Weiter geht es entlang der Küste. Auf dem Weg nach Alupka liegt Balaklava, wo man einen früheren U-Boot-Stützpunkt besichtigen (hier) (40 UAH) und Ruinen einer Festung erklettern kann (hier), von denen aus man die Bucht hervorragend überblickt. Der U-Boot-Stützpunkt ist recht eindrucksvoll - besonders wenn man sich keiner Gruppe anschließt oder sich von ihr ein wenig entfernt wirken die langen Tunnel schon recht bedrückend.
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Im bombensicheren U-Boot-Stützpunkt
Noch ein lohnender Stopp auf der Strecke bietet sich bei Foros an. Hier wurde eine Kirche hoch über die Küste gebaut. Die Ansicht ist von unten wie von oben sehenswert. Hinfahren würde ich deswegen nicht - aber wenn man schon hier ist...
Alupka
Alupka wurde als Etappenziel gewählt, weil hier der Woronzow-Palast zu besichtigen ist (hier) (70 UAH). Das sollte man auf keinen Fall auslassen - für mich war es der schönste der vielen in der Gegend zu besichtigenden Paläste. Es ist ein Audioguide auf Deutsch vorhanden! Zum Palast gehört ein wunderschöner Park, für den man sich ebenfalls ein wenig Zeit nehmen sollte.
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Portal des Palastes
Außerdem startet von Alupka aus die überaus eindrucksvolle Seilbahn auf den Ai-Petri (hier) (den Berg sieht man auch im Hintergrund des vorherigen Fotos). Diese ist mit 60UAH pro Person und Richtung nicht gerade billig (zumal auch eine Straße auf den Berg führt), aber die Fahrt lohnt sich trotzdem. Wenn ich es richtig verstanden habe werden 1600m "in einem Rutsch" ohne Stützpfeiler überwunden. Da kann einem in der Gondel schon mulmig werden :). Wer mit dem Auto kommt, wird gefragt, ob er nicht den Rückweg als "Exkursion" per Minibus machen möchte. Ich würde davon eher abraten, denn dann geht es zügig per Bus über diverse Serpentinen nach unten. Wenn man diese Tour machen möchte (die man mit dem eigenen Auto auch problemlos selbst fahren kann), dann würde ich nicht unten sondern eher oben buchen - dort gibt es mehr Konkurrenz, was sich ja möglicherweise auf die Preise auswirkt. Oben angekommen kann man noch keine kleine Wanderung zum eigentlichen Gipfel unternehmen (hier) (20UAH) - das sollte man auch unbedingt machen, denn so richtig gut ist die Aussicht erst von hier.
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Per Seilbahn auf den Ai-Petri
Übernachtet haben wir in Alupka im Forest Hotel. Das Hotel ist ganz ok aber nicht ganz einfach zu finden und nur über eine sehr steile Straße zu erreichen. Eigentlich ist es unnötig in der "Stadt" zu übernachten, denn diese hat neben den genannten Sehenswürdigkeiten nichts zu bieten und ist von Yalta aus schnell erreicht.
Livadiya
Livadiya haben wir als Ausgangsort für verschiedene Besichtigungen gewählt, weil es hier günstiger und ruhiger ist als in Yalta. Das hat sich (da wir ein Auto hatten) auch als ganz gute Idee herausgestellt. Übernachtet haben wir im Guesthouse SV, welches nur schwer zu finden war (aus irgendeinem Grund scheint man es auf der Krim generell nicht für nötig zu halten Herbergen mit Schildern auszustatten). Es befindet sich hier und bietet hübsche Zimmer mit Küche und tollem Ausblick (allerdings keine Zimmerreinigung). Das Frühstück ist eintönig und sowjetisch-abgezählt.
Zu besichtigen gibt es vor allem den Livadiya-Palast (70 UAH), in dem die Yalta-Konferenz stattgefunden hat. Er ist pompöser als der Woronzow-Palast und natürlich sehr geschichtsträchtig. Auch ihn sollte man nicht auslassen. Von seinem Park aus startet der Zarenweg (hier), ein Spazierweg, der bis nach Oreanda (dem Nachbarort) führt. Er wird in Reiseführern stets erwähnt und gelobt, ich fand ihn allerdings ziemlich hässlich. Die Aussichten mögen ja mal schön gewesen sein, aber inzwischen ist vieles mit überaus unansehnlichen Hochhäusern verbaut. Schade drum.
Von Livadiya aus kann man auch sehr gut Yalta besuchen. Auch Yalta ist in meinen Augen recht überschätzt. Die Strandpromenade ist in der Tat schön gemacht - da kann man mal entlang spazieren - das wars dann aber auch. Einen wirklichen Grund noch ein bisschen zu bleiben bietet das frühere Haus von Tschechow, heute ein Hausmuseum (hier). Ältere Damen führen einen durch das sehenswerte Gebäude mit hübschem Garten. Außerdem gibt es (sehr goldige) Broschüren auf Deutsch, die das Wichtigste der Führung zusammenfassen.
Auch eine empfehlenswerte Wanderung kann man von Livadiya aus machen. Dazu begibt man sich über die Straße, die auf den Ai-Petri führt ins Krim-Gebirge hinein in die Region des großen Canyon (hier). Man muss ca. eine Stunde Fahrtzeit rechnen, da es unentwegt über Serpentinen geht. Dafür erhält man herrliche Ausblicke auf Yalta. Die Straße ist zwar eigentlich gesperrt ("Durchfahrt verboten"-Schilder), aber das interessiert niemanden. Im Gebiet des großen Canyon angekommen, gibt es verschiedene sehr gut markierte Wanderwege. Einer führt entlang eines Flusses zu einem Wasserbecken ("Becken der Jugend"). Man muss hier hin und wieder über ein paar Felsen klettern oder den Bach überqueren - recht abenteuerlich und darum mein Favorit unter den Wanderwegen auf der Krim :). Ein anderer Weg führt zu einem (kleinen) Wasserfall. Als wir auf dem Parkplatz ankamen, sprintete uns sogleich ein gut gelaunter Parkwächter entgegen, der die Wandergebühr kassierte (40 UAH) und uns über die verschiedenen Wandermöglichkeiten in Kenntnis setzte. Ich fühlte mich fast an amerikanische Nationalparks erinnert - wahnsinn, dass es soetwas in der Ukraine tatsächlich gibt!
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Yalta im Küstennebel