Neuling braucht DRINGEND Euren Rat bezüglich Auswandern und Arbeiten in Kiew

  • Hallo zusammen,


    ich bin neu hier und bräuchte mal gaaanz dringend ein paar wertvolle Ratschläge.


    Um ehrlich zu sein habe ich mich nie mit dem Gedanken getragen, mal irgenwann in die Ukraine zu ziehen. Aufgrund persönlicher Erfahrungen zog es mich immer mehr nach Asien. Aber da ich grundsätzlich für vieles offen bin und auch eine Portion benteuerlust mitbringe, kam es nun nach ewiger Sucherei dazu, dass ich eine Stellenzusage aus Kiew bekommen habe. die Vorgeschichte ist etwas länger...


    Ich fasse es nur mal kurz zusammen. Die letzten Jahre habe ich im sozialen Bereich in D gearbeitet, was des öfteren mit Umzügen verbunden war. Aus meiner besagten Abenteuerlust heraus habe ich letztes Jahr eine der schönsten deutschen Städte verlassen und mein Glück in der Provinz gesucht. Das mit der neuen Arbeitsstelle verlief nicht wie erhofft und so trennte man sich bereits im Dezember. Privat ging auch alles den Bach runter... Seitdem suche ich tatsächlich weltweit nach einer Stelle im pädagogischen Bereich. Weltweit deshalb, weil mich in Deutschland nicht wirklich viel hält.


    Nun aber zum eigentlichen Problem. Erst am Freitag hatte ich via Skype ein Vorstellungsgespräch. Hätte mir auch lieber einen persönlichen Kontakt gewünscht, ging aber leider nicht anders. Heute morgen dann die Zusage aus Kiew. Man wolle mit mir über das Gehalt sprechen, was wohl für ukrainische Verhältnisse sehr gut sein soll..... ?(
    ABER und jetzt kommt der größte Gag, man bräuchte mich quasi sofort. Und sofort heisst bei denen auch sofort. Die Stelle war eigentlich schon vergeben, aber der Kanditat sagte dann doch ab. Im Grunde hatte ich das Angebot aus Kiew schon ausgeschlagen, da ich es mir schlichtweg nicht leisten kann. Fördermöglichkeiten durch das Arbeitsamt gibt es nicht, da nicht EU bzw. EWR. Und wie bitte schön soll ich zwei Wohnungen parallel bezahlen :hmm:
    ?? Meine Bedenken schrieb ich der Frau vom Personalbüro.... Daraufhin meldete sich statt der netten Dame, mit der ich bisher kommunzierte, ein Herr, der mir Tips bezüglich meiner Auswanderung geben wollte. Was für ein Spaßvogel... morgen früh wolle er mit mir telefonieren und weitere Details klären. Ich fragt ihn, ob er denn nicht meine mail an seine Kollegin gelesen habe... "doch, doch"... darüber wolle er ja reden.


    Kommt mir alles sehr spanisch vor. Denn es kommt noch etwas weiteres hinzu. Ich wurde kaum aufgeklärt über das ganze drumherum, das organisatorische, wie etwa Visum... Steuer...Versicherung...Wohnungsuche. Naja, zumindest nur sehr vage.
    Folgendes wurde mir gesagt.


    1.) Die Steuern liegen bei etwa 20% (ich hatte was von pauschal 15%) gelesen
    2.) Um die Wohnung kümmert sich ein Makler... alles ganz easy :pleasantry: Kostenpunkt etwa 450 Euro für eine 1-Zimmerwohnung in guter Wohnlage in Kiew (ich habe im Netz was von 800 bis 1000 Dollar gelesen)
    3.) Krankenversichert sei man automatisch, quasi gratis ?( man könne eine Zusatzversicherung abschließen, sei aber nicht nötig (was soll das denn genau heissen????)
    4.) und nun der interessanteste Punkt: Das Visum. Müsste als Touri drei Monate kommen. Ginge nicht anders, weil sie SOFORT jemanden brauchen und die Behörden ein paar Wochen brauchen für die Aufenthaltserlaubnis... würde aber schon Geld bekommen und einen Arbeitsvertrag und eine Art Notfallversicherung... was auch immer sie damit meinte


    Da kann doch wohl irgendwas nicht stimmen?!?! :dash: Oder ist das ukrainischer way of life bzw. working?


