Mit dem Autozug auf die Krim - ein Reisebericht

  • Hallo zusammen,


    vor kurzem bin ich von einer zweiwöchigen Reise auf der Krim zurückgekehrt. Da ich hier im Forum viele hilfreiche Tipps für die Reisevorbereitung gefunden habe, möchte ich nun auch einen kurzen Reisebericht mit Tipps zu Unterkünften und Aktivitäten einstellen in der Hoffung dem ein oder anderen ein paar Anregungen für seinen nächsten Urlaub geben zu können.


    Zur Reiseroute: Mit dem Autozug ging es von Kiew nach Simferopol, von dort aus über Bachtschyssaraj nach Sevastopol, dann entlang der Küste nach Feodosiya, zurück nach Simferopol und per Auto über Saporischschja, Dnipropetrowsk und Krementschuk wieder nach Kiew.


    Zunächst ein paar kurze Einschätzungen für diejenigen, die sich nicht alles durchlesen möchten:


    Mit dem Auto auf die Krim, ist das sinnvoll?
    Ja, unbedingt! Auf der Krim selber sind die Straßen zum allergrößten Teil in gutem Zustand und problemlos befahrbar. Fast alle Ziele können zwar auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden, aber das kostet Zeit und nimmt die Möglichkeit zu Stopps auf der Strecke an kleineren Sehenswürdigkeiten/Fotomotiven. Die Ausschilderung allerdings ist sehr dürftig - auch einige der Top-Sehenswürdigkeiten sind überhaupt nicht ausgeschildert. Gutes Kartenmaterial oder alternativ Russischkenntnisse sind daher empfehlenswert.


    Muss ich Russisch können um dort unterwegs zu sein?
    An vielen Stellen ist Russisch die einzige Möglichkeit zu kommunizieren. Einige Sehenswürdigkeiten bieten zwar englische und zum Teil auch deutsche Informationen an, aber diese sind häufig weniger ausführlich und häufig nur für einen Teil der Besichtigung vorhanden. Häufig sind Besichtigungen mit Führungen verbunden, die dann auf Russisch abgehalten werden. In besseren Hotels und einigen Restaurants wird auch englisch gesprochen und englische Menükarten sind vorhanden - die Regel ist das aber nicht. Ich denke mal man kommt auch ohne Sprachkenntnisse zurecht, verpasst dann aber einiges.


    Ist der Frühling eine gute Reisezeit?
    Ich kenne zwar die anderen Jahreszeiten auf der Krim nicht, aber für diejenigen, die keinen Badeurlaub machen wollen, kann ich den Frühling nur wärmstens empfehlen! Es ist noch nicht allzu heiß, vieles blüht und sieht sehr hübsch aus, die Sehenswürdigkeiten sind recht leer (man kann z.B. auf den sonst kostenpflichtigen Parkplätzen gratis parken und findet auch immer einen Parkplatz) und freie Unterkünfte sind leicht zu finden.


    Lohnt sich die Fahrt auf die Krim?
    Die Krim ist ein sehr vielfältiges Reiseziel und es gibt wirklich viel zu entdecken. Die Natur ist sehr sehenswert und auch Kulturinterssierte kommen voll auf ihre Kosten. Badeurlaub habe ich nicht gemacht (und auch keine Erfahrungen darin), aber die kulturell interessante Südküste scheint mir ein dafür gänzlich ungeeigneter Ort zu sein - die Strände sind dort steinig und wahnsinnig hässlich. Wer abends ausgehen will um eine "nette Atmosphäre" zu genießen, der wird auch eher enttäuscht sein. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, sind die Städte wirklich keine Augenweiden. Insgesamt fehlen der Krim meiner Meinung nach richtige "Highlights". Es ist zwar vieles sehr nett anzusehen und wer schon immer mal hin wollte, der wird sicher nicht enttäuscht, aber ein "Sehnsuchtsziel", das man unbedingt gesehen haben müsste, ist die Krim in meinen Augen nicht.

