8./9. mai

Zitat von Wolle

Der hat im "vaterländischen Krieg" in der Ukraine FÜR die Nazis gekämpft !!! Verstehe ich nicht.

Dazu müsste man deutlich weiter ausholen...aber, es gab einen Teil der Bevölkerung in UA, die sahen die Nazis als vermeintliche Befreier von den Roten. Eine Bewertung des Themas mag ich hier gar nicht anstellen wollen, denn selbst unter Historikern ist das Thema umstritten, denn die Rolle, die diese in dem Krieg einnahmen ist äusserst fragwürdig, wie auch deren Mittel.
Fakt ist, diese erhofften sich eine autonome Ukraine , wenn man das so nennen kann. Wurden dann jedoch sehr schnell fallen gelassen. Der Rest ist bekannte Geschichte. Ebenso ist deren Verehrung heute umstritten, die es in UA unzweifelhaft gibt, besonders im Westen. Was bis zu weilen groteske Formen annimmt. So war bzw. ist der Film "My iz buduwego 2" in der Ukraine verboten, weil er als Anti-Ukrainisch gilt.

Zitat von Wolle

Warst Du nicht in der Partei ?

Zitat von Wolle

Siehste Fasil, das war das System. Da haben schon andere vorher die Hand aufgehalten,

So wird`s dann wohl gewesen sein und falls es Dich tröstet, ich hatte trotzdem eine glückliche Kindheit . Ausserdem es gab ja auch noch die Intershops. :phatgrin:

Zitat von Wolle

Also ich verstehe nobody total.

Hm...also ich eher nicht ganz, denn auch die Amis feiern den V-Day. Es geht ja darum, den Sieg über Hitlerdeutschland zu feiern und nicht um einen Tag der Systeme. Und dazu, meine ich zumindest, haben die ehemaligen Alliierten jedes Recht. Sie haben Europa vom Faschismus befreit. Ob man danach dann das jeweilige System, je nachdem in welchem Teil von D man sich befand, gut fand, ist aus meiner Sicht wieder etwas anderes.

Hallo Fasil,
ich habe jetzt noch nicht alle Beiträge gelesen, die meinem eigenen folgten. Bin ja schon heilfroh, dass ich nicht sofort komplett in der Luft zerrissen worden bin.
Du hast natürlich deinen Finger genau auf den Punkt gelegt, der unlogisch ist. Und ich kann nicht wirklich ordentlich darauf antworten.
Ich will es versuchen: Was hat Ex-DDR mit den Feiern zum 9. Mai zu tun?

• Es gab in der DDR auch immer Aufzüge (ich wechsele mal vorsichtshalber das Wort). Dort ging es nach 45 von dem einen Scheißsystem ins andere über. Umdenken war nur beim Wechsel der Überschrift angesagt. Da meine Familie dort eingesperrt war, standen mir die Deutschen dort z.B. 1970 genauso nahe wie beim Mauerfall und heute auch.
• Dann wiederum hielt sich die Truppe um Ulbricht und später um Honecker für das Land des maximalen Friedens und vermeldeten, dass dort die besseren Deutschen lebten. In der BRD steckte man den Kopf in den Sand, statt dei Geschichte aufzuarbeiten. In der DDR war man aber zuvor gar nicht dabei gewesen.

Fasil, richtig darstellen, das siehst du, kann ich es nicht.
Gruß nobody

Zitat von nobody

Bin ja schon heilfroh, dass ich nicht sofort komplett in der Luft zerrissen worden bin.

Warum denn auch. Gibt gar keinen Grund dafür. Mich interessiert halt wirklich nur, was sich hinter dem, was Du im Ausgangspost geschrieben hast, für ein Verständnis Deinerseits zu diesem Thema verbirgt.

Zitat von Wolle

Wenn das so weitergeht mit der Solidaritätssteuer, . . . JA ! Dann aber bitte keinen Onko-Kaffee !

Tut mir wirklich leid für Dich , aber "HoMo" (Honneckers Mokka - auch Mokka Fix genannt) , ist glaube ich gerade nicht mehr vorrätig. :phatgrin:

Fasil, dahinter verbirgt sich eine Unsicherheit. Ich kann nicht wie meine dänische Verwandtschaft vorbehaltlos das Königshaus unterstützen. Möchte auch gerne so unbeschwert sein.
Ich muss als Deutscher wegen unserer unsäglichen Vergangenheit immer erst nachdenken ... nicht über das, was ich sage (nicht politcal correctness); über ... ist der Weg gut, ist die Politik gut, was muss ich darüber denken.
Und für meine Unbeschwertheit ist es nicht förderlich, dass andere Länder den 9. Mai feiern. Gut, ich verstehe, dass der moralisch Richtigere das darf.

Yuli, dir mache ich ein großes Lob wegen deines Beitrages. Danke.
Gruß nobody

Zitat von Wolle

Rotkäppchen Sekt noch da ?

Zitat von nobody

Ich muss als Deutscher wegen unserer unsäglichen Vergangenheit immer erst nachdenken

Zitat von nobody

ist der Weg gut, ist die Politik gut, was muss ich darüber denken.

Eventuell hilft es ja.

Ah, Rotkäppchen, werde morgen mit meiner Frau damit anstoßen. Schließlich habe ich ja auch einen Grund: Nazis und Hitler kaputt. Ich reduziere also alles auf einen Punkt, weil ich zu vorher angerissenem Thema keine Lösung habe.

Yuli hat es als IST und zukunftorientiert ausgedrückt. Und das ist gut so. Mir macht aber zu schaffen, dass wir Deutschen komplexbelanden sind. So kommt es dann zu solchen Ausfällen, wie im Thread EM überdeutlich diskutiert wurde. Kritisiert wurde da doch diese Haltung: Am deutschen Wesen muss auch die Ukraine genesen. Ach ja, Griechenland auch. Und, und, und. Wir überkompensieren und treten in unserer unreflektierten Art anderen Menschen derbe auf den Fuss. Ich möchte innerlich wie Yuli sein.
Gruß nobody

Zitat von nobody

Wir überkompensieren und treten in unserer unreflektierten Art anderen Menschen derbe auf den Fuss.

In diesem Punkt bin ich absolut Deiner Meinung.

Zitat von nobody

Kritisiert wurde da doch diese Haltung: Am deutschen Wesen muss auch die Ukraine genesen. Ach ja, Griechenland auch. Und, und, und.

Hm...auch hier kann ich Dich nicht verstehen, denn auch hier, hat das eine mit dem anderen nichts zu tun. Denn bei der Kritik zur EM-Haltung ging es ja um die Situation heute. Um diese Absolutung doppelzüngige Haltung, die zumindest die deutsche Politik und Presse einnimmt. Wir reden in diesem Zusammenhang von Freiheit und Menschenrechten. Unterstützen aber umgekehrt aber genau diese (USA), die die Menschenrechte mit Füssen (Guantanamo, Abu Gharib, Irakkrieg etc.) treten und die Menschen Unfreier machen den je (Patriot Act etc.).
Ich bin übrigens sehr dankbar dafür in der DDR, in der ich mich übrigens nie eingesperrt fühlte, aufgewachsen zu sein, beide Systeme kennengelernt zu haben, denn das bietet mir heute die Möglichkeit deutlich besser zu reflektieren.