Kessel von Brody

  • Wer von Lemberg Richtung Kiew fährt kommt an der E40 durch Brody, wo bis 1918 die Grenze zwischen Österreich-Ungarn und dem Russischen Reich verlief. Im Juli 1941 fand bis in diesen Raum die Panzerschlacht von Dubno statt, in der die Wehrmacht den Sieg erring. Nur wenige Meter abseits der Straße stößt aber auch auf noch vorhandene sowjetische Schützenstellungen, die im Juli 1944 errichtet worden. Beim Vorrücken der Roten Armee auf Lemberg kam es für die Deutschen zu einer der verlustreichsten Kesselschlachten, in der auch tausende von ukrainische Freiwilligen den Tod fanden. Ein erst vor wenigen Jahren angelegter Friedhof an der Straße Ternopil-Lviv, kurz hinter Bonyshyn, zeugt von den blutigen Tagen der Kesselschlacht bei Brody.


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  • Es soll hier kein Militärforum werden, ich möchte nur auf all die reichlich in der Ukraine vorhandene Geschichte aufmerksam machen und freue mich von anderen Mitgliedern viel Unbekanntes aus weiteren Gegenden zu erfahren, gern immer auch mit selbst gemachten Bildern. Zum Kessel von Brody gibt es einen umfangreichen Bericht in einer Militärzeitschrift. Das erwähnte Denkmal befindet sich südlich vom Bahndamm in Bonishyn, über den die letzten kämpfenden Reste Richtung Süden durch sowjetisches Sperrfeuer auszubrechen versuchten. Die 68. Infanteriedivision wurde bereits im Januar 1944 im Raum Tarnopil zerschlagen. Nach der Neuaufstellung kämpften dann Reste bei der 1.Ungarischen Armee im Raum Lemberg. Zur Zeit als der Kessel von Brody schon eliminiert und am 27.Juli Lemberg gefallen war, führten die Reste der 68. ID bei Mikolajow und Roswadiw südlich von Lemberg intensive Abwehrkämpfe gegen die Rote Armee, die hier Richtung Karpaten durchzubrechen versuchte. Im Bundesarchiv in Freiburg findest Du gezielte Auskünfte über militärische Handlungen, Einheiten, Vorgesetzte und falls Du nach dem Großvater suchst, wende Dich einfach an die Wehrmachtauskunftstelle in Berlin.


    Verweis: Im Kessel von Brody « DMZ – Deutsche Militärzeitschrift


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  • Mein Großvater war da, ist aber aus Dneprpetrovsk über Charkow nach Minsk verlegt worden, eine Woche vorher....Glück gehabt! War dann noch so glücklich, dass er von den Amis gefangen genommen wurde und in Moosburg in Bayern interniert wurde, nur 8 Monate...dort wurde er entnazifiziert mit der Frage, ob er Nazi wäre...er sagte dann einfach nein.

  • Danke Jason.
    Ich muss das nochmal in Ruhe alles auch zeitlich sortieren.
    Ich kannte meinen Grossvater noch.
    Ich weiss das er die erste Zeit bei Tarnopol in Gefangenschaft war.
    Und das er nach einer Einkesselung in Gefangenschaft geriet.
    Und als du heute über den Kessel von Brody schriebst, habe ich darüber in Wikipedia gelesen. Und laut Wikipedia über das XIII. Armeekorps im Jahr 1944 war die 68. ID teilweise mit dort eingeschlossen.
    Irgendwie sind es doch noch ein paar unklarheiten

  • Tarnopil war gemäß Führerbefehl eine von 29 Städten an der Ostfront, wo das neue, starre Verteidigungsprinzip der "Festen Pätze" umgesetzt wurde und mit hohen Material- und Mannschaftsverlusten scheiterte. Die 68.ID wurde hier vollkommen aufgerieben, Restkräfte auf dem polnischen TÜP Demba neu aufgestellt und wie geschrieben während die Kesselschlacht lief, bereits in der Verteidigungsstellung Lemberg-Striy-Karpaten eingesetzt. In den beiden Karten oben ist sie auch nicht eingezeichnet.. wenn Du selbst vor Ort bist und mit letzten Zeitzeugen ins Gespräch kommst wirst Du viel entdecken. Im Unterschied zur Kesselschlacht von Halbe südlich Berlin findet man hier die Geschichte immer noch 20cm unter der Erdoberfläche und da wo die saftigen Wiesen am höchsten wachsen liegt meist einer drunter.


