Beiträge von MAP

    MAP, Du warst in Berlin bei der Konsularabteilung der Botschaft der Ukraine. Steht übrigens auch am Eingangstor so.
    Wenn Du die Webseite der Botschaft der Ukraine aufsuchst, wirst Du ebenfalls auf diese Konsularabteilung und ihre konsularischen Ableger in der BRD hingewiesen!
    Danke Oldtrotter


    Das ist mir schon klar. Ich hatte deinen Post so verstanden, als wäre es für dich selbstverständlich, ein Visum bei jeder Konsularabteilung weltweit beantragen zu können - also als ob es keine Rolle spielt, ob man sich dabei in seinem Heimatland oder nicht befindet. Und dies ist öfter mal nicht so. Wie genau die Ukraine das handhabt weiß ich aber nicht.


    Im übrigen ist es auch nicht selbstverständlich, dass man jede Konsularabteilung in seinem Heimatland aufsuchen kann. Z.B. Indien und Russland machen dies vom eigenen Wohnort abhängig. Mal eben ein russisches Visum bei der Botschaft in Berlin beantragen wenn man in NRW gemeldet ist - das geht nicht (zumindest war das vor vier Jahren noch so).

    Selbstverständlich kann man jedes Konsulat der Ukraine aufsuchen.

    Ist das eine gesicherte Information? "Selbstverständlich" ist es auf jeden Fall nicht im Nicht-Heimatland überhaupt Visa für andere Länder zu beantragen. Manche Vertretungen verlagen zunächst eine Unbedenklichkeisbescheinigung der Heimatbotschaft im Land, bei anderen geht es einfach nicht. Ich will aber nicht ausschließen, dass die Ukraine an jedem Ort mit Konsularabteilung für jede Person Visa ausstellt.


    Unser Express-Visum in Berlin (direkt bei der Botschaft beantragt) hat damals jedenfalls zwei Tage in Anspruch genommen - eine weitere Verkürzung dieser Zeit war nicht möglich. Für ein Russlandvisum hat es übrigens mal mit viel Bettelei auch an einem einzigen Tag geklappt (vormittags Antrag abgeben, nachmittags Pässe mit Visum abholen) - wenn man genug nervt, wer weiß, vielleicht lassen sie sich erweichen.


    In jedem Fall scheint mir persönlich die Alternative der Beantragung in Deutschland noch die einfachste zu sein. Für Belarus benötigst du doch auch ein Einreisevisum, oder? Und nach Istanbul ist es ja durchaus auch ein Stück zu fliegen.

    Um sich vor allzu vielen Fragen zu "schützen", einfach 50 Griwna in den Pass legen, wenn man den dem Grenzbeamten übergibt. Der Schein verschwindet im Schubfach darunter und es geht sehr schnell.

    Genau, einfach mal völlig unnötig ein bisschen Schmiergeld zahlen. Schad ja nix. Kann ich auch für andere Einreisen z.B. in die USA empfehlen - da solltens dann aber schon 50$ sein. Der Grenzer stellt dann eine Frage weniger.


    Im Ernst: an der Grenze muss man nichts zahlen und wird dennoch schnell abgefertigt (also: so schnell wie alle anderen auch). Wer gerne irgendwelche Freimengen überschreitet oder länger als erlaubt im Land war, kann ja noch immer zahlen, wenn wirklich Probleme auftauchen. Aber auch dazu würde ich Neulingen in solchen Dingen (vielleicht noch ohne Sprachkenntnisse) eher nicht raten.

    Daher die Frage: Kann man wirklich bedenkenlos durch Polen bis nach Kiew fahren?

    Um eine kurze Antwort zu geben: Ja, kann man.


    Die Polizei ist korrupt. Dies wird hin und wieder als Vorteil gesehen weil man sich bei kleineren Vergehen unbürokratisch einigen kann. Ich kann dabei nicht erkennen, dass man mit deutschem Kennzeichen häufiger angehalten wird (wenn man nichts gemacht hat). Größere Unfälle sollte man aber zu vermeiden versuchen (wie überall sonst auch).


