also ich würde um diese Zeit lieber schlafen.


    7:00 Schichtwechsel der ukrainischen Besatzung. Genau das wollte ich vermeiden, aber es sollte nicht sein.


    7:05 Einfahrt in den unmittelbaren. Kontrollbereich.


    Irgendwann die erste Kontrollem Komisch, der Ukrainer wollte die Nummerim Mororraum nicht sehen. Dafür hat er ziemlich genau kontrolliert. Meine Psychospielchen haben bei ihm alle nicht funktioniert.
    Das Aufsetzen der Maske des CPAP-Gerätes liess ihn nur unverständig schauen. Keine Kippen dabei, das kann wohl nicht sein, auch nur eine Flasche Champagner... Die Fresstasche öffnen und Fragen was darin ist..., die Tasche mit der Bekleidung, mein technischer Lederkoffer, alles öffnen. Als ich die Hintersitze anheben sollte, habe ich gesagt, ich weiss nicht wie das geht, wozu auch... Er ghat es aber nicht geschafft, nun, nicht mein Problem.
    Dazu die Erklärung, er würde ja nur seine Arbeit machen, wurde von mir, ich verstehe, kommentiert. Meine bewusst angebrachte Formulierung, dass ich leider ukrainisch nicht verstehe, er möchte doch Deutsch, Englisch oder Russisch sprechen, wurde zugunsten von Russisch ausgelegt.
    Die Frage woher ich komme fand ich noch normal, aber die Frage, was ich dort gemacht habe, provozierte meine Antwort, ich habe mit meiner Freundin geschlafen... habe aber eine normale Formulierung gewählt, auf das Wort еба..... habe ich verzichtet. Um es etwas abzumildern habe ich nachgeschoben, dass wir heiraten wollen.


    Zwischenzeitlich stürmten die Massen schon bis 10 Autos hinter mir zur Passkontrolle. Ich habe sie gelassen, ich weiss doch, die warten dann auf mich, weil keiner rechts oder links vorbei kann. Es scheint aber wohl deren Mentalität zu sein. Den Stempel vom Zoll gab es schnell, Passkontrolle auch, wieder jeweils die Frage woher ich kommer, wozu fülle ich eigentlich eine Immigrationskarte aus...


    7:45 : der polnische Schlagbaum geht hoch, exakt waren es 2:45 Stunden. Das war auch schon mal besser.


    Dann über Zamosc, Stalowa Woda, Sandomierz, nach Bochnia, dort auf die Autobahn. Bewußt so gefahren, da ich von der Hinfahrt wußte, Baustelle an Baustelle Tarnow - Richtung Rzeszow.


    Hier sollte ich einen Dank einfügen. Lieber polnischer Passatfahrer mit den zwei Kindern auf der Rücksitzbank. Ich hatte doch gleich erkannt, dass der nach CB-Funk fährt. So war ich immer mit dabei.
    Zwei aufgebaute Geräte der Wegelagerer konnte ich so unbeschadet passieren. Die haben auch aufgerüstet, nicht mehr nur einfach Radarpistole, ein Ergebnis für alle.


    Auf der Autobahn dann das ganze Spektrum von Sonne bis maximalem Regen. Pinkelpausen und 2x eine halbe Stunde Schläfchen. . Geschwinidigkeit wieder sehr unterschiedlich, immer mal wieder eine CB'ler in Sicht.


    20:15 war ich in Görlitz, d.h. die Autobahn verlassen und froh, wieder da zu sein. Benzinverbrauch: 7,7 Liter, da bin ich zufrieden.


    Diese Zeilen sind mein Erlebnisbericht. Bei anderen Usern kann das ganz anders ablaufen. Beachtet bitte, dass ich leider allein war und keine Ukrainka an Bord hatte.
    Irgendwie stellt sich mir die Frage, wie jemand die Fragen beantwortet, der weder russisch noch ukrainisch kann...


    Diviner

    quod licet iovi non licet bovi

  • Danke, Diviner, super Bericht!

    Irgendwie stellt sich mir die Frage, wie jemand die Fragen beantwortet, der weder russisch noch ukrainisch kann...

