"sogenannte " DDR

  • Komme Dich dann auch mal besuchen, wenn die Schlapphüte dich abgeholt haben ! ( versprochen )


    will aber dann, das Du mir zumindest ein gutes Rostbrätl mitbringst. Die schmecken bei Dir in der Gegend hervorragend, gegen eine Thüringer Rostbratwurst hab ich auch nichts. Natürlich das :beer: gehört auch dazu.
    Aber die kommen höchsdens hierher um die arme Julia zu befreien. Denke an mir kleinen Wurm haben die nicht das richtige Interesse. Na warten wirs mal ab, deshalb werde ich mir aber sicher im vorhinein keine schlaflosen Nächte machen.

    » Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, früh zu begehen. «

    Winston Churchill




  • So ungefähr geht,s mir mit Galina auch ........
    Und ich Dödel muß nicht selten einräumen , zwar "Sprachträger" zu sein , aber viel weniger zu wissen als Sie ...hat Sie doch die deutsche Sprache studiert .


    Gruß ! ( in grenzenloser Bewunderung ) Robert


    PS:
    Werde Ihr Deinen Beitrag in 1 Woche vorstellen ..... und wehe Dir ist ein Fehler unterlaufen :lol:

    Russen Forum


    Wo kämen wir hin ? - Ginge jemand hin !


    [ Um zu sehen wo wir hinkämen , wenn wir hingingen ............. ]

  • Da ich offenbar der einzige rundum zufriedene Rentner im Forum bin, möchte ich künftig nur noch mit " Herr oder Onkel " angesprochen werden! Dank einzahlung erheblicher Beträge in die RV und ZVK-Bau erhalte ich monatl. ein gehöriges Stück von der sog. "Rentenlüge" Allerdings habe ich 49 (!!) in Worten: neunundvierzig Jahre eingezahlt. Meine Arbeit mit sehr großen Baumaschinen hat mir immer große Freude gemacht, es war halb Arbeit und halb Hobby! Ich habe bis 1965 ,(" prüde 60er hat hier mal ein großer "Kenner" behauptet !) mit 4 strammen Mädels zum Baby-Boom beigetragen und wurde nach einer 41 jährigen (entschuldigung!!) glücklichen Ehe durch den Tod geschieden. Aus diesen Gründen kann ich nicht aus einem persönlichen Trümmerhaufen oder Jammertal berichten. Das ist eigentlich schade-ich würde so gerne mitmachen beim Abgesang auf mein Vaterland! Weit sind wir gekommen!!!
    Ein ehem. " Mauerwächter und dekorierter Zaunkönig" darf sogar seinen kriminellen Sud über die Gräber der erlegten, besser ermordeten,im o.Ton der SED Grenzverletzer ergießen. Dieses Individuum hätte ich aber zu gerne mal vor dem Schild meine CAT gehabt, dann wäre ich evtl. auch zum Killer geworden. Gottlob ist mir sowas erspart geblieben! Dieser Kerl soll meinetwegen dem Teufel danken, daß es nach der Vereinigung im Westen keine Hilde Benjamin gegeben hat!
    Nun zur super Ausbildund in der " TäDeRä " : mir wurden damals etliche Jung's zur Ausbildung auf Baumaschinen anvertraut. Drehmomentwandler ( hier ein uralter Hut ) oder Hydrostatischer-Antrieb-hä- was ist das denn? Diese Leute hatten 0 Ahnung, waren aber willig und verdienen jetzt gutes Geld !
    Was ist mit den studierten? Warum so unzufrieden? Wenn es derzeit nicht nach der Nase gauckt und merkelt- woher kommt denn unsere " Führung " Und dann auch noch unser Verteidigungminister - in der Sprache der DDR stets Kriegsminister genannt? Furchtbare Zeiten sind aber auch!
    Mit welchen Leuten habe ich hier zu tu'n?? Maxima hat mal was von Ru.Literatur geschrieben-ich möchte den Dostojewski Roman von 1868 empfehlen!
    Für alle DE-Hasser:
    Es gibt ein ( 1 ) Formblatt >> III_Antrag_auf_Entlassug 230606<<
    ANTRAG
    auf Entlassung aus der deutschen Staatsangehörigkeit gemäß § 18 Staatsangehörigkeitsgesetz
    Name,usw. 7 Kästchen ankreuzen, wo in den vergangenen 10 Jahren gewohnt, Unterschrift. Das war's schon!!
    Mein Rat: AK 47 schultern, Major in den Arm nechmen,Antonow chartern, weitere rentenfressende Genossen einladen und zum Kim-Il-Dung ( oder Misthaufen?? ) fliegen, oder zum Hugo Kappes, dort gibt es noch echten Mus- äh.-meinte natürlich Sozialistenmus!! Echte Kerle werden dort mit Militärkapelle begrüßt!
    Ansonsten könnte man auch noch einen Schdammdisch ( o Ton Kohl!) gründen- für geprüfte Jammerlappen und sozialgeschädigte Kaputtniks auch ehemalige Problembürger ( ja wo gab es denn die?? ) dürfen kommen!


