Karpaten 2012

  • Hallo zusammen,


    nachdem ich letztes Jahr zum ersten Mal in die Ukraine reingeschnuppert habe, haben wir uns heuer für eine längere Tour entschieden. Wir sind über die Republik Moldau nach Chotyn gefahren. Die Burg am Dnisterfluss ist wirklich sehens wert. Übernachtung im einfachen, aber sauberen Hotel Chotyn. Weiter nach Kamyanets Podilsyj. Die Festungsanlage ist ein Traum, allein der Blick von der Altstadt auf die Festungsanlage ist ein absolutes Erlebnis. Übernachtung im modernen komfortablen Hotel 7Dniv. Weiter über Kolomya, eine quirlige Stadt mit Fussgängerzone und sehenswertem Ostereiermuseum nach Yaremche. Ich war überrascht wieviele Hotels es in Yaremche mittlerweile gibt und aktuell noch gebaut werden. Übernachtung im Club Hotel Yaremche – die Suite hier sucht selbst in Deutschland seinesgleichen. Ausflug in den Nationalpark zu markanten Felsformationen, sowie nach Bukovel. Der Retortenort in den Bergen (inzwischen gibt es 2 Zufahrten) will sich für irgendwann kommende olympische Winterspiele fitmachen. Es gibt einige attraktive Hotels (siehe booking.com), allerdings ähnelt der Ort eher einer Grossbaustelle denn einem Erholungsort. Wie es im Winter aussieht, weiss ich nicht. Weiter geht es auf einer wunderschönen Strasse entlang eines Flusses nach Mizhiria. Der Weg führt uns durch Ust-Chorna, einem Bilderbuchdorf mit Kühen am Strassenrand, Enten in kleinen Tümpeln und antiquierten Holzlastern. Die Strasse dorthin ist in einem erbärmlichen Zustand. Nach 50 hart erkämpften Kilometern erklären uns freundliche Bauern die Tour für beendet. Die Weiterfahrt sein aufgrund vorangegangener Regenfälle nur mit Traktor möglich. Also 50 Km retour und ein neuer Anlauf nach Mizhiria. Diesmal klappt es und wir beziehen Quartier im Hotel Kamyanka, einem modernen Haus auf einer Passhöhe in einer grandiosen Lage. Der Blick in der Abendsonne auf das Gebirgspanorama ist sensationell. Ausflug zum Seynaeve-See. Die Hinfahrt entlang eines im Sommer gemässigten Flusses ist beeindruckend, das Dorf Seynaeve einfach nur fotogen. Entlang an einem 2012 errichteten, aber noch nicht fertiggestellten Erholungs- bzw. Auffangreservats für Bären endet die Tour an einem grossen Parkplatz. Nach Entrichtung eines Obulus erreichen wir den malerischen See Seynaeve. Nur wenige Meter nach dem Eingang in den Nationalpark befindet sich die Zufahrt zum Motel Arnika. Das neu erbaute Hotel im Blockhausstil verfügt neben Sauna, Restaurant und Koliba auch über einen grossen Kinderspielplatz. Als nächstes Ziel steht Slavske auf dem Programm. Der Ort, sowie das hinführende Tal enttäuschen. Die Zufahrt schlecht wie
    erwartet, aber dann gibt es tatsächlich nichts Interessantes zu sehen. Selbst die Hotels waren im Sommer größtenteils geschlossen. Viellicht ist es im Winter besser. Schade daß die deutschsprachigen Reiseführer nur unzureichend die Sehenswürdigkeiten der Westukraine widergeben. Nur durch Zufall finden wir am nächsten Tag die – gewohnt schlecht befahrbare – Zufahrt zu einem Wasserfall und einem malerischen Moorsee. Für uns überraschend die Präsentation der touristischen Attraktion: Souvenirstände und etliche geparkte KFZ. Die Weiterfahrt auf gewohnt schlechter Strecke Richtung Truskavets führt uns durch das Skole Naturreservat. Unsicher was uns hier erwartet, waren wir doch überrascht, am Ende Wegweiser, sowie einen grossen Parkplatz vorzufinden. Ein markierter Weg führt in ein sehenswertes Felsengebildet, welches in Vorzeit
    eine Festung beherbergte.Am Fusse der Felsformation Souvenirstände sowie köstliches Schaschlik. Über Drohobyc geht es schließlich zum Grenzübergang Kroscienko. Die Strasse zwischen Sambir und der Grenze ist ein einem katastrophalen Zustand. In Chiriv kurz vor der Grenze gibt es noch eine letzte Übernachtungsmöglichkeit.


    Fazit: ein traumhaft schönes Land mit freundlichen und hilfsbereiten Menschen. Komfortable Hotels und gemütliche Restaurants. Einziger Wermutstropfen: die Speisenkarten waren fast immer nur in ukrainischer Sprache und kyrillischer Schrift. Obwohl es sehr viele Gäste aus Polen gibt, sind die Karten so gut wie nie ins polnische, geschweige denn ins englische übersetzt. Ohne Russischkenntnisse ist es schwierig. Und die Strassen waren oftmals wirklich katastrophal, für 30 Kilometer Strecke kann man leicht bis zu 90 Minuten einkalkulieren. Dafür gab es mit den Behöden keine Probleme. Sowohl DAI als auch die Grenzorgane hielten sich zurück. Einreise, bzw. Ausreise dauerten nicht länger als jeweils 1 Stunde.


    Uns hat die Ukraine so gut gefallen, dass wir nächstes Jahr wieder in das Gebiet um Mizhiria zurückkehren wollen.


    Gruss
    Christian

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