Respekt, Herr Präsident Medwedew!

  • Es ist Polens, der Ukraine und natürlich auch Russlands Recht aufzurüsten,


    Na ganz so scheint es nicht zu sein, denn wenn RF aufruestet oder nur nachzieht heisst es sofort "Drohung". :D

    Zu Sowjetzeiten hatte man einige der funktionstüchtigsten Industriezweige der Welt sowie einige der besten Wissenschaftler auf mehreren Fachgebieten. Man produzierte unmengen an Stahl, LKW's, Waffen und hatte eine relativ gute Infrastruktur im Vergleich zu heute und selbst die Landwirtschaft war im Vergleich zu heutigen Maßstäben weiter.

    Genau so siehts aus, ich sagte ja, der Systemwechsel hat den Ostvoelkern nur Scheisse gebracht. :thumbdown:

  • Na dann sollten aber Polen und UA die Sch..... auch selber machen und nicht bei den Ideen aus Uebersee "Maennchen" stehen.

    Warum "Männchen machen"?
    Was genau soll dieser Satz aussagen! Ach ja, Antiamerikanismus!
    Wenn Polen sich ein Abwehrsystem von Russland (und russische Soldaten stationiert) hingestellt hätte, wie hätte es dann geheissen? Auch "Männchen machen"?


    Ich sag ja, kein Respekt vor der Unabhängigkeit postsowetischer Staaten!

  • Genau so siehts aus, ich sagte ja, der Systemwechsel hat den Ostvoelkern nur Scheisse gebracht.

    Aus Deiner Sicht vielleicht. Aber da sich der Großteil der Ex-Satellitenstaaten mehr Richtung Westen wendet sehen das viele anscheinend anders!

  • [...]

    Zu Sowjetzeiten hatte man einige der funktionstüchtigsten Industriezweige der Welt sowie einige der besten Wissenschaftler auf mehreren Fachgebieten. Man produzierte unmengen an Stahl, LKW's, Waffen und hatte eine relativ gute Infrastruktur im Vergleich zu heute und selbst die Landwirtschaft war im Vergleich zu heutigen Maßstäben weiter.

    Genau so siehts aus, ich sagte ja, der Systemwechsel hat den Ostvoelkern nur Scheisse gebracht. :thumbdown:[/quote]


    Nun, daß mit den funktionstüchtigsten Industriezweigen kann sich wohl kaum auf die erwähnte Schwerindustrie beziehen ... zumindest die beiden Ukrainischen Werke die ich besuchte haben etliche Anlagen, die den technischen Stand der 50er Jahre wiederspiegeln. Leistungsfähig auch nach Maßstäben der 80er Jahre war dort nun nix. Und die angewandte Technik hat sich garantiert nicht zurückentwickelt. Die Stahlindustrie der Sowjetunion scheint zu ihren Ende rückständig und ineffizient gewesen zu sein, Umwelt- und Gesundheitsbelastend ebenso.Dementsprechend hat sich wohl gerade auf diesem Feld einiges zum positiven geändert, man scheint (zu) langsam einiges an konkurenzfähiger Technik zu bauen.

  • Warum "Männchen machen"?
    Was genau soll dieser Satz aussagen! Ach ja, Antiamerikanismus!
    Wenn Polen sich ein Abwehrsystem von Russland (und russische Soldaten stationiert) hingestellt hätte, wie hätte es dann geheissen? Auch "Männchen machen"?


    Ich sag ja, kein Respekt vor der Unabhängigkeit postsowetischer Staaten!


    Mal ne Frage. Wo fuer braeuchten diese beide Laender eigentlich so ein Waffensystem?

    mfg
    badossi
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    Wer keine Angst vorm Teufel hat, braucht auch keinen Gott.
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  • sehen das viele anscheinend anders!


    Das sind deren Politniks die das "anders" sehen, mittlerweile ist bei den Balten auch die Subventionsblase schon lange geplatzt u. deren Voelker sehen einiges ganz anders als ihre Politklopse, die dann Demos wie z.B. in Litauen genau so Demokratisch wegknueppeln lassen wie der Kreml. :whistling: Fahr mal rueber u. unterhalte Dich mit "Normal Volk". ;)

  • Medwedew-Rede


    Planlos im Kreml


    Von Christian Esch



    Moskau. Russlands Parlament hat schon seit langem nichts mehr zu sagen. Dafür dürfen die Volksvertreter einmal im Jahr als Zuhörer glänzen: Da ruft sie der Präsident in den Kreml, um seine Jahresbotschaft an beide Kammern zu halten. In den prächtigen Georgs-Saal drängen sich dann Unterhaus und Oberhaus, ergänzt um die Regierung und um religiöse Würdenträger, die den Fernsehkameras die nötigen Farbtupfer bieten. 850 Personen versammeln sich da, fast alles Männer, gewählte Abgeordnete der Duma ebenso wie vom Kreml eingesetzte Gouverneure der Regionen.