    R.W.


    Nachtrag für Oldtrotter. Irgendwo meintest Du ich hätte sicher auch etwas von der schönen Welt gesehen .Richtig geraten! 5 Jahre im tiefsten Orient ( mit BauMa ) Sand, viel Sand und noch mehr Sand!! Aber danach gehörte mein Haus MIR !

  • Nobody, bei soviel Unterricht in deutscher Grammatik kann es passieren, dass Dir Niemand mehr folgen kann oder will. Erinnerst Du Dich noch an die Thematik der deutschen Sprache, die in Wirklichkeit im Herzen von Europa durch die Vermischung der Einwohner, der Zuwanderer, der Durchreisenden, der Besatzer usw. im Verlauf der Jahrtausende entstanden ist und sich immer noch weiter entwickelt. Wir sollten sie etwas vereinfachen und unseren Freunden der deutschen Sprache zugänglicher machen, eine Aufgabe für unsere Pädagogen und Sprachforscher, aber die müssen sich ja den Forderungen der Politik beugen.
    Danke Oldtrotter

  • Nun @Dnepr


    Ich mache mir da auch relativ wenig Sorgen .
    Nichtsdestotrotz (ganz davon abgesehen , daß ich schon das zweifelhafte Vergnügen hatte mit "unseren Beschützern" ) liegt ein Stück Wahrheit in der folgenden Redewendung .....

    Zitat

    Wenn Jemand unter Verfolgungswahn leidet , ist das kein Beweis dafür , daß er nicht verfolgt wird


    Gruß ! Robert

    Russen Forum


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    [ Um zu sehen wo wir hinkämen , wenn wir hingingen ............. ]


  • Ein ehem. " Mauerwächter und dekorierter Zaunkönig" darf sogar seinen kriminellen Sud über die Gräber der erlegten, besser ermordeten,im o.Ton der SED Grenzverletzer ergießen. !


    Wen meinst Du damit ?


    Ansonsten kann ich dem Beitrag gut folgen - Onkelchen


    Gruß ! Robert

    Russen Forum


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  • Hallo Robert,
    Du warst ganz gewiss nicht gemeint! Ich bin mir aber sehr sicher, daß der "getroffene Hund " noch sehr laut bellen wird - dess mocht nix-die Karawane zieht weiter!


    Lieben Gruß vom


    Onkelchen.

