kurzer Zwischenbericht aus Dnipro:
Am 14.März sind wir nach Moldawien aus- und gleich wieder in die Ukraine eingereist, um mit unseren deutschen PKW weitere 10 Tage hier fahren zu können (habe unbefristeten Aufenthaltstitel für UA). Erforderlich wurde dies, da der beantragte Reisepaß für unseren Sohn trotz Expressgebühr noch nicht fertig war.
Die Strecke (500 km) verlief von Dnipro, über Kriwoi Rog, Mykolajew und Odessa nach Palanca (Moldawien), und dauerte 7 Stunden.
Bis Kriwoi Rog ist die Strecke in gutem Zustand und zur Hälfte autobahnähnlich ausgebaut, der Verkehr ist nicht übermäßig hoch (hauptsächlich LKW). Ab Kriwoi Rog wird der Straßenzustand schlechter, und der LKW-Verkehr höher. Ab Mykolajew verschlechtert sich der Straßenzustand nochmals deutlich und es sind fast nur noch LKW unterwegs. Überholen ist aufgrund der Verkehrsdichte nicht mehr möglich.
Blockposten mit Paßkontrolle in Mykolajew, Odessa und kurz vor der Molawischen Grenze (30 min. Wartezeit). Grenzübertritt selbst dauerte ca. 45 min.
Bei der Wiedereinreise nach UA wurde meine Frau von dem ukrainischen Grenzbeamten, der unsere bereits abgestempelten Ausweise in der Hand hatte, zu einem Gespräch gebeten. Dort wurde sie von mehreren Beamten soweit unter Druck gesetzt, bis sie völlig aufgelöst war und von sich aus 100.-€ auf den Tisch legte, die sofort verschwanden. Sie erhielt die bereits gestempelten Pässe, und wir durften fahren.
Auf der Rückfahrt, wenn man im Dunkeln durch Kriwoi Rog fährt, hat man zeitweise das Gefühl, man fährt durch eine Geisterstadt. Der Bevölkerungsschwund fällt nachts durch unbeleuchtete Wohnblocks besonders stark auf. In Dnipro wird der Bevölkerungsschwund durch auswärtig Zugezogene noch etwas abgeschwächt.
Alle bisher passierten Brücken waren intakt (Kiew, Dnipro, Mykolajew). Dies ist umso erstaunlicher vor dem Hintergrund, daß die Krim-Brücke nun schon 2x beschädigt wurde.
Leider hat mich letzten Montag die neue Erkältungswelle erwischt, die in Dnipro seit Wochen grassiert. Diese ist sehr agressiv, ich bezweifle mittlerweile einen natürlichen Ursprung. Hoffentlich bin ich bis nächsten Montag wieder soweit fit, daß ich wieder fahren kann.