    Geld? Was für Geldmengen möchtest du denn mitnehmen? Du solltest nicht mit Euro-Bündeln um dich werfen - sonst gibt es eigentlich nichts zu beachten. Unauffällig reisen ist allerdings immer und überall eine gute Idee.


    Ansonsten ist die Ukraine als Reiseland genau so sicher wie Westeuropa. Euren Wagen könnt ihr auf bewachten Parkplätzen abstellen - aber das überlegt ihr euch wahrscheinlich, wenn ihr seht was für Autos in Kiew ungesichert am Straßenrand rumstehen.


    Ich würde sagen: gute Reise und viel Spaß :thumbup:.

    Vielen Dank schon mal für die interessanten Antworten.
    Kann man denn die Fahrpläne online ansehen, auch wenn es die ja wahrscheinlich nur in russisch gibt (Url?)....Vieleicht hilft mir da ja der google übersetzer... ;)


    Auf den Seiten der ukrainischen Bahn findest du eigentlich alles was du brauchst (auch in Englisch).


    Buchen kannst du hier - allerdings nur 48(?) Tage im Voraus. Züge die nicht buchbar sind werden auch nicht angezeigt. Bei den Bahnhöfen muss auf die genaue Schreibweise geachtet werden.

    Das Appartment ist ja wirklich zentral gelegen und da passen die EUR 65.--/Nacht.
    [...]
    Und Lift brauche ich nicht....äh, hats Klimaanlage?

    65$, also ca. 53€ pro Nacht. Das ist kein Superspitzenpreis aber auch nicht völlig überteuert. Man hat immerhin einen englischsprachigen Service und die Sicherheit qualitativ hinreichernder Appartements in guter Lage. Es gibt übrigens eine (sehr gute) Bäckerei und einen kleinen Supermarkt um die Ecke - damit ist das Frühstück gerettet ;).


    Klimaanlage ist auch vorhanden (obwohl auf der Webseite nicht erwähnt).

    MAP, wollte ein Appartment buchen aber die Seite funktioniert nicht so richig.
    Oder kriegt man nach der "Vorbuchung" später noch ein e-mail zugestellt?

    Bei mir haben die eigentlich immer recht zügig geantwortet. Ich habe allerdings die eigentliche Buchnung dann über Booking.com vorgenommen. Hier die entsprechende Seite: http://www.booking.com/hotel/u…dependence-square.de.html. Das von mir empfohlene Appartement fällt in die günstigste Kategorie. Meiner Bitte genau dieses zugeweisen zu bekommen (in dieser Kategorie gibt es noch drei weitere Appartements, die auch alle hervorragend gelegen sind) wurde sofort entsprochen.

    Von Lebensmitteln abgesehen (da fehlt mir auch eigentlich nichts) fehlt es mir mit dem Rad durch die Stadt zu fahren um von A nach B zu kommen. Klar, könnte man auch in Kiew machen, macht aber wirklich keinen Spaß.


    Dann fehlen mir Fahrpläne und Streckenkarten. Die ewige Fragerei wenn man an einen Ort will an dem man bisher noch nicht war nervt ein wenig.


    Tja und sonst... in Kiew muss man - wie in jeder anderen europäischen Hauptstadt - ja eigentlich nicht wirklich auf etwas verzichten.

    mal eine allgemeine Frage an die "Ukraine Fahrer" : Ist es wirklich so extrem , das man von der Polizei rausgewunken wird und zahlen darf , für was auch immer ???


    Wenn du dich an die Verkehrsregeln hälst, dann musst du auch nichts zahlen. Grundlos angehalten worden bin ich bisher ein Mal. Wurde nur kurz gefragt wohin es gehen soll und dann konnte es weiter gehen. Dass man mit Nummernschild aus Deutschland irgendwie als "Melkkuh" der DAI behandelt wird kann ich in keiner Weise bestätigen.