  • Richard-Willi, ich bin mir sicher, wenn der Hund richtig getroffen wurde, dann wird er nicht mehre bellen, es sei denn Du hast eine Kalaschnikow benutzt, deren Streuung nur den Tod von Grenzüberquerern herbeiführte, wenn die Schießausbildung dies Unmögliche möglich machte!
    Wir sollten es sein lassen, diese Dinge zu diskutieren, Unrecht bleibt Unrecht, Maulhelden wird es immer wieder geben, besser machen können wir es aber trotzdem, wenn auch in kleinen Schritten. Die Schwielen in unseren Händen respektiert niemand, weil wir beide so blöd waren und ganz einfach gearbeitet haben und es vielleicht immer noch tuen, egal wo wir hingestellt werden, unsere persönliche Freiheit und die Liebe zu unseren uns anvertrauten Menschen wird uns niemand nehmen, dieser Versuch wird in Tränen enden für denjenigen, der dieses vorhat. Also Kopf hoch und weiter so, meinen Respekt hast Du. Aber andere haben auch meinen Respekt, nur vermisse ich dort etwas Einsicht in die tatsächlichen Geschehen der letzten 100 Jahre. Ärgern tue ich mich auch über die Frechheit, die Leistung ihrer Altvorderen nach der Anzahl der Orden zu beurteilen, statt einfach selber mal etwas Richtiges auf die Beine zu stellen. Bei mir war die NS-Vergangenheit meines Vaters (Hauptmann der Reserve bei der Luftwaffe und Dipl.-Phys. in der Forschung in Danzig) mehr hinderlich, als so manchem Stasi-Angehörigen bei der Übernahme in Bundesdeutsche Tätigkeiten. Ich war drei Jahre alt, als das sogenannte Dritte Reich zerschlagen wurde, die Stasi-Angehörigen waren volljährig als die Mauer eingerissen wurde und haben prompt ihre Mitschuld infrage stellen lassen. Teils mit geringen Erfolg, teils mit vollem Erfolg, aber grundsätzlich immer mit einem gewissen Erfolg. Lassen wir diese elende Diskussion, sie hilft niemanden, nicht Dir und nicht mir, aber als Bettlektüre für unsere zukünftigen Bewohner auf dieser mit Blut getränkten Erde zwischen Atlantik und Ural durchaus einmal zu empfehlen. Gruß Oldtrotter

  • Zudem hat diese Formulierung den Beigeschmack der Aufforderung und/oder des Imperativs (Befehlsform).

    Womit zu diesem Thema zumindest aus meiner Sicht eigentlich alles gesagt wurde. Bis auf die Tatsache, dass ich es nicht zum erstenmal so empfunden habe, jedoch bisher nie selbst derjenige war, welcher aufgefordert wurde sich zu äussern. Als unangenhem empfinde ich dieses Verhalten jedoch schon länger.

  • Hallo Robert,
    Du warst ganz gewiss nicht gemeint! Ich bin mir aber sehr sicher, daß der "getroffene Hund " noch sehr laut bellen wird - dess mocht nix-die Karawane zieht weiter!
    Lieben Gruß vom
    Onkelchen.


    Nun dass wäre auch sachlich unkorrekt , denn an der Grenze diente ich nie .
    Wenngleich Sie ( die Grenze )eben nicht eine wie viele war .... ein Produkt des kalten Krieges deren immer weiteren Ausbau bis einschließlich jenen so verheerenden tödliche Splitter werfenden "Selbstschußanlagen" und/oder gar Minenfeldern vom Sowjetrussischem Generalstab immer weiter voran geschoben wurde.
    Sie war Grenze zwischen den mächtigsten damals exestierenden Militärblöcken und politischen Systemen .
    Sie war der grausamste "Strich" .... an den man junge Wehrpflchtige unter der psychologisch schwierigsten Beinflussung und auch Bedrohung stellen konnte .
    Und sie war die denkbar schlechteste Variante für , meist junge , Leute welche raus wollten aus dem Land und System . Wußten doch die allermeisten nicht (mehr als fiktives Gerede hatte sich nicht rummgesprochen im Volke ) auf was für einen Wahnsinn , in welch einer Gefahr sie sich einließen , näherten sie sich der Grenze .


    Ein kluger Mann -
    ( Mit dem ich ...als junger Offizier einer Elitetruppe und voller Illusionen damals .....1980 in Berlin Grünau in,s Gespräch kam )
    -schrieb mutig in seiner Kolummne [Zitat:]"Was ist das für ein Sozialismus , der sich einmauern muß damit ihm nicht die Menschen wegglaufen ?"[zitat-ende]
    Diese , geschrieben am 13.August 1961, war seine letzte öffentliche . Danach wurde er nur noch geduldet , von Mielkes Leuten bearbeitet und konnte nichtmehr publizieren im Osten .


    1995 - hatte ich das Vergnügen , den klugen alten Mann noch einmal zu treffen und konnte Ihn fragen , was er sich denn gedacht hätte sich als Aushängeschild der dreimal umgekrempelten Ex SED mißbrauchen zu lassen .
    Nach allem was er erlebt und durchlebt hatte .
    Er , bezugnehmend auf meinen Werdegang die vergangenen Jahre betreffend , zeigte mir auf [ was ich schon wußte doch nie so prägnant in Worte hätte bringen können] daß auch ich Teil des Systems war , mißbraucht wurde usw.
    Und er hatte Recht !