    Quelle: Die 68. Infanterie-Division der Wehrmacht


    Blick der Deutschen in Richtung Durchbruchsstelle bzw. der Russen auf die Todeswiesen bei Bonyshyn

  • Die Verluste der Wehrmacht werden auf etwa 136.860 Mann veranschlagt, davon rund 55.000 Gefallene, Vermisste und Kriegsgefangene.Die sowjetischen Verluste betrugen 289.296 Soldaten (davon 65.001 Tote), 1.832 Geschütze, 1.269 Panzer und 289 Flugzeuge.


    Die Geschichte schreibt der Sieger.


    Anmerkung :
    DIE Ukreinischen Verbände kämpften bis zum Schluss 45 . Beherzte deutsche Offiziere gaben ihnen keine Waffen mehr . So das es zum besagten Kriegsende gekommen ist . Da sie durch deutsche Vorsehung Glück hatten ( die UA xx Verbände) wurden sie nicht ausgeliefert .Daraus entwickelte sich die Exil Regierung in München ! Heute UA .... Aber in den 50ern wurde der Führer der Bewegung in München von Russland aus eliminiert.
    Und wer ist nun der Vater der U A?



    Sorry sehr komprimiert...
    Aber ist das auch den Ukrainern bekannt ?
    Feiern Sie mit den Russen Kriegsgewinn oder führen sie Krieg gegen Russland ?


    U A Grenzland wie Bayern .
    Mit oder gegen ...

    Sprachen die ich nicht spreche : RUSSISCH , UKRAINIISCH , ÖSTREICHISCH .

  • Die historischen Abläufe sind nach meiner Erfahrung in der ukrainischen Bevölkerung weitgehend bekannt. Mich interessiert aber mehr wie deutsche Politik seit dem 1.Weltkrieg massiv in die Ukraine hineinregiert hat. Das Land ist heute genauso gespalten wie die Bundesrepublik. Man hat allerdings keine Millionen Kulturfremde auf seinem Boden und ist bei der Separation einen Schritt weiter.

  • "Mich interessiert aber mehr wie deutsche Politik seit dem 1.Weltkrieg massiv in die Ukraine hineinregiert hat"


    - kannst ja mal diesen Namen googlen, falls noch nicht bekannt, - sehr aufschlussreich


    "...damaliger, beteiligter dt. Abwehrchef - eine umtriebige, (mir) weitgehend unbekannte Person (Wilhelm Canaris – Wikipedia)
    "...Die Abwehr bildete zudem eine ukrainische Legion mit 13.000–14.000 Männern aus, um diese im Kriegsfall im Südosten Polens (ehemaliges Ost-Galizien) einzusetzen, da in diesem Gebiet auch Ukrainer lebten."

    "wer mich beleidigt, bestimme ich" K.Kinski

  • Ob da Canaris noch Zeit hatte ?


    Die Werbung unterstand sicher nicht der Abwehr.


    Ich hatte letzthin ein Buch gekauft werde es euch mal zeigen.
    Sehr interessante Zusammenhänge. ( zu UA)


    Canaris hätte sicher in US Diensten sein AUSKOMMEN gefunden.
    Leider ist es ihm nach seinem Aufenthalt in der Oberpalz nicht mehr möglich gewesen.


    Oder besser gesagt es wurde ihm unmöglich gemacht.


