• Aufgrund einer Disskussion entstand eine Frage:


    Woher entsteht der Geldkurs (ja klar, da lacht sich der eine oder andere einen ab aber lest euch rein):


    Warum ist UAH mehr wert als der Rubl obwohl die Ukraine keine eigene Produktion hat hingegen Russland in Fläche, Bevölkerung, Produktion, Militär, usw. der Ukraine überlegen ist.


    Bitte sachliche Antworten!

    Nothing In This World Worth Having Comes Easy!

  • Jo, sehr komplex.
    Es stehen ja auch "Interessen" dahinter.
    Z. B. die Frage warum ausgerechnet die deutschen so vom Euro profitieren und so viele in Euroland prinzipiell abkacken.
    Warum geht der Japanischen Yen in den Keller, oder warum bewegt sich der Yuan überhaupt nicht.
    Warum ist der US $ trotz Fiskalklippe 4 % stärker als 2008.


    http://www.cbsnews.com/8301-50…is-the-dollar-collapsing/


    Zitat

    The St. Louis Federal Reserve reports on the trade-weighted value of the dollar. At the end of February, it was 100.0. Five years earlier, it was 95.9. Thus, we can see that over the past five years the U.S. dollar's trade-weighted value actually rose about 4 percent. Taking a longer look, its value 10 years earlier was 123.0. That's a loss of about 19 percent. However, it was just 83.8 20 years ago -- that's a gain of about 19 percent.

    [Blockierte Grafik: http://www.hartgeld.com/images/cartoons_aktuell/SilberRakete_Zypern-Pleite-Banken-Island-untergehen.jpg]

    "Im Land der Schatten ist die Wahrheit eine Lüge"
    Tom Drake

  • Z. B. die Frage warum ausgerechnet die deutschen so vom Euro profitieren und so viele in Euroland prinzipiell abkacken.


    Weil die deutsche Wirtschaft auf Export ausgerichtet ist und der brummt...zum Glück...sonst sähe es auch in D nicht viel anders aus, wie in anderen Ländern


    Warum geht der Japanischen Yen in den Keller, oder warum bewegt sich der Yuan überhaupt nicht.


    Weil die japanische Wirtschaft sich in einer Rezession bewegt...der Yuan wird massiv durch die Chinesen gestützt.


    Warum ist der US $ trotz Fiskalklippe 4 % stärker als 2008.


    Die haben die Gelddruckereien angeworfen und stützen damit

  • Deutschland hat zum Glück im Vergleich zu Großbritannien noch eine Industrie und nicht nur einen überdimensionalen Bankensektor.
    Es werden hochwertige Produkte produziert, die eine hohe Nachfrage haben.
    Ein Großteil geht in die EU, weswegen uns der Euro hier einen großen Vorteil verschaffte.
    Hinzu kommt durch die Lohnzurückhaltung wurde die Konkurrenzfähigkeit verbessert.


    Japan leidet auch unter einer Deflation was genauso schädlich ist oder sogar schlimmer als eine zu starke Inflation.


  • Lass dich nicht so von den Deutschen Partei Medien beeinflußen.
    Hast wohl letzte Woche zuviel Rößler und den Spitzenkandidaten gekuckt? Credo: Wir haben`s gemacht! Das ich nicht lache!
    Ich behaupte mal ketzerisch ohne Agenda 2010 und den Einbruch im Wechselkursverhältnis € - $ von über 1,50 $ für einen € auf 1,30 $ für einen € hätten wir jetzt so ca. 6 Millionen Arbeitslose.
    Für den Kursverlust ist die nationale und internationale Meinungsmache Verantwortlich. Eurokrise hier, Griechenland Pleite da, Irland Pleite hier,Zypern pleite da, davor Portugal und Spanien und Italien, dann Belgien.
    Der Schreckensnachrichten werden noch viele kommen und gehen. Hauptsache der Euro bleibt niedrig.
    Das ist wie bei allem auch schlechte Nachrichten können irgendwie positiv beeinflußen.
    Die Japaner haben es mit der Notenpresse gemacht die haben die Welt mit Yen warlich geflutet.
    Und die Amis werden massiv von den Chinesen gestützt. Wäre ja auch schlecht für die Kommunistischen Betonköpfe in China wenn sie Ihre Produkte Made in Kitai nicht mehr bei den Amis verkaufen könnten.
    Sind schon clever diese "Schlitzaugen".


