Holodomor- Künstliche Hungersnot zum Völkermord

  • Gibt es einen Grund weshalb Du uebersehen hast, das ich den kompletten Artikel auf donnervogels Antwort nochmals verlinkt habe ? :D


    Ja, nimms als stilistisches Mittel um den geneigten Leser aufzufordern mal die Orginallinks zu verfolgen. In der Kürze liegt zwar die Würze, aber ich merke ja auch, dass ich manchmal nicht ganz so rüberkomme wie ich mir das vorgestellt habe. :rolleyes:

  • In der Kürze liegt zwar die Würze, aber ich merke ja auch, dass ich manchmal nicht ganz so rüberkomme wie ich mir das vorgestellt habe. :rolleyes:


    Dir ist ja auch der Smiley hinter meinem Post nicht entgangen. ;)
    Ich will mich auch hier nicht weiter "zoffen", was dazu von mir gesagt werden musste ist gesagt. Ich denke die Posts von Friedrich Edwin haben einies klargemacht, naemlich "Nichts ist wie es scheint" schon garnicht wenn nur auf einseitige Darstellungen zurueck gegriffen wird. ;)

  • Ich bin mit dem von Dir geschriebenen zum allergrößten Teil einverstanden. Das, was Du hier schreibst, möchte ich zumindest ergänzen (weiß nicht, ob wir darin noch übereinstimmen): Die obige These ist immerhin eine These, die wahr sein kann. Sie als wahr anzunehmen ohne stichhaltige Beweise, wäre ein Fehler. Aber es ist sicher wichtig und richtig, auch in diesem Bereich nach Belegen zu suchen, die eine Deutung überhaupt erst möglich machen. Das Suchen nach Belegen dient der Wahrheit, die für mich Priorität gegenüber politischen und taktischen Überlegungen hat.
    Ich weiß nicht, ob Russland jemals die Unterlagen offenlegt, die diese Fragen beantworten könnten (falls es sie überhaupt gibt). Wenn es solche Unterlagen gibt und sie unter Verschluss gehalten werden, nährt das natürlich den Verdacht, dass es da etwas zu verbergen gibt. Leider ist diese Art Geheimniskrämerei so eine Krankheit, die alle Großmächte mehr oder weniger intensiv zu pflegen scheinen...


    Dem ist so @ Marbert


    Die methodische Suche nach neuen Erkenntnissen - das Forschen - erfolgt auf unterschiedliche Weise .
    Bei zeitgeschichtlichen Themen gehört dazu auch die Befragung von Zeitzeugen . Zumal das den Vorteil hat , nach fragen zu können .
    Allerdings haben alle Erinnerungen , wie auch Zeugnisse auf Papier Mängel .
    Keine individuelle Erinnerung ist objektiv . Sie ist weder zum Zeitpunkt des Ereignisses frei von Einflüssen noch von späteren Erkenntnissen .
    Auch bei der Dokumentierung können Abweichungen geschehen .
    Wahrheit , oder was darunter verstanden wird , repektive vom Zeitzeugen dafür ausgegeben wird , ist also immer nur eine Annäherung .
    Insofern trifft der geflügelte Satz zu , es gäbe drei Wahrheiten : die historische , die persönliche und die tatsächliche .


    Jeder der schonmal in einem Strafprozeß anwesend war , beobachten konnte wie ein nicht klar zutage liegender Sachverhalt versucht wurde auf zu klären wird das bestätigen können . Jeder der schon einmal Zeugen eines Unfalles , Überfalles , einer Massenschlägerei usw. befragte und die Protokolle anschließend las , wird nicht erstaunt sein , zu merken - soviele Zeugen es gab , soviele unterschiedliche , teils diametral entgegen gesetzte Aussagen lassen sich finden .
    Erwähnte ich eigendlich schonmal , eine Zeitlang beim Kommandanten - Dienst war ?
    ( für die westlich er Oder oder südlich des thüringer waldes groß gewordenen unter Euch - das war die DDR NVA typische Militärpolizei , welche allgemeine Ordnungs-dienst Aufgaben , aber auch z.Bsp . den bei Kriminalisten so benannten " 1. Angriff " durchführten , Tatortarbeit , Spurensuche , und nicht zuletzt Zeugenbefragungen um weitere Ermittlungsansätze zu bekommen )