    Ohne ab zu schweifen und ohne drummherum zu reden .....
    Ja die Grenze war eine Schweinerei und jeder Tote an ihr ein unsagbar unnötiger Verlust !


    Es war aber auch eine Schweinerei dorthin junge ganz normale Männer - Wehrpflichtige ! - zu stellen .
    Und sie unter der Knute des Befehls und Gehorsams , der Militärstrafbestimmungen und Androhung von Schwedt , umgeben von knallharten Vorgesetzten und unterminiert durch Stasi-spitzel in die verwerflichste Zwickmühle zu bringen die man Menschen antun kann .
    Nemlich jeden Tag raus zu müssen an den Strich und im Innersten immer zu hoffen oder gar zu beeten , daß hoffentlich nie ein "Grenzverletzer" ausgerechnet in ihrem Abschnitt auftaucht .


    Deshalb Onkelchen ...... bin ich immer skeptisch , höre ich Algemeinplätze über die Grenze und tolle Redensarten von Mauermördern usw. ........
    Die Grenzer gehören , viel mehr als jeder ahnungslose Schwätzer sich auch nur ausmalen kann , zu den größten Verlierern der deutsch deutschen Geschichte .


    Gruß ! Robert


    PS:
    Ich habe übriegens einmal doch in Grenznähe gelegen , nach tagelanger Hetzjagd durch den Süden der Republik , mit der Krawallnikov im Anschlag .....
    Der gesuchte Deserteur ging einen anderen Weg und schoß sich den Weg frei in den Westen , die Schüsse konnte ich hören , die abgeknallten Grenzer sah ich .
    Auch sowas prägt

    Russen Forum


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    [ Um zu sehen wo wir hinkämen , wenn wir hingingen ............. ]

  • Frage: Was haben denn die Grenzer verloren, warum sind sie die größten Verlierer der deutsch-deutschen Geschichte. Es gab auch einen Bundesgrenzschutz, der später zur Bundespolizei mutierte und grundsätzlich nicht als Polizei im Sinne eines späteren Polizei und Ordnungs Gesetzes angesehen wurde. Grob gesagt in der Bundesrepublik Deutschland ist die Polizei eine Angelegenheit der Länder und die Bundespolizei als Nachfolgerin des Bundesgrenzschutzes für die Angelegenheit des Bundes zuständig, wobei es natürlich aufgrund besonderer Situationen zur gegenseitigen Amtshilfe kommt. Sie dienen auch unterschiedlichen Dienstherren, aber was soll es, es geht mir wirklich um den angeblichen Verlust. Gruß Oldtrotter


  • PS:
    Ich habe übriegens einmal doch in Grenznähe gelegen , nach tagelanger Hetzjagd durch den Süden der Republik , mit der Krawallnikov im Anschlag .....
    Der gesuchte Deserteur ging einen anderen Weg und schoß sich den Weg frei in den Westen , die Schüsse konnte ich hören , die abgeknallten Grenzer sah ich .
    Auch sowas prägt

    Nichts für ungut, aber kommt es hierzulande zu einem Gefängnisausbruch, muss auch der hiesige Schliesser damit rechnen, dass sein Leib und Leben in Gefahr ist. Schon vergessen, warum die Masse der damaligen Bevölkerung die Schnauze voll hatte von der DDR?


    Man sollte auch mal Hinterfragen, inwiefern dieses prägende Ereignis durch die Indoktrinierung durch die damalige sozialistische Propaganda so prägend geworden ist, und inwiefern persönliche Interessen daran beteiligt sind. Ich tippe nämlich darauf, dass dich ein Verkehrsunfall mit Toten weit weniger berühren wird wie jenes damalige Grenzereignis.