    LG

    Sprachen die ich nicht spreche : RUSSISCH , UKRAINIISCH , ÖSTREICHISCH .

  • Die Kesselschlacht von Body jährt sich und so wird in Ternopil ganz selbstverständlich der Tage im Juli 1944 gedacht. Für heimische Verhältnisse undenkbar, fahrt man für die Freiwilligen und Kämpfer der UPA in militärhistorischen Fahrzeugen auf und erinnert an das Schrecken des Krieges.


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  • Dem "Schrecken des Krieges" gedenkt man vielleicht in Deutschland.
    Diese Veranstaltungen sind eine Feier auf die heimischen SS-Verbände.
    Das ist vom Charakter her was Ganz anderes als diese Jammerveranstaltungen, die sich in Deutschland eingebürgert haben.
    Wenn man da solche Reden schwingen würde wie derzeit in Deutschland, mit besonderem Augenmerk auf jüdische Verluste und Betonung eigener Verbrechen, hängt einen die Versammlung wohl an Ort und Stelle auf. Das dürfte für Antifaaktivisten und Vergangenheitsbewältiger der gefährlichte Ort der Welt sein...:))
    Auch wenn da nun ein paar mit sowjetischen Uniformen rumlaufen.

  • Zitat von Franz-Josef Strauß in der Frankfurter Rundschau am 13ten September 1969 "ein Volk, daß diese wirtschaftlichen Leistungen vollbracht hat, hat ein Recht darauf von Auschwitz nichts mehr hören zu wollen."

  • Die sollen Ihre "Lehren" lieber aus der Coronahysterie ziehen.
    Das zeigt was Alles möglich ist und geschieht in unserer Zeit und unserem Handlungsrahmen. Da braucht man nicht 100 Jahre zurück in die Geschichte tauchen. Das ist viel aktueller und geht im Gegensatz zu Auschwitz wirklich Jeden an.

  • Mit Verlaub, FJS war ein korruptes Arschloch! Die CSU war für den doch nur eine Alibipartei, da er in der NPD nicht an die Posten gekommen wäre, genauso wie sein Ziehsohn Gauweiler!

  • Habe die Ehre


    Wem es interessiert und ev.
    Dort vorbeikommt.


    Ein Bericht aus einer Regimentsgeschichte :


    Wolfgang Lange:
    Korpsabteilung C vom Dnjeper bis nach Polen (November 1943 bis Juli 1944).
    Kampf einer Infanterie-Division gegen große Übermacht - Kampf im Kessel und Ausbruch. (Die Wehrmacht im Kampf Band 28).
    Mit 1 Gliederungs und 14 Kartenskizzen. Scharnhorst Buchkameradschaft Neckargemünd 1961.






    W. Lange schreibt dazu :
    (Ausbruch aus dem Kessel von Brody)




    „Dann kommt der 20. Juli, es wird 5.00 Uhr und damit heller Morgen, bis die in ihrer Bereitstellung behinderte Korpsgruppe C mit eineinhalbstündiger Verspätung antreten kann. ..... Zur Gefährdung des ganzen Ausbruchs von Osten her kam der ständig wachsende Feinddruck von Norden gegen die den Rücken deckenden Divisionen. Nun gab es nur noch eines – so rasch wie möglich mit allen Einheiten heraus aus dem Kessel. Noch immer glaubte das Korpskommando den Durch- und Ausbruch nach Plan führen zu können und gab deshalb noch am Abend dieses schweren 20. den Befehl, den Angriff trotz aller Ermüdung der Truppe auch bei Nacht fortzusetzen. Angriffsziele wurden jetzt für die Korpsabteilung C die Gegend Lackie ..... Nachts um 1.00 Uhr sollten die Angriffsdivisionen erneut antreten, doch war eine Führung kaum noch möglich. Alle Funkverbindungen fielen aus, Ordonnanzoffiziere und Melder konnten nur mühsam und langwierig einzelne Verbindungen herstellen. Ein geordneter, geschlossener Angriff, noch dazu bei Nacht, wurde aussichtslos, manche Kampfgruppen und Einheiten suchten bereits auf eigene Faust auszubrechen. Der 21. Juli brach grau und trübe an.“