    Nun sind allerdings die Zeitzeugen aus biologischen Gründen nichtmehr verfügbar , es bleibt also nur die Dokumentenauswertung .
    In Beitrag no: 317 habe ich bereits ein paar Aussagen dazu gemacht , Sagte aber auch , daß diese Dokumente einer Analyse unterzogen werden müssen .
    Dort gibt es wieder das Problem , daß Dokumente prinzipiell eine bestimmte Funktion hatten und oft nach Ordnunskriterien ( heute würde man vielleicht Schecklisten oder so sagen ) verfaßt wurden .
    Eine Information der örtlichen Verwaltungsstruktur hat somit völlig andere Inhaltliche Schwerpunkte gehabt als eine , eher ideologisch aufbereitete , Parteiinformation der örtlichen / regionalen Parteiorganisation an die höhere Leitung . Eine Meldung der örtlichen Staatssicherheitsorgane an das ukrainische Komitee oder gar an den Minister sah da weider anders aus , in Form und Inhalt . Sieht man völlig von Ereignismeldungen , wöchentlichen/monatichen Tätigkeitsberichten - , oder ganz und gar ganz konkreten Erfüllungsmeldungen nach konkreten Acktionen , ab .
    ( Erwähnte ich eigendlich schonmal , daß ich eine größere Zeit in einem Stab eine Melde-. u. Auswertestelle aufbaute und Hilfsmittel / Regeln zur quellenkritischen Analyse von einlaufenden Meldungen / Berichten , deren Verdichtung und schnellen Widerfindbarkeit in meiner Diplomarbeit behandelte ? )


    aber weiter im Text
    Mithin wären eine ganze Reihe Archive der KPdSU(B) einschließlich dem des damaligem ZK , Sitzungsprotokolle , aber auch die entsprechenden Berichte , Meldungen usw. ( wie oben erwähnte ) zu durchsuchen . Es wäre auch persönliche Nachlässe ehemaliger hoher Funktionäre usw. , bis hin zu Transportlisten in Lager , Standesamtliche Unterlagen , Friedhofsbelegungslisten , Geburten/Sterbe-Register und und und aus zu werten .
    Und selbst dann - es bliebe eine größtmögliche Annäherung . nicht die objektive Wahrheit .


    Ich weis nicht , inwieweit die nötigen Archive offen sind , zumal sich eine ganze Reihe Themenbezogene im jetzigem Rußland befinden dürften .
    Ich weis nicht , inwiweit ukrainische Historicker Zugang erbeten , respektive erhalten haben .
    Ich weis auch nicht , inwieweit sich die geradezu paranoide Geheimhaltungs - Manie ( wie ich sie in Sowjetzeiten in der Armee aber auch in vielen anderen gesellschaftlichen Bereichen kenne lernte ) gelegt hat .


    Aber eins weis ich , es dürfte ausgesprochen schwierig sein für die Ukraine oder ihre Historicker im Alleingang [ oder gar bewußt " gegen " die fachbezogenen Experten Ruslands ] diese sehr lange zurück liegenden Vorgänge halbwegs umfassend wirklich auf zu klären .


    .........................................................................


    Und ich weis natürlich auch , daß Ihr User jetzt denkt , der muß doch einen an der Waffel haben ...... uns mit sonem theoretischem Sermon zu kommen !happy!


    Und doch -
    Behaltet das im Hinterkopf , bei diesem Thema oder ähnlichen . Ich denke , jeder soll sich seine persönliche Meinung erarbeiten und idealer Weise eine relativ ausgewogene .
    Denn , wie heißt es im obigem Beitrag richtig :

    Zitat

    Ich denke die Posts von Friedrich Edwin haben einies klargemacht, naemlich "Nichts ist wie es scheint" schon garnicht wenn nur auf einseitige Darstellungen zurueck gegriffen wird


    Und vertritt er diese ,seine Meinung , sachlich und ohne persönliche Anwürfe ! , werden die anderen User davon partizipieren .......


    in dem Sinne


    Gruß ! Robert

    Russen Forum


    Wo kämen wir hin ? - Ginge jemand hin !