    Zum Thema Autozug habe ich hier etwas geschrieben. Online ist keine Buchung möglich - nur telefonisch.

    Wenn es auch ein Appartement sein darf, kann ich dir dieses empfehlen. Ich habe dort gerade Gäste untergebracht und die sind zufrieden. Liegt sehr zentral, ist trotzdem sehr ruhig und passt in deinen preislichen Rahmen. Allerdings: vierter Stock ohne Aufzug!


    Der Anbieter ist auch bei booking.com vertreten.

    Wir sind gestern die M6 gefahren. Zwischen Stryi und der Grenze des Lviver Oblast ist die Straße in einem schrecklichen Zustand. Man muss sehr aufmerksam fahren und nimmt trotzdem noch eine Menge Schlaglöcher mit. Ich würde die Strecke eher meiden wenn das Auto geschont werden soll. Das hat mich echt erstaunt, denn im letzten Jahr um diese Zeit gab es nichts zu beanstanden. Wahnsinn, was ein Winter ausrichten kann.


    Von der polnischen Grenze bis Kiew ist die E40 durchgängig in tadellosem Zustand. Auch in Polen sind die Straßen super - allein das Fahren über die Landstraße zieht sich. Trotzdem: heute würde ich eher vor der Ukraine nach Norden fahren und erst bei Lviv nach UA einfahren. Die Grenze kann zwar dauern, aber dem Auto passiert dafür nichts :).

    Hier noch ein kurzer Erfahrungsbericht zum Thema:


    Wir haben von einem Arbeitskollegen einen Tipp für eine Werkstatt bekommen. Dort sind wir dann hingefahren und zwei Mechaniker haben die Klimaanlage ca. 15 Minuten lang untersucht, konnten aber keinen offensichtlichen Fehler feststellen. Uns wurde gesagt, dass eine genauere Inspektion erforderlich sei und der Wagen dazu in der Werkstatt bleiben müsse. Am nächsten Tag haben wir ihn also morgens hingefahren und bereits am Nachmittag die Information erhalten, dass wir ihn wieder abholen können.


    Die Klimaanlage geht jetzt wieder, gekostet hat es 300 UAH. Wo der Fehler lag konnte ich mangels entsprechender Sprachkenntnisse leider nicht herausfinden - ist mir aber auch egal ;). Die Leute waren sehr nett, die Reperatur war günstig und schnell und es funktioniert wieder alles wie es soll - ich bin sehr zufrieden.

    Aber schauen wir doch einmal in die Vergangenheit: Keiner hätte sich z.B. die wirtschaftliche Entwicklung in Fernost vorstellen können. Erinnern wir uns, als die ersten japanischen Autos nach DE kamen. Es war eine Quelle der Erheiterung. Ein Jahrzehnt später ist ihnen dann schon das Lachen im Halse stecken geblieben. Man sollte nicht die Arroganz besitzen und meinen, dass wir in Westeuropa die Intelligenz oder die wirtschaftlichen Möglichkeiten gepachtet haben. Hochmut kommt vor dem Fall.

    Also ich habe ganz sicher keine Angst vor der wirtschaftlichen Entwicklung in anderen Ländern. Ich würde mir wünschen, dass die Potentiale in jedem Land bestmöglich genutzt werden - da muss einem in Deutschland dann auch nicht das Lachen im Halse stecken bleiben. Die wirtschaftliche Entwicklung des einen Landes schadet ja in der Regel nicht dem anderen Land sondern beide profiteren davon.

    Da ist es z.B. keine Kunst sich ein vernünftiges Gesundheitssystem zu leisten.

