Zwei Monate zu lang drin und dann nach Russland?

  • Hallo,


    ich studier
    momentan in Kiew für ein Semester. Am 7. September bin ich ohne
    Visum angekommen, das heißt bis zum 7. Dezember kann ich noch legal
    hier sein. Eigentlich hab ich geplant, demnächst nach Deutschland zu
    fliegen, um den ganzen Visumkram zu regeln, allerdings hab ich dann
    öfter gehört und auch hier im Forum gelesen, dass es „nur“ 850
    hrn Strafe kostet, wenn man zu lange bleibt, zumindest bis zu 28
    Tage.



    Nun lautet meine
    Frage, ob es auch bei dieser Strafe bleibt, wenn es knapp zwei Monate
    sind, die man zu lange bleibt und wenn man nicht in die EU, sondern
    direkt nach Russland reist, natürlich mit Visum für Russland. Habt
    ihr da Erfahrungen? Ich ziehe das in Erwägung, weil es um einiges
    billiger wäre, als extra nach Deutschland zu fliegen und für die
    Apostillen, Übersetzungen und das Visum zu bezahlen. Andererseits
    habe ich Angst, dass ich dann nicht nach Russland reinkomme, wenn die
    dort sehen, dass ich schon in der Ukraine zu lange drin war. Ich kann
    das nicht gut einschätzen. Und ich weiß, dass es eine Straftat ist,
    langer hier zu bleiben als die 90 Tage, allerdings bin ich bereit,
    die Strafe in Kauf zu nehmen.


    Es wäre schön,
    wenn mir jemand von seinen Erfahrungen berichten könnte.


    Liebe Grüße,


    Rosa

  • Ich weiß, du willst das jetzt nicht hören, aber Erfahrungen in dieser Frage nützen dir gar nichts, denn in der Ukraine kann sich erstens jeden Tag alles ändern und zweitens würde ich nie absichtlich versuchen, Gesetze zu verletzen. Und wenn mir doch ganz unerwarteter Weise der Gedanke kommen würde, würde ich ihn NIE öffentlich äußern.
    Ich kann dir nur raten, sauber zu bleiben, denn dann schläfst du besser.

  • Wie willst Du an das russ. Visum kommen ? Glaube kaum, daß Du es in UA bekommst, denn Du hast Deinen ständigen Aufenthalt in D.
    Versuche es mal, in Kiev ein Visum für RF zu bekommen. Falls Dir das gelingt, sehen wir weiter.


    Mit russ. Grenzern habe ich so einige Erfahrung. Würde mich stark wundern, wenn es die interessiert, wie lange Du in UA warst. Die sind für UA nicht zuständig.

  • dem Ratschlag von nomad78 kann ich nur beipflichten, es läßt sich besser schlafen, wennalles korrekt erledigt ist.
    Es ist eine Hürde und scheint ja nicht ein sehr großes problem zu sein, dieses Papierkram zu erledigen.
    Oder ist es einfach nur bequemheit dieses Risikos auf sich zu nehmen?Strafe etc etc??


    Gutes gelingen für Dich.


    Gruß Holger



    PS Herzlich Willkommen im Forum

    Zitat

    Hoffnung ist keine Narrei solange nur einer bereit ist dafür zu kämpfen

  • Wie willst Du an das russ. Visum kommen ? Glaube kaum, daß Du es in UA bekommst, denn Du hast Deinen ständigen Aufenthalt in D.
    Versuche es mal, in Kiev ein Visum für RF zu bekommen. Falls Dir das gelingt, sehen wir weiter. Und berichte mir darüber. Denn dann setze ich mir eine Zipfelmütze auf :)


    Mit russ. Grenzern habe ich so einige Erfahrung. Würde mich stark wundern, wenn es die interessiert, wie lange Du in UA warst. Die sind für UA nicht zuständig.

  • Vielen Dank für die Ratschläge,


    das Visum für Russland dürfte kein Problem sein, man muss es ja nicht mal unbedingt persönlich beantragen und die Dokumente, die man dafür braucht sind, verglichen mit dem Visum für die Ukraine, sehr überschaubar. Und warum ich dieses Risiko auf mich nehmen würde? Es ist viel viel günstiger (mit allem drum und dran würde ich für das Visum für die UA mindestens bei 400,- € landen), außerdem verpasse ich keine Uni hier, zudem habe ich mich gerade schön eingewöhnt und einen netten Trott erlangt, den ich ungern wieder brechen würde.