    Seit Dmitri Medwedew Wladimir Putin ins Präsidentenamt nachgefolgt ist, hat die Inszenierung der Botschaft ein zuvor ungekanntes Ausmaß angenommen. Es ist, als würden der Präsident und sein Land monatelang hinfiebern auf diesen großen Auftritt. In seinem Videoblog zeigt das jugendlich wirkende Staatsoberhaupt, wie die schwierige Arbeit am Text vorangeht. Schließlich soll die Botschaft den Weg in Russlands Zukunft weisen und zugleich konkrete Vorschläge enthalten.


    Volk durfte Text mitverfassen


    Das ist eine Aufgabe nicht für einen Einzelnen, sondern für eine ganze Gesellschaft, hat sich Medwedew gedacht und vor zwei Monaten sein Volk mit dem Aufruf überrascht, in diesem Jahr doch bitte an seiner Botschaft mitzuwirken. In der Internet-Zeitung gazeta.ru veröffentlichte er ein Modernisierungsmanifest mit dem Titel "Vorwärts, Russland!" Es begann in beißend kritischem Tonfall. Russlands Probleme, heißt es knapp, seien "ineffektive Ökonomie, halbsowjetisches Sozialsystem, nicht erstarkte Demokratie, demografischer Niedergang, unstabiler Kaukasus". Der Text klang so oppositionell, dass er sogar die radikale Opposition verwirrte. Eine Mitkämpferin von Schach-Weltmeister Garri Kasparow wurde aus dessen Oppositionsbewegung ausgeschlossen, weil sie nach Medwedews Artikel zum Umdenken aufgerufen hatte.


    Mit Erstaunen sahen Russlands Liberale wenig später allerdings im Fernsehen, wie Medwedew stolz eine erste Reaktion auf seinen Aufruf vorzeigte - ausgerechnet die des Bloggers Maxim Kalaschnikow, eines erklärten Faschisten und Stalinisten. Er hatte vorgeschlagen, eine Forschungsagentur für Rüstung nach US-Vorbild zu schaffen und außerdem ein "Pilot-Bio-Agro-Ökopole". Kalaschnikow wurde auf Medwedews Geheiß sogar zum Gespräch mit Kreml-Beamten geladen. In den zwei Monaten seit dem Aufruf "Vorwärts, Russland!" sind gut 18000 Vorschläge aus der Bevölkerung eingegangen, die, nach Themen geordnet, weitergeleitet und geprüft wurden. Man beneidet die Beamten nicht um ihre Arbeit.


    Was das Volk zu Russlands Zukunft denkt, das also sollten nun die Volksvertreter aus Medwedews Mund erfahren. Gestern erwarteten sie im Georgs-Saal mit Spannung, wie der Präsident, von der Blogosphäre gerüstet, sein schwungvolles Modernisierungsmanifest umsetzen will. Da war die Rede von Supraleitern und neuen atomgetriebenen Raumschiffen, von zuverlässigeren Satelliten und Supercomputern, von Business-Inkubatoren an Hochschulen, von einem russischen Silicon-Valley - oft mit Zusätzen wie: "Dieser Vorschlag kommt aus dem Altai." Innerhalb von fünf Jahren soll ganz Russland von Breitbandinternet, digitalem Fernsehen und 4-G-Mobilfunk abgedeckt sein. Nur eins soll abnehmen: die Zahl der Zeitzonen. Dass Russland sich über elf Zeitzonen erstrecke, sei zwar ein Grund zum Stolz, aber sehr unpraktisch, sagte Medwedew.


    Ebenso bedeutsam wie erwartet war Medwedews Ankündigung, die Privilegien der ineffektiven Staatsholdings zu beschneiden. Diese Holdings - teils selbst für Modernisierungsprojekte gegründet - verwalten bisher riesige Staatsmittel und Aktiva in der völlig undurchsichtigen Rechtsform der "Goskorporazija". Sie sollen in normale Aktiengesellschaften überführt werden.


