Einkommen Zahnärzte in Deutschland

  • 100.000€ brutto sind nach Steuern etwa 65.000€.


    Da fangen ja schon die Berechnungsfehler an: Die Steuern sind so ziemlich der letzte Posten. Zuerst werden einmal die Betriebskosten (und dazu gehören auch die Zinsen) abgezogen. Auch ist die KV steuerlich absetzbar, etc.


    Zitat

    kommt man auf eine Stundensatz von 13,50€.


    Wohlgemerkt netto, nach Steuern, allen steuerlich absetzbaren Versicherungen, dem steuerlich absetzbaren Ferrari und dem kleinen Porsche als Zweitwagen für die Frau (natürlich alles Betriebskosten, da die Frau auch angestellt ist)... Ich hatte in DE eine GmbH und weiß auch, wie man schon allein als steuerliche Defensivmaßnahme möglichst alle Kosten in den betrieblich veranlassten Bereich verschiebt. Aber wir wissen auch alle: In Wirklichkeit ist man nicht so arm, wie es auf dem Papier erscheint.


    Aber lassen wir das. Es kommt nicht auf die Details an. Ein niedergelassener Zahnarzt mit einer gutgehenden Praxis nagt in DE nicht am Hungertuch. Was ist daran so schlimm, das zuzugeben? (In meinem Berufsbereich werden auch ordentliche Stundensätze bezahlt. Ich habe kein Problem damit, denn ich fühle mich nie überbezahlt. :D )


    Wie sieht es in UA aus? Ich weiß es nicht wirklich, aber am Hungertuch werden die Selbständigen auch nicht nagen, wenn sie denn genug Patienten haben.


    Gruß
    Siggi

  • Hallo Diviner,


    Ich denke, es ging nirgendwo um Deine Person, sondern um allgemeine Aussagen.


    Die Berechnungen sind so falsch (zumindest wenn die Berechnungsreihenfolge der Reihenfolge der Erwähnung in Deinem Beitrag entspricht). Jeder Selbständige weiß, dass nicht Umsätze, sondern Gewinne besteuert werden. Die Gewinne ergeben sich nach Abzug aller Betriebsausgaben und sonstigen Kosten. Auch Einkommenssteuern bei der Berechnung aufzuführen ist zumindest problematisch, denn was benutzt man für den Vergleich? Den Alleinstehenden, der nach Tabelle besteuert oder den cleveren Verheirateten, der mit Abschreibungsobjekten seine Steuer gegen 0 drückt? Normalerweise vergleicht man daher immer nur Angaben vor Steuer.


    So schlecht ist das ja nicht:

    Zitat

    Nach Abzug der Kosten lagen die Einkommen (West) 2007 bei knapp 100 000 Euro. Das waren rund 8000 Euro mehr als 2006. So schlecht ist das nicht, zumal zu diesen Einkommen aus dem Geschäft mit der GKV auch noch die Honorare der Privatpatienten addiert werden müssen.


    Es mag natürlich sein, dass andere Ärzte noch besser verdienen.
    Quelle: http://www.gehalt-und-besoldun…t-einkommen-durchschnitt/


    Nebenbei: Im IT-Bereich liegt das Durchschnittseinkommen vor Steuern bei ca. der Hälfte dieses Betrages (und Privatpatienten gibt es auch nicht).
    http://www.heise.de/altcms_bilder/126010/3_hires.jpg
    http://www.heise.de/ct/artikel…tzenverdiener-290792.html
    Wenn also schon die niedergelassenen Zahnärzte Grund zur Klage haben, wer dann nicht?


    Gruß
    Siggi

  • Zahnsteinentfernen würde in Österreich von der Krankenkasse bezahlt.
    Nur lt. Zahnarzt ist immer ein Clean Jet durchzuführen der ist selber zu bezahlen und kostet 80-100€
    In meiner Provinzheimatstadt für 80€ da wird alles schön weggearbeitet die Zahnzwischenräume nachgeputzt, bis unters Zahnfleisch gesäubert und anschließend versiegelt, kleinere Stellen
    noch mit "Schutzlack" abgepunktet, ausgeführt von einer Zahnärztin die das 1x die Woche nebenbei (Karenz ?) für den Kollegen macht. Dauer 45Min. In der "Großen" Stadt wird das ganze mittels Sandstrahlen von einer angelernten Fuffi erledigt, man kann sich die Geschmacksrichtung des Spülwassers aussuchen
    und das wars dann. Gefühlte 10Min. fertig. Kein Versiegeln - nichts. Dafür wird man von der hinzueilenden Zahnärztin beschwatzt daß man für 5000€ die Zahnfehlstellung beheben könnte. Auf den Hinweis daß man kein Geld dafür hat kommt anschließend der Chef persönlich und beschwatzt einen wieder. Über Porsche oder nicht braucht der bestimmt nicht nachzudenken. http://www.resinger.net/

  • Hallo!