    Doch, genau das ist es! Ich wundere mich immer wieder, dass das gerne mal anders gesehen wird. Ein paar Leute in den USA meinen ja Obama würde etwa auf einer Stufe mit Hitler stehen, weil er eine verbindliche Gesundheitsvorsorge einrichtet. Ich bin jedenfalls sehr froh um diese Errungenschaft - auch wenn ich bisher zu den "Verlieren" in diesem System zähle (da ich armer armer Mensch so selten krank bin).

    Es gibt also schon Fortschritte.

    Das ist ja völlig unbestritten! Der Ukraine geht es insgesamt immer besser, das glaube ich sofort, da kenne ich auch in meinem Bekanntenkreis diverse Beispiele, die dies belegen.


    Mir ging es aber um einen anderen Punkt: Hauptargumentationslinie war hier, dass die Kaufkraft in Deutschland für bestimmte Berufe (nämlich vornehmlich die, für die keine oder nur geringe Qualifikationen nötig sind) beängstigend zurück geht. Das sehe ich auch so. Mir ist völlig unklar, warum es z.B. das Konzept des "Aufstockens" gibt. Das ist nichts anderes als politisch gefördertes Lohndumping auf dem Rücken der Arbeitnehmer. Mir ist völlig unklar, warum es in diversen Branchen keinen Mindestlohn geben kann um dem entgegenzuwirken (die Post wird ja dadurch z.B. wahrscheinlich nicht in China ausgetragen und zum Haareschneiden fährt man wohl dann auch nicht nach Bangladesch). Ich verstehe auch nicht warum - allen Freihandelsabkommen zum trotz bzw. innerhalb dieser - keine verbindlichen Standards für die Produktion was Arbeitsbedingungen und Mindestbezahlungen angeht festgelegt werden. Das alles würde dem Kaufkraftverfall im Niedriglohnsektor entgegenwirken.


    Aber gerade diese Punkte sind doch in der Ukraine überhaupt nicht besser. Wenn ich hier den ganzen Tag in einem kleinen Glashäuschen sitzend auf die Rolltreppe aufpasse oder im Flur eines "Besserverdienerhauses" die ankommenden Menschen im Auge behalt oder auch im Restaurant mit drei Kollegen auf Kunden warte, dann ist meine Kaufkraft auch über alle Maßen gering. Es gibt natürlich einen wachsenden Mittelstand in der Ukraine - aber diese Personen gehören sicher nicht dazu.
    Hinzu kommt, dass es in Deutschland Sozialversicherungen gibt. Diese werden zwar abgebaut - aber wird denn in der Ukraine etwas vergleichbares aufgebaut? Eine ordentliche Krankenversicherung für die Kellnerin, die alle notwendigen medizinischen Kosten tatsächlich trägt? Eine Arbeitslosenversicherung, mit der man wirklich erstmal über die Runden kommt? Und wie soll das in der Ukraine finanziert werden, wenn alle nur den Mindestlohn bekommen und der Rest "auf die Hand" ausgezahlt wird. Wie wird die Lebensrealität der Geringqualifizierten in der Ukraine in 50 Jahren aussehen?


    Es ist politischer Druck nötig um dafür zu sorgen, dass Geringqualifizierte anständig entlohnt werden. In Deutschland ist dieser Druck offensichtlich noch nicht groß genug. In der Ukraine halte ich ihn für fast nicht erkennbar.

    Die Tendenz in DE ist klar. Es geht abwärts. Da das Niveau sehr hoch war, wird es noch einige Zeit dauern, bis das wirklich in breiten Schichten der Gesellschaft deutlich wahrgenommen wird. Aber die Angst vor dem Abstieg ist bereits präsent.

    Du hast Recht! Das Lohngefüge in Deutschland scheint sich unaufhaltsam zu wandeln. Es entsteht ein ausgeprägter Niedriglohnsektor, der in bedenklich viele Lohngruppen hineinreicht. Selbst Facharbeiter können sich nicht mehr sicher sein, ob sie dort nicht irgendwann hineinzurutschen. Wer ein gutes Abitur macht oder ein Studium absolviert (und das sind ja auch nicht eben wenige) muss sich nicht allzu große Sorgen machen, dass ihn dieses Schicksal trifft - und hier sehe ich keine Änderungstendenzen.