    Jo, wenn ich mir vorstelle daß ich mit einer Cagiva Navigator angerauscht kam, im KFZ Schein steht aber MV Agusta. Da hat der ukr. Grenzer ganz schön gekuckt.
    Mit so nem Mopped an der Grenze und keine ukr. Kenntnisse , Ui ui ui :phatgrin:

  • Es stand immer eine Horde "Heuschrecken " rum, die sowas a priori verhindert hätten. Im übrigen, wozu auch, er hätte nicht viel finden können. Die mitgebrachte Butte und Brinsa hätter er haben können...


    Diviner

    quod licet iovi non licet bovi

  • Irgendwie stellt sich mir die Frage, wie jemand die Fragen beantwortet, der weder russisch noch ukrainisch kann...

    Genau das ging mir durch den Kopf während ich deine Zeilen der Grenkontrolle las... :D


    Einzige "Sprach-Erste-Hilfe" wäre wohl ein Wörterbuch "Deutsch - Russisch", so wie Schulterzucken und nem Zettel in kyrillisch "ich spreche nur deutsch oder englisch" ;)

    Das Glück deines Lebens hängt von der Beschaffenheit deiner Gedanken ab.

  • Dafür gibt es doch international anerkanntes Bildmaterial zur Verständigung. :thumbup:


    Einzige "Sprach-Erste-Hilfe" wäre wohl ein Wörterbuch "Deutsch - Russisch"


    neee, nur oben genanntes wäre das richtige Verständigungsmittel. Sonst lassen sie Dich wie nen dummen Jungen stehen.

  • Ist mir so bei der Einreise passiert, der "Zollallgewaltige" mit dem Stempel konnte etwas Deutsch. Ich habe ihn gelobt, allerdings in Russisch und der Stempel war ohne Kontrolle auf dem Kontrollkärtchen.
    Ebenfalls bei der Einreise: ich war der einzige in der Eurospur und die hübsche polnische Grenzbeamtin sprach perfekt deutsch. Sie erzählte mir, dass sie als Aupair in Deutschland gewesen war und ich erzählte, dass ich in Polen wohne. War ein netter smalltalk und ich war raus aus Schengen.
    Na ja, Die Hinreise ist einen Extrabericht wert. Nur soviel: Abfahrt so 9:30 MEZ in Görlitz, Ankunft 3:30 in Lviv, nur die "Harten" überleben... Manchmal frage ich mich allerdings schon, warum ich mir das antue...


    Diviner

    quod licet iovi non licet bovi

  • Soll heißen die lassen einen stundenlang schmoren bis man "freiwillig" EURO´s rausrückt...???


    kannst es ja auch mit alten italienischen Lira probieren, !happy! !happy! nein es ist schon so, war jedenfalls zu meiner Zeit so, als ich meine ersten Erfahrungen damit sammeln musste. Ob es jetzt immer noch so ist, weiss ich nicht. Man hat ja doch am Anfang ein gewisses Herzklopfen und ist unsicher, wenn man vor den Typen steht ud das merken sie sehr schnell. Ich habe diese Probleme jedenfalls nicht mehr. Mich fragen sie nur immer warum ich so gut russisch spreche.

  • @ Federfinger
    Ich fahre nun schon 10 Jahre und kann diese Erfahrungen von Com nicht bestätigen. Derzeitig hast Du kaum Gelegenheit mit dem Zollbeamten Deiner Wahl groß allein zu sein um ihm den Bakschisch zu übergeben. Im großen und Ganzen sind die Kontrollen gelinde gesagt ziemlich salopp. Bei mir würde doch nichts gefunden, obwohl ich schon manches gefunden hätte.
    Jemand beiseite zu stellen und 8 Stunden warten zu lassen, halte ich derzeitig für schlecht machbar, zumindest beim Procedere in Ustilug.
    Ich bin kein Bakschischfreund und habe nur einmal für ein eingeflogenes Medikament durch den ADAC in Lviv 20 DM Bakschisch bezahlt und das nur unter Protest und um meine damalige Freundin zu beruhigen.


