Die nächste Übernachtung ist in Alushta geplant. Zuvor liegt mit dem botanischen Garten Nikita (hier) (30 UAH) aber noch ein überaus sehenswerter Zwischenstopp auf dem Weg. Als wir in der Gegend waren blühte dort gerade ein Tulpenfeld und erfreute sich einer gewissen Beliebtheit. Aber auch zu anderen Zeiten ist dieser botanische Garten einen Besuch wert. Es ist der schönste, den ich bisher gesehen habe. An keinem anderen Ort auf der Krim haben wir so viele Touristen gesehen.
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Tulpen im botanischen Garten Nikita
Alushta
In Alushta gibt es wirklich nichts zu sehen und die Stadt ist von ausgesuchter Hässlichkeit. Übernachtet haben wir hier um einen Ausflug zur Marmorhöhle zu unternehmen (hier) (70 UAH). Diese Kalksteinhöhle erfreut sich großer Beliebtheit, ist aber recht schwer zu erreichen. Bis zum Dörfchen Mramorne ist man auf befestigten Straßen unterwegs, danach geht es ca. 8km über Schotterpiste, die ich für Neuwagen eher nicht empfehlen würde. Die Höhle selbst ist sehenswert - aber sooo besonders nun auch nicht. Die lange Anfahrt lohnt in meinen Augen eigentlich nicht. Zudem ist die Besichtigung ein Zeitfresser - man kann nur geführt hinein und die Führungen finden (zumindest in der Vorsaison) nicht allzuoft statt.
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Marmorhöhle
Die Übernachtung erfolgte im Kavkazskaya Plennitsa , einem sehr einfachen Gästehaus, das aber durchaus empfohlen werden kann. Zum Frühstück gabs einen Teller Nudeln - ganz ukrainisch also :).
Weiter nach Sudak. Ab Alushta wird die Straße etwas schlechter. Sie ist aber weiterhin frei von Schlaglöchern und gut zu befahren. Die Strecke Alushta-Sudak ist die mit Abstand schönste Strecke, die wir auf der Krim gefahren sind. Es gibt oft sehr schöne Ausblicke zu bewundern. Man passiert auch kleinere Dörfer mit Stränden, die mit nicht ganz so hässlich vorkamen. Vielleicht etwas für Badefreunde. In jedem Fall sehenswert ist eine Kirche für Schiffsbrüchige mit kleinem Museum (hier).
Sudak
In Sudak gibt es eine rekonstruierte genuesische Festung zu sehen, die eindrucksvoll über der Stadt trohnt. Außerdem kann man in Novy Svit eine nette Wanderung unternehmen (hier). Ob mans gesehen haben muss? Ich weiß nicht - aber wer in der Gegend ist, sollte dies nicht auslassen.
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Panorama bei Novy Svit
Die Übernachtung erfolgte im Edem Guesthouse . Kleine dunkle Zimmer und eine ungünstige Lage. Ich würde hier nicht nochmal buchen.
Die Rückfahrt
Eigentlich wollten wir zu einer weiteren Wanderung in das Kara-Dag Naturreservat. Dieses ist aber erst ab dem 1. Mai zugänglich - die einzige Sehenswürdigkeit die wegen der frühen Reise wegfallen musste. Auch in Feodosiya haben wir noch vorbeigeschaut - hauptsächlich um die Aiwasowski-Galerie zu besuchen. Diese ist durchaus sehenswert aber leider bekommt man es in der Ukraine generell nicht hin Bilder ordentlich auszustellen. Schlechte Ausleuchtung oder Lichtreflektionen auf den Bildern verderben einem ein wenig den Besuch. Die Sammlung selber lohnt aber grundsätzlich.
Ein weiteres Highlight gab es dann doch noch: er sich für die Geschichte/Situation der Krim-Tataren interessiert, dem sei ein Besuch in Staryj Krym angeraten. Dies ist eine alte Hauptstadt der Krim-Tataren - davon sieht man allerdings nicht mehr so viel. Es gibt aber ein privates Museum (eigentlich nur zwei Räume), das von einer sehr netten Krim-Tatarin geführt wird (Ul. Kalinina 29). Sie gibt bereitwillig Auskunft über die Geschichte und die aktuelle Situation der Tataren auf der Krim. Man wird außerdem zu Kaffee und tatarischen Süßigkeiten eingeladen. Mit Voranmeldung kann man auch eine richtige tatarische Mahlzeit erhalten oder einen Homestay bei einer tatarischen Familie organisieren lassen. Wir fanden es sehr interessant (Russischkenntnisse nötig).
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Im Museum
Nach einer Nacht in Simferopol, wo es zwar eine nette Fußgängerzone aber sonst wenig Sehenswertes gibt, verließen wir die Krim - diesmal per Auto.
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Abschied von der Krim
Auf der Rückreise legten wir noch Stopps in Saporischschja und Dnipropetrowsk ein. In Saporischschja gibt es vor allem die Kosakeninsel Chortyzja zu sehen mit gutem Museum (deutscher Audioguide!). Die Stadt ist hässlich und sowjetisch überprägt aber wegen ihrer völlig überdimensionierten Größe doch irgendwo sehenswert. Eine Nacht hier lohnt sich.
Dnipropetrowsk hingehen hat mich sehr positiv überrascht. Das Zentrum ist zum Teil sehr ansprechend und dort hat man es geschafft den Dnepr sehr gut in die Stadt einzubinden. Es gibt eine wirklich schöne Flusspromenade mit sehr guten Restaurants (Tipp: das "Rio Club" Restaurant). Außerdem kann man hier das (angeblich) größte jüdische Gemeindezentrum der Welt besichtigen. Es gibt ein Museum zur jüdischen Geschichte und auch die Synagoge steht zur Besichtigung offen.
Noch ein Hinweis zur Strecke: Die N08 zwischen Saporischschja und Dnipropetrowsk ist landschaftlich wunderschön. Es lohnt sich wirklich hier entlang zu fahren. Die N08 im Cherkasy Oblast allerdings ist in einem schrecklichen Zustand. Teilweise fehlt (plötzlich) die gesamte Straßendecke. Man darf mit Vollbremsungen der vor einem fahrenden Fahrzeugen rechnen. Verlässt man den Oblast, dann geht es wieder.
Ich hoffe die Beiträge helfen dem ein oder anderen weiter. Ich freue mich über Kommentare und weitere Tipps zum Reisen auf der Krim!