    „Am 22. Juli 1944 hörten das XIII. A.K. und die Korpsabteilung C als kampfkräftige Verbände auf zu bestehen. In äußerst erbitterten Gefechten und unter unerhörten Strapazen bahnten sich die Kampfgruppen, völlig auf sich selbst gestellt, in ungebrochenem Angriffsgeist ihren Weg nach Südwesten wurden dabei fast gänzlich aufgerieben. Von der Korpsabteilung C sind insgesamt etwa 5 000 Mann, im wesentlichen mit ihren Handfeuerwaffen, aber ohne Gerät, ohne Fahrzeuge und fast ohne Pferde aus der Schlacht gekommen. 83 Offiziere sowie 4 059 Unteroffiziere und Mannschaften waren gefallen oder vermisst. Die versprengten Reste sammelten sich nach Überschreiten der Karpaten in Ungarn.
    Nach wenigen Tagen wurden sie zur endgültigen Auflösung nach Oberschlesien ver-legt. In Oberglogau verbrachten sie den August mit Abwicklungsarbeiten.“






    Alex Buchner:
    Ostfront 1944 - Tscherkassy, Tarnopol, Krim, Witebsk, Bobruisk, Brody, Jassy, Kischinew. Utting/Eggolsheim 2004, S. 244 – 263 schreibt dazu:




    "Noch einmal wurden die Befehle, soweit sie überhaupt noch durchkamen, für einen abermaligen Nachtangriff vom 21./22. gegeben. Mit diesen Befehlen hörte praktisch jede Führung im Kessel auf. Im Stab des Korps war man schon gedrückter Stimmung, gab es schon Zweifel ob eines Gelingens. Im Kessel herrschte ein unbeschreiblicher Wirrwarr, erste Auflösungserscheinungen zeigten sich, alles geriet in den Strudel des bevorstehenden Untergangs. Von jetzt an wurde kaum noch etwas über einzelne Einheiten bekannt.
    Gegen 1.00 Uhr nachts stellten sich die restlichen Teile der Korpsabteilung C (Divisionsgruppe 339) und ein Regiment der 349. Division, das den Weg hierher gefunden hatte, am Eisenbahndamm südlich Boniszyn unter Führung der beiden Divisionskommandeure in drei Stoßgruppen zum letzten Angriff bereit. Kurz nach 3.00 Uhr noch bei Dunkelheit wurde angetreten. Der Feind im Süden hatte sich bisher wenig bemerkbar gemacht. Jetzt eröffnete er sofort aus seinen gut ausgebauten Hügelstellungen zwischen Woroniaki und Lackie stärkstes Feuer aus allen Waffen. Panzer, Pak, Flak, Granatwerfer und sMG versuchten, die Angreifer niederzuhalten. Doch ohne jede Unterstützung durch eigene schwere Waffen und Artillerie, die kaum noch vorhanden und einsatzbereit waren, stürmten Offiziere und Grenadiere unter der Führung ihrer beiden Generale unter brausendem Hurra wie eine gewaltige Brandung gegen die feindlichen Höhenbastionen, durchbrachen sie unter großen Verlusten und stießen bis zur »Rollbahn« vor. Dabei wurden auch mehrere Panzer im Nahkampf vernichtet. Auch das mit Hellwerden sich verstärkende Artilleriefeuer konnte den weiteren Sturm nicht eindämmen. Gegen 5.00 Uhr morgens waren die bewaldeten Hügel bei Jasionowce genommen, dieser Ort und auch Zalesie in eigener Hand, der Durchbruch der linken Stoßgruppe mit etwa 5 000 Mann erfolgt, die sich weiter nach Südwesten durchkämpfen konnten."

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