Wie reist man am besten nach Nikolaev?

Zitat von ICH

ICH habe für gewöhnlich immer Bares dabei, das ICH in der Ukraine zur Wechselstube bringe (Kurse i.d.R. besser als bei Banken). Für Deine ersten Ausgaben kannst Du vor Ort an einem der vielen Bankomaten etwas ziehen, so daß es für Taxi und Bus reicht.

Danke, dann gehe ich mit 200 Euro zur Wechselstube im Flughafen Kherson. Das sollte für das Taxi nach Nikolaev, Blumen für Oksana und das Abendessen genügen. Alles andere regelt sich am Samstag vor Ort.

MfG,
Bruno

Freitag früh geht der Flieger nach Nikolaev. Um 17 Uhr bin ich mit Oksana in der Soveskaya Str. verabredet.

Welche Adapter braucht man in der Ukraine? Ich nehme mein Ladekabel für das Handy mit.

MfG
Bruno.

Zitat von RumboReload

Brauchst Du keinen.

Danke, das macht es einfach.

Was für ein Land! Der kleine Flughafen in Kherson ist mitten in der Landschaft und wirkt baufällig. Ebenso die lange autobahnähnliche breite Straße nach Nikolaev. Alles in grau-braunen Farbtönen, an der Straße kaum Häuser, und wenn, dann 3/4 fertiggestellt und bereits bewohnt, alles kleine Datschen ohne Außenputz. Hin und wieder Lieferwagen an der Straße, die bei offener Heckklappe netzartige Säcke mit Kartoffeln anbieten. Offene Feuer daneben, um die sich Menschen versammelt haben, die Kartoffeln rösten.

Trostlos flaches Land, Schneeinseln auf dem kargen Feldern.

Nikolaev ist kälter als die paar Grad über Null auf dem Thermometer. Vom zugefrorenen Fluß kommt ein schneidender Wind. Kaum Straßenbeleuchtung am Stadtrand. Wer die Schlaglöcher nicht kennt, riskiert in der Nacht einen Achsenbruch. Wenige Menschen auf den Straßen.

Kein Wunder, dass die Frauen weg wollen und wahrscheinlich nicht nur sie. An Liebe fehlt es ihnen sicherlich nicht, aber wer will in diesem vergessenen Land seine Kinder erziehen und auf gute Schulen schicken?

Oksana schaut mich überrascht an, als ich im Laufe des Abends nach ihrem Nachnamen frage. Am Flughafen in Kherson bin ich schließlich 20 Minuten befragt worden, was ich denn in der Ukraine wolle. Man machte Notizen und fotografierte meine Reisedokumente. Als ich nicht einmal sagen konnte, wie die Dame, die ich in Nikolaev besuchen wollte, mit Nachnamen heißt, schaut mich der junge Spund in der ukrainischen Armeeuniform mit verstehendem Blick an und wünscht mir einen schönen Aufenthalt.

Alles wie in einem Dokumentarfilm mit Zeitlupenaufnahmen. Dass ich mich hier wohl fühle, kann ich nicht sagen. Dabei sind die Menschen, denen ich in den letzten beiden Tagen begegnet bin, freundlich und nicht abweisend. Beim Abendessen mit Oksana brauchte der Kellner keine Sekunde, um die Situation zu begreifen, denn er sprach mich sofort auf Englisch an.

Heute lange geschlafen und mir erst einmal ein Glas Nescafe und Milch aus einem kleinen Laden auf der Sojetskaya Straße gesorgt. Meine Hoffnung, irgenwo habe eine Art Stehcafe oder Starbucks morgens um 7.30 Uhr schon geöffnet, ist nichts anderes als ein Berliner Stadtmotiv. In der Ukraine ticken alle Uhren anders.

MfG
Bruno.

Weiss jemand, ob der Konflikt in der Ostukraine die Stadt Altschewsk beeinflusst? Ist das noch eine sichere Stadt?