    Klar, ruhiger schlafen würde ich auf jeden Fall, zumal ich ein Angsthase bin bei sowas. Trotzdem finde ich es angesichts der Kosten und Umstände wert, darüber nachzudenken...

  • entweder einen 2. Paß benutzen. Dann wird die Einreise in RF aber interessant. Die werden sich nämlich schon fragen, woher Du kommst ....
    Oder aber den jetzigen nach D schicken, zum RF-Konsulat oder Visa-Dienst. Mutig, wirklich sehr mutig .....

  • Aber was machen die denn dann mit einem? Nehmen wir an, ich sitz im Zug, wir kommen an die Grenze zu Russland, die kontrollieren die Pässe und sehen, dass ich zu lange dort war. Dann brummen sie mir die Strafe auf, gucken mich böse an und das wars? Ich darf einfach weiter fahren?

  • Inwiefern unterscheiden sich die Visa-Prozedere für die Ukraine (bei längerem STUDIEN-Aufenthalt) und die RF (für generelle Einreise)?


    Für Russland brauchst Du
    Auslands-KV
    Einladung / Touristischen Nachweis (z.B. Hotelbuchung o.ä.)
    Reisebuchung
    entsprechend ausgefülltes Antragsformular
    Reisepass


    da gehst Du an die Botschaft oder via nen Visadienst in DE.


    Mit der Studienbestätigung der Kiever Uni sollte doch kein Problem sein, ein entsprechendes UA-Visa zu erhalten? Würdest ja nicht mal ne beglaubigte ÜBersetzung brauchen ... !think!

  • Sie müssen dich keineswegs weiterfahren lassen. Sie können dich auch nach Kiew zurückschicken und dann darfst du die Strafe mit einem örtlichen Richter klären. So selten ist das gar nicht bei groben Vergehen.

  • Setz Dich doch einfach in den Zug nach Westen, über die Grenze nach Polen oder Slovakei, Stempel machen lassen und gleich wieder zurück.
    Alle 3 Monate eine Wochenendreise im Nachtzug, tiefe Kosten und alles legal!

  • So ein Blödsinn Picadelly, die Zeiten sind lange vorbei. Stattdessen gehe 2-3 Wochen vor Ablauf der 3 Monate zum OVIR und versuche dort eine Verlängerung zu erwirken. Vielleicht klappts.

  • Also bitte.
    Du versuchst hier provokativ die 90Tages- Regel auszuhebeln.


    1. Wirst du keine Erklärung dafür abliefern können, die je einen Polizisten zufriedenstellen könnten,
    2. Wirst du mit einer Strafe von 850grw nicht davon kommen.


    Rechne lieber mal mit einer Ausweisung und einem Eintrag im zentralen Register mit einem Rückkehrverbot von 5 Jahren.


    Zwischen 1-3 Wochen könnte man ja noch erklären, so wie ich es gemacht habe, dass ich aus Versehen (tatsächlich) eine Reise nicht mit reingerechnet hatte.
    Aber 2 Monate ist schon eine Provokation und auch Unverschämtheit gegen die 90 Tagesregel.


    Wie Joker erwähnte kannst du es bei dem OVIR probieren oder reise aus!

  • Dann brummen sie mir die Strafe auf, gucken mich böse an und das wars?


    Also in Kiev am Flughafen warten die Illegalen in einem Glaskasten unter Bewachung auf ihre Abschiebung...

  • Sie kann aber auch zu der WHIRFO (Einwohnermeldeamt der Rajon) gehen in der sie als Studentin gemeldet ist und bei der dortigen Migrationsstelle versuchen einen Aufenthaltstitel zu erwirken. Vermutlich für eine Studentin wohl der logische Weg aus dem Dilemma.
    Zumindest wird sie dort wohl den kompetentesten Rat erhalten. Die Begleitung durch eine ukrainische Studentin könnte Verständigungsschwierigkeiten ausräumen. Ob ein Bussgeld erhoben wird, vermag ich von hier aus nicht zu beschreiben, aber es wird auf alle Fälle eine klare Antwort geben!
    Danke Oldtrotter

  • Naja, genau deshalb frage ich ja nach, um zu erfahren, wie streng die das sehen. Ein Freund von mir meinte, er wäre schon öfter zu lange drin geblieben und außer der Strafe und einer unangenehmen Situation sei weiter nichts gewesen. Ich möchte also nicht böswillig Gesetze brechen, sondern einfach nur die Alternativen bedenken, die es zu diesem meiner Meinung nach absurde Anforderungen stellenden Antrag für ein Studentenvisum gibt.