    Ich kann doch nicht als offizieller Touri arbeiten, dafür auch noch Geld bekommen... und was ist, wenn ich Mist baue während der Arbeit. Zahlt dann irgendeine Versicherung??


    Ja , ihr seht... viele, viele Fragen :D


    und noch als Zusatzinfo. Ich war noch nie in Osteuropa, habe mich lediglich durch verschiedene Foren gelesen. Auslandserfahrung (jobmässig) habe ich nur in Indien gesammelt... und ja, etwas verrückt bin ich vermutlich schon, wenn ich mir allen Ernstes über dieses Jobangebot Gedanken mache :rolleyes:


    Leider drängt die Zeit und das kann ich ja überhaupt nicht ab, wenn ich unter Druck eine Entscheidung treffen soll, deren Konsequenzen ich nicht im entferntesten einschätzen kann. Schließlich will ich dort ja keinen Urlaub machen...


    Was haltet Ihr davon?


    Wie lebt es ich in Kiew? Vor allem auch was das Finanzielle angeht. Soll ja die letzten Jahre recht teuer geworden sein...


    Freue mich über jeden Ratschlag!!!

  • Hallo


    Um ehrlich zu sein habe ich mich nie mit dem Gedanken getragen, mal irgenwann in die Ukraine zu ziehen.


    Ich auch nicht. Ich hatte dies sogar rigeros ausgeschlossen.


    Zitat

    Man wolle mit mir über das Gehalt sprechen, was wohl für ukrainische Verhältnisse sehr gut sein soll..... ?(


    Das ukrainische Durchschnittsgehalt beträgt ca. 250 Euro. In Kiew ist es deutlich höher (die Lebenshaltungskosten aber auch, Kiew ist teurer als München)! Insofern könnte man Dir 1000 Euro anbieten, was für UA gut wäre.
    Wie ich dies sehe: Du hast die deutsche Staatsbürgerschaft und man will Dich ins Ausland abwerben. Da muss man für deutsche Verhältnisse gut zahlen, d.h. ein ordentliches Gehalt zzgl. Auslandszulage.


    Zitat

    ABER und jetzt kommt der größte Gag, man bräuchte mich quasi sofort.


    An die Adresse der Arbeitgeber: Was man will und was man bekommt, kann voneinander abweichen.


    Zitat

    Im Grunde hatte ich das Angebot aus Kiew schon ausgeschlagen, da ich es mir schlichtweg nicht leisten kann.


    Es ist immer schlecht, auf ein Angebot angewiesen zu sein. Bist Du das wirklich? Gibt es kein soziales Netz in DE, in welches Du vergleichsweise weich fallen würdest? Bedenke: Hast Du den Job erst angenommen, bleibt vom deutschen sozialen Netz vermutlich nur Hartz IV übrig, wenn alles daneben geht.


    Zitat

    1.) Die Steuern liegen bei etwa 20% (ich hatte was von pauschal 15%) gelesen


    Aktuell 17%, aber nur für Residenten, sonst das Doppelte. In UA wird vieles "schwarz abgewickelt". Vielleicht zahlt man Dich so. Zumindest die ersten Monate muss man das wohl tun.


    Zitat

    3.) Krankenversichert sei man automatisch, quasi gratis ?( man könne eine Zusatzversicherung abschließen, sei aber nicht nötig (was soll das denn genau heissen????)


