Berufsbezeichnungen und was sich dahinter verbirgt

  • Hallo,
    manchmal stolpere ich noch heute über ukrainische Berufsbezeichnungen.
    Hier mal als Beispiel Manager - менеджер. In D wird das zumeist als Führungskraft eines Unternehmens oder im Kunst- und Sportbereich als Agent für den Künstler verstanden.
    Nicht so in der Ukraine, sprich Osteuropa. Schon die angestellte Verkäuferin in einem Laden kann wohl als Managerin durchgehen, wenn sie die Schuhabteilung unter sich hat.
    Vielleicht können andere Mitglieder dieses Forums noch mit ganz anderen Berufsbezeichnungen und Tätigkeiten aufwarten, die in D zu krassen Missverstädnissen führen können.
    Gruß nobody

  • In D wird das zumeist als Führungskraft eines Unternehmens oder im Kunst- und Sportbereich als Agent für den Künstler verstanden.


    Das ist in DE auch schon nicht mehr so. Da gibt es den Communications Manager, den Product Manager, den Project Manager, etc. Zu guter letzt noch den Recycling Manager. Bei uns war das früher der Müllmann. ;) Es will ja keiner mehr die Arbeit tun, sondern nur noch Anweisungen geben.


    Interessanterweise schreiben mir die unteren Ränge immer Mails mit "Manager Online Data Processing" etc. Beim Hauptabteilungsleiter steht nur einfach dort "Dr. Müller". Im rein akademischen Umfeld lässt man den Dr. auch noch gern weg.


    Gruß
    Siggi

  • Nobody, das ist doch in D nicht anders!?


    Floor Manager = Verkäuferin im Klamottengeschäft
    oder
    Facility Manager = Hausmeister/Gebäudereiniger


    Die Amerikanisierung von Begriffen und Titeln macht halt auch in Osteuropa nicht halt. Ich bevorzuge den Ausdruck "Direktor", statt Manager! :D


    Gruß

    За Украинy!

  • Hallo, mir ist der Verfall der Begrifflichkeiten in D schon klar. Deshalb führe ich selbst im Außenverhältnis meist nur die Bezeichnung "Verkäufer". Dennoch:

    • Designer
      -
      дизайнер /
      In D kann ein Designer im Medienbereich oder in der Produktgestaltung tätig sein. In der Ukraine ist eventuell schon die Friseuse Designerin.


    • Innenarchitekt
      -
      архитектор по интерьеру / In D bedingt dieser Beruf eine richtig ordentliche Ausbildung. Nicht so in der Ukraine. Jemand, der mir dort Tapeten verkauft, könnte vielleicht schon dazugehören.

  • Diese Geschichte hat ihren Ursprung in den Vereinigten Staaten, als die Vorarbeiter im weißen Oberhemd auf den Arbeitsstellen erschienen, zum Beginn der Industrialisierung, bei uns erst nach der Wiederaufbauphase ca 1965. Wie gesagt, die Welt wird nur noch von Häuptlingen geführt, die Indianer sind verschwunden. Mehr Schein als Sein ist was wirklich Erstrebenswerter, kein Wunder das auf dem Fußboden nichts mehr verdient wird und im Obergeschoss Atemnot aufgrund von Sauerstoffmangel herrscht! Die Welt sollte wirklich wieder auf den Füßen landen. Danke Oldtrotter

  • Von grundsätzlichen sind Berufsbezeichnungen Schall und Rauch. Dies ist eine Erfindung vom HRM. Hier wird der Ansatz gefahren, dass der Generalist nicht mehr gewünscht wird. D.h. es gibt Tätigkeiten, die in einem genauen Rahmen von Persönlichkeitsprofilen ablaufen.


    • Sales: Sollte am Besten noch seine Großmutter verkaufen....
    • Manager: Sollten den aus der Ansammlung von versprechen noch einen Gewinn erzielen können...
    • Consultant: Sollte immer alles Sagen was er weiß, aber nur wenn dafür auch bezahlt wird...
    • Designer: Sollte die Anmutung des Betrachters treffen...