    Aber eines musst du mir jetzt mal erklären: Wo bitte siehst du in diesem Punkt, dass es in der Ukraine aufwärts geht bzw. anders ist??? Ich kann mir nicht vorstellen, dass hier in 50 Jahren eine Verkäuferin die Familie ernährt, alle paar Jahre ein Auto kauft und zwei Häuser baut. Auch in der Ukraine gibt es einen unschönen Niedriglohnsektor und die Preise steigen und steigen.


    Es handelt sich doch hier um ein Umverteilungsproblem, das politisch gelöst werden muss. Ob das in Deutschland passieren wird (wo zumindest noch einiges zum Verteilen vorhanden ist) oder in der Ukraine, wird die Zukunft zeigen. Tendenzen kann ich da nicht erkennen.

    Hab heute im Netz einen relativ aktuellen Reisebericht zum Thema Belarus (tatsächliche Situation vor Ort und Darstellung in westlichen Medien) gefunden, den ich sehr interessant fand.

    Es sollte vielleicht eher heißen "Situation, die der Autor vor Ort erlebt hat und Vergleich mit dem, was er persönlich in den westlichen Medien vorgefunden hat".


    Es ist ohne Frage ein sehr netter Reisebericht, aber wie will ein Tourist, der etwa zwei Wochen im Land war, irgendetwas fundiertes über die politische Situation sagen? Ich habe Syrien als eines der friedlichsten, freundlichsten und angenehmsten Reiseländer erlebt und bin durch den großen Basar von Aleppo geschlendert nur ein paar Monate bevor er in Flammen aufging. Ich hatte auch das Vergnügen zur Zeit der palästinensischen Bombenangriffe auf Jerusalem in der Stadt zu sein. Hätte ich davon nicht in den Nachrichten erfahren (und die Warnsirenen gehört), hätte ich der Bevölkerung rein garnichts anmerken können. Als (Kurzzeit)Tourist erhält man nunmal keinen Einblick in dererlei Dinge.


    Ich glaube auch, dass die "westlichen Medien" hier übertrieben schlecht wegkommen. Sicher - zur Zeiten der EM, als jedes noch so kleine Blatt seine Seiten mit Ukraine-Beiträgen vollbekommen musste, da hat man auch viel Übertriebens und zum Teil einfach Falsches gelesen. Aber ein längerer Hintergrundbericht in den deutschen Leitmedien ist gerne auch mal gut recherchiert und berichtet differenziert.


    Was ich überhaupt nicht verstehen kann: Ich habe durchaus Verständniss dafür, dass man einem "straffen Regime" wie in Belarus oder Russland etwas abgewinnen kann (wenigstens auf einer abstrakten, theoretischen Ebene). Aber wie man die Verdienste der parlamentarischen Demokratie in Westeuropa und den daraus resultierenden Wohlstand für die Gesellschaft und die persönlichen Freiheiten jedes Einzelnen leugnen kann, das will mir nicht in den Kopf. Schade, dass mit solchen Andeutungen der Reisebericht kaputt gemacht wird.

    Hallo Zusammen,


    hat vielleicht jemand einen Tipp für eine gute Autowerkstatt in Kiew? Wir haben einen Nissan, dessen Klimaanlage defekt ist und leider nur sehr begrenzt Ahnung von Autos.


    Generell: Muss man (wie gerne mal in Deutschland) damit rechnen "abgezockt" zu werden (insbesondere als Ausländer)? Sollte man (nach Möglichkeit) eine Vertragswerkstatt der jeweiligen Automarke aufsuchen oder ist das im Grunde egal?


    Vielleicht kennt ja zufällig jemand jemanden in Kiew, der einen ganz guten Service bietet :).