  • Die Anreise:
    Die Anreise erfolgte per Autozug ab Kiew - zur Buchung habe ich hier schonmal etwas geschrieben. Der Wagen muss bereits um 16:30 Uhr (also vier Stunden vor Abfahrt) am Bahnhof abgegeben werden, wo er dann verladen wird. D.h. man gibt einem der Verlader seinen Autoschlüssel und hofft dann, dass dem Auto nichts passiert und man es am nächsten Morgen am Ziel auch wieder zurück bekommt. Eine Quittung bekommt man jedenfalls nicht :). Man muss den Wagen übrigens nicht begeleiten, man könnte selber z.B. auch fliegen und den Wagen dann einfach in Simferopol abholen. Wird sind allerdings mit dem Zug mitgefahren. Dieser ist recht gut ausgestattet (ein "Firmenwagen"), schwankt während der Fahrt dank des mäßig guten ukrainischen Eisenbahnnetzes während der Fahrt aber trotzdem wie ein Schiff in Seenot. Richtig viel geschlafen habe ich nicht - aber entspannter als selber fahren war es allemal.


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    Entladung des Wagens in Simferopol


    Bachtschyssaraj
    Bachtschyssaraj ist eine alte Hauptstadt der Krim-Tataren und bietet als Hauptattraktion den ehemaligen Khans-Palast. Dieser ist sehr nett anzusehen, wenn auch der Hauptteil der Inneneinrichtung nicht mehr dort sondern in anderen Museen ausgestellt ist. Sehr sehenswert ist auch Chufut-Kale (hier), eine Felsenstadt, die von Bachtschyssaraj aus erwandert werden kann. Es gibt ein paar Ruinen und Höhlen zu sehen und das alles in ansprechender Landschaft. Auf dem Weg kommt man am Uspenskij-Kloster vorbei, das ebenfalls besichtigt werden kann.


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    Uspenskij-Kloster


    Die Übernachtung erfolgte im Meraba Guest House. Die Besitzer sind sehr nett und hilfsbereit (viele Tipps für Ausflüge!) und sprechen englisch. Die Ausstattung ist einfach und sauber. Ein einfaches Frühstück kann dazu gebucht werden. Man nimmt es dann auf einer herrlichen Terrasse ein. Unbewachte Parkmöglichkeit ist auch vorhanden.


    Von Bachtschyssaraj aus kann man verschiedene Ausflüge unternehmen (schon darum allein lohnt eine Übernachtung im Ort). Wir waren in den Felsenstädten Mangup-Kale (hier) und Tepe-Kermen (hier). Beide kosten Eintritt (30 UAH) und sind mit gut markierten Wanderwegen ausgestattet. Außerdem sind russische und englische Informationstafeln ausgestellt. Das ist wirklich sehr gut gemacht und unbedingt empfehlenswert. Tepe-Kermen liegt landschaftlich sehr schön auf einem Hügel und man hat zu allen Seiten einen sehr hübschen Ausblick. Die Anfahrt erfolgt allerdings über eine sehr schlechte Piste - sollte bei Regen evtl. eher gemieden werden. Mangup-Kale gehört sogar zum UNESCO-Welterbe und bietet ein paar Ruinen sowie (mal wieder) eine sehr nette Landschaft. Man kommt gut hin und wandert von einem Parkplatz aus (hier) in etwa einer Stunde hin. Am Parkplatz gibt es einen sehr hübschen See mit vielen Grillständen - hier kann man sicherlich einige Zeit verbringen wenn man möchte.


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    Tepe-Kermen


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    Mangup-Kale


    Auch wer Bachtschyssaraj auslässt, sollte überlegen, ob er nicht auf der Strecke Simferopol-Sevastopol trotzdem die Route T0105/N19 statt der Fahrt über die N06 wählt. Diese Strecke ist landschaftlich sehr reizvoll!