    Um gleich dagegen zu halten, natürlich gab es auch im Westen Propaganda. Sie war nur etwas perfider, und nannte sich z. B. "Farm der Tiere" oder "1984", und war natürlich in erster Linie an die nachwachsenden Generationen gerichtet. Ansonsten jedoch bedurfte es nicht so vieler Propaganda. Erstens, weil es den Leuten relativ gut ging, zweitens weil regelmässig Care-Pakete an die Ostverwandten geschickt wurden, wobei von denen jedoch nur selten bis gar nicht etwas zurückkam. Ah doch, irgendwann kamen dann schon Bestellzettel oder andere Wunschzettel an den Weihnachtsmann im Westen. Ich hatte damit keine Probleme, die älteren aber schon.

  • Robert,


    es geht nicht um den normalen Menschen, schon garnicht um die " Spaten- Paulis " - war ich selber. Es geht um die unglaublichen Aussagen eines vermutlich 150%-igen Steigbügelhalters der Ritter von Wandlitz!


    Gruß


    R.W.

  • ein Produkt des kalten Krieges deren immer weiteren Ausbau bis einschließlich jenen so verheerenden tödliche Splitter werfenden "Selbstschußanlagen" und/oder gar Minenfeldern vom Sowjetrussischem Generalstab immer weiter voran geschoben wurde


    Hallo Robert,
    deinen obigen Beitrag heiße ich gut, denn er enthält viel Wahres und beleuchtet die innerdeutsche Grenze auch von einer Seite, die sich mir nie auftat. Klar, niemand von meiner Familie konnte dort eingesetzt werden ... nein, das ist zu pauschal formuliert. Niemand war dort eingesetzt, aus was für Gründen auch immer.


    Ich diskutiere viel mit meiner Frau über die sozialistische Lebenswirklichkeit in der Ukraine oder in Moskau. Sie weiss, dass ich nur einen Teil der Welt hinter dem "Eisernen Vorhang" kennen lernte, in der Ukraine waren viele Dinge ganz anders, eben nicht so problematisch wie in der DDR.
    So, und daraus resultiert bei mir ein Verständnisproblem - waren viele Dinge in der DDR so, weil wir Deutsche alles 100 % tun? War das deutsche Überreaktion? Hat Moskau wirklich das und das veranlasst? Oder waren es eher die Ostberliner Schergen? Oder war es, weil das Karussel einmal in Gang gebracht, nicht mehr zu stoppen war - eine Art Selbstläufer?
    Vielleicht hast du eine Idee zu diesem Punkt.
    Gruß nobody

  • Frage: Was haben denn die Grenzer verloren, warum sind sie die größten Verlierer der deutsch-deutschen Geschichte.


    Nun - Alter


    Es geht nicht um einen materiellen Verlust sondern um ihre Befindlichkeit .....
    Die wurden vom System dahin befohlen und unter großem Druck gezwungen etwas zu tun dem sie sich nicht enziehen konnten , stehen jetzt ohne Ansehen der Person und ob sie sich integer verhalten oder nicht .... am Pranger .
    Die wagen mehrheitlich nicht auch nur anzudeuten , daß sie Grenzer waren .
    Das meine ich mit Verlierern der Geschichte .


    Im Gegensatz zu manch einem heute noch praktizierendem Rechtsanwalt zum Beispiel , der sieht man genau hin sein Diplom an der sogenannten Juristischen Hochschule in Potsdam-Eiche gemacht hat ...... welche nichts anderes war als die höhere Offiziersschule des MfS


    alles klar ?


    Gruß ! Robert

    Russen Forum


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  • Zitat von »Robert«
    PS:
    Ich habe übriegens einmal doch in Grenznähe gelegen , nach tagelanger Hetzjagd durch den Süden der Republik , mit der Krawallnikov im Anschlag .....
    Der gesuchte Deserteur ging einen anderen Weg und schoß sich den Weg frei in den Westen , die Schüsse konnte ich hören , die abgeknallten Grenzer sah ich .
    Auch sowas prägt Nichts für ungut, aber kommt es hierzulande zu einem Gefängnisausbruch, muss auch der hiesige Schliesser damit rechnen, dass sein Leib und Leben in Gefahr ist. Schon vergessen, warum die Masse der damaligen Bevölkerung die Schnauze voll hatte von der DDR?


    schon richtig Andreas .... jedoch für den Schließer gehört so eine Lage zum Berufsrisiko quasi und er wurde ( wie gut kann ich nicht beurteilen)darauf vorbereitet .
    -
    Ich wurde , zu dem Zeitpunkt Rekrut im Rang eines Soldaten und gerade mal 20 Jahre alt , dort einfach eingesetzt .
    Man sollte einem 20 Jährigem , liegt er auf dem Weg eines Mannes der offenbar sich den Weg frei schießen will (was er dann ja auch tat ) ....schon zubilligen , daß er sich mit dem Thema Angst auseinander setzt .