    Eine Freundin von uns ist auch Zahnärztin. Sie verdient sicher nicht schlecht - will sagen: klar überdurchschnittlich gegenüber dem, was "Otto-Normal-Verdiener" so im Durchschnitt pro Monat hat.


    Aber: Stinke-reich wird sie gewiss nicht (mehr)! Das war aber mal so in den 1970er und 1980er Jahren. Der frühere Praxiseigentümer, von dem sie die Praxis übernommen hat, der hat diese deutlich besseren Zeiten mitgemacht - was man dann auch an den Autos und Häusern sehen kann... ;)



    Außerdem gilt grundsätzlich immer: Man verdient letztendlich stets soviel, wie es den anderen Leuten wert ist... also dem Chef deine Arbeitsleistung, den Patienten oder Kunden deine Dienstleistung bzw. Ware oder dem Musikfreund oder Filmfreund dein "neues Werk"!


    Gruss,


    ChristophVIE

  • Es wird in jedem Beruf mehr oder weniger übermäßig gut verdienende Leute geben.


    Richtig, aber darum ging es gar nicht. Wenn die Berufsvereinigung von ca. 100'000 Netto Gewinn im Durchschnitt vor Steuern (und nach Abzug aller Kosten) spricht, dann gehört dieser Berufsstand in DE zu den Besserverdienenden. Das war die Aussage und ich denke, sie ist korrekt. Bedenken sollte man, dass ein Selbständiger viele Dinge, die beim abhängig Beschäftigten zur privaten Lebensführung gehören, in den Bereich der Betriebsausgaben verlagern kann. Daher sind Selbständige mit 100'000 Gewinn i.a. vermögender, als ein Angestellter mit einem Jahresbrutto von 100'000.


    Zitat

    Mein Sohn, Masterabschluß Wirtschaftsinformatik bekommt dagegen 1500€ netto


    Gehälter von Berufsanfängern sind immer niedrig. Ein Hochschulstudium ist in den wenigsten Fällen wohl direkt berufsqualifizierend. Warum sollte der Arbeitgeber jemanden besser bezahlen, der dabei ist seine Fähigkeiten zu entwickeln, oft nicht sonderlich produktiv ist und einem eingespielten Team in vielen Fällen mehr Zeit kostet, als er durch die eigene Arbeitsleistung einbringt? Man schaue sich die Gehälter nach einigen Berufsjahren an. Dann haben die meisten Leute einen außertariflichen Vertrag und das Gehalt liegt mehrfach höher.


    Trotzdem liegt der Mittelwert bei den IT Selbständigen bei ca. 50'000 Euro p.a. vor Steuern. Selbständige Zahnärzte mit verdienen mit 100'000 Euro im Mittel deutlich besser, zumal beim Zahnarzt in den 100'000 Euro Gewinn noch nicht die Verdienste durch die Privatpatienten enthalten sind.


    Zitat

    Als Zahnarzt trägt man hier wohl ein Kainsmal


    Sicher nicht. Auch wenn das Einkommen der Zahnärzte nicht mehr auf dem hohen Niveau der 70er Jahre ist, haben sie es wohl eher schwer, mit ihren Klagen über zu niedrige Einkommen eine breite Zustimmung in der Bevölkerung zu erhalten. Im Vergleich zu anderen Berufsgruppen geht es den Zahnärzten wohl im Mittel immer noch sehr gut. In DE ist die allgemein wirtschaftliche Situation eben nicht mehr so rosig wie sie es vor Dekaden noch war. Warum sollte diese Entwicklung an den Heilberufen spurlos vorüber gehen?


    Gruß
    Siggi

  • Fahrzeuglackierer nehmen hier auch 45 € Arbeitslohn pro Stunde.


    Wo hast Du denn diese Zahlen her?
    Mein derzeitiger Verrechnungssatz liegt bei 65€/h und ich habe bereits im Büro darauf aufmerksam gemacht, dass dieser Preis noch weit unter dem Durchschnitt liegt.
    Mit 75€/h liegt ein Fahrzeuglackierer in der Norm.

  • Naja, das ist ja schön und gut...


    Aber für eine statistisch relevante Aussage reicht es dann ja doch nicht.


    Warum?


    1) Es sind "Selbsteintragungen"; will ich mich besonders "potent" geben, dann schreibe ich, ich hätte 12.000,- € pro Monat oder will ich mich "arm rechnen" und schreibe ich hätte nur 1.200,- € im Monat...


    &


    2) Die letzte Spalte zeigt an, wieviele Eintragungen (= Gehälter) gemacht wurden... und das schwankt zwischen keins (überwiegend), eins und drei Angaben. Das ist statistisch = Nix! :D


    Gruss,


    ChristophVIE

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