    Zwischen Düsseldorf und Kiew gibt es immer warmes Essen und zwei Getränkerunden. Teilweise ist das Essen sogar ganz schmackhaft.


    Kiew München bin ich nur zwei Mal gefolgen - und dort gab es in der Tat eher fragwürdige Sachen. Ich erinnere mich mit Grausen an eine Art Chemiewürstchen im Schlafrock.


    Naja, solange mich die Lufthansa weiterhin für 99€ hin- und zurück fliegt hinterfrage ich das Essen nicht weiter. Obwohl ich nicht so richtig verstehe warum man gerade daran spart.


    Ich kann die positiven Erfahrungen mit Wizzair hier übrigens nicht teilen. Von sechs Flügen waren zwei erheblich (ca. 3 Stunden) und einer ein wenig (ca. 1 Stunde) verspätet. Außerdem zieht es mich echt runter zu sehen, wie erwachsene(!) Menschen sich am Gate vordrängeln und dann zum Flieger rennen(!!!) um "gute" Plätze für den zweistündigen Flug zu bekommen.


    Die Lufthansa hingehen war bei ca. zwanzig Flügen nicht ein einziges Mal nennenswert verspätet und wenn früh gebucht auch in der Regel günstiger als Wizzair. Aber es macht halt jeder andere Erfahrungen ;).

    Die nächste Übernachtung ist in Alushta geplant. Zuvor liegt mit dem botanischen Garten Nikita (hier) (30 UAH) aber noch ein überaus sehenswerter Zwischenstopp auf dem Weg. Als wir in der Gegend waren blühte dort gerade ein Tulpenfeld und erfreute sich einer gewissen Beliebtheit. Aber auch zu anderen Zeiten ist dieser botanische Garten einen Besuch wert. Es ist der schönste, den ich bisher gesehen habe. An keinem anderen Ort auf der Krim haben wir so viele Touristen gesehen.


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    Tulpen im botanischen Garten Nikita


    Alushta
    In Alushta gibt es wirklich nichts zu sehen und die Stadt ist von ausgesuchter Hässlichkeit. Übernachtet haben wir hier um einen Ausflug zur Marmorhöhle zu unternehmen (hier) (70 UAH). Diese Kalksteinhöhle erfreut sich großer Beliebtheit, ist aber recht schwer zu erreichen. Bis zum Dörfchen Mramorne ist man auf befestigten Straßen unterwegs, danach geht es ca. 8km über Schotterpiste, die ich für Neuwagen eher nicht empfehlen würde. Die Höhle selbst ist sehenswert - aber sooo besonders nun auch nicht. Die lange Anfahrt lohnt in meinen Augen eigentlich nicht. Zudem ist die Besichtigung ein Zeitfresser - man kann nur geführt hinein und die Führungen finden (zumindest in der Vorsaison) nicht allzuoft statt.


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    Marmorhöhle


    Die Übernachtung erfolgte im Kavkazskaya Plennitsa , einem sehr einfachen Gästehaus, das aber durchaus empfohlen werden kann. Zum Frühstück gabs einen Teller Nudeln - ganz ukrainisch also :).


    Weiter nach Sudak. Ab Alushta wird die Straße etwas schlechter. Sie ist aber weiterhin frei von Schlaglöchern und gut zu befahren. Die Strecke Alushta-Sudak ist die mit Abstand schönste Strecke, die wir auf der Krim gefahren sind. Es gibt oft sehr schöne Ausblicke zu bewundern. Man passiert auch kleinere Dörfer mit Stränden, die mit nicht ganz so hässlich vorkamen. Vielleicht etwas für Badefreunde. In jedem Fall sehenswert ist eine Kirche für Schiffsbrüchige mit kleinem Museum (hier).


    Sudak
    In Sudak gibt es eine rekonstruierte genuesische Festung zu sehen, die eindrucksvoll über der Stadt trohnt. Außerdem kann man in Novy Svit eine nette Wanderung unternehmen (hier). Ob mans gesehen haben muss? Ich weiß nicht - aber wer in der Gegend ist, sollte dies nicht auslassen.