    ..und ggf. sollte es manchmal noch Leute geben die diese Tätigkeiten ausführen. Aber jetzt kommt der Ansatz der allgemeinen Anerkennung, wenn man sich im Bereich von geschützten und ungeschützten Berufsfeldern befindet. So kann ein Innenarchitekt, ggf. ein jedermann sein, aber beim Statiker sieht das schon anders aus. Hier sind Berechnungen gefragt. So ist auch der Begriff „Ingenieur“ geschützt. Hier kann die Annerkennung z.B. die internationale Anerkennung über die Universität abgeleitet werden. Hier wird dann gerne der Begriff sachverständig eingefügt. Natürlich ist hier auch Vorsicht geboten. Wessen Brot das ich esse, dessen Lied das ich singe. Auch weiters präkantes Merkmal die Branchen und die Unternehmensgröße. Gruß Romeo

    Einmal editiert, zuletzt von romeo_on_tour ()

  • Hallo romeo_on_tour, gerade die Bezeichnung Ingenieur hat da ihre Schwächen, besonders in den angelsächsischen Ländern oft nur die Bezeichnung für einen Maschinenführer oder Facharbeiter, selbst der einfache Pionier wird bei der Army als Ingenieur bezeichnet. Dann gibt es noch Betriebsingenieure, Fachingenieure, Oberingenieure usw. alles ungeschützte Bezeichnungen.
    Die geschützten Bezeichnungen sind Diplom-Ingenieur ( HTL) und Diplom-Ingenieur( HS), also auch Universität. Es gibt natürlich auch den Doktor-Ingenieur oder den Diplom-Ingenieur als Doktor der Naturwissenschaften. Mittlerweile gibt es auch den Ingenieur als Bachelor oder als Master, je nach Dauer und Abschluss. Danke Oldtrotter

  • Das ist in DE auch schon nicht mehr so. Da gibt es den Communications Manager, den Product Manager, den Project Manager, etc. Zu guter letzt noch den Recycling Manager. Bei uns war das früher der Müllmann. ;) Es will ja keiner mehr die Arbeit tun, sondern nur noch Anweisungen geben.


    Eines der besten finde ich Facility Manager - Yeah Mann, Du bist Hausmeister :thumbup:

  • Dipl. Int. Manager ???
    Phantasietitel und -abschlüsse sind was für Wichtigtuer, so zumindest in Deutschland, wo man das als Normalbürger auch sehr schnell entlarven kann.
    Wir hatten hier im Forum schon diese Seite http://www.lovessa.com am Wickel. Da findet sich z.B. folgendes Profil:
    UniqueAllochka
    27 y/o female
    Odessa, Ukraine
    Ukrainian(Good), Russian(Good), English(Basic)
    Accountant


    English(Basic) heißt, sie kann nichts ohne Übersetzer/entsprechende Software. Accountant heißt, sie hat nur gelegentlich ein Einkommen? Oder hat sie ein Einkommen als profesionelle Braut?
    Gruß nobody

  • Siggi, sorry, ich muss herzlich über dich lachen. Manchmal hast du einen sehr trockenen Stil drauf. Nein, da ist nichts an Geheimzeichen in it. Frage mich nur, wenn sie in Englisch Basiskenntnisse hat, warum kann sie nichts sagen ... oder Gehörtes verstehen? Kann ich diesen Quatsch dann analog auch auf den Beruf übertragen? So in dem Sinne ... sie arbeitet mit zwei hohen Ausbildungen in einem Kiosk?
    Gruß nobody

  • Ausschließlich auf die Sprachkenntnisse bezogen: Ich habe in Osteuropa schon Damen kennengelernt die Briefe/Texte in Englisch lesen und schreiben konnten,verstehen leider sehr wenig und sprechen überhaupt nicht! Fremsprachen werden manchmal ohne jedwede Praxis vermittelt! Diese "Ausbildung" ist mir absolut schleierhaft und wenn ich es nicht persönlich schon mehrmals erlebt hätte so würde ich es nicht glauben!


    Gruß


    Martin


    PS: Sekretärinnen gibt es im "wilden Osten" auch nicht-das sind alles ""Office Manager"!!!

  • sollten nun ukrainische buchhalter englisch können oder deutsche freier (punkt 3 bei wiki) russisch?
    ok, ihren beruf wird er in diesem fall verstehen. ist ja wie eine "bahnschranke" ;).

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