    Lass Dich nicht einschüchtern, kaufe dir von Marco Polo: RUSSISCH Sprechen und verstehen ganz einfach. Lerne ein paar umgangssprachliche Dinge und Dir wird geholfen werden.


    Diviner

    quod licet iovi non licet bovi

  • Diviner, ich hänge mich mit meinem Bericht mal kurz rein bei dir. Wir waren ja fast zeitgleich im gelobten Land unterwegs :D
    Es war eigentlich alles sehr unspektakulär. Bei der Hinreise habe ich mich schon mal gefreut, dass die A4 hinter Krakau ein paar Kilometer länger geworden ist. Als Grenzübergang hatte ich mir diesmal Schegini ausgeguckt. Die Richtung Pl -UA war am Morgen in ca. zwei Stunden erledigt. Die Grenzbeamten fanden uns total uninteressant und waren mit etwas Smalltalk zufrieden. Am selben Grenzübergang haben wir dann bei der Rückreise etwas mehr als 5h gebraucht. Vor der eigentlichen Grenze war gar keine große Schlange. Doch der gesamte Abfertigungsbereich war voll gestopft. Die Ukrainer waren gar nicht das Problem. Außer mal den Kofferraum aufmachen und die üblichen Fragen nach dem von wo - wohin gab es nichts weiter. Die Grenzbeamten haben versucht für Ordnung zu sorgen so dass auch alle brav in ihren Autos saßen :D . Dafür habe die polnischen Kollegen sehr gründlich die Außengrenzen der EU bewacht. Deshalb auch die langen Wartezeiten. Auch ich musste mein Auto teilweise entladen damit der polnische Zöllner überall mal seine Hand reinstecken konnte. Alles kein Problem, nur dass er meiner Frau angedroht hat, ihr das nächste Mal die Kartoffeln wegzunehmen.
    Unterwegs hatte ich seit vielen Jahren mal wieder eine komische Begegnung mit der DAI. Die meinten ich wäre zu schnell gefahren. Was ich natürlich nicht war :rolleyes: und meinte, dass er mir meine Geschwindigkeit bestimmt auch auf seinem tollen Messgerät zeigen könnte. Konnte er aber nicht. Worauf sich ein Disput entwickelte, dass ich 340Hrn Strafe bezahlen müsste, worauf ich auf ein Protokoll bestand, er mir drohte, dass ich dann erst zur Bank fahren müsste, ich ihn fragte ob man denn die Sache mit den Gerichten in der UA schon abgeschafft hätte. Zwischendurch versuchte meine Frau ihm noch 20Hrn zu geben, was bei dem jungen Mann einen Lachanfall auslöste. Aber zum Schluss war er doch so verzweifelt, dass er uns noch zeigte wie man richtig Beschleunigungsgeld zahlt. Die 20Hrn mussten zusammengerollt bereitgehalten werden, damit er es beim Zurückgeben der Papiere gut greifen kann =!.. Übrigens sagte man uns später, dass der Gleich-weiter-fahren-Tarif für Ukrainer heutzutage bei 100Hrn liegt.
    Über die Straßen hatte ich ja schon mal geschrieben. Sie waren bei der Rückfahrt auch schon besser als bei der Hinfahrt. Die großen Schlaglöcher wurden in der Zwischenzeit schon zugestopft und ich hatte mich sicherlich auch schon wieder an dass dumm, dumm, dumm ... gewöhnt. Eben habe ich auch noch ein Lob von meiner Frau bekommen, dass keines der rohen Eier in ihrer "Hamsterkiste" kaputtgegangen ist :D

  • Bei mir war wieder mal alles anders, wie wir es vorher geplant hatten. Ich weiss noch nicht, wenn ich den Bericht zmmern werde.
    Heute abend geht es wieder nach Dresden, die Woche ganz normal arbeiten, dazu am Dienstag mal eben ab Mittag nach Kempten ins Allgäu, dann zurück, Am Samstag ganz zeitig in die Schweiz, am Sonntag zurück und dann abernd wieder in die Schweiz. Irgendwo muss ich mal etwas schlafen.


    Viele Grüße Diviner

    quod licet iovi non licet bovi

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