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    Panorama bei Novy Svit


    Die Übernachtung erfolgte im Edem Guesthouse . Kleine dunkle Zimmer und eine ungünstige Lage. Ich würde hier nicht nochmal buchen.


    Die Rückfahrt
    Eigentlich wollten wir zu einer weiteren Wanderung in das Kara-Dag Naturreservat. Dieses ist aber erst ab dem 1. Mai zugänglich - die einzige Sehenswürdigkeit die wegen der frühen Reise wegfallen musste. Auch in Feodosiya haben wir noch vorbeigeschaut - hauptsächlich um die Aiwasowski-Galerie zu besuchen. Diese ist durchaus sehenswert aber leider bekommt man es in der Ukraine generell nicht hin Bilder ordentlich auszustellen. Schlechte Ausleuchtung oder Lichtreflektionen auf den Bildern verderben einem ein wenig den Besuch. Die Sammlung selber lohnt aber grundsätzlich.


    Ein weiteres Highlight gab es dann doch noch: er sich für die Geschichte/Situation der Krim-Tataren interessiert, dem sei ein Besuch in Staryj Krym angeraten. Dies ist eine alte Hauptstadt der Krim-Tataren - davon sieht man allerdings nicht mehr so viel. Es gibt aber ein privates Museum (eigentlich nur zwei Räume), das von einer sehr netten Krim-Tatarin geführt wird (Ul. Kalinina 29). Sie gibt bereitwillig Auskunft über die Geschichte und die aktuelle Situation der Tataren auf der Krim. Man wird außerdem zu Kaffee und tatarischen Süßigkeiten eingeladen. Mit Voranmeldung kann man auch eine richtige tatarische Mahlzeit erhalten oder einen Homestay bei einer tatarischen Familie organisieren lassen. Wir fanden es sehr interessant (Russischkenntnisse nötig).


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    Im Museum


    Nach einer Nacht in Simferopol, wo es zwar eine nette Fußgängerzone aber sonst wenig Sehenswertes gibt, verließen wir die Krim - diesmal per Auto.


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    Abschied von der Krim


    Auf der Rückreise legten wir noch Stopps in Saporischschja und Dnipropetrowsk ein. In Saporischschja gibt es vor allem die Kosakeninsel Chortyzja zu sehen mit gutem Museum (deutscher Audioguide!). Die Stadt ist hässlich und sowjetisch überprägt aber wegen ihrer völlig überdimensionierten Größe doch irgendwo sehenswert. Eine Nacht hier lohnt sich.


    Dnipropetrowsk hingehen hat mich sehr positiv überrascht. Das Zentrum ist zum Teil sehr ansprechend und dort hat man es geschafft den Dnepr sehr gut in die Stadt einzubinden. Es gibt eine wirklich schöne Flusspromenade mit sehr guten Restaurants (Tipp: das "Rio Club" Restaurant). Außerdem kann man hier das (angeblich) größte jüdische Gemeindezentrum der Welt besichtigen. Es gibt ein Museum zur jüdischen Geschichte und auch die Synagoge steht zur Besichtigung offen.


    Noch ein Hinweis zur Strecke: Die N08 zwischen Saporischschja und Dnipropetrowsk ist landschaftlich wunderschön. Es lohnt sich wirklich hier entlang zu fahren. Die N08 im Cherkasy Oblast allerdings ist in einem schrecklichen Zustand. Teilweise fehlt (plötzlich) die gesamte Straßendecke. Man darf mit Vollbremsungen der vor einem fahrenden Fahrzeugen rechnen. Verlässt man den Oblast, dann geht es wieder.


    Ich hoffe die Beiträge helfen dem ein oder anderen weiter. Ich freue mich über Kommentare und weitere Tipps zum Reisen auf der Krim!