    Man sollte auch mal Hinterfragen, inwiefern dieses prägende Ereignis durch die Indoktrinierung durch die damalige sozialistische Propaganda so prägend geworden ist, und inwiefern persönliche Interessen daran beteiligt sind. Ich tippe nämlich darauf, dass dich ein Verkehrsunfall mit Toten weit weniger berühren wird wie jenes damalige Grenzereignis.


    Da tippst Du völlig falsch ..... denn ich bin ein fühlendes Wesen .
    Und - Angst um das eigene Leben in einer Situation aus der man nich einfach raus kann prägt undzwar völlig abseits jeglicher Indoktrination oder Propaganda , sozialistischer oder welcher auch immer .
    -
    In meinem Sportverein habe ich ne ganze Reihe junger Männer , die mit der bunten Wehr im Einsatz waren und teils nicht harmlose Situationen hinter sich haben ..... glaub mal die wurden auch geprägt undzwar ohne sozialistische Indoktrination


    in dem Sinne .... Gruß ! Robert

    Russen Forum


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  • Hallo Robert,
    deinen obigen Beitrag heiße ich gut, denn er enthält viel Wahres und beleuchtet die innerdeutsche Grenze auch von einer Seite, die sich mir nie auftat. Klar, niemand von meiner Familie konnte dort eingesetzt werden ... nein, das ist zu pauschal formuliert. Niemand war dort eingesetzt, aus was für Gründen auch immer.


    Ich diskutiere viel mit meiner Frau über die sozialistische Lebenswirklichkeit in der Ukraine oder in Moskau. Sie weiss, dass ich nur einen Teil der Welt hinter dem "Eisernen Vorhang" kennen lernte, in der Ukraine waren viele Dinge ganz anders, eben nicht so problematisch wie in der DDR.
    So, und daraus resultiert bei mir ein Verständnisproblem - waren viele Dinge in der DDR so, weil wir Deutsche alles 100 % tun? War das deutsche Überreaktion? Hat Moskau wirklich das und das veranlasst? Oder waren es eher die Ostberliner Schergen? Oder war es, weil das Karussel einmal in Gang gebracht, nicht mehr zu stoppen war - eine Art Selbstläufer?
    Vielleicht hast du eine Idee zu diesem Punkt.
    Gruß nobody


    Nun ...Tatsache , ganz sachlich und ohne jegliche Häme gesagt , ist daß nichts gegangen wäre ohne die Befehle aus Wünsdorf , respektive Lignica .
    Der Oberbefehlhaber der Gruppe der sowj. Streitkräfte in Deutschland (später Westgruppe ) gab die Befehle aus dem vereinten Oberkommando ( was nichts anderes als ein ausführenden Organs des Sowjetischen Generalstabs war)weiter .
    Die Grenztruppen der DDR und deren Verteidigungsminister konnten dazu Stellung nehmen hatten aber zu parieren . Mehr als kosmetische Kleinigkeiten haben sie nicht bewirkt .


    Aber mal auf dein Verständnisproblem ein zu gehen ....
    Moskau hatte das Sagen !
    Allerdings hast Du durchaus Recht ! - die Ostberliner Führung und weiter abwärts bis auf Ortsebene neigten dazu , alles 100%ig zu machen und in vorauseilendem Gehorsam quasi zu beweisen daß die Ostdeutschen die Musterschüler des Warschauer Pakt,s waren .
    Selbst als unter Mister Gorbatschov die große Sowjetunion zu wackeln begann , blieb Ostberlin eisern !
    Aber das ist ein weites Feld .....
    Denn die immer noch ein Stück weit stalinistisch verhärteten Strukturen im DDR Parteien und Staatsgefüge waren wirklich wie die Rennmaus im Laufrad und kam aus dem Selbstläufer nich raus


    Grüß Deine Frau !
    ( Ich hab,s da leichter als Du , ich kenne Moskau und die Ukraine wie sie war damals . Und meine Frau kannte die DDR und ihre Heimat auch , wie sie war damals .
    Aber selbst Galina bestätigte mir mehrfach , daß die kleine autonome Sowjetrepublik an der Elbe sowjetischer war als das große Land .