    [ Um zu sehen wo wir hinkämen , wenn wir hingingen ............. ]

  • @ robert , ... aber nicht vergessen ... es gibt auch andere menschen, welche sagen: das, was ihr sagt ist gut, aber bedenkt, es gibt auch menschen, welche AUCH das GUTE bei den "russen" verspüren ... ?( ^^

  • Dem ist so @ Marbert


    Die methodische Suche nach neuen Erkenntnissen - das Forschen - erfolgt auf unterschiedliche Weise .
    (...)


    Das ist alles richtig, Robert. Die Schwierigkeiten in der Wahrheitsfindung werden sich nicht vermeiden lassen. Aber es gibt doch keine Alternative! Ich erinnere mal daran, wie das in Deutschland nach dem dritten Reich war. Es war ein Segen, dass Deutschland den Krieg verlor, denn dadurch gab es wenigstens die Siegermächte, die sich notfalls mit Gewalt Zugang zu Unterlagen verschaffen konnten. Dennoch sind natürlich viele vorher vernichtet worden, auch gab es massenweise frühere Nazi-Bonzen, die sich wenig später wieder in Macht und Würde wiederfanden. Wie viel schwieriger ist es bei Ländern, die den Krieg gewonnen haben und trotzdem wissen, dass sie Leichen im Keller haben? Zwingen kann man die zu garnichts. Ich formuliere das ganz bewusst allgemein, denn das gilt auch allgemein. Ich wäre mal neugierig, was man z.B. in Frankreich über die Kollaboration so alles herausfände, wenn man Zugang zu allen noch vorhandenen Dokumenten hätte :)


    Das geht jetzt schon ins philosophische, aber ich denke, es ist ein Zeichen von politischer und kultureller Reife, wenn man sich der Tatsache bewusst ist, dass die eigene Vergangenheit das ganze Spektrum an gut, böse und langweilig enthält - und wenn man offen damit umgehen kann. Und ich würde mir wünschen, dass sich diese Erkenntnis irgendwann mal in der Welt durchsetzt....

  • @ marbert, ... ich hoffe auch, dass diese welt endlich VERNÜNFTIG wird! dieses gemetztel aufhört! und endlich FRIEDEN herrscht!
    doch leider geht es seinen gang ... es wird weiter gemordet, es wird weiter geHASST, ...
    was soll man machen? ?( ?( ?(

  • Auch das ist natürlich richtig , was Du jetzt antipst @Marbert


    Wiewohl es dort eben auch Unterschiede gab , in der Bewältigung der Geschichte . Zwischen der BRD , in welcher tatsächlich binnen kurzer Zeit Ex Nazis wieder in Amt waren . Und der DDR , in welcher Nazis keinen Fuß auf die Erde bekamen . Mal ganz abgesehen davon , daß Enteignungen von Eliten in der Sowjetzone / DDR als Kriegsverbrecher oder Nutznießer der Nazidiktatur nach 1990 oftmals ganz schnell wider rückgängig gemacht wurden .
    Ja , daß man jetzt soweit geht , den Antifaschismus dort im Osten Deustchlands als "aufoktruiert" zu bezeichnen und eine direckte Linie der zwei nahtlos ineinander übergegangenen Diktaturen nemlich der braunen und roten Nazi - Diktatur erkannt haben will . Daß man heutige parn -20 Jährige , welche sich als Neo-Nazis zelebrieren .... so darstellt , als wären sie deshalb versaut , weil sie in DDR - Kindergrippen in Reih und Glied aufgestellt , auf Befehl kacken mußten - was natürlich traumatische Schäden hinterlassen hat .
    Daß ein , zu der Zeit als Innenminister in Brandenburg tätige Ex Bundeswehr - General Schönbom die eine Zeitlang immer wider autauchenden Baby-Leichen , Cotbus und anderswo , mit der in 40 Jahren stattgefundenen " verproletarisierung " der Ossi,s begründete .