    Nur als Resident. Freie Heilfürsorge auf niedrigem Niveau (weit entfernt vom Standard in DE, wäre für mich keine Option). Hier gibt es einige Infos zum Thema:
    Ärzte Vergleich Deutschland-Ukraine
    Beachte bitte insbesondere Beiträge #40 und #56.


    Zitat

    4.) und nun der interessanteste Punkt: Das Visum. Müsste als Touri drei Monate kommen. Ginge nicht anders


    Das ist vermutlich richtig: In folge müssen sie Dich schwarz zahlen (nicht ungewöhnlich für UA) und arbeitest illegal. Wenn es ein Super Job wäre, würde mich beides nicht stören.


    Zitat

    und was ist, wenn ich Mist baue während der Arbeit. Zahlt dann irgendeine Versicherung??


    Interessante Frage. Bin kein Jurist. Arbeitest Du dann überhaupt, wenn formal das Arbeitsverhältnis ohne Arbeitserlaubnis gar nicht existieren kann?


    Zitat

    Wie lebt es ich in Kiew? Vor allem auch was das Finanzielle angeht. Soll ja die letzten Jahre recht teuer geworden sein...


    Für Expats war Kiew vor einigen Jahren auf Platz 25 der teuersten Städte der Welt. München als teuerste deutsche Stadt auf Platz 36. Lebt man wie Einheimische, geht es auch wesentlich günstiger. Eine interessante Seite für Dich (in Englisch):
    http://www.expatua.com/


    Gruß
    Siggi

  • Hallo Siggi,


    erstmal vielen Dank für die vielen Infos :thumbup: Ich werde mich erstmal durch die verfluchte Bedienungsanleitung kämpfen und dann angemessen antworten. Dann mal bis später,


    Birke

  • habe ich im sozialen Bereich in D gearbeitet


    Hallo Birke, die Ukraine ist in vielen Teilen unterhalb dessen, was wir Armutsgrenze nennen, angesiedelt. Sicher, Kiew ist eine Großstadt mit entsprechendem Niveau. Aber generell: solch ein Land hat weder Heime für Behinderte, Altenheime etc., wie wir uns das aus deutscher Sicht so vorstellen. Da muss man schon private Kliniken, Heime etc. heranziehen.


    Was machst du denn im sozialen Bereich, was für die dort so wichtig wäre? Das ist doch der entscheidende Punkt.


    Ein Lehrer ist in UA ein "armes Schw..". Ich könnte dort aber als "native speaker" privaten Sprachunterricht geben, zumindest Deutsch, weil ich das studierte. Meine Frau versichert mir, dass ich allein davon nach einer vielleicht 12-monatigen Durststrecke recht gut leben könne.


    Was sollst du denn machen?
    Gruß nobody

  • 2.) Um die Wohnung kümmert sich ein Makler... alles ganz easy :pleasantry: Kostenpunkt etwa 450 Euro für eine 1-Zimmerwohnung in guter Wohnlage in Kiew (ich habe im Netz was von 800 bis 1000 Dollar gelesen)

    Das klingt - wenn die Wohnlage wirklich gut ist und die Wohnung nicht am unteren Ende der Qualitätsskala - nach eher zu wenig. Wir zahlen für 2,5 Zimmer, ca. 75qm in tatsächlich sehr guter Wohnlage 1300$ plus Nebenkosten. Du solltest bei der Wohnungssuche auch darauf achten nicht auf die Metro angewiesen zu sein. Sie ist zwar praktisch aber zum täglichen Pendeln wirklich ätzend (da immer voll und stickig).



    3.) Krankenversichert sei man automatisch, quasi gratis ?( man könne eine Zusatzversicherung abschließen, sei aber nicht nötig (was soll das denn genau heissen????)

    Seit einiger Zeit muss man eine Krankenversicherung zum Aufenthaltstitel dazu kaufen wenn man im Besitz eines Visums ist. Kosten: ca. 500 Griwnia pro Jahr. Einen Nutzen der Versicherung konnte ich nicht erkennen. Du wirst im Ernstfall höchstwahrscheinlich nicht auf das kostenlose Gesundheitssystem zurückgreifen wollen und darum eine Auslandskrankenversicherung abschließen möchten. Es gibt spezielle Produkte für Expads, die aber nicht ganz billig sind.