    Gruß ! Robert

    Russen Forum


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  • Hat Moskau wirklich das und das veranlasst? Oder waren es eher die Ostberliner Schergen? Oder war es, weil das Karussel einmal in Gang gebracht, nicht mehr zu stoppen war - eine Art Selbstläufer?


    Ja, nobody, Du triffst hier einen wahren Kern...Ohne Rückversicherung von Moskau ging gar nichts...Im Vorwort des Buches "Die Grenzen der DDR" ist ein, für mich, eindrucksvoller Brief an das Berliner Landgericht von zwei ehemaligen Marshällen (schreibt man das so? ;) ) der Sowjetunion. Diese drücken in ihren Worten aus, dass das Grenzregime der DDR auf den Weisungen aus Moskau fusste und ohne Moskau dort an generellen Entscheidungen nichts lief.
    1961 standen zwar die ostdeutschen Grenzer bzw. die Kampfgruppen etc. an der Mauer, aber die Russen standen bereit.


    Man hat das ja auch während der Wendezeit erlebt. Gorbatschow gab die Zustimmung zur Wiedervereinigung. Wenn ich an die Zeit zurückdenke...es waren sämtliche bewaffnete Einheiten in der ehemaligen DDR unter voller Alarmbereitschaft. Rückblickend war es ein riesen Glück, dass keiner, aber so gar keiner in dieser Zeit nen nervösen Finger hatte. Auch die Grenzöffnung an der Bornholmer Strasse in Berlin, die den Stein ja mehr oder weniger ins Rollen brachte, war eine brandgefährliche Situation. Also ich hätte nicht in der Haut des GüSt-Kommandanten stecken wollen, so völlig auf sich gestellt und dann im entscheidenden Moment die richtige Entscheidung zu treffen. Das Ganze hätte auch leicht in einem Blutbad enden können. Insofern hatten wir deutschen ein riesen Glück! Denn es gab ja auch Gedanken in Richtung einer chinesischen Lösung.

  • Danke erst einmal an Robert und marco, ich muss das erst einmal bedenken, was ihr geschrieben habt. Hier kann und will ich nicht sofort mit Nachfragen reagieren, denn ich bewege mich in einem Fahrwasser, von welchem ich nur oberflächliche Ahnung habe. Aber darum geht es ja konkret - Informationen oder auch individuelle Abschätzungen einholen von Dingen, die ich nicht selbst auflösen kann. Und ich würde gern noch Fragen stellen, möchte sie aber so anbringen, dass es weder als Falle (und dann schwingt man die Keule dagegen) noch als Provokation gültig wird. Denn mich interessiert die Westdeutsche Seite in der Sache genauso wie die Ostdeutsche Seite.
    Gruß nobody

  • waren sämtliche bewaffnete Einheiten in der ehemaligen DDR unter voller Alarmbereitschaft. Rückblickend war es ein riesen Glück, dass keiner, aber so gar keiner in dieser Zeit nen nervösen Finger hatte



    Hallo marco, hälst du das wirklich für realistisch?


    Hintergrundinfo: habe 1977 / 1978 lediglich 15 Monate Wehrdienst geleistet, weil ich mich nicht für ein anfänglich ins Auge gefasstes Studium und Laufbahn als Berufssoldat erwärmen konnte. Ich trug bei einem meiner Vorträge im Rahmen von irgendwas wie Staatsbürgerkunde ohne Probleme vor, dass ich als Soldat der Bundesrepublik nicht auf Soldaten der DDR schießen werde, denn ich könnte dabei einen nahen Verwandten töten. Ich war nur Gefreiter oder Obergefreiter und kein Vorgesetzter sprach mich darauf an. Ich diente in einer Kampfkompanie (Pioniere).


    Warum sollten 10 Jahre später in Dresden, Leizig oder Ostberlin Deutsche auf Deutsche schießen?
    Gruß nobody

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