Demokratie in UA?

  • Die Frage lautet nach wie vor Demokratie in UA?
    Festgestellt wird unter anderen, Korruption und Vetternwirtschaft ist keine Ukrainische Besonderheit, also keine Verhaltensweise, die in der Ukraine zur Perfektion gebracht worden ist aber interessanterweise dort als normal üblich betrachtet wird.
    Schattenwirtschaften sind Wirtschaftssysteme, die bestimmten Teilen der Bevölkerung eines Landes das Überleben sichern, die im eigentlichen Wirtschaftssystem nicht beschäftigt werden können oder davon profitieren könnten. An der Duldung dieser sogenannten Schattenwirtschaft sind
    eben jene beteiligt, die eigentlich von den Steuereinnahmen bezahlt werden, diese aber durch Duldung verhindern und daher eben das Geld anderweitig erwirtschaften müssen. Die Gewinner dieser ganzen Aktionen sind jene, die ohne nachprüfbare Abgaben Kontrolle über die Wirtschaft erhalten und durch gelegentliche sporadische Zahlungen an den Staat weiterhin eine Kontrolle über ihre Geschäfte verschleiern können.
    Das passierte auch in anderen Ländern dieser Erde, auch in den Musterländern der Demokratie, wie den USA!
    Beispiele gibt es gerade momentan in der Musterdemokratie Griechenland (Minister deckt Steuersünder durch Streichung von der Liste).
    Die Ukraine hat sich eine Verfassung gegeben und wird auch ihre Umsetzung nach und nach in geregelte Bahnen lenken. Dieses kann aber nur von der Basis aus geschehen, also von unten nach oben. Das Problem besteht lediglich darin diese Verantwortung Menschen so einfach zu überlassen,
    die viele Jahrzehnte daran gewöhnt waren alles durch ihre Obrigkeiten geregelt zu bekommen und wobei es besonders der Unterschicht gut ging, denn sie war der Garant der undemokratischen Regierungsform der UdSSR.
    Das hat hier jetzt überhaupt nichts mit einem " Schönen" der Situation in der Ukraine zu tun, aber "Schwarzhändler", "Gewinner aus Wirtschaftszusammenbrüchen", notorische "Steuerhinterzieher" und seltsame "Neureiche", sowie "Kriegsgewinnler" etc. pp. gibt es überall auf der Welt, sie zieren die Titelseiten der Weltpresse, sind heute im Fernsehen zu sehen, können sich Dinge erlauben in Demokratien, Urlaub in St. Moritz und werden auch noch als Vorbilder hochgehalten, alles nur Kavaliersdelikte?
    Meine Form der Entscheidung ist nach wie vor die Zuwendung zum " Normalo " hier in der Ukraine, diese werden ihre neu erworbene Demokratie nicht aufs Spiel setzen (erst seit ungefähr 20 Jahren), dazu sind sie nicht bereit, lernen müssen sie aber den Mut zur Selbstverwirklichung und dabei einfach mal der Bevormundung durch die sogenannten Möchtegern-Berater aus dem Wege zu gehen, auch wenn diese noch so verlockende Angebote unterbreiten. Und gerade darum wünsche ich allen Lesern dieses Beitrages ein wirklich erfolgreiches und gesundes Jahr 2013!
    Danke Oldtrotter

  • Davon abgesehen ist Korruption und Vetternwirtschaft keine ukrainische Besonderheit, geschweige denn eine Verhaltensweise, welche in der Ukraine zur Perfektion gebracht worden ist. Korruption steht und fällt schliesslich mit der Geheimhaltung, und diesbezüglich hat man es z. B. hierzulande, alleine schon aufgrund der Medien, in Sachen Perfektion um ein vielfaches weiter gebracht wie in der Ukraine, wo die Korruption doch schon als normal üblich betrachtet wird