    Für mich als Bankenkritiker ist aber eher die Frage, wann haben die Banken bzw ihre Shareholder genug Geld eingesammelt.
    Und bitte nicht von wegen der Kleinanleger.
    Denn der Gewinner ist wie beim Poker oder Roulette immer die Bank.

    "Im Land der Schatten ist die Wahrheit eine Lüge"
    Tom Drake

  • Hast wohl letzte Woche zuviel Rößler und den Spitzenkandidaten gekuckt? Credo: Wir haben`s gemacht! Das ich nicht lache!


    Das ist ja fast schon ne echte Beleidigung!!! :phatgrin: :phatgrin: :phatgrin: Neeee, von den gelben mit Harry Potter als Rudelführer bin icht weit weit entfernt und hoffe das deutsche Volk bestraft diese Lügner bei der nächsten Wahl.


    Ich behaupte mal ketzerisch ohne Agenda 2010 und den Einbruch im Wechselkursverhältnis € - $ von über 1,50 $ für einen € auf 1,30 $ für einen € hätten wir jetzt so ca. 6 Millionen Arbeitslose.


    Richtig! Dennoch profitieren wir übermäßig vom Export und zwar sehr...der Euro ist ja auch nicht schwächer als der Dollar, insofern hilfts der deutschen Industrie...wäre dem nicht so, dann sähe es hier effektiv anders aus.
    Wer sagt Dir denn, dass diese 6 Millionen nicht da sind? Also mal so alle Schönrechnereien und statistische Tricks weggelassen...Mich würden da echte zahlen Mal interessieren!

  • Richtig! Dennoch profitieren wir übermäßig vom Export


    Wo verkaufen z. B. die deutschen Autobauer zur Zeit viele Autos?
    Wo werden die Milliarden an Gewinnen generiert?
    Und mit welchen Autos?
    Nochmal:
    Nicht in €land, denn EU(ro)land ist abgebrannt.

    "Im Land der Schatten ist die Wahrheit eine Lüge"
    Tom Drake

  • Deutschland hat zum Glück im Vergleich zu Großbritannien noch eine Industrie und nicht nur einen überdimensionalen Bankensektor.
    Es werden hochwertige Produkte produziert, die eine hohe Nachfrage haben.
    Ein Großteil geht in die EU, weswegen uns der Euro hier einen großen Vorteil verschaffte.
    Hinzu kommt durch die Lohnzurückhaltung wurde die Konkurrenzfähigkeit verbessert.


    Japan leidet auch unter einer Deflation was genauso schädlich ist oder sogar schlimmer als eine zu starke Inflation.


    Jenau, Als die Engländer Ihre Industrie großflächig abgeholzt haben und dafür die City gegründet haben, haben die sich nicht richtig glücklich gemacht, denn zurückgeblieben ist in dem Kahlschlag ein Ghetto bestehend aus den entwurzelten Menschen die ohne Qualifikation kein rechtes Einkommen mehr haben.
    Um die hochwertigen Produkte werden die deutschen auf der ganzen Welt beneidet und das trotz Pisa und dummen Migranten oder vielleicht grad wegen.
    Die Welt braucht vielleicht Querdenker die nicht dem allgemeinen Mainstream hinterherlaufen und Produkte machen die ganz einfach Gut sind.
    Die Lohnzurückhaltung schenke ich mir.
    Denn das würde den Rahmen sprengen.
    Nur soviel welche Arbeitsplätze wurden den geschaffen?
    Was hat die "Lohnzurückhaltung" aus Schland gemacht?
    Und, nach wie vor ist für mich die größte Frage überhaupt, wann werden Kapitalerträge genau so besteuert wie Löhne und Gehälter?
    Wann werden auch Sozialversicherungsbeiträge auf Kapitalerträge generiert?
    Wann hört das endlich auf mit Selbständigen, Beamten, Angestellten und Arbeitern. Warum wird jeder anders eingruppiert in Pensionen und Rente in PKV und GKV?
    Wenn ein Mensch nach 45 Arbeitsjahren in den Wohlverdienten Ruhestand geht, liegt der eine auf der Couch, und der andere geht bei Aldi & Co Regale einräumen.