    Du siehst - man kann zu nahezu allen Themen immer verschiedene Standpunkte finden .
    Was allerdings nichts daran ändert , daß Du völlig Recht hast mit der Meinung

    Zitat

    es ist ein Zeichen von politischer und kultureller Reife, wenn man sich der Tatsache bewusst ist, dass die eigene Vergangenheit das ganze Spektrum an gut, böse und langweilig enthält - und wenn man offen damit umgehen kann


    möge es uns gelingen es so zu halten


    Gruß ! Robert

    Russen Forum


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  • Also, jetzt muß ich doch nochmal meinen Senf hier dazu abgeben, weil manches kann ich einfach nicht so unkommentiert stehenlassen. Ich finde hier soll der Eindruck erweckt werden, daß die Recherchen zum Holodomor nicht objektiv von den Forschern aufgearbeitet werden könne. Das ist aber so nicht richtig.
    Man sollte die Historiker keinesfalls unterschätzen. Es sind genug Unterlagen da, viele müssen aber erst noch gesichtet und ausgewertet werden. Zeitzeugen, die heue noch leben ergänzen das Bild. Und selbst wenn man die Aussagen der Zeitzeugen anzweifelt ist aus dieser Zeit noch genug Fotomaterial vorhanden.
    Des weiteren kann man in den Pressearchiven stöbern, den der Holodomor wurde sehr wohl in der Welt bekannt gemacht, Die Journalisten Gareth Jones, der später angeblich durch den NKWD ermordet wurde, und Malcolm Muggeridge, erst Verfechter des Kommunismus, wovon er sich nach dem Aufenthalt in der CCCP abwandte!
    Der Einwand, die Ukraine war schliesslich ein Teil der großen Völkergemeinschaft CCCP, also a la "mitgefangen, mitgehangen" ist m.E. auch viel zu kurz gegriffen. Wer sich den guten Bericht von Friedrich Erwin mal durchliest, sollte den Jahren 1919, 1921 und 1922 Beachtung schenken. Eigentlich wurde die Ost-Ukraine schon 1919 ein Teil der UdSSR. Schliesslich unterwarf die Rote Armee 1921 die Ukraine in einem blutigen Krieg, was sicher nicht nur den Hintergrund hatte die weissen Bolschewiki und das Machnoregime zu stürzen, sondern auch bewusst mit einem Auge auch auf die ertragreichen Böden der Ukraine geschielt wurde. Nicht umsonst wurde die Ukraine als Kornkammer der UdSSR bezeichnet! Der "Sonderstatus" den die Ukraine heute bezüglich des Holodomor einnimmt, liegt also nicht nur in der hohen Zahl der Opfer. Sie wurde schlichtweg von der Roten Armee unterworfen.
    Nun noch ein Wort zum Wort Katastrophe. Eine Naturkatastrophe oder eine buwusst herbeigeführte Katastrophe, wie z.B. eine Bombardierung oder wie hier oft angesprochen eine Misswirtschaft, trifft bekanntlich jeden. Das ist beim Holodomor nicht so. Die Angehörigen der Roten Armee sowie die Stadtbevölkerung und Fabrikarbeiter waren zumindest grundlegend versorgt. Hier wurde bewusst eine Bevölkerungsgruppe herausgepickt, deportiert, erschossen oder dem Hungertot überlassen. Das waren in erster Linie die Bauern und die Landbevölkerung. Dies hat sehr wohl einen organisierten Charakter und hat weniger etwas mit einer Vekettung unglücklicher Umsände zu tun.
    Sicher, das Stalin-Regime wollte die Ukrainer an sich nicht vernichten. Aber schon alleine die Opferzahlen und die Kategorie der Opfer an sich sprechen eine klare Sprache, daß man hier sehr wohl von einem methodischen Vorgehen sprechen kann. Wenn ich zuschaue wie jemand verhungert und verhindere das andere helfen ( Hilfslieferungen wurden abgelehnt), oder verhindere das sich die Person selbst hilft ( Die Menschen wurden an der Ausreise aus den Hungergebieten gehindert) , kann ich dann wirklich lapidar von "unterlassener Hilfeleistung" sprechen, oder drängt sich da nicht der Begriff Mord schon eher in den Vordergrund?
    Millionenfacher Mord an Ukrainern, Russen, Kaukasen usw.