    4.) und nun der interessanteste Punkt: Das Visum. Müsste als Touri drei Monate kommen. Ginge nicht anders, weil sie SOFORT jemanden brauchen und die Behörden ein paar Wochen brauchen für die Aufenthaltserlaubnis... würde aber schon Geld bekommen und einen Arbeitsvertrag und eine Art Notfallversicherung... was auch immer sie damit meinte

    Vorweg: wenn du einen legalen Aufenthaltstitel erlangen willst, dann wird dich dein Arbeitgeber offiziell beschäftigen müssen - sonst kannst du dein Visum nicht in eine Aufenthaltsgenehmigung umwandeln. Es ist aber durchaus üblich als Tourist einzureisen und einer Arbeit nachzugehen - muss jeder selber wissen wie er das handhabt.



    Wie lebt es ich in Kiew? Vor allem auch was das Finanzielle angeht. Soll ja die letzten Jahre recht teuer geworden sein...

    Das Leben in Kiew unterscheidet sich nicht großartig von dem in jeder anderen europäischen Großstadt. Wie schon geschrieben ist Kiew aber auch sehr teuer wenn man so leben will wie z.B. in Deutschland. Beschränkt man sich auf die lokal üblichen Produkte, sind die Preise nicht allzu hoch. Trotzdem: dir sollte schon ein bisschen was an Gehalt geboten werden wenn du dafür nach Kiew auswandern willst. Außerdem: Russischkenntnisse sind sehr hilfreich wenn man in Kiew leben möchte. Als Tourist kommst du vielleicht noch ohne aus - spätenstens bei Behördengängen werden Spachkenntnisse notwendig sein.

    Es ist immer schlecht, auf ein Angebot angewiesen zu sein. Bist Du das wirklich? Gibt es kein soziales Netz in DE, in welches Du vergleichsweise weich fallen würdest? Bedenke: Hast Du den Job erst angenommen, bleibt vom deutschen sozialen Netz vermutlich nur Hartz IV übrig, wenn alles daneben geht.

    Falls du in Deutschland ALG1 Ansprüche hast, kannst du diese ruhen lassen. Du teilst dem Arbeitsamt einfach mit, dass du dem Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfügung stehst. Deine noch vorhandenen ALG1 Ansprüche kannst du dann innerhalb von vier Jahren geltend machen, wenn du dem Arbeitsmarkt wieder zur Verfügung stehst. Insofern gäbe es (gerade bei Einreise als Tourist) die Möglichkeit "weich" zu fallen falls es in Kiew doch nicht klappen sollte.



    In jedem Fall viel Erfolg!

  • Erstmal vielen Dank für Eure Antworten!! Versuche gerade rauszufinden, wie man hier denn zitiert, aber dass man dafür erst einen Lehrgang machen muss, hätte ich nicht gedacht :patsch:


    ich versuche es nochmal. Wenns nichts wird, dann eben auf dem weniger eleganten Weg...

  • Es ist immer schlecht, auf ein Angebot angewiesen zu sein. Bist Du das wirklich? Gibt es kein soziales Netz in DE, in welches Du vergleichsweise weich fallen würdest? Bedenke: Hast Du den Job erst angenommen, bleibt vom deutschen sozialen Netz vermutlich nur Hartz IV übrig, wenn alles daneben geht.


    Das soziale Netz, in das ich ab nächsten Monat falle ist weniger weich und nennt sich Hartz 4 ;) es ist nicht so, dass mich nun die blanke Panik packt, aber ich habe auch nicht viel zu verlieren. Gibt es nicht auch sowas wie eine private Arbeitslosenversicherung? Meine Schwägerin konnte das als Selständige in D so regeln.


    Aktuell 17%, aber nur für Residenten, sonst das Doppelte. In UA wird vieles "schwarz abgewickelt". Vielleicht zahlt man Dich so. Zumindest die ersten Monate muss man das wohl tun.


    Nun gut, andere Länder andere Sitten. Die werden schon wissen, was sie tuen. Und wenn sowas landestypisch ist, warum nicht? Nur das mit der Versicherung (im Falle einer Panne im Job), werde ich noch klären müssen.


    Für Expats war Kiew vor einigen Jahren auf Platz 25 der teuersten Städte der Welt. München als teuerste deutsche Stadt auf Platz 36. Lebt man wie Einheimische, geht es auch wesentlich günstiger.


    In Kiew zu leben wie ein Einheimischer dürfte schwer sein... Vermutlich wie in Prag und jeder anderen Metropole. Da müsste man ja schon an die 2000 Euro netto bekommen, wenn ich mir den Vergleich mit München anschaue ?(


  • Hallo, ja Kiew ist wohl wenig repräsentativ für die Ukraine. Quasi Ukraine light. An Altersversorung möchte ich da gar nicht denken. Jetzt bin ich 38. Also noch jung genug, um mich nochmal auf ein Abenteuer einzulassen. Und wenn es nur für zwei Jahre ist. Ich habe eigentlich Psychologie studiert, aber kann mich nicht wirklich damit anfreunden... ich habe die letzten Jahre in der Jugendhilfe gearbeitet und stehe immer mehr auf Kriegsfuß mit dem deutschen Bildungs- oder besser Sozialsystem. Daher auch der Entschluß, das Weite zu suchen. Nicht, dass dort alles besser ist, aber meine Maßstäbe wären andere. Ich würde einen Job im Ausland unter anderen Gesichtspunkten sehen... als Chance, seinen Horizont zu erweitern, Sprachkenntnisse zu erwerben. Also so ne Art bezahlte Weiterbildung. Sicher nicht, um Karriere zu machen oder auszusorgen.


    Ach, ja ich würde mit Kindern arbeiten. Aber als Sozialpädagogin.

  • Hallo Map,


    Das klingt - wenn die Wohnlage wirklich gut ist und die Wohnung nicht am unteren Ende der Qualitätsskala - nach eher zu wenig. Wir zahlen für 2,5 Zimmer, ca. 75qm in tatsächlich sehr guter Wohnlage 1300$ plus Nebenkosten. Du solltest bei der Wohnungssuche auch darauf achten nicht auf die Metro angewiesen zu sein. Sie ist zwar praktisch aber zum täglichen Pendeln wirklich ätzend (da immer voll und stickig).


    Ich konnte das mit den 450 Euro auch nicht wirklich glauben... zumindest sagen die internet Annoncen was anderes. Aber die werden wohl auch speziell auf Westeuropäer zugeschnitten sein. Was hat Euch denn nach Kiew verschlagen? Ich frage mich überhaupt, was denn so die Beweggründe der einzelnen sind. Doch wohl nicht immer die Liebe?


    Nicht auf die Metro angewisen zu sein, würde wohl ein eigenes Auto voraus setzen!? Noch ein Kostenfaktor... :S Kann man denn sein Auto einfach so einführen?


    Du wirst im Ernstfall höchstwahrscheinlich nicht auf das kostenlose Gesundheitssystem zurückgreifen wollen und darum eine Auslandskrankenversicherung abschließen möchten. Es gibt spezielle Produkte für Expads, die aber nicht ganz billig sind.


    Tja, ohne Zusatzabsicherung sieht es wohl mau aus in der Ukraine. Das läppert sich ja ganz schön zusammen. Das ist halt auch ein Faktor, der mich stutzig macht. In dem Vorstellungsgespräch wurde das alles etwas runtergespielt. Erschwingliche Miete, eine gratis KV, die völlig ausreicht... morgen werde ich dem guten Mann mal etwas auf den Zahn fühlen und mehr Infos einholen


    Vorweg: wenn du einen legalen Aufenthaltstitel erlangen willst, dann wird dich dein Arbeitgeber offiziell beschäftigen müssen - sonst kannst du dein Visum nicht in eine Aufenthaltsgenehmigung umwandeln. Es ist aber durchaus üblich als Tourist einzureisen und einer Arbeit nachzugehen - muss jeder selber wissen wie er das handhabt.


    die wollen mich schon offiziel beschäftigen, aber erst nach 6 bis 8 Wochen, weil wohl das Beantragen einer Arbeisterlaubnis so lange dauert und die mich sofort wollen. Und nach drei Monaten hätte ich dann die Aufenthaltsgenehmigung.


    Bin ich denn mit dieser Aufenthaltsgenehmigung automatisch Resident??? ?( Also gehört man dann zu denen, die nur 17% Steuern zahlen? Oder hat das eine mit dem anderen nichts zu tun?



    Wie schon geschrieben ist Kiew aber auch sehr teuer wenn man so leben will wie z.B. in Deutschland. Beschränkt man sich auf die lokal üblichen Produkte, sind die Preise nicht allzu hoch. Trotzdem: dir sollte schon ein bisschen was an Gehalt geboten werden wenn du dafür nach Kiew auswandern willst.


    Was ist den ein bißchen? Nur so als Info. Ich bin alleinstehend, ohne Kind und Kegel, habe aber noch diverse Schulden vom Studium am Hals. Das muss ich eben auch alles berücksichtigen. Plus diesen ganzen Zusatz an extra Versicherungen... ein Leben wie in Deutschland kann man vermutlich vergessen. Gewisse Güter bekomme ich ja gar nicht zu besseren Konditionen (außer vielleicht Lebensmittel), aber wie sieht es mit kulturellen, kulinarischen Genüssen aus? Theater, Kino, Restaurant? Ist das Ganze in Kiew überhaupt zu bezahlen?


    Falls du in Deutschland ALG1 Ansprüche hast, kannst du diese ruhen lassen. Du teilst dem Arbeitsamt einfach mit, dass du dem Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfügung stehst.

  • Ach, ja ich würde mit Kindern arbeiten. Aber als Sozialpädagogin.



    Ups, und das ohne wirkliche Sprachkenntnisse, ohne Kenntnisse der Lebenswirklichkeit der Probanden? Und dann sich von knapp vor Harz IV auf ca. 2000 Euro netto hochkatapultieren?


    Ich habe zu bieten: drei westeuropäische Sprachen, Führungserfahrung in leitender Position, Verkauf, Betriebsführung, Ehefrau aus der Ukraine, Wohnraum in UA vorhanden (Aufenthaltstitel samt Mobiliar und PKW kein Problem) -> SUCHE JOB IN UA -> gebe bei entsprechender Bezahlung meine Firma auf.
    Angebote bitte über dies Forum (PN oder email) an
    nobody

  • Ups, und das ohne wirkliche Sprachkenntnisse, ohne Kenntnisse der Lebenswirklichkeit der Probanden? Und dann sich von knapp vor Harz IV auf ca. 2000 Euro netto hochkatapultieren?


    Hallo, nobody, ich schrieb nicht, dass ich 2000 Euro netto erwarten würde, aber wenn ich die Infos hier so lese, wo steht, dass Kiew teurer sein soll als München, müsste doch sinnigerweise mehr als in München verdient werden, um irgendwie über die Runden zu kommen. Oder stimmt die Rechnung nicht?
    Wollte ich als Single in München leben, bei einer Miete von locker 800 Euro, müsste ich schon mehr als 1300 Euro verdienen. Du kannst auch die Ausgaben von Paaren nicht mit denen von Singles vergleichen. Insbesondere was die Miete angeht.


    Und was die Lebenswirklichkeit der Kinder anbelangt. Ich habