Ist der Integrationskurs in der VHS oft so ein Murks?

  • Hallo zusammen!


    Meine Frau hat ihren Integrationskurs in der Volkshochschule begonnen. Sie war nicht dazu verpflichtet, aber sie hat das Goethe-Institut mit sehr guten Ergebnissen verlassen und war hoch motiviert, jetzt daran anzuknüpfen und auf B1-Level zu lernen.


    So gut wie alle anderen Schüler haben Deutsch bei A1 begonnen, leben teils schon viele Jahre in Deutschland und können sich kaum ausdrücken - zumindest nicht in ganzen Sätzen und/oder sinnvoll. Sie sind trotzdem im B1-Kurs. Ich rede nicht davon, dass sie kein feines Hochschuldeutsch o.ä. sprechen, sondern an einfachsten Sätzen scheitern. Jedenfalls vermute ich mal, dass man, da das Ganze als Integrationskurs läuft, ohne Zwischenprüfungen auskommt, sodass gar keine Notwendigkeit bestand, der Stufe gerecht zu werden. Ist das grundsätzlich so?


    Das nächste Ding ist, dass der Lehrer total lustlos ist. Gefordert wird man kaum. Hausaufgaben gibt's nur wenige. Sinnvolle Dialogsituationen nach Lehrbuch sind dank der Nicht B1-ler auch kaum möglich.


    Habt Ihr da ähnliche Erfahrungen gemacht? Wir sind bitter enttäuscht-schließlich kostet der Kurs Geld, das er nicht wert ist. Gibt's außer dem Goethe Institut eine "Kette" mit guter Qualität, an die man sich wenden könnte?


    Viele Grüße,


    David

  • Habe gerade meine Frau gefragt, sie kann das hier bestätigen.... sie erlebt dasselbe..

    Meine Frau hat ihren Integrationskurs in der Volkshochschule begonnen. Sie war nicht dazu verpflichtet, aber sie hat das Goethe-Institut mit sehr guten Ergebnissen verlassen und war hoch motiviert, jetzt daran anzuknüpfen und auf B1-Level zu lernen.


    So gut wie alle anderen Schüler haben Deutsch bei A1 begonnen, leben teils schon viele Jahre in Deutschland und können sich kaum ausdrücken - zumindest nicht in ganzen Sätzen und/oder sinnvoll. Sie sind trotzdem im B1-Kurs. Ich rede nicht davon, dass sie kein feines Hochschuldeutsch o.ä. sprechen, sondern an einfachsten Sätzen scheitern. Jedenfalls vermute ich mal, dass man, da das Ganze als Integrationskurs läuft, ohne Zwischenprüfungen auskommt, sodass gar keine Notwendigkeit bestand, der Stufe gerecht zu werden

    Was sie nicht bestätigen kann, ist das hier....

    Das nächste Ding ist, dass der Lehrer total lustlos ist. Gefordert wird man kaum. Hausaufgaben gibt's nur wenige. Sinnvolle Dialogsituationen nach Lehrbuch sind dank der Nicht B1-ler auch kaum möglich.

    Fazit also: es sind auch bei ihr viele in der Klasse, die noch nicht reif für B1 sind, selbst nicht mal den Stand A2 richtig drauf haben. Jedoch hat sie immer regelmäßig Hausaufgaben, die ich dazu immer kontrollieren darf und zu 99% immer richtig sind. Auch sind bei ihr die Lehrer laut ihrer Aussage ohne Zweifel motiviert und haben Spaß mit den Leuten zu lernen, die es auch wollen.

  • Sie war nicht dazu verpflichtet, aber sie hat das Goethe-Institut mit sehr guten Ergebnissen verlassen und war hoch motiviert, jetzt daran anzuknüpfen und auf B1-Level zu lernen.


    Hallo David, sie braucht B1, um die Niederlassungserlaubnis nach drei Jahren zu beantragen (oder Staatsbürgerschaft, weil verheiratet mit Deutschem). Habe schon in einem anderen Thread einmal auf diese neuerliche Änderung aufmerksam gemacht. Plus Integrationsmodul.


    Was du schilderst, das wirk sicht dann auch in den hohen Durchfallquoten aus. Das hatte ich auch schon mal aus einer wissenschaftlichen Arbeit herausgekramt, denn es gibt ansonsten keine zuverlässigen Zahlen von offizieller Seite.


    Sorry, habe im Moment keine Zeit, das herauszusuchen und hier als Link mit einzufügen.
    Gruß nobody

  • Meine Frau hat den Kurs bei Inlingua gemacht, da mir die VHS von vornherein suspekt war, denn die Anstellungsbedingungen zischen Beiden trennen Welten. Mit diesem Kurs war sie sehr zufrieden. Später hat sie dann noch einen Kurs an der VHS belegt, weil es gerade nichts anderes gab. Der Kurs war dann nicht kostenlos aber umsonst.

  • Diese Kurse stehen und fallen mit der Qualität der Mitschüler.


    Ist zwar schon ein paar Jahre her, aber meine Frau hatte mit ihrem Kurs richtig Glück gehabt. Der Lehrer führte den Unterricht in entspannter und humorvoller Art und Weise, und er konnte es sich auch leisten, weil fast alle mitgezogen hatten. Auf postalischem Wege sollten sie Kontakt zu Mitschülern des gleichen Institutes in einer anderen Stadt halten. Dort stellte sich die Situation leider gänzlich anders dar. Allerdings war in jenem Kurs der Anteil türkischstämmiger Mitglieder wesentlich höher. Mag sein, dass es daran gelegen hatte, mag auch sein, dass die dortige Lehrerin Probleme mit der Vermittlung des Stoffes hatte. Auf jedem Fall hält sie auch heute noch, knappe 5 Jahre nach dem Ende des Kurses, immer noch Kontakt zu ihrer damaligen Brieffreundin, Besuche nebst Kaffeekränzchen inbegriffen.

  • Gestern stand in den Nachrichten, dass 58 % aller Teinehmer an dem Integrationskurs den B1 Abschluss geschafft haben.
    Angeblich soll dies ein voller Erfolg sein.


    Immerhin besser als die Durchfallquote damals in physikalischer Chemie. Die lag nämlich in Thermodynamik bei 60 % und in Kinetik bei 80 %, die beim 1. Versuch durchgefallen sind. :D


    Gruß P.

  • :(

    Allerdings war in jenem Kurs der Anteil türkischstämmiger Mitglieder


    Hallo - ich belege z.Z. einen Kurs russisch. Ist ja dasselbe - nur anders herum. Also sind richtig gemischt - 4 renter/innnen und 4 junge leute 3 Auländer im Kurs - 4 männl. - 4 weibl. Dozentin ist russin. spricht sehr schnell gut deutsch - genauso schnell russisch. ich frage 3x, was sie gesagt har - jedesmal verstehe ich ein wort mehr - nur so kann ich sie verstehen :( . Aber es liegt an der bereitschaft der schüler. eine person kannte zu beginn noch nicht einmal das alphabet. das mal zur zusammensetzung unserer gruppe (alles sehr nette leute). wir kommen nicht wirklich gut vor wärts . das liegt aber eher an bereitschaft der schüler. wir sind uns einig, wir lernen zu wenig. die jungen leute merken sich mehr - wir alten müssten mehr lernen. natürlich warten wir geduldi g, bis jeder mühsam den russischen satz zusammen gedacht hat, da vergeht zeit. sie hält sich nicht so sehr an das lehrbuch, hat viele eigene zettel - überrascht uns damit regelrecht - was mir nicht so zusagt, weil ich "vorlerne", was dann gar nicht gebraucht wird. und sofort die neuen worte im kopf zu behalten gelingt mir nicht, ich muss also ablesen und das stört mich etwas. die lehrerin aber gibt sich mühe, macht auch mal scherztextc hen und gibt hinweise zu russ. veranstaltungen, ausstellungen usw.


    hat man glück, hat man glück; hat man pech, hat man pech :sekt: mit der schule.


    also immer das gleiche - selbst lernen, dann klappts auch mit dem russischen / deutschen.


    lieber gruß ute

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