    Über den Vorwurf der RF und UdSSR-Hetze muß ich mich hier doch schon sehr wundern. Selbst wenn dem so wäre, ist es nicht so das "gleiches Recht für alle gilt, insbesondere auch "in dubio pro reo"? Liest man sich hier mal ein bisschen durchs Forum durch, wie sieht es dann mit der Hetze gegen den Westen und den USA aus? So aus dem Stehgreif will ich hier mal frech behaupten, daß hier mehr gegen den Westen im allgemeinen, sowie gegen die USA gehetzt wird.
    Auch das heranziehen von Augenzeugenberichten und Organisationen wird sehr unterschiedlich bewertet.
    Hier wird auf die UNO mit der Ablehnung auf den Antrag zum Holodomor verwiesen und als Gegen-Argument zur Anerkennung ds Holodomor aufgeführt.
    Das ist schon interessant, das die "russlandfreundlichere Fraktion" gerade hier die UNO auf den Plan ruft. Insbesondere das Russland, als ständiges Mitglied der UNO zum ersten Mal in der Geschichte der UNO von der UNO verurteilt wurde, in Bezug auf Menschenrechtsverletzungen in Tschetschenien.
    Auch bei den Augenzeugen und deren Wahrheitsgehalt, scheint es "Augenzeugen" und "Augenzeugen" zu geben. So verweise ich auf einen thread mit dem Thema über die OUN-UPA. Hier wird ein Auenzeugenbericht und Opfer der UPA zum Beweis schlechthin, das die UPA eine Verbrecherbande war. Ich will die Verbrechen der UPA nicht in Frage stellen, aber die unterschiedliche Bewertung der Augenzeugen an sich wirft schon Fragen auf.
    Abschliessend noch zur Geschichtsaufarbeitung allgemein. Es gibt sehr viele Ukrainer die sich für die Geschichte ihres Landes interessieren. Und wenn es nicht beruflicher Natur ist, so bestimmt das tägliche Leben und der Alltag ihr handeln. Es gibt sicher auch viele Ukrainer, die intressieren sich überhaupt nicht für historisches aus ihrem Land. Genauso wie mehr oder weniger im Rest der Welt auch! Wenn ich dann höre, das sich Ausländer sich um "ihren eigenen Scheiß kümmern" sollen, dann sollte sich jene Person doch mal fragen wieviel seine Kinder in der Schule über ägyptische, südamerikakanische, asiatische und auch europäische Kultur im Geschichtsunterricht lernen würden, hätten sich nicht viele ausländische Forscher und Historiker, aber auch Laien für diese Länder und Kulturen interessiert!
    Geschichte zu erarbeiten gleicht immer einem Puzzlespiel, in dem nicht sicher ist ob man auch alle Teilchen hat. Aber wenn man mal angefangen hat, dieses Puzzlespiel zusamenzusetzen, ergibt sich als erstes ein Bild, das sicher nicht alle Details wiedergibt. So ist es durchaus Möglich das Teile falsch zusammengesetzt werden, oder man erst im Laufe der Jahre auf neue Teile stößt. Oftmals ist es auch so das es gar nicht mehr möglich ist das Puzzle zu komplettieren. Aber je mehr Interessierte daran arbeiten, und je mehr bereit sind fehlende Teile zu ergänzen um so schneller fügt sich das Puzzle zu einem Ganzen zusammen!
    Leider ist es auch oftmals gar nicht gewünscht, das sich eine Gesamtbild ergibt!
    So, das wars aber auch jetzt!

  • Zitat

    Ich finde hier soll der Eindruck erweckt werden, daß die Recherchen zum Holodomor nicht objektiv von den Forschern aufgearbeitet werden könne. Das ist aber so nicht richtig.


    also jetzt biste schief gewickelt ..@ Minute
    Die Gschichte , und auch die der besprochenen Vorgänge kann , respektive könnte , objektiv erforscht werden . Sie kan nes , wenn man wirklich wissenschaftlich da ran geht und nicht mit vorgefasster politisch , ideologisch , religiös ( oder wie auch immer motiviert ) Meinung beginnt .
    Und wenn auch die Schlußfolgerungen frei von o.g. Einflüssen gezogen werden .
    Das ist schwierig und man wird sehn , ob man so damit umgeht .


    Im Übrigem stoße ich mich ( nicht nur bei diesem Thema sondern oft und in allen ) an dem Wort " aufarbeiten "
    Man - im Gegensatz zu erforschen - die Geschichte eben nicht " Auf" arbeiten , wie einen angefahrenen Reifen per Runderneuerung .
    Arbeitet man auf , verändert man , die Geschcihte aber ist passiert , so wie sie passiert ist .
    Bastelt man daran herumm , schönt oder beschreibt sie mit dem heutigem Wissen und den heutigen Moralvorstellungen , fälscht man


    Gruß ! Robert

    Russen Forum


    Wo kämen wir hin ? - Ginge jemand hin !


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  • @ robert , schau dir doch mal die GESCHICHTEN DER WELT an ... es passieren überall ungerechtigkeiten ... und überall WIRD GESCHICHTE darüber geschrieben! nun muss man vorsichtig sein, mit ungenauen angaben, wie zum beispiel mich, wo ich sagte "russland" ist schuld, ich meinte allerdings "stalin und seine gefolgschaft". so wird geschichte zur UNgeschichtsbuch verwandelt ...

  • Die Gschichte , und auch die der besprochenen Vorgänge kann , respektive könnte , objektiv erforscht werden . Sie kan nes , wenn man wirklich wissenschaftlich da ran geht und nicht mit vorgefasster politisch , ideologisch , religiös ( oder wie auch immer motiviert ) Meinung beginnt .


    Ich habe mal ein paar Stunden im Internet zum Thema Holodomor rumgewühlt. Wenn ich mal das Politikergedöhns weglasse, ist es schon interessant wie selbst wissenschaftliche Arbeiten auf russische Seite betonen, das es auf keinen Fall nur ein Genozid am ukr. Volk war. Ukrainische Quellen dagegen unbedingt das Wort Genozid anbringen müssen. Die Informationen zu dieser Zeit sind da. Die Archive sind auf unterschiedlichem Niveau offen. Der eine lässt auch fremde Leute rein, der andere gibt stückchenweise raus, was er für richtig hält. Mal zwei links um das zu unterstreichen: http://korrespondent.net/ukraine/events/1030211 und http://www.rusarchives.ru/publ…hunger-ussr/content.shtml
    Interessant fand ich auch noch diesen Verweis auf eine Pressekonferenz wo der Oberarchivar des СБУ erklärt, warum es sich aus ukrainischer Sicht um einen Genozid handelt. Diese Argumentation ist auch nicht so einfach von der Hand zu weisen. Wobei der Bergriff Genozid auch sehr unterschiedlich aufgefasst wird und so wie er von der UNO gebraucht wird, ist er auch ein Kompromiss um den Interessen von Großbritannien und der Sowjetunion gerecht zu werden. Egal wie, weltweit wurde der Holodomor als Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt. Und wenn der Präsident Medvedev als erste Ursache für die damalige Hungersnot das Wetter nennt, dann ist das meinen Recherchen nach für die Ukraine einfach nur falsch. Quelle Und wenn die Duma in ihrer Stellungnahme erst einmal auf die Errungenschaften der Industrialisierung unter Stalin verweist, dann hat das für mich den bitteren Beigeschmack, wie, ganz so schlecht wars ja nicht und notfalls kann man es ja noch einmal so probieren.

  • Da faellt mir ein, heute meinte eine Studentin :
    "Was soll das dieses Thema so hochzuspielen, haben diese Politniks keine Ahnung wieviele Ukrainer in Russland Verwandtschaft haben ? Sollen die nun gegen die eigenen Familien in den Krieg ziehen ?"
    Nur mal so als Anmerkung. :whistling:

  • "Was soll das dieses Thema so hochzuspielen, haben diese Politniks keine Ahnung wieviele Ukrainer in Russland Verwandtschaft haben ? Sollen die nun gegen die eigenen Familien in den Krieg ziehen ?"
    Nur mal so als Anmerkung


    NA na M.E. , da haste ja mal wieder schön ins Wespennest gestochen. ;)

  • NA na M.E. , da haste ja mal wieder schön ins Wespennest gestochen. ;)


    Ich nicht, ich hab nur wiedergegeben was Katja sagte.
    Manche scheinen den Spruch: "Nichts ist so wie es scheint" leider nicht begriffen zu haben wenn sie leichtfertig auf Juschtschenkos Propaganda Mobil aufspringen. !think!

  • Warum geht mir in den letzten Tagen bloß dieses Zitat nicht mehr aus dem Kopf:

    Zitat

    «Нам говорили, что вы, товарищ Терехов, хороший оратор; похоже, что вы и мастер рассказывать истории: вы придумали такую страшную сказку о голоде, думая напугать нас, но ничего с этого не выйдет. Возможно, было бы лучше, если бы вы оставили пост секретаря обкома и украинского ЦК и вступили в Союз писателей? Тогда вы сможете писать свои сказочки, и дураки будут читать их»

    Stalin zu Terchov, der glaubte, dass sein Boss nur schlecht über die Lage in der Ukraine informiert wäre.


  • Hallo Icke


    Durch die Ausrisse aus Deinem Text , vielleicht deutlicher - das Problem was wir alle haben


    Auch ich natürlich - , bin " zerissen " - lese ich besagte Quellen .
    Auch ich natürlich - , weis nicht das , was man als die einzig wahre , die objektive Wahrheit , bezeichnen könnte .
    Auch ich natürlich - , komme nicht umhin , nach zu denken , zu werten , mit meinem Grundverständnis und mit den Überlieferungen der Vorfahren [ der aus dem Baltikum , der aus dem Wolgagebiet und der aus Tatarstan ] in eine Art Konsens zu bringen .
    Auch ich natürlich - betrachte den ganzen Komplex , "des großen Hungers" ( wie das die Alten in ihren Erzählungen nannten ) wie auch eine Reihe andere , als gewaltige Verbrechen !


    Und ich habe auch ein bitteren Beigeschmack !
    Allerdings , eben mehr dahingehend , daß man die Thematik des Holodomor mißbrauchen könnte , was weder die Opfer von damals noch die heutigen Menchen verdient haben !


    Gruß ! Robert

    Russen Forum


    Wo kämen wir hin ? - Ginge jemand hin !


    [ Um zu sehen wo wir hinkämen , wenn wir hingingen ............. ]


  • Allerdings , eben mehr dahingehend , daß man die Thematik des Holodomor mißbrauchen könnte , was weder die Opfer von damals noch die heutigen Menchen verdient haben !


    Ich denke, es gibt keine Alternative zur Wahrheit. Der Gefahr des Missbrauchs zu begegnen, indem man die Suche nach der Wahrheit verhindert oder die Wahrheit "entschärft", hat noch nie funktioniert. Was ich damit sagen will, ist, dass uns nicht schon bei der Suche nach der Wahrheit ihre eventuellen Auswirkungen Angst machen sollten.

  • daß man mit unterschiedliche Auffassungen auch anders umgehen kann als sich den Schädel einzudreschen ?


    Na, mal wieder alles zu woertlich genommen ? BTW, besagte Dame studiert Geschichte u. ist sich durchaus bewusst was passiert, in dem dieses Thema vom Juschtschenko Regime zu Hetzzwecken benutzt wurde. Sie kennt die juengere Geschichte der FSU Staaten seeehr genau u. weiss welch katastrophale Folgen es nach sich zieht wenn Geschichte missbbraucht wird. !lamp!
    Vlt. solltest Du langsam mal verinnerlichen das die Ukraine nun mal ein Multi-Ethnien Staat ist. !lamp!

    So ? Glauben jetzt neuerdings auch die Kommunisten daran daß das Leben nur ein Traum ist ?


    Wenn ich Deine Substanzlosen Kommentare lese glaub ich nicht, dann weiss ich ganz was anderes !! :D

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