Mit dem Wohnmobil in die Ukraine

  • Hallo, ich wollt mal kurz Berichten, wie unsere Reise zu den Schwiegereltern nach Cherkasy und weiter zum Schwager auf die Krim verlaufen ist:


    Wir sind am Dienstagabend den 26. Juli in Hamm mit dem rollenden Schlafzimmer gestartet. Nicht ganz ausgeruht, man kennt das ja vor Reisen, sind wir dann endlich losgefahren.
    Unser Weg führte über Kassel - Göttingen - Leipzig - Görlitz. Um 03:00 Nachts passierten wir die Polnische Grenze. Hinter der Grenze blieben wir auf einer Raststätte stehen und haben uns zum schlafen hingelegt. Um kurz vor sechs saß ich plötzlich Kerzengrade im Bett. Neben uns hat ein Kühl-Lkw geparkt, dessen Kühlagregat angesprungen ist. Nach kurzem hin und her im Bett, hab ich mich entschlossen, noch schnell nen Kaffe zu Kochen und weiterzufahren. Gesagt getan, Ira und die Kleine schliefen noch den Schlaf der Gerechten im Alkoven.
    Also weiter Richtung Breslau - Krakau . Unterwegs einen kurzen Tankstop und ein kleines Frühstück. Es goss in Strömen. An der Tankstelle wunderte ich mich über die teuren Dieselpreise. Dummerweise hatten wir an der Grenze keine Zlotys umgetauscht, und die Halsabschneider von Tankstellen tauschten einen Kurs von 1:3,5, ich hätt :blerg: können.
    Die Autobahn war bis hinter Krakau super ausgebaut. Irgendwann zeigte mein TomTom nur noch 230 Kilometer bis zur Ukrainischen Grenze. Es war Ein Uhr mittags, und hatte in Gedanken schon grechnet, das wir so gegen 16 Uhr die Grenze erreichen. Ein wiederholter Blick aufs Navi ließ mich hochfahren : Fahrzeit bis zur Grenze : 5 Stunden und 35 Minuten.
    Ich denk, das kann nicht sein, aber das TomTom hatte leder Recht :cursing: . Es folgten 230 Kilometer über keine Ahnung wieviel Dörfer, und an schnell fahren war hier garnicht zu denken.
    Wir sind dann um ca. 18:30 Uhr Westeuropäische Zeit am GÜ Korczowa angekommen. Also ran an die Grenze zum Polnischen Zoll, der sammelt die Pässe, in unserem Fall 2 Deutsche und einen Ukrainischen Pass, sowie Fahrzeugpapiere ein. Ein kurzer Blich ins Auto, Schränke auf,Schränke zu, und wir bekommen Pässe und Fahrzeugpapiere zurück. Nach einer guten Stunde inclusive Warteschlange sind wir im Niemandsland. Und jetzt kommt der Supergau. 20:00 Uhr Schichtwechsel beim Ukrainischen Zoll. Warten.
    Wir stehen im grünen Korridor, in der Hoffnung, das wir hier Richtig sind. Ein Zöllner winkt uns rüber in den Roten Korridor, ich denk was soll denn die Kakke ? Ich fahre rüber und höre plötzlich den Zöllner schreien : STOJ !! Da hab ich doch tatsächlich die Haltelinie übersehen, die garnicht da war . Unmut macht sich breit : können die Ochsen nicht ein bisschen freundlich sein ?? Weiter Warten, bis der Schichtwechsel vorbei ist. Die Zöllner stehen und labern rum, trinken Kaffee und ziehen sich ein Lungenbrötchen nach dem anderen rein. Das sah nicht aus, als wenn die spass an Ihrer arbeit hatten.
    Der große Run auf die Kontrollstelle begann. Wir wurden von der einen Stelle mit unserem Laufzettel zur anderen geschickt. Überall das gleiche prozedre : Pässe, Fahrzeugschein und : KUDA ?
    Als wir endlich beim letzten Zöllner standen, wollte der doch tatsächlich den Pass vom Fahrzeughalter sehen, ( Vollmacht ?? Die ist doch abgeschafft ) Meine Frau ( Ukrainerin ) sagt zu dem dicken unfreundlichen Heini , das wir keine Vollmacht brauchen, und das das Gesetz abgeschaft worden sei und wie es denn sein kann das wir die Ukrainischen Gesetze besser kennen als er ? Seine Antwort : Das interessiert mich nicht !
    Ahh , Nachtigall ik hör Dir trapsen, der wollte abkassieren, aber nicht mit uns. Man konnte schon sehen wie der kleine Dicke einen leicht roten Kopf bekamm und die Halsschlagadern konnte man auch schon sehen, als er bemerkte, das wir nicht gewillt sind ihn zu "beschenken". Meine Frau dikutierte dann noch ca. 5 Minuten mit ihm und machte sich einen Spass daraus, den dicken herauszufordern. Ich war auch schon an der schmerzgrenze, und konnte mir ein dreckiges Grinsen nicht verkneifen.
    Ich bin dann zum Auto gegangen und hab dann mal die beglaubigte Vollmacht, incl. der Apostille vom Landgericht geholt, die Ihm frech unter die Nase gehalten und auf Deusch gefragt , ob er sich denn gleich einen Pellen geht, gut das der mich nicht verstanden hat
    !happy! .
    Der Kopf von dem war nun Puterrot und hat dann irgendwas zu meiner Frau gesagt, was sich anhörte wie : Haut bloß ab und lasst euch nie wieder sehen .