    Sevastopol
    Sevastopol hat mich als Stadt ziemlich enttäuscht. Es gibt zwar ein paar nette Gebäude und Museen zu bestaunen und auch die Hafenprommenade und die Hafenrundfahrt zur ein paar Schiffen der Schwarzmeerflotte sind ganz nett - aber wirklich lohnenswert ist das alles nicht. Wir haben hier drei Nächte verbracht, was eher zuviel war. Wir waren im Best Western Sevastopol, sehr gute Zimmer, sehr gute Lage und ein sehr gutes Frühstück, allerdings auch etwas teuer. Ich hätte noch einen Restauranttip: das "Cafe 1820" (hier) ist ganz gemütlich und bietet eine etwas außergewöhnlichere Speisekarte an. Die Gerichte die wir hatten, waren sehr gut.


    Mit der Stadt versöhnt haben mich die schönen Ausflugsmöglichkeiten von hier. Zum einen Chersones, wo es ein paar nett am Meer gelegene griechische Ruinen zu sehen gibt sowie eine eindrucksvolle Kirche und zum anderen das Kap Fiolent am dem man wunderbar den Sonnenuntergang betrachten kann.


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    Kap Fiolent


    Weniger lohnend war die Fahrt zum Kap Chersones - jedenfalls haben wir es nicht geschafft bis zum Leuchtturm vorzudringen. Aber zumindest hat der Wagen mal das Meer gesehen ;).


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    Angekommen!

  • Weiter geht es entlang der Küste. Auf dem Weg nach Alupka liegt Balaklava, wo man einen früheren U-Boot-Stützpunkt besichtigen (hier) (40 UAH) und Ruinen einer Festung erklettern kann (hier), von denen aus man die Bucht hervorragend überblickt. Der U-Boot-Stützpunkt ist recht eindrucksvoll - besonders wenn man sich keiner Gruppe anschließt oder sich von ihr ein wenig entfernt wirken die langen Tunnel schon recht bedrückend.


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    Im bombensicheren U-Boot-Stützpunkt


    Noch ein lohnender Stopp auf der Strecke bietet sich bei Foros an. Hier wurde eine Kirche hoch über die Küste gebaut. Die Ansicht ist von unten wie von oben sehenswert. Hinfahren würde ich deswegen nicht - aber wenn man schon hier ist...


    Alupka
    Alupka wurde als Etappenziel gewählt, weil hier der Woronzow-Palast zu besichtigen ist (hier) (70 UAH). Das sollte man auf keinen Fall auslassen - für mich war es der schönste der vielen in der Gegend zu besichtigenden Paläste. Es ist ein Audioguide auf Deutsch vorhanden! Zum Palast gehört ein wunderschöner Park, für den man sich ebenfalls ein wenig Zeit nehmen sollte.


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    Portal des Palastes


    Außerdem startet von Alupka aus die überaus eindrucksvolle Seilbahn auf den Ai-Petri (hier) (den Berg sieht man auch im Hintergrund des vorherigen Fotos). Diese ist mit 60UAH pro Person und Richtung nicht gerade billig (zumal auch eine Straße auf den Berg führt), aber die Fahrt lohnt sich trotzdem. Wenn ich es richtig verstanden habe werden 1600m "in einem Rutsch" ohne Stützpfeiler überwunden. Da kann einem in der Gondel schon mulmig werden :). Wer mit dem Auto kommt, wird gefragt, ob er nicht den Rückweg als "Exkursion" per Minibus machen möchte. Ich würde davon eher abraten, denn dann geht es zügig per Bus über diverse Serpentinen nach unten. Wenn man diese Tour machen möchte (die man mit dem eigenen Auto auch problemlos selbst fahren kann), dann würde ich nicht unten sondern eher oben buchen - dort gibt es mehr Konkurrenz, was sich ja möglicherweise auf die Preise auswirkt. Oben angekommen kann man noch keine kleine Wanderung zum eigentlichen Gipfel unternehmen (hier) (20UAH) - das sollte man auch unbedingt machen, denn so richtig gut ist die Aussicht erst von hier.


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    Per Seilbahn auf den Ai-Petri


    Übernachtet haben wir in Alupka im Forest Hotel. Das Hotel ist ganz ok aber nicht ganz einfach zu finden und nur über eine sehr steile Straße zu erreichen. Eigentlich ist es unnötig in der "Stadt" zu übernachten, denn diese hat neben den genannten Sehenswürdigkeiten nichts zu bieten und ist von Yalta aus schnell erreicht.


    Livadiya
    Livadiya haben wir als Ausgangsort für verschiedene Besichtigungen gewählt, weil es hier günstiger und ruhiger ist als in Yalta. Das hat sich (da wir ein Auto hatten) auch als ganz gute Idee herausgestellt. Übernachtet haben wir im Guesthouse SV, welches nur schwer zu finden war (aus irgendeinem Grund scheint man es auf der Krim generell nicht für nötig zu halten Herbergen mit Schildern auszustatten). Es befindet sich hier und bietet hübsche Zimmer mit Küche und tollem Ausblick (allerdings keine Zimmerreinigung). Das Frühstück ist eintönig und sowjetisch-abgezählt.
    Zu besichtigen gibt es vor allem den Livadiya-Palast (70 UAH), in dem die Yalta-Konferenz stattgefunden hat. Er ist pompöser als der Woronzow-Palast und natürlich sehr geschichtsträchtig. Auch ihn sollte man nicht auslassen. Von seinem Park aus startet der Zarenweg (hier), ein Spazierweg, der bis nach Oreanda (dem Nachbarort) führt. Er wird in Reiseführern stets erwähnt und gelobt, ich fand ihn allerdings ziemlich hässlich. Die Aussichten mögen ja mal schön gewesen sein, aber inzwischen ist vieles mit überaus unansehnlichen Hochhäusern verbaut. Schade drum.
    Von Livadiya aus kann man auch sehr gut Yalta besuchen. Auch Yalta ist in meinen Augen recht überschätzt. Die Strandpromenade ist in der Tat schön gemacht - da kann man mal entlang spazieren - das wars dann aber auch. Einen wirklichen Grund noch ein bisschen zu bleiben bietet das frühere Haus von Tschechow, heute ein Hausmuseum (hier). Ältere Damen führen einen durch das sehenswerte Gebäude mit hübschem Garten. Außerdem gibt es (sehr goldige) Broschüren auf Deutsch, die das Wichtigste der Führung zusammenfassen.
    Auch eine empfehlenswerte Wanderung kann man von Livadiya aus machen. Dazu begibt man sich über die Straße, die auf den Ai-Petri führt ins Krim-Gebirge hinein in die Region des großen Canyon (hier). Man muss ca. eine Stunde Fahrtzeit rechnen, da es unentwegt über Serpentinen geht. Dafür erhält man herrliche Ausblicke auf Yalta. Die Straße ist zwar eigentlich gesperrt ("Durchfahrt verboten"-Schilder), aber das interessiert niemanden. Im Gebiet des großen Canyon angekommen, gibt es verschiedene sehr gut markierte Wanderwege. Einer führt entlang eines Flusses zu einem Wasserbecken ("Becken der Jugend"). Man muss hier hin und wieder über ein paar Felsen klettern oder den Bach überqueren - recht abenteuerlich und darum mein Favorit unter den Wanderwegen auf der Krim :). Ein anderer Weg führt zu einem (kleinen) Wasserfall. Als wir auf dem Parkplatz ankamen, sprintete uns sogleich ein gut gelaunter Parkwächter entgegen, der die Wandergebühr kassierte (40 UAH) und uns über die verschiedenen Wandermöglichkeiten in Kenntnis setzte. Ich fühlte mich fast an amerikanische Nationalparks erinnert - wahnsinn, dass es soetwas in der Ukraine tatsächlich gibt!


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    Yalta im Küstennebel

  • Die nächste Übernachtung ist in Alushta geplant. Zuvor liegt mit dem botanischen Garten Nikita (hier) (30 UAH) aber noch ein überaus sehenswerter Zwischenstopp auf dem Weg. Als wir in der Gegend waren blühte dort gerade ein Tulpenfeld und erfreute sich einer gewissen Beliebtheit. Aber auch zu anderen Zeiten ist dieser botanische Garten einen Besuch wert. Es ist der schönste, den ich bisher gesehen habe. An keinem anderen Ort auf der Krim haben wir so viele Touristen gesehen.


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    Tulpen im botanischen Garten Nikita


    Alushta
    In Alushta gibt es wirklich nichts zu sehen und die Stadt ist von ausgesuchter Hässlichkeit. Übernachtet haben wir hier um einen Ausflug zur Marmorhöhle zu unternehmen (hier) (70 UAH). Diese Kalksteinhöhle erfreut sich großer Beliebtheit, ist aber recht schwer zu erreichen. Bis zum Dörfchen Mramorne ist man auf befestigten Straßen unterwegs, danach geht es ca. 8km über Schotterpiste, die ich für Neuwagen eher nicht empfehlen würde. Die Höhle selbst ist sehenswert - aber sooo besonders nun auch nicht. Die lange Anfahrt lohnt in meinen Augen eigentlich nicht. Zudem ist die Besichtigung ein Zeitfresser - man kann nur geführt hinein und die Führungen finden (zumindest in der Vorsaison) nicht allzuoft statt.


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    Marmorhöhle


    Die Übernachtung erfolgte im Kavkazskaya Plennitsa , einem sehr einfachen Gästehaus, das aber durchaus empfohlen werden kann. Zum Frühstück gabs einen Teller Nudeln - ganz ukrainisch also :).


    Weiter nach Sudak. Ab Alushta wird die Straße etwas schlechter. Sie ist aber weiterhin frei von Schlaglöchern und gut zu befahren. Die Strecke Alushta-Sudak ist die mit Abstand schönste Strecke, die wir auf der Krim gefahren sind. Es gibt oft sehr schöne Ausblicke zu bewundern. Man passiert auch kleinere Dörfer mit Stränden, die mit nicht ganz so hässlich vorkamen. Vielleicht etwas für Badefreunde. In jedem Fall sehenswert ist eine Kirche für Schiffsbrüchige mit kleinem Museum (hier).


    Sudak
    In Sudak gibt es eine rekonstruierte genuesische Festung zu sehen, die eindrucksvoll über der Stadt trohnt. Außerdem kann man in Novy Svit eine nette Wanderung unternehmen (hier). Ob mans gesehen haben muss? Ich weiß nicht - aber wer in der Gegend ist, sollte dies nicht auslassen.


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    Panorama bei Novy Svit


    Die Übernachtung erfolgte im Edem Guesthouse . Kleine dunkle Zimmer und eine ungünstige Lage. Ich würde hier nicht nochmal buchen.


    Die Rückfahrt
    Eigentlich wollten wir zu einer weiteren Wanderung in das Kara-Dag Naturreservat. Dieses ist aber erst ab dem 1. Mai zugänglich - die einzige Sehenswürdigkeit die wegen der frühen Reise wegfallen musste. Auch in Feodosiya haben wir noch vorbeigeschaut - hauptsächlich um die Aiwasowski-Galerie zu besuchen. Diese ist durchaus sehenswert aber leider bekommt man es in der Ukraine generell nicht hin Bilder ordentlich auszustellen. Schlechte Ausleuchtung oder Lichtreflektionen auf den Bildern verderben einem ein wenig den Besuch. Die Sammlung selber lohnt aber grundsätzlich.


    Ein weiteres Highlight gab es dann doch noch: er sich für die Geschichte/Situation der Krim-Tataren interessiert, dem sei ein Besuch in Staryj Krym angeraten. Dies ist eine alte Hauptstadt der Krim-Tataren - davon sieht man allerdings nicht mehr so viel. Es gibt aber ein privates Museum (eigentlich nur zwei Räume), das von einer sehr netten Krim-Tatarin geführt wird (Ul. Kalinina 29). Sie gibt bereitwillig Auskunft über die Geschichte und die aktuelle Situation der Tataren auf der Krim. Man wird außerdem zu Kaffee und tatarischen Süßigkeiten eingeladen. Mit Voranmeldung kann man auch eine richtige tatarische Mahlzeit erhalten oder einen Homestay bei einer tatarischen Familie organisieren lassen. Wir fanden es sehr interessant (Russischkenntnisse nötig).


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    Im Museum


    Nach einer Nacht in Simferopol, wo es zwar eine nette Fußgängerzone aber sonst wenig Sehenswertes gibt, verließen wir die Krim - diesmal per Auto.


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    Abschied von der Krim


    Auf der Rückreise legten wir noch Stopps in Saporischschja und Dnipropetrowsk ein. In Saporischschja gibt es vor allem die Kosakeninsel Chortyzja zu sehen mit gutem Museum (deutscher Audioguide!). Die Stadt ist hässlich und sowjetisch überprägt aber wegen ihrer völlig überdimensionierten Größe doch irgendwo sehenswert. Eine Nacht hier lohnt sich.


    Dnipropetrowsk hingehen hat mich sehr positiv überrascht. Das Zentrum ist zum Teil sehr ansprechend und dort hat man es geschafft den Dnepr sehr gut in die Stadt einzubinden. Es gibt eine wirklich schöne Flusspromenade mit sehr guten Restaurants (Tipp: das "Rio Club" Restaurant). Außerdem kann man hier das (angeblich) größte jüdische Gemeindezentrum der Welt besichtigen. Es gibt ein Museum zur jüdischen Geschichte und auch die Synagoge steht zur Besichtigung offen.


    Noch ein Hinweis zur Strecke: Die N08 zwischen Saporischschja und Dnipropetrowsk ist landschaftlich wunderschön. Es lohnt sich wirklich hier entlang zu fahren. Die N08 im Cherkasy Oblast allerdings ist in einem schrecklichen Zustand. Teilweise fehlt (plötzlich) die gesamte Straßendecke. Man darf mit Vollbremsungen der vor einem fahrenden Fahrzeugen rechnen. Verlässt man den Oblast, dann geht es wieder.


    Ich hoffe die Beiträge helfen dem ein oder anderen weiter. Ich freue mich über Kommentare und weitere Tipps zum Reisen auf der Krim!

  • Ich möchte mich für den umfangreichen Reisebericht erstmal recht herzlich bedanken!


    Bei Bedarf werde ich darauf bestimmt zurückkommen, denn auch ich möchte noch die Krim für mich entdecken.
    Das ist noch eines meiner großen Ziele sobald wie nur möglich!


    In diesem Sinne :thumbup:
    =!..

  • :hail: :hail: :hail:
    Danke für deinen Bericht, der offen und ehrlich ist.
    Er macht neugierig das Land zu bereisen und zeigt auch das Entwicklungspotential auf.
    Aber ein Autoreisezug, ich hätte alles erwartet, aber nicht das in der Ua.


    Danke nochmal.

  • Vielen Dank! Echt toll, wie du alles sehr genau und empfehlenswert darstellst. Ob ich irgendeinmal auf die Krim fahre weiß ich noch nicht. Habe mir August vorgestellt. Aber wahrscheinlich zu überfüllt :D Trotzdem vielen vielen Dank für den Einblick und den tollen Bildern!!!!

  • Danke für Deinen Bericht! Ich sollte vielleicht auch mal wieder auf die Krim fahren! ;)


    Für eine derartige Besichtigungsreise ist IMHO der Frühling die optimale Jahreszeit.


    Positiver Nebeneffekt: Die Fotos sind dann auch viel schöner, da die Landschaft noch grün und nicht von der Sonne verbrannt ist.


    Gruß
    Siggi

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