    Das sehe ich etwas anders. Die Perfektion liegt ja gerade in der Offenheit. Schau Dich doch in den Foren um. Da wird ganz offen darüber geredet wie man durch etwas Bares einem Verfahren entgeht, oder ein Verfahren beschleunigt. Oftmals wird dies auch noch gutgeheissen, oder gar empfohlen. Ich glaube vielen ist die Tragweite von Korruption nicht bewusst. Es geht hier nicht nur um das Geld das in den Taschen eines DAI-Beamten verschwindet oder um erkaufte Vorteile bei einer Auftragsvergabe, es geht auch, und vor allem um Rechtssicherheit. Fast jeder Justizskandal in der Ukraine ist auch ein Korruptionsskandal. Ich erinnere hier mal an den äusserst traurigen Fall von Oksana Makar. Und hier hat tatsächlich der öffentliche Druck etwas bewirkt.
    Die Aussage daß die UA eines unter vielen Ländern mit einer hohen Korruptionsrate ist, ist m.E. zwar richtig aber irrelevant. Genauso wie das Argument in Deutschland gäbe es auch Korruption, was ja auch unbestritten ist. Korruption kann man nicht ausrotten, aber es gibt gute Ansätze diese wirksam zu bekämpfen. Ein Musterbeispiel sei hier mal Georgien. Im Jahre 2003 lag Georgien laut CPI Index auf Platz 124 ( die Ukraine auf 106 ), im Jahre 2012 liegt Georgien auf Platz 64 ( und somit noch vor dem EU Staat Griechenland!!!! ( die Ukraine übrigens auf 154 ). Georgien war auch ein in die UdSSR eingegliederter Staat und bis zur Unabhängigkeit 1991. 2003 dann die sogenannte Rosenrevolution und Schewardnatse wurde abgesetzt. Man hat dann harte Reformen im Bildungs- und Steuerwesen, der Polizei und Innen und Verteidugungsministerium nach der Rosenrevolution in Angriff genommen. Und siehe da. Die Steuereinahmen stiegen um ein vielfaches, ebenso wie das Vertrauen der Bevölkerung in Polizei und Staatsapparat. Natürlich hat Georgien immer noch Defizite in Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, aber das man Korruption und Schattenwirtschaft trotz schwieriger politischer und wirtschaftlicher Lage effektiv bekämpfen kann haben sie gezeigt. Da muß man schon
    mal Respekt zollen.


    Euch allen eine Guten Rutsch und feiert schön, ich arbeite lieber ( und hab meine Ruhe :D )

  • O.E.F.-Mod, ich wollte eigentlich ins Bett, habe aber vorher noch mal einen Blick ins Internet gewagt. Da kann ich einfach nicht anders, ich muss Dir antworten. Das Empfehlen und Gutheissen der Korruption oder Begünstigung in den Foren hat doch nichts, aber rein gar nichts mit den Ukrainern der Unterschicht bzw. mit der unteren Mittelschicht zu tun sondern mit den ..........., die dieses so verbreiten und danach handeln.
    Des Weiteren empfehle ich der Ukraine einen eigenständigen Weg zu gehen ohne irgend wo etwas gedankenlos ab zu kopieren. Besonders ehemalige Satellitenstaaten der UdSSR halte ich persönlich für denkbar ungeeignet. Sie werden es vielleicht sogar ohne unser aller Beteiligung hin bekommen. Jemanden mit Rat und Tat zur Seite zu stehen bedeutet nicht, ihn zu bevormunden sondern auch dann noch zu helfen, wenn er einen Fehler gemacht hat. Was zählen all die Dinge, die geschehen sind, es kommt doch nur auf das Morgen an. Dieses gelingt aber nur, wenn wir einer eigenständigen Erneuerung ohne Vorurteile und Ermahnungen zustimmen. Es zählt der Einzelne, der positives Denken und Handeln mit lebt und auch verbreiten tut. Also packen wir es einfach mal an und versuchen die positiven Dinge nach vorne zu bringen ohne die negativen aus der Erinnerung zu streichen. Die ukrainische Form der Demokratie wird mit Sicherheit eine andere werden als wir es uns vielleicht vorstellen, aber ich bin mir sicher, sie wird keine schlechtere als in den momentanen Vorzeigedemokratien. Da fällt mir zur Zeit keine dazu ein ohne Negatives erwähnen zu müssen!
    Jetzt haben wir es ins "Neue Jahr" geschafft, dann werden wir es auch noch in die Demokratie schaffen, Danke Oldtrotter

  • Wesentlich interessanter ist doch die Lektüre der Beiträge vom Osteuropafohrumsmoderator und Oldtrotter nur einen Beitrag weiter oben.
    Danach war die Ukraine ja auch schon 2012 eine Demokratie. Tja und wozu dann das ganze Theater?
    Tut mir Leid, das konnte ich mir jetzt wirklich nicht verkneifen.... :))))

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