    Ukraine :
    Nun waren wir drin im gelobten Land. Gleich ran an die Tanke, den Tank vollmachen ( die Reservelampe war schon am glühen ) Ziggis kaufen und los. Mittlererweile war es 21:00 Uhr Osteuropäischer Zeit und ich war kakkenarschkaputt, wie man hier im Ruhrpott sagt. Die Straßenverhältnisse hinter der Grenze waren Ungenügend. Vor jedem Schlagloch habe ich angehalten und Ira, meine Frau ist ausgestiegen um nachzusehen, ob da auch keine Kinder drin spielen :S .
    Zu allem Übel hab ich mich dann auch noch verfahren ( Mein Tommy funzt in der UA nicht ) und wir sind über Dörfer gefahren, die nichtmal in der Landkarte eingezeichnet waren.
    Irgendwann sind wir dann doch in L`viv eingetrudelt. Ich hatte gehört, das man mit dem Wohnmobil an Hotels stehen bleiben kann. Zu so einem Hotel oder Restaurant wollten wir, man höre : wir wollten.
    Einflugschneise Lemberg : Endlich ein Richtungsschild nach Kiew ( Größe ca 40 cm x 20 cm ) Nachts kaum zu sehen, plötzlich teilt sich die Straße und jetzt kommts , ich biege die Straße noch im letzten Augenblick ab und dann meine
    Erste Begegnung mit der 3. Art den DAI :
    Kelle, rechts ranfahren. ??????? Habe ich was falsch gemacht ?? Der soll mich jetzt bloß nicht blöd von der Seite anmachen, ich sitze seit fast 22 Stunden hinterm Steuer und kann das garnicht gebrauchen.
    Ich kurbel das Fenster runter, und gucke den so blöd ich kann an. Hallo ? Ich kann kein Ukrainisch, nur ein paar schlechte Wörte Russisch.
    Ira klärt die Situation und fragt was er will. Führerschein,Fahrzeugschein und die grüne Versicherungskarte. Ob ich denn wüßte warum er mich angehalten hat ? Ich sag zu meiner Frau :" Klar weiß ich das, ich habe ein Deutsches Kennzeichen und der will ein Geschenk"
    Der Dai erklärte das ich vorher an der Abbiegung nicht geblinkt habe und ich deshalb jetzt eine Strafe zahlen muß. Ich sag, wass will der ? Strafe ?? Ich will nen Dolmetscher !
    Auf einmal wollte der sich mit meinen Papieren aus dem Staub machen. Meine Perle, das Handy geschnappt, ihr schlaues Telefonbuch und hinter dem Vogel her.
    Sie fragt Ihn was er mit den Papieren wolle. Daraufhin Er : Ich schreib jetzt eine Anzeige und ich könne die Strafe morgen in L`viv bei einer Bank bezahlen.
    Das war keine wirklich gute Idee von Ihm ( Es sei am Rande erwähnt : Schwiegervater war Staatsanwalt, mein Schwager ist Staatsanwalt, und ein guter Freund ist ein rennomierter Rechtsanwalt in L`viv ).
