Hallo an alle!
Wir haben im Juni geheiratet und zwar im schönen Dänemark und es war einfach nur schön. Zwar nur im kleinen Kreis, aber dafür bei herrlichem Wetter am Strand gefeiert.
Letzte Woche haben wir zusammen in Kiev, in der Botschaft, den Antrag eines FZF-Visums abgegeben.
Ich wurde noch nie so schlecht behandelt wie in der Deutschen Botschaft in Kiev.
Erst hatte eine Kopie gefehlt. Ok, Botschaft verlassen, in den Shop neben der Botschaft eine Kopie for 2 hryvnia gemacht. An der Botschaftstür wieder 5 Minuten gewartet, Sicherheitsschleuse und dann wieder vor den Schalter angestellt. Dann ist der netten Frau aufgefallen, dass wieder eine Kopie fehlte und ich musste die Prozedure erneut vollziehen
Dann mussten die Formulare mit einem Tacker geheftet werden. Die Frau bestand darauf. Also hab ich den Herrn am Eingang nach einen Tacker gefragt und der war wirklich nett, hat die Dokumente gleich getackert und wir haben noch etwas geplaudert. Da hob sich meine Stimmung wieder. Als ich dann aber die Dokumente der Frau hinter dem Schalter gab. Sie diese dann wieder trennte und anders zusammenlegte, fragte ich Sie, ob irgendetwas bei ihr nicht stimmt und ob ich das Kasperle Theater noch ernstnehmen muß (leider wortwörtlich so gesagt). Danach war das Eis gebrochen und es wurde nur nich schlimmer
Es fehlte das A1 Zertifikat und wir beriefen uns da auf die Sonderregelungen die es gibt. Die Antwort war einfach:
"Die zählen nur für IT-Spezialisten"
Nach meiner Frage, warum das in der Broschüre nicht steht, kam nur die dumme Antwort :"Dann schreiben sie doch die Botschaft an, vielleicht ändern die denn die Broschüre". Nachdem ich dann versucht habe zu erklären, dass nur der Bundestag/ Bundesrat solche Paragraphen ändern kann, schaltete sie das Telefon auf lautlos (Für die Leute, die es noch nicht wissen: In der Botschaft redet man mit den Beamten über ein Telefon durch eine dicke Scheibe getrennt). Meine Frau wurde dann gezwungen ein Zettel zu unterschreiben, dass sie in 3 Monaten das A1 Zertifikat vorlegen muss. Sonst würde gleich vor Ort das Visum abgelehnt.
Wir beide haben uns vorher geschworen, freundlich aber bestimmt im Konsulat aufzutreten, am Ende war es dann doch eine Katastrophe.
Wir werden aber so verfahren wie schon vor der Hochzeit auf dem Standesamt: Macht Deuschland zuviel Probleme, dann gehen wir halt woanders hin
Es beginnt nun die täglich Aussicht nach Jobs im (englischsprachigen) Ausland. Ich habe schon Kontakt zu einem Freund der Familie aufgenommen, der uns erstmal supporten würde, wenn wir nach Kanada kommen. Auch Ukraine haben wir nicht ganz aus dem Augen verloren, da sie einen recht gut bezahlten Job und ein Haus hat und ich auch als Software Entwickler chancen auf einen Job hab, mit meinen mäßigen Sprachkenntnissen.
Jetzt fahren wir zweigleisig und warten die Entscheidung von der Ausländerbehörde ab und schauen uns woanders um. Kommt ein negativer Bescheid, dann muß Deutschland wohl auf 2 gute, steuerzahlende, Bürger verzichten. Hauptsache ich kann mit meiner Frau zusammenleben und wir finden ein Land, in dem wir so leben könne, wie wir es wollen.
Vielen Dank nochmal an alle aus diesem Forum!!! Ihr habt uns gute Tipps gegeben und wir werden euch weiter auf den laufenden halten was nu passiert.
Grüße
Enrico