    "Im Land der Schatten ist die Wahrheit eine Lüge"
    Tom Drake

  • Nun 6 Millionen Arbeitslose werden wir nicht haben. Die offizielle Zahl von 3 Millionen ist auch zu niedrig.
    Irgendwo dazwischen wird sie sich finden.
    Mir macht mehr Sorgen wie künftig Arbeitsplätze auch für unqualifizierte geschaffen werden, die ein Einkommen höher als das Existenzminimum haben.
    Arbeite jetzt seit einem Jahr in den Niederlanden. Hier ist der gesetzliche Mindestlohn bei ca. 1550€ im Monat bei Vollzeit. In den Niederlanden gibt es ein Stufenmodell bei der Einkommenssteuer.


    0 -18954 € 33% Steuer
    ab 18954 bis 33863€ - 41,95% Steuer
    ab 33863 bis 56419€ - 42 % Steuer
    ab 56419€ 52% Steuer


    Absetzmöglichkeiten gibt es fast keine. Allerdings gibt es Mietsubventionen für sozial Schwache.
    Resultat: der unteren Einkommensschicht geht es deutlich besser als in D.
    Hochqualifizierten wird das Geld aus den Taschen genommen.
    Was folgte: Großer Mangel an qualifizierten Spezialisten.
    Daraufhin wurde ein Sonderprogramm gestartet, die 30% Regel. (Gilt nur für Ausländer oder Nl Bürger wenn sie ca. 5 Jahre außerhalb Nl lebten, muss geprüft werden)
    Wenn man als Spezialist eingestuft wird bekommt man für 8 Jahre 30% seines Gehaltes steuerfrei.
    Das ist natürlich ein großer Anreiz.


    Ich denke mittel bis langfristig wird das die größte Herausforderung für Europa. Einerseits genügend Fachkräfte zu generieren
    und andererseits sozial Schwächere in die Gesellschaft einzubinden in einem globalen Wettbewerb

  • Das mit den Niederlanden ist ein gutes Beispiel -
    etwas Ähnlich geht es mit Spanien, - die haben allerdings auch schwerwiegende Fehler gemacht die in der Hauptsache auf den Bauboom zurückzuführen sind ! :lol:


    afgepasst ! :hmm:
    wer das versteht !think! sieht wo die Fehler liegen können
    USA: In vier einfachen Schritten zum „Dritte-Welt“-Land


    http://www.hintergrund.de/2012…zum-dritte-welt-land.html


    von THOM HARTMANN und SAM SACKS, 14. November 2012 -


    Jüngste Berichte, denen zufolge der taiwanesische Konzern Foxconn Fabriken in den USA errichten will, verdeutlichen, dass das „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ nun in die vierte Phase eines Prozesses eingetreten ist, den man als eine „Rekolonialisierung“ bezeichnen könnte, der die USA wirtschaftlich auf einen „Dritte-Welt“-Status degradiert.


    Foxconn ist Chinas größter privater Arbeitgeber und produziert Bestandteile von Apple iPhones, iPads und iPods.


    War der verstorbene Apple-Mitbegründer Steven Jobs möglicherweise ein großer Visionär, was technologisches Design betrifft, so war er ganz gewiss kein Anhänger von Gewerkschaften – oder US-amerikanischen Arbeitern generell. Er verlagerte den Großteil der Produktion seines Unternehmens zum Foxconn-Konzern, der für seine Niedriglöhne berüchtigt war.


    Foxconns Arbeiter hausen in überfüllten Schlafsälen, die sich auf dem Werksgelände befinden. Sie arbeiten in 12-Stunden-Schichten und sind üblicherweise gefährlichen Bedingungen ausgesetzt. Jüngst erkrankten 137 Arbeiter, nachdem sie iPads mit giftigen Chemikalien reinigen mussten. In den letzten fünf Jahren haben sich 17 Foxconn-Beschäftigte während der Arbeit das Leben genommen. Netze wurden rund um das Werk installiert, um jene Arbeiter aufzufangen, die aus den Fenstern springen.


    Warum nur verlässt Foxconn sein libertäres Paradies, in dem es keine Arbeitsgesetze gibt, und geht in die USA?


    Zur Beantwortung dieser Frage ist ein Verständnis der vier Phasen notwendig, die die USA gegenwärtig im Eiltempo durchlaufen, um wirtschaftlich ein „Dritte-Welt“-Land zu werden.


    Schritt Eins: Die Zerstörung der Industrie


    Von 1791 an, als der erste Finanzminister der USA, Alexander Hamilton, einen 11-Punkte-Plan für die amerikanische Industrie verfasste, bis noch vor wenigen Jahrzehnten, schützten die Vereinigten Staaten die Grundlagen ihrer Produktion durch hohe Importzölle und die staatliche Unterstützung der einheimischen Industrie. Durch dieses „protektionistische“ Vorgehen im Handel entwickelten sich die USA zum weltgrößten Exporteur von Industrieprodukten. Daraus entwickelte sich nachhaltig eine enorme Mittelschicht, deren Angehörige als Arbeiter in den Fabriken hohe Löhne erhielten.


    Dann entfaltete sich der Prozess der Globalisierung, und eine von nationalen Grenzen und der Protektion der einheimischen Industrie befreite Weltwirtschaft wurde zur Tugend erklärt.


    Unter der Präsidentschaft Ronald Reagans in den 1980er Jahren wurde Alexander Hamiltons 11-Punkte-Plan über Bord geworfen. Die Zölle wurden abgebaut. Und als Bill Clinton in den 1990er Jahren ins Weiße Haus einzog, setzte er Reagans Handelspolitik fort und verpflichtete die USA zu sogenannten Freihandelsabkommen wie GATT (1), NAFTA (2) und die Welthandelsorganisation WTO, wodurch sämtliche Dämme brachen, die die einheimische Industrie über zwei Jahrhunderte lang vor der ausländischen Konkurrenz geschützt hatten.


    In der Präsidentschaftsdebatte im Jahr 1992 warnte der unabhängige Kandidat Ross Perot vor dem „gigantischen Sauggeräusch“, das die Verlagerung US-amerikanischer Jobs in Niedriglohnländer jenseits der südlichen Grenze auslösen würde. Perot hatte recht, aber niemand aus der US-Regierung wollte zuhören.


    In den 1960er Jahren war einer von drei US-Amerikanern im produzierenden Gewerbe beschäftigt. Heute, nachdem die USA ein Freihandelsabkommen nach dem nächsten abgeschlossen haben, arbeitet nur noch jeder Zehnte im produzierenden Gewerbe.


    Während des letzten Jahrzehnts wurden 5 000 Fabriken in den Vereinigten Staaten geschlossen und fünf Millionen Industrie-Jobs gingen verloren. Sie verschwanden aber nicht, sondern wurden in Niedriglohn-Fabriken ins Ausland, wie beispielsweise Foxconn, verlagert.


