Keine Heizung in Alexandria

  • Zitat

    2: Was willst du mit der Anlage denn machen? Direkt betreiben geht nicht. Du kannst den Strom nicht direkt verbrauchen, du musst ihn erst speichern.
    Die Batterien sind teuer, nutzen sich sehr schnell ab. Danach musst du neue Batterien kaufen.


    Wer erzaehlt solchen Unfug?


    Klar kann man Solarpaneele direkt betreiben. Bei mir haengen die an einem On Grid Inverter und erzeugen brav Strom. Wenn ich zufaellig genau das brauche was sie erzeugen koennen steht der Zaehler. Wenn sie zu wenig erzeugen, ziehe ich die Differenz aus dem Netz. Wenn ich selber nichts verbrauche, pennt die Anlage vor sich hin.


    Eine Akkuanlage hatte ich schon Jahre vor Solar weil man in einem kleinen Kaff in der Pampa auch mal 3 Tage keinen Strom hat.


    Nun werden die Akkus mit Zeitschaltuhr zu einem Zeitpunkt geladen, an dem die Chance auf Solarstrom gut ist. Wenn kein Solarstrom kommt, dann eben aus dem Netz. Der Akkublock reicht aus um die Huette fuer 2 Tage zu beleuchten (da ist eh fast alles 12V LED) und den ganzen Kleinstromkram wie Router, Kameras usw. unterbrechnungsfrei zu betreiben.


    Die Solarpaneele sollten 30 Jahre halten, Inverter kalkuliere ich 10 Jahre.


    Die LiFePo4 Akkus duerften bei meiner Lade/Entladestrategie 10 Jahre schaffen, theoretisch 5000 Ladezyklen. Die Akkus rechnen sich im Prinzip gar nicht, sie sind fuer eine gewisse Autarkie eh erforderlich und sorgen nun ein wenig dafuer dass ich etwas mehr Solarstrom verwende.


    Von Einspeiseanlagen und dem ganzen Subventionskram drum herum halte ich selber eher nichts. Die zur Einspeisung zertifizierten 5-30 kVA Dachanlagen sind aus meiner Sicht hoffnungslos ueberteuert, auch in UA.

  • Offiziell gilt ja das Gesetz bis heute. Wer keine Nachrichten lesen mag und sich informieren, geht halt davon aus, dass er schnell an gutes Geld kommt..
    Damals hat mich meine Frau, zum Glück davon abgehalten.
    Sogar ausländische Firmen klagen ja, weil sie nicht an ihr Geld kommen.
    Das dass Gesetz nie dafür ausgelegt war Ukraine Energie unabhängig zu machen, war doch immer schon klar.


    Das Gesetz gilt ja auch für andere Grüne Energien (in der Theorie).
    Du kannst also auch Wind oder Wasserenergie dafür benutzen, um Geld zu verdienen.
    Wie viel Menschen in der Ukraine leben am Meer, in den Bergen.
    Jeder, der ein bisschen handwerklich was kann, kann sich kleine vertikale Windräder selber basteln und sein ganzes Grundstück damit zupflastern.
    Kleine Investitionen und große Gewinne.
    So kannst du theoretisch auch 1000 Eur im Monat verdienen.
    Wen du aber das Kleingedruckte im Gesetz etwas mehr unter die Lupe nimmst, dann stellst du schnell fest, das dass Gesetz nur dafür gemacht worden ist, um die Politiker die große Summen investieren ihr Geld verdienen können.
    Der einfache Mensch macht damit nur Verluste.


    Man darf die Windräder nicht selber bauen. Du musst sie kaufen. Auch nicht wo du willst, nur von Firmen die in der Liste sind.
    Bei diesen Firmen kosten die Windräder extrem viel.
    Somit kannst du kleine, vertikale Windräder gleich vergessen. Nur die Riesen Dinger mit 5000 Eur pro 2-3 kw. + Maßt bauen oder kaufen und installieren.
    Aber damit auch nicht genug. Du musst mit diesen Firmen einen Vertrag für die Wartearbeiten abschließen. Zusätzlich mehrere hundert Euro Pro Jahr pro Windrad.
    Somit war das schon immer ein Verlustgeschäft für die einfachen Menschen, mit Energiewende hat das nichts zu tun.


  • Egal wie du rechnest, auch noch so optimistisch, rechnen tut sich das nicht.
    1: Den meisten Strom verbrauche ich Abends, dann wen die Sonne nicht scheint. In den Wintermonaten, wen es meistens bewölkt ist.


    2: Die Menschen rechnen meistens mit gleichbleibender Stromerzeugung über viele Jahre hinweg. Aber das ist falsch.
    Mit jedem Jahr erzeugst du immer weniger Strom.