    Unerwartet dagegen kam der Vorschlag, einen eigenen Kreml-Verantwortlichen für den Nordkaukasus einzusetzen. Den Vorschlag habe er gemacht, teilte der inguschetische Präsident Junus-Bek Jewkurow anschließend den Journalisten mit, die vor der Tür des Georgs-Saales die Zuhörer abpassten. Unklar ist allerdings, wozu der Kreml dort einen eigenen Vertreter braucht, wenn er doch längst einen hat: Seit Medwedews Vorgänger Putin das Staatsgebiet in sieben Großbezirke aufgeteilt hat, gibt es auch in Südrussland samt Kaukasus einen Kreml-Beauftragten.


    Wer allerdings die Rede mit hohen Erwartungen hörte - und diese hohen Erwartungen hatte ja Medwedew selbst mit seinem Internet-Aufruf geweckt - der wurde enttäuscht. Schwunglos und kleinteilig war die Botschaft, nicht visionär. Und in ihrer Mitte klaffte ein riesiges Loch: das Thema des Legitimitätsverlustes der Macht. Vor genau einem Monat nämlich hat Russlands politisches System empfindlichen Schaden genommen. Die Wahlfälschungen, die dem Land seit langem vertraut sind, überstiegen bei den Regionalwahlen vom 11. Oktober jedes übliche Maß, und das auch in der Stadt Moskau selbst - obwohl dort die Kremlpartei "Einiges Russland" ohnehin eine satte Mehrheit hat und keine Hilfe braucht.


    Schweigen zu Wahlfälschung


    Zornig verließen damals alle drei Oppositionsparteien die Duma, selbst die vom Kreml geschaffene Retorten-Partei "Gerechtes Russland". Das war so unerhört, als wenn die Puppen eines Puppenspielers plötzlich beschlössen, die Bühne zu verlassen. Zum ersten Mal seit Putins Amtsantritt hatte das Parlament einen Hauch von Widerständigkeit, von Ehrgeiz, bewiesen.


    Doch Präsident Medwedew nannte die Wahlen damals eilig korrekt, von kleineren Vergehen abgesehen. Sein lautes Schweigen zu den Fälschungen hallt seither nach. Gestern schlug er bloß zaghafte Mittel vor, das regionale Wahlsystem "weiter zu demokratisieren" und sprach davon, den Missbrauch bei der vorzeitigen Stimmabgabe zu verhindern. Viel lauter klang seine Warnung, er werde alle Versuche unterbinden, "unter demokratischen Losungen den Staat zu destabilisieren". Dass die Worte "Vorwärts, Russland!" zwar Modernisierung meinen, nicht aber auch echte Demokratisierung, das war längst klar, als Medwedew seine Rede schloss. Mit eben diesen Worten.



    http://www.fr-online.de/in_und_ausland/ ... nt=2075992

  • Mal ne Frage. Wo fuer braeuchten diese beide Laender eigentlich so ein Waffensystem?

    Um anfliegende Raketen, egal woher, abzufangen! Ganz einfach! Und nu?


    Und zum "normal Volk", das kann ja dementsprechend bei den Wahlen auf die kommunistischen Parteien zurückgreifen. Dann ist eine Annäherung an Russland garantiert. Aber solange das nicht passiert, wird der Kurs gefahren den die Politik vorgibt.
    Ich finde es schon schlimm, wie immer ein Kurs verurteilt wird, bloß weil er nicht pro-russisch ist! Denn von russland lernen, heisst siegen lernen hat sich für die Balten und Ukrainer als genauso eine "Blase" erwiesen! Wirtschaft kaputtgeplant und wo man hinsah "Defizite". Ich war kurz nach der Perestroika oft in Estland-Tallinn! Was ich da gesehen hab hat nicht grad nach florierender Wirtschaft ausgesehen!

  • Um anfliegende Raketen, egal woher, abzufangen! Ganz einfach! Und nu?


    Du lebst ja hier in UA. Fuehlst du dich persoenlich von Russland bedroht? Ich auf gar keinen Fall. Ist es dir selber noch nicht bewusst geworden, dass es eine gewisse Abhaengigkeit von Russland fuer UA gibt?

    mfg
    badossi
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    Wer keine Angst vorm Teufel hat, braucht auch keinen Gott.
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  • Du lebst ja hier in UA. Fuehlst du dich persoenlich von Russland bedroht?

    Persönlich fühle ich mich nicht bedroht! Aber wenn die Ukraine oder Polen aufrüsten will, dann soll sie das tun! Es steht doch jedem unabhängigen Land frei!
    China modernisiert doch auch hauptsächlich ihre Mittelstreckenraketen, und das sind tausende Offensivwaffen und decken ganz Russland bis Moskau ab! Komischerweise sind da die Töne aus Moskau ganz leise! Ach ja, China ist ja Atommacht!

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