    Bevor Reagan ins Weiße Haus einzog, waren die Vereinigten Staaten der größte Rohstoff-Importeur der Welt und zugleich der größte Exporteur von Industriegütern. Die USA waren zugleich auch der weltweit größte Kreditgeber. Aber heute ist das Land der Welt größter Exporteur von Rohstoffen und Importeur von Fertigwaren. Und, kaum überraschend, mittlerweile auch der größte Schuldner auf dem Globus. Wenn die Produktion stirbt, dann stirbt die Wirtschaft mit.


    Schritt Zwei: Das „Abernten“ der Mittelschicht


    Die US-Arbeiterklasse stellt nicht mehr Fernsehgeräte, Computer oder Möbel an Fließbändern her. Stattdessen wendet sie jetzt Hamburger bei McDonalds oder wechselt die Bettlaken in Hotels aus. Und die höher qualifizierten Kräfte entwerfen keine anspruchsvollen Produktionslinien mehr, sondern Credit Default Swaps und Hypotheken-gesicherte Wertpapiere für die Wall Street.


    Als sich die US-Ökonomie in den 1950er Jahren noch an Hamiltons 11-Punkte-Plan orientierte, machte die Industrieproduktion ein Viertel des Bruttoinlandsproduktes aus. Gegenwärtig ist dieser Anteil auf ein Zehntel geschrumpft, und wurde durch Niedriglohn-Dienstleistungen und den Finanzsektor ersetzt. Diese neue Art des Wirtschaftens ist nicht in der Lage, eine Mittelschicht nachhaltig zu tragen. Der Dienstleistungssektor kann keinen andauernden Wohlstand erzeugen, noch kann es die Wall Street.


    Seit der Umsetzung des nordamerikanischen Freihandelsabkommens NAFTA im Jahr 2004 ist das Einkommen der arbeitenden US-Bevölkerung stetig gesunken. Zwischen 2007 und 2009 sank das Durchschnittseinkommen für Familien, in denen beide Elternteile arbeiten, um fünf Prozent. Für Familien mit nur einem arbeitenden Elternteil gar um 18 Prozent. Durchschnittlich gingen die Löhne in diesem Zeitraum um 6,6 Prozent zurück. (3)


    Die arbeitende Bevölkerung reizte ihre Kreditkarten aus und nahm eine zweite Hypothek für ihre Wohnhäuser auf, nur um weiter über die Runden kommen zu können. Schließlich sollte auch das nicht mehr ausreichen.


    Darüber hinaus ist eine neue Finanzindustrie entstanden, die sich darauf spezialisiert hat, von der Mittelschicht noch mehr Vermögen abzuziehen. Sogenannte Kapitalbeteiligungsgesellschaften (Private Equity) wie Bain Capital verfolgen ein Geschäftsmodell, das davon abhängt, die Kontrolle über die amerikanischen Unternehmen zu erlangen, welche dann mit Schulden belastet werden, Beschäftigte entlassen müssen und die Arbeit in Niedriglohnländer auslagern. Mitt Romney selbst bezeichnete Brains Strategie als das „profitable Abernten der Unternehmen“.


    Sogar jene Fabriken, die profitabel wie nie zuvor waren, wie die Firma Sensata in Freeport, Illinois, sind vor der Auslagerung nicht gefeit. Dank der Globalisierung ist es einfach billiger, Arbeiter in Niedriglohnländern zu beschäftigen, auch wenn das bedeutet, 170 amerikanische Arbeiter entlassen zu müssen und eine ganze örtliche Wirtschaft zu ruinieren.


    Heute leben über 50 Millionen US-Bürger in Armut und sind auf Lebensmittelmarken angewiesen. Die Mittelklasse ging in die Arbeiterklasse über, welche selbst zur Klasse der arbeitenden Armen („working poor“) wurde. Lokale Wirtschaften kollabieren, Bundesstaaten gehen Pleite, und die Arbeiter werden für ihre baldige Kolonialisierung weichgeklopft.


    Schritt Drei: Der Export des Vermögens


    An dem Übergang vom weltgrößten Exporteur von Fertigwaren zu deren größtem Importeur klebt ein gepfeffertes Preisschild. Dieser Preis drückt sich im Handelsdefizit aus.


    Im Jahr 2011 betrug das Handelsdefizit der USA gegenüber dem Rest der Welt über 780 Milliarden US-Dollar. Jährlich fließen rund 500 Milliarden US-Dollar in die sich entwickelnden Länder, die nun die Waren produzieren, die einst in den USA hergestellt wurden.


    Mit ihren aus den Taschen quellenden US-Dollar begannen die ausländischen Investoren, die amerikanische Industrie aufzukaufen.


    Früher wurde das in den USA produzierte Vermögen innerhalb der Gemeinden wiederverwertet. Die Einnahmen der ortsansässigen Lebensmittelgeschäfte wurden bei der örtlichen Bank angelegt, die die Gelder dann an die dortigen Unternehmen als Kredite zur Verfügung stellte. Diese konnten dadurch Arbeiter einstellen, die dann wiederum ihren Lohn im örtlichen Lebensmittelladen ausgaben, und so weiter und so fort.


    Wenn aber ausländische Investoren in die Gleichung miteinbezogen werden, dann werden zunehmend größere Anteile des Vermögens nicht in der örtlichen Wirtschaft reinvestiert, sondern fließen ins Ausland ab.


    Das ist einer der Gründe, warum Präsident Obamas Konjunkturpaket nicht den erhofften Erfolg brachte. Wenn die US-Amerikaner ihr Geld für neue LED-Fernseher, neue Kleidung oder Möbel ausgeben, dann geht mit hoher Wahrscheinlichkeit ein großer Teil der Profite zu den Investoren im Ausland und stimuliert die dortige Wirtschaft aber nicht die der USA.

  • Schritt Vier: Rekolonialisierung


    Da die amerikanischen Arbeiter verzweifelt nach jedem möglichen Job suchen, haben ausländische Konzerne wie Foxconn nun Zugang zu einem ganz neuen Reservoir billiger Arbeit. Schon vor Foxconn zogen andere Unternehmen ihren Vorteil aus diesem neuen Niedriglohnsektor.


    Ikea eröffnete vor kurzem eine Fabrik in Virginia, einem Bundesstaat, in dem gegenüber Gewerkschaften keine Gastfreundschaft herrscht. Im Heimatland Schweden bekommen Ikea-Arbeiter 19 US-Dollar die Stunde und erhalten mindestens fünf bezahlte Urlaubswochen pro Jahr. Das sind ziemlich hohe Arbeitskosten. Also ging das Unternehmen in die USA, wo es den Arbeitern gerade einmal acht Dollar pro Stunde und nur zwölf Urlaubstage pro Jahr zahlen muss.


    Der deutsche Autobauer Volkswagen hat auch seine Vorteile erkannt und Teile seiner Produktion wieder zurück in die Vereinigten Staaten verlegt. Kürzlich eröffnete der Konzern ein Werk in Chattanooga, Tennessee. Ebenfalls ein gewerkschaftsfeindlicher Staat. Im Gegensatz zu Deutschland, wo die Arbeiter in den großen Unternehmen einer Gewerkschaft angehören, hohe Löhne erhalten, streiken können und einen Platz im Vorstand innehaben und somit über die Zukunft des Unternehmens ein Wörtchen mitzureden haben, gibt es all das in Chattanooga nicht.


    Dort gehören die Arbeiter keiner Gewerkschaft an und erhalten nur 14,50 US-Dollar die Stunde. Es ist ziemlich offensichtlich: Die USA werden der Welt neueste Quelle für billige Arbeitskräfte.


    Außerdem ist es viel günstiger, wenn die Waren für den amerikanischen Konsumenten nicht vorher um den halben Globus geschickt werden müssen. Zudem wären die ausländischen Konzerne erfreut darüber, ihre Produkte mit einem „Made in the USA“-Stempel versehen zu können.


    Deshalb überlegen Konzerne wie Foxconn, in die USA zu gehen. Es ist schwer vorstellbar, dass amerikanische Arbeiter dieselben Arbeitsbedingungen ertragen müssen wie ihre chinesischen Kollegen bei Foxconn, die mit Sicherheitsnetzen vom Selbstmord abgehalten werden sollen.


    Aber angesichts der Agenda, die die Republikaner im Repräsentantenhaus verfolgen, (wo sie die Mehrheit der Sitze halten, Anm. Red.), liegt eine solche Vorstellung nicht so fern von der Realität. Arbeitsgesetze, die seit Generationen bestehen, wie die Regelungen über den Mindestlohn, die 40-Stunden-Woche, Sicherheit am Arbeitsplatz oder Kinderarbeit, sie alle geraten unter Beschuss durch die Republikaner im Kongress. Und wenn diese sich durchsetzen, dann gibt es absolut nichts, was die amerikanischen Arbeiter vor einen Schicksal bewahrt, wie es diejenigen ereilt hat, die in den Ausbeuterbetrieben („sweatshops“) im Ausland arbeiten müssen.


    Warum es sich bei der vierten Phase um das Endstadium handelt, liegt daran, dass nur noch wenige Verfahrensoptionen übrig bleiben. Wenn die Vereinigten Staaten ihre Handelspolitik plötzlich überdenken und wieder Zölle einführen würden, hätte das nur eine geringe Auswirkung, da die ausländischen Konzerne bereits ihre Produktionsstätten in den USA errichtet haben. Die Profite flössen weiterhin ins Ausland statt in die lokale Wirtschaft.


    Vielleicht lassen sich damit wieder viele der Jobs schaffen, die in Phase Eins verloren gegangen sind. Aber es wird sich dann nicht um gutbezahlte Stellen handeln. Sondern um Niedriglohn-Jobs ausländischer Unternehmen, und der ganze daraus resultierende Profit verbleibt nicht in der USA. Im Kern ist das eine Form der Kolonisation.


    Die Vereinigten Staaten entwickeln sich auf eine Art zurück, wie sie in der Weltgeschichte beispiellos ist. Man könnte es als ein außergewöhnliches Spektakel betrachten, wenn es für die Bevölkerung nicht so tragisch wäre.


    Es wird Zeit, die Repräsentanten in den USA daran zu erinnern, dass Ross Perot recht hatte und diesen sogenannten „Freihandels“-Wahnsinn zu beenden.

  • Nicht in €land, denn EU(ro)land ist abgebrannt.


    Deswegen rede ich ja auch von Export...Export heisst für mich nach aussherhalb der Eurouzone und damit rettet uns vor dem Niedergang nur der relativ "starke" Euro...

  • Deswegen rede ich ja auch von Export...Export heisst für mich nach aussherhalb der Eurouzone und damit rettet uns vor dem Niedergang nur der relativ "starke" Euro...

    Nein, eben nicht.
    Gegen einen starken Euro spricht im Moment bei den meisten Euroländern die für die Löhne viel zu geringe Produktivität.
    Wenn ich auf dem Weltmarkt ein Produkt für 1 Währungseinheit verkaufen will, muß die Produktivität plus Handelsspanne usw. unter 1 Währungseinheit liegen.
    Die meißten Euroländer haben aber das Problem das SIe in den Wirtschaftlich starken Zeiten keine Vorsorge getroffen haben, ganz im Gegenteil die haben Konsumiert ohne die Produktivität zu erhöhen.
    Bestes Beispiel Griechenland:
    13. Monatsgehalt, kein Problem auch das 14. 15. Monatsgehalt kein Problem. Dadurch ist die Produktivität unter 50 % der Löhne gesunken.
    Steuern? Was sind Steuern?
    Sie wurden durch die niedrigen Zinsen nach einführung des Euros verführt.
    Und wir haben dank Hermesbürgschaften geliefert und geliefert.
    Jetzt muß die Rechnung ausgeglichen werden, und jetzt haben wir den Salat.
    Jetzt hilft nur:
    1. Euro runter
    2. Konsolidierung von Löhnen und Gehältern damit die Produktivität über 100 % ist.
    Und gaaaanz wichtig:
    3. funktionierendes Steuer- und Finanzsystem.
    4. Einheitliche Steuer und Finazpolitik in ganz Euroland.
    Auch in Italien und in der Grande Nation.
    Und danach geht der Euro zwangsläufig wieder nach oben.
    Denn die Währung ist auch ein Zeichen von Produktivität.

    "Im Land der Schatten ist die Wahrheit eine Lüge"
    Tom Drake

  • Thialfi
    Stimmt so nicht ganz ...
    da du ein "Erhard" Freund bist - hast Du in einigem schon recht.
    zu deiner Produktivität - was hatte den Schröder eingeleitet ? ein Paradies für Billigarbeiter ? oder die Grundlage für Billiglöhne die für viele schon an Ausbeutung oder Sklavenarbeit grenzt ?
    in der Autoindustrie wird nach Arbeitswerten abgerechnet, Unfallschäden werden nach Arbeitswerten abgerechnet,
    das Urlaubsgeld oder 13. Monatsgehalt ist in der Gesamtkalkulation enthalten


    eine Produktivität von 100% - aber im Verkauf nur gegen Billigpreise bringen dann auch nur Rechnerisch 50% Lohnergebnis
    wenn UA Löhne in Vollzeit nur 10% der Deutschen Löhne wert sind - wie ist dann die Produktivität zu berechnen ?


    Deutschland und die anderen Wirtschaftsländer haben sich Tot-Verwaltet
    um zum Beispiel 100% des Beitrages zur Urlaubskasse (für Maler) wieder erstattet zu bekommen ist es notwendig dass dein Angestellter Maler !
    mindestens über 55 Jahre alt ist - dazu noch Schwerbeschädigt/behindert
    Alle anderen Arbeiter verdienen für die Uraubskasse der Maler und Lackierer das Verwaltungsgeld der gesetzlich Patentierten Verwaltung
    wie die GEZ in deutschland
    dort liegt der Hase im Pfeffer - die Über-Verwaltung


    ...... entwickelten sich die USA zum weltgrößten Exporteur von Industrieprodukten. Daraus entwickelte sich nachhaltig eine enorme Mittelschicht, deren Angehörige als Arbeiter in den Fabriken hohe Löhne erhielten.


    In vier einfachen Schritten zum „Dritte-Welt“-Land .... beschreibt das ganze System perfekt

  • Ist das der Anfang vom Ende?


    Zitat

    Euro-Krise: Zyprer stürmen die Banken

    Konto leerräumen verboten


    Mindestens 6,75 Prozent vom Ersparten muss jeder Zyprer abgeben - nur dann ist die Eurogruppe bereit, das Land vor der Pleite zu retten. Auf der Mittelmeerinsel führte das zu einem Run auf die Banken: Zahlreiche Kunden wollten ihre Konten räumen - allerdings ohne Erfolg.

    siehe Tagesschau.de


    Irgendwann müssen die Banken ja wieder öffnen. Und dann? :hmm:


    LG,
    Jens

  • Irgendwann müssen die Banken ja wieder öffnen. Und dann? :hmm:


    Dann sind die 6,75 % schon weg, da die vor Bankenöffnung abgezogen werden.

  • Nein, eben nicht.


    Ich rede nur von Deutschland allein...nicht von der gesamten Eurozone, da Binnenmarkt, der zählt für mich wenig...D hat einzig und allein Glück das es Exportlastig ist, sonst wäre hier schon lang die Lichter aus


    Bezogen auf die Eurozone bzw. deren "Schwarze Schafe" magst Du recht haben...wenn ich jetzt aber weiter schreibe, dann bekomm ich wieder den Vorwurf "linken Schrott" von mir zu geben...

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