    Nach einer recht kurzen Unterhaltung zwischen meiner Frau und dem DAI kam meine Frau mit einem Grinsen im Gesicht mit meinen Papieren zurück und sagte, wir können fahren und brauchen nichts zu bezahlen, und der DAI hat ihr freundlicherweise gesagt wo wir sicher Übernachten können.
    Auf meine Frage, warum wir denn nun keine Strafe bezahlen müssen, sagte Sie nur, das Sie unseren Freund, den Rechtsanwalt, den Sie wohl auch Namentlich genannt hat anrufen wollte. Daraufhin war die Diskussion beendet, man hat Ihr die Papiere gegeben und uns eine schöne Zeit in der Ukraine gewünscht.
    Wir fuhren dann noch ca. 7 Kilometer bis zum Km 59 / M06 wo sich ein bewachter Parkplatz befindet. Das ist normalerweise ein Parkplatz für LKW ( TIR-PARKING ) aber das war uns sowas von egal, Hauptsache Dusche und schlafen.
    Am nächsten Tag ging es dann weiter Richtung Kiew die M06. Ich wunderte mich über so gute Straßenverhältnisse. Bis Zhytomyr ist die M06 wirklich super ausgebaut, man könnte fast sagen wie in der EU.
    Kurz vor Zhytomyr noch eine kurze Kontrolle von der DAI, diesmal aber freundlich und höflich, ein kurzes Kuda , und Papiere vorlegen ud die Kontrolle war Geschichte.
    Hinter Zhytomyr wurde die M06 wesentlich schlechter und ich fing schon an zu rechnen : Querlenker, Stoßdämpfer, vielleicht noch einen neuen Reifen . Aber Es wird gebaut, es kann nur besser werden.
    Kurz vor Kiew dann der nächste Gau : Aufgrund der Baustelle M06 , nur wenig Beschilderung nach Cherkassy und wir haben uns so richtig verfranst. Es war 15 Uhr und wir machen bei 45 Grad eine schöne Stadrundfahrt durch Kiew, mitten im Berufsverkehr. 2 Stunden Sightseeing auf die vollen Straßen von Kiew. Rechts ran, Handy an und auf Handynavigation umschalten. ( Gut das ich mir die Karte der Ukraine aufs Handy geladen hab ) Ich will nur Richtung Borispol. Das Handy bekommt GPS Anbindung und führt uns geradewegs aus Kiew raus nach Borispol. Borispol hatte ich ein wenig anders in Erinnerung vom letzten Jahr, kann aber auch daran liegen, das ich letztes Jahr schon im Flieger 5-10 Vodka/Red Bull hinter mit hatte ( hab ich hier auch schon von Berichtet. ) Aber jetzt konnte nichts mehr schiefgehen. Wir waren auf der H08 im Tiefflug auf Cherkassy ( Ich hatte mich an die Ukrainische Fahrweise angepasst , hab schon gesagt , ich fahre besoffen besser Auto als die Ukrainer nüchtern .
    um 19:30 sind wir dann endlich in Cherkassy angekommen. Nach einer kurzen Dusche meinerseits, konnten wir dann endlich Begrüßung feiern. :prost!:


    Fortsetzung folgt - Erlebnisse - Reise mit dem Zug von Smila nach Sevastopol - Reisebericht von der Krim

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