Ich möchte mit dieser Geschichte nun ein paar Menschen Mut machen, die sicher irgendwann oder bereits einen solchen Zeitpunkt erleben oder bereits erlebt haben, hier nun speziell der Weg sich eine ukrainische Frau in sein Leben zu holen. Dieser Weg wird lang sein, er wird steinig sein, es wird viele positive und negative Erlebnisse geben.
Man wird die Wörter: Vermissen und Warten neu kennenlernen. Aber es ist nicht nur eine gute Belastungsprobe für die Beziehung, sondern auch sieht man irgendwann den Horizont und sieht das Ende, das Ziel.
Vorgeschichte:
Um die Geschichte etwas besser darzustellen, fange ich mit einer persönlichen Einleitung an, die sicher auch viele schon so erlebt haben und vielleicht zu einer Entscheidung beitragen, eine Frau aus dem Ausland zu wählen. Meine Geschichte beginnt mit dem Tag der Trennung meiner Ex-Frau. Ich war auf einer Dienstreise in Berlin. Während der ganzen Woche telefonierte ich mit meiner Ex-Frau täglich. Jedes Telefonat war normal und ließ niemals den Gedanken in mir aufkommen, dass meine Ex-Frau hinter meinem Rücken eine Änderung in meinem Leben plant, die noch gravierend sein wird. Einen Tag vor Ende der Dienstreise bekam ich abends im Hotel einen Anruf im Hotelzimmer, dort erfuhr ich am Telefon, dass meine Ex-Frau sich von mir nach knapp 10 Jahren Ehe trennt und während der Woche all ihre persönlichen Dinge aus unserem gemeinsamen Haus geräumt hat. Ich hielt dieses die ersten Sekunden für einen Scherz, jedoch wurde ich schnell in die Wirklichkeit geholt. In den folgenden Wochen versuchte ich alles um sie davon zu überzeugen, dass ihre "Idee" etwas übereilt war, ich kämpfte um sie, bzw. um unsere Ehe. Jedoch war alle Mühe vergebens. Nach vielen schlaflosen Nächten begriff ich aber mehr und mehr, dass es keine Rückkehr mehr gibt und ich diese Angelegenheit akzeptieren muss. Jedoch nagte ich lange Zeit an der Frage, warum sie überhaupt ging. Diese Frage wurde mir aber nie wirklich beantwortet.
Ukraine, wie alles begann:
Um all diese Dinge mit meiner Ex-Frau zu "vergessen", bat ich meinen Chef um Arbeit, die mich total ablenkt. Hier bekam ich ein Projekt, welches mit der Ukraine verknüpft war. Da mein Arbeitgeber in der Ukraine / Kiev eine Zweigstelle hat, sollte ich dorthin fliegen. Ich registrierte mich ein paar Wochen vor der Reise bei busuu.com und lernte dort die einen oder anderen Worte und Lektionen in Russisch. Zusätzlich wurde mir aber natürlich von der Firma ein Übersetzer gestellt. Dieser holte mich am Tag der Ankunft am Flughafen ab. Mit ihm verbrachte ich 2 Tage in Kiev, seine Aufgabe war mein "Fachchinesisch" in das Russische zu übersetzen, ich sprach mit ihm Englisch. Am dritten Tag jedoch war er krank, es wurde mir aber natürlich seine Vertretung gesendet.
Wie das Schicksal oder das Leben so spielt war es eine Frau. Mein erster Eindruck war direkt sehr positiv. Nicht nur vom Typ und Aussehen, sondern auch und vor allem von der Menschlichkeit. Ich verbrachte mit ihr tagsüber die Zeit in der Firma und abends unternahmen wir dann etwas zusammen, sie zeigte mir ein paar Dinge in Kiev. Wir stellten jedoch nach ein paar Tagen fest, dass dort Sympathie ist, zwischen uns.
Nach 5 Tagen war die erste Reise jedoch zu Ende, der Abschied war sehr komisch aber ich muss sagen: schwer. Wir tauschten jedoch auch private Mailadressen aus, ebenso Handynummern. In den folgenden Wochen danach hatten wir jeden Tag Kontakt über eMails, SMS aber auch Skype.
