So, ich hab ja schon mal geschrieben, das mir Medwedew eigentlich sympatisch ist. Heute hielt er die Rede zur Lage der Nation!Und hat sich eine Menge Respekt von meiner Seite erworben! Was ihm persönlich wahrscheinlich Wurscht ist
Trotzdem, 3 Punkte aus der "Pluskiste"
ZitatAlles anzeigenSeine Analyse war schonungslos: Beschämend sei die Wettbewerbsfähigkeit seines Landes, sagte Russlands Präsident Medwedjew in seiner Rede an die Nation. Die Russen verharrten noch immer in sowjetischen Denkgewohnheiten. Sein Erneuerungskonzept sieht jedoch nur kleine Schritte vor.
Von Christina Nagel, WDR-Hörfunkstudio Moskau
Es war nicht der erwartete große Wurf. Präsident Dimitri Medwedjew sprach in seiner zweiten Rede an die Nation zwar eine Vielzahl von Problemen an und machte einzelne, teils detaillierte Lösungsvorschläge. Ein schlüssiges Gesamtkonzept über eine umfassende Modernisierung Russlands blieb er aber schuldig.
Überleben mit sowjetischer Infrastruktur
Gleich zu Beginn machte er klar, dass es für die Zukunft des Landes elementar ist, die chronische Rückständigkeit zu überwinden: "Die Erdöl- und Gasförderbetriebe, die den größten Teil der Staatseinnahmen sichern, die Atomwaffen, die unsere Sicherheit gewährleisten, die Industrie- und Wohninfrastruktur, all das wurde von sowjetischen Fachleuten geschaffen, nicht von uns." Es helfe dem Land zwar, sich über Wasser zu halten, Doch vieles sei mittlerweile veraltet, geistig und materiell.
Medwedjew kritisierte erneut, dass die russische Wirtschaft noch immer von Öl und Gas abhängig ist. Die Wettbewerbsfähigkeit seines Landes bewertete er schonungslos als beschämend: "Wir müssen endlich mit der Modernisierung und der technologischen Erneuerung aller Produktionsbereiche anfangen. Für unser Land ist dies eine Frage des Überlebens in der modernen Welt." Schlüsselbereiche seien die Atomenergie, die Weltraumforschung und die Informatik. Neue Wege müsse Russland auch im Energiesektor gehen. Energie müsse gespart, alternative Energiequellen erschlossen werden. Vielversprechend sei, dass Bio-Ressourcen wie Torf, Holz und Produktionsüberreste zur Herstellung von Brennstoffen schon genutzt würden.
Sowjetische Denkgewohnheiten ablegen
Um das Land erfolgreich zu modernisieren, müsse aber nicht nur in Wissenschaft, Wirtschaft und Politik ein Umdenken stattfinden. Medwedjew forderte die Bürger auf, endlich das sowjetische Paternalismus-Denken zu überwinden. Stattdessen müssten persönlicher Erfolg, Eigeninitiative, eine öffentliche Diskussionskultur, Intoleranz gegenüber Korruption Bestandteil der Nationalkultur werden. "Um diese Ziele zu erreichen, muss man am Anfang beginnen - mit der Erziehung von neuen Persönlichkeiten in der Schule."
Mehr Transparenz und ein Stückweit mehr Freiheit will Medwedjew auch im politischen System durchsetzen. Er plädierte unter anderem dafür, die Unterschriftenlisten abzuschaffen, die Parteien benötigen, um zur Wahl zugelassen zu werden: "Unsere Wahlgesetzgebung ist ohnehin streng genug. Sie verpflichtet die Parteien, viele Mitglieder zu haben und in der Mehrzahl der Regionen vertreten zu sein." Zusätzliche Tests seien überflüssig.
Medwedjew wies Regierung und Parlament an, die vorgeschlagenen Projekte schnellstmöglich in Angriff zu nehmen. In Detailbereichen wird dies auch passieren. Dem großen Ziel, ein modernes Russland zu schaffen, wird man so aber nur einen kleinen Schritt näher kommen.
Und ich geb unumwunden zu, wer so schonungslos die Fakten auf den Tisch knallt, der wäre auch mein Favorit als Präsident der Ukraine! Und ja, so ein Typ Politiker täte der Ukraine gut, und nicht nur der Ukraine!
Gut, seine "Geschichsschreibertruppe" soll er aber zu Hause lassen!
Shit, wieder mal die Quelle vergessen Tagesschau.de