    Wir haben das mal vor 2 Jahren mit einer kleinen Gruppe von Menschen hoch und runtergerechnet.
    Auch für eine kleine Autowerkstatt, die den meisten Stromverbrauch Tags hat, auch mit einer gleichbleibender Stromleistung der Anlage über 30 Jahre (was unmöglich ist). Auch, wenn dir nichts kaputtgeht. Auch, wenn die Strompreise über 500% steigen.
    In keiner der Rechnungen hat es sich wenigstens zum Teil gelohnt. Mit Batterien nicht und schon gar nicht direkt.


    Übrigens auch nicht bei der Windenergie.


    Das einzige was sich eventuell lohnen würde, Wasserenergie.
    Wen jemand neben einem Fluss lebt, mit schneller Fließgeschwindigkeiten des Flusses, dann würde sich das lohnen, Aber nur direkt, nicht über Batterien.

  • Zitat

    Egal wie du rechnest, auch noch so optimistisch, rechnen tut sich das nicht.


    Wenn mit einer Anlage die 800 EUR* kostet, jedes Jahr 1000 kWh erzeugt werden, ist die in 12 Jahren bezahlt, selbst bei 1,70 UAH / kWh.


    Dass man vielleicht noch 5000 kWh aus dem Netz bezieht, steht auf einem anderen Blatt.


    Die naechsten 800 EUR Investition schaffen vielleicht noch 800 kWh im Jahr und um so dichter man an 100 Prozent kriechen will, um so weniger rentabel wird das. Die Grundlast in Sonnenzeiten kann man dagegen recht effektiv erledigen. Damit kann man anfangen. Ausbau dann je nach Zaehlerstand.


    Am Ende kommen ganz sicher Preissteigerungen und spaeter oder frueher die Zeit nach der sich die Investition laengst amortisiert hat.


    Schlechter wird die Rechnung nicht.


    *1,6 kW peek = 4 schnuckelige Paneele mit Dachkonstruktion und Inverter.
    1,6 kW peek werde in DE auf 1600 kWh Erzeugung p.a. gerechnet, das klappt bei 100 prozentiger Nutzung (also Einspeisung), bei Eigenversorgung kommt man da nicht hin.

  • Alles wofür man länger als 2 Jahre in der Armortisation braucht, klappt in der Ukraine nicht.
    Auf so ne Sicht kann man hier nicht planen.


    Eventuell weil das Zeugs hier nicht so lange hält und wieder weggeschmissen werden muss, weil es dritte Wahl ist, wie fast alles im Bausektor...:)))

  • Mit technischen Fragen kenne ich mich nicht sonderlich gut aus.
    Staatliche Maßnahmen und Entscheidungen sind hier schnelllebiger, wie alles.
    Heute hüh und morgen hott.
    Selbst Steuerfragen sind manchmal unklar oder gar zu verhandeln.
    Auf Subventionen und staatliche Abnahmen, braucht man hier nicht zu hoffen.Selbst Steuerfragen sind manchmal unklar oder gar zu verhandeln.
    Wenn es sie gibt, weiß man nicht wie lange, wofür und für wen.
    Und wenn es um staatliche Zahlungen geht, wäre Internet und Erfahrungsberichte Dritter, das letzte worauf ich mich verlassen würde. Besonders, wenn ich die Leute nicht verstehen würde.

  • Zitat

    Eventuell weil das Zeugs hier nicht so lange hält und wieder weggeschmissen werden muss, weil es dritte Wahl ist, wie fast alles im Bausektor...:)))


    Solarkram ist weitgehend "чистокровный китаец". Die machen sich keine Muehe nach UA was anderes zu schicken als nach DE.


    Bei den Invertern ist es nicht falsch die vor Inbetriebnahme kurz aufzuschrauben, Verarbeitung kontrollieren, Staerke der internen Kabel, Leiterbahnen, Loetstellen und Menge und Verteilung der Waermeleitpaste auf den preisbestimmenden Leistungshalbleitern. Und dann ist es hilfreich zu schauen welcher Chip Gehirn spielt, seine Firmware herunterzuziehen und gucken ob man den Kaefer schon im Vorrat hat oder sicherheitshalber ein paar nachkauft. Das muss man in DE genau so machen wenn man laenger Freude an dem Zeug haben will. Oder man kauft fuer den 5fachen Kurs den selben Chinakram bei einem renommierten "Hersteller" der nichts anderes macht, als das was ich gerade beschrieben habe.


    Bei den PV-Modulen werden Container nach Odessa gerne ausserhalb der Spezifikationen vollgeknallt, bei Ware nach Rotterdam haelt man sich an die Herstellervorgaben. Auf dem Transport gestresste PV Module neigen zu Microrissen, Isolationsfehlern und u.U. fruehzeitigem Ausfall. Am besten kauft man bei einem Installateur von Grossanlagen bei dem man sich die PV Module aus der Mitte der Paletten rausfischen kann.

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