Wir telefonierten nun fast täglich über Skype, meist über viele Stunden. Und selbst nach so vielen Stunden in Skype schrieben wir danach noch Gute-Nacht eMails. Mehr und mehr stellten wir fest, dass tiefe Liebe und Gefühle entstehen. Es gab immer was zu reden, bzw. zu schreiben. Unsere Sprache war immer Englisch. Da sie ja Übersetzerin ist, war das Englische für sie gar kein Problem, ich lernte jedoch sehr schnell, dass ich ich viele Vokabeln im Lauf der Jahre vergessen hatte. Dennoch war es demnach auch für mich ein gutes Training. Ebenso lernte ich mehr und mehr russische Worte und Vokabeln, da ich nun Russisch lernen wollte. Dann buchte ich wieder einen Flug in die Ukraine, um sie wieder zu besuchen. Unser letztes persönliches Treffen war demnach knapp 2 Monate her. Zudem sie auch Geburtstag hatte, wollte ich sie gerne besuchen und mit ihr feiern. Das Wiedersehen war sehr schön. Wir stellten jedoch direkt fest, dass das Wiedersehen auch direkt zeigte, wie sehr wir bereits aneinander empfinden und den anderen in Wahrheit vermissten. Von dort an war für uns klar, dass wir ein gemeinsames Leben aufbauen wollen. Jeder von uns beiden sah, bzw. sieht den anderen als sein Schicksal an. Um so gesehen Geld zu sparen, buchte ich bis Jahresende nun alle Flüge im Voraus, auch wenn es eine nicht unerheblich geringe Menge Geld war, die natürlich direkt abgebucht wurden. Ich wählte hier immer KLM oder Lufthansa als Gesellschaft. Diese Vorausbuchungen hatten aber auch (wie wir später feststellten) den Vorteil, dass die Botschaft bei den Anträgen zum Schengen-Visum viel kooperativer war. Denn in meinem Fall konnte ich ja belegen, dass ich schon weit im Voraus Flüge gebuchte hatte und längst bezahlt sind, demnach also die immer gefragte „Rückkehrwilligkeit“ der ukrainischen Frau sicherstellte. Es war aber auch ein schönes Erlebnis auch mal Holland kennenzulernen, wenn auch in erster Linie den Flughafen. Ich flog also nun jeden Monat in die Ukraine, sammelte viele Flugmeilen. Jeden Monat stellte ich mehr fest wie sehr es an einem zerrt, dass der Partner über 2000km entfernt wohnt, wie hart es ist zu erkennen, dass das Warten bis zum nächsten Treffen immer endloser erscheint, jedoch die Tage in der Ukraine während des Wiedersehens wie im Flug vergeht. Im Sommer verbrachte ich dann auch meinen Geburtstag bei ihr, dazu entschieden wir nun das erste Schengen-Visum zu beantragen, für sie. Wie auch meine eigenen Flüge, buchte ich nun ihren ersten Flug im Voraus. Im August dann stellten wir den Antrag zum Schengen-Visum. Mit Hilfe dieses Forums konnten wir also schon einiges vorbereiten und reichten die Dokumente bei der Botschaft ein. Da ich in der Zeit wieder dort war, konnte ich sie unterstützen, ich konnte sie zur Botschaft begleiten usw. Ich wusste zwar durch dieses Forum, dass es hart werden wird, aber wir konnten wegen der nun schon längeren Zeit des Kennens vieles vorlegen (inkl. der bereits gebuchten Flüge) und hatten ja zudem auch nichts zu verlieren. Viel mehr hatten wir wichtige Punkte der „Rückkehrwilligkeit“ als Vorteil zu bieten. Eines hatte ich aber in diesem Forum hier gelernt und wurde mir schon kurze Zeit nach der Registrierung als Tatsache mitgegeben: "Warten....". Denn man sollte nicht glauben, dass ein Schengen-Visum so einfach zu bekommen ist. Nachdem wir also bei der Botschaft waren und alles abgegeben hatten, wussten wir den Termin wann wir den Reisepass wieder abholen konnten. Meine Zeit in der Ukraine war leider wieder zu Ende, ich war wieder in Deutschland, als sie am Tag X durch eine Firma (die Pässe auf Wunsch in der Botschaft abholt und nach Hause sendet) die Info bekam, dass das Visum genehmigt war. Die Freude war natürlich groß. Zumal es für sie die erste Reise ins Ausland war. 3 Wochen später besuchte ich sie dann wieder in der Ukraine, ich blieb 4 Tage. Immer mehr stellten wir fest, dass der Abschied immer härter wird, obwohl wir uns nur 11 Tage später wiedersahen, in diesem Fall war es nun ihre erste Reise ins Ausland nach Deutschland. Am Tag ihrer Reise waren wir beide aufgeregt. Speziell am Morgen der Reise, weil auf dem Weg zum Flughafen war durch einen schweren Unfall die Verbindung H08 nach Kiev seit Mitternacht gesperrt und es entstand ein Stau von über 15km Länge. Sie hatte aber Glück, weil im Marshrutka nach Kiev waren an dem Tag über 10 Leute, die alle nach Borispol zum Flughafen wollten. Hier also machte sich der Marshrutka-Fahrer einen Orden, weil er Kopf und Kragen riskierte und an diesem Stau vorbeizog. Endlich am Flughafen angekommen wartete sie nun gespannt auf den Flug nach Deutschland. In Deutschland zeigte ich ihr dann sehr viel in den 7 Tagen. Viele Sehenswürdigkeiten in meiner Nähe. Es war eine sehr schöne Zeit, es war aber auch die Zeit wo wir beide uns sicher waren, dass das Leben so nicht auf Dauer weitergehen kann, getrennt zu sein und nur eine Fernbeziehung zu führen, was ja auch mit wahnsinnigen Kosten verbunden ist. Man bedenke die am Anfang erwähnten und im Voraus gebuchten Flüge. Wir mussten immer für die Zeit in der Ukraine eine Wohnung mieten. Es musste am Flughafen (in meinem Fall) immer ein Parkplatz reserviert werden, zwischen 4-10 Tagen, je nachdem wie lange ich drüben war. Man kauft Lebensmittel, man geht Essen, man unternimmt was. All das sind Kosten die entstehen und müssen natürlich berücksichtigt werden. Dazu kommen ja auch Kosten für z.B. Visum usw. Nach einer Zeit aber sind einem die Kosten egal. Man WILL nur noch diesen Menschen um sich haben, egal was es kostet. Ich machte ihr aber nun während dieser Woche hier in Deutschland einen Heiratsantrag. Auch wenn es in gewisser Hinsicht vielleicht verrückt war (in meinem Fall) und ich noch nicht richtig geschieden war, ihr einen Heiratsantrag zu machen. Aber wir waren uns sicher, dass wir eine Zukunft haben und wollen. Darum waren mir Meinungen anderer total egal. Nach der Woche von ihr hier in Deutschland flog ich mit ihr wieder zurück in die Ukraine, dort verbrachten wir auch wieder ein paar Tage bis ich wieder abreisen musste. Im November flog ich wieder hin, dort entschieden wir uns aber spontan noch mal ein Schengen-Visum zu beantragen.