Es "bringt einfach zu viel Geld": Das verstrahlte Gebiet um das Atomkraftwerk Tschernobyl ist bald wieder für Touristen geöffnet. Die Nachfrage ist groß.
[Blocked Image: http://www.n-tv.de/img/48/4884…pg3797919885393529710.jpg]
Fahrten durch die verstrahlte Todeszone
Die atomar verseuchte Zone rund um das 1986 zerstörte Atomkraftwerk Tschernobyl in der Ukraine ist schon bald wieder für Touristen geöffnet. Das Justizministerium der Ex-Sowjetrepublik arbeite derzeit neue Besuchsregeln aus, sagte ein Behördensprecher in Kiew. Danach seien Reisen in das von der Atomkatastrophe verstrahlte Gebiet wieder erlaubt. "Wir bieten bereits Touren an", sagte der private Reiseveranstalter Arseni Finberg. Die Fahrten in die durch den Super-Gau verstrahlte "Todeszone" waren nach einer Beschwerde der Staatsanwaltschaft vor rund fünf Monaten ausgesetzt worden.
Künftig müssen Besucher sich zehn statt bisher fünf Tage vor der Tour anmelden. Es dauere längere Zeit, bis internationale Reisende von der Polizei überprüft seien, hieß es zur Begründung. Zudem müssen Touristen schriftlich bestätigen, dass keine gesundheitlichen Probleme die Fahrt gefährdeten. Außerdem müssen sie noch weitere persönliche Angaben machen. Ein Gericht hatte die bisherigen Vorschriften Ende vergangener Woche als unzureichend gekippt.
Die Reisen gelten auch als ebenso attraktives wie makabres Freizeitangebot für Fußball-Fans während der Europameisterschaft 2012 in der Ukraine und Polen. Die Reisen zu dem zerstörten Atomkraftwerk waren wegen großer Nachfrage erst zum Jahresbeginn für Touristen freigegeben worden. "Das Geschäft mit dem Tschernobyl-Tourismus bringt einfach zu viel Geld", hatte Veranstalter Finberg früher einmal gesagt.