    In Russland werde ich auch studieren, dafür brauche ich lediglich meinen Ausweis, eine Krankenversicherung, die Einladung von der Uni UND ich muss das Visum nicht persönlich beantragen.
    Für die Ukraine wiederum benötige ich meine Geburtsurkunde apostilliert und übersetzt, mein Abizeugnis ebenfalls apost. und übrs., ein Gesundheitszertifikat ebenfalls apost. und übers., einen negativen Aids-Test, eine Einladung, den Antrag, eine Rückfahrkarte mit offenem Datum etc etc... . Die müssen das erst vor kurzem geändert haben, da diese Info vor meinem Besuch im Konsulat nirgends in Erfahrung, weswegen ich ja auch jetzt dieses Problem habe. Ich habs vor meiner Abreise einfach nicht mehr geschafft, diese ganzen Dokumente zu besorgen. Jedenfalls ist das nicht einfach, alles von hier zu regeln, weswegen ich mich eben über Alternativen informiere. Und wie ich die Situation nun einschätze (Danke an dieser Stelle), scheint es mir zu riskant.


    WHIRFO höre ich zum ersten Mal. Kann man dort einen Aufenthaltstitel erwirken, wenn man sozusagen als Basis kein Visum besitzt?

  • Ich möchte also nicht böswillig Gesetze brechen, sondern einfach nur die Alternativen bedenken, die es zu diesem meiner Meinung nach absurde Anforderungen stellenden Antrag für ein Studentenvisum gibt.


    Ein Gesetz gebrochen, mutwillig, dass hast Du jetzt schon...Du bist in der Ukraine als "Tourist" eingereist, studierst aber...Letztlich hälst Du Dich bereits seit dem ersten Tag Deines Studiums illegal in der Ukraine auf. Da die Visabefreiung lediglich für Touristen gilt. Mich stören die ganzen Verkehrsschilder in D auch, muss mich trotzdem dran halten, weil es eben leider nun mal so ist, auch wenn man über Sinn und Unsinn gern diskutieren kann. Ich denke aber, die Ukraine wird ihre Gründe haben, die Hürden etwas höher zu legen.


    WHIRFO höre ich zum ersten Mal. Kann man dort einen Aufenthaltstitel erwirken, wenn man sozusagen als Basis kein Visum besitzt?


    Das was Oldie da meint, wird von dem meisten Menschen mit OVIR (seinen Begriff kennen die wenigsten ;) ) bezeichnet, das ist sowas wie ne Ausländerbehörde und ja, da kann man sowas erfragen, ggf. Regeln.

  • Das WHIRFO ist die Dienststelle innerhalb eines Meldeamtes auf Rajonsebene, indem die Passangelegenheiten geregelt werden, also die unterste Stufe der Migrationsbehörde, sie wird mittlerweile von zivilen Beamten oder Angestellten geführt, seit etwa zwei Jahren, und ist dem ehemaligen OVIR auf Oblast-Ebene vorgeschaltet. Der Pass und die Aufenthaltsangelegenheiten müssen auf Rajons-Ebene beantragt werden. Das ist alles ziemlich unbemerkt über die Bühne gegangen zusammen mit einigen Verwaltungsreformen. Im Zusammenhang mit den jährlichen Lebensbescheinigungen, einmal für meine Rente und einmal für meine Pension, habe ich natürlicherweise zweimal im Jahr ausreichend Gelegenheit diese Veränderungen mit zu bekommen. Übrigens die Bürger unserer Rajon brauch nun auch nicht mehr in die ferne Metropole der Oblast zu reisen, nur um einen neuen Pass zu beantragen. Ein weiterer Vorteil ist auch die drastische Verringerung von "Schattengewerben" rund um den Pass.


    So mein liebes Fräulein, wer hier in der Ukraine zum Studium zugelassen wurde, hat ja wohl auch eine Aufnahmeprüfung bestanden bei seiner Fakultät und somit auch schon einige schriftliche Angaben über seine Person hinterlassen und sollte wohl auch ohne die sogenannten "Freunde" mit einer Begleitung den direkten Weg zur Meldebehörde finden!


    Danke Oldtrotter


    PS: Von meiner Enkelin, Studentin in Kiew, bin ich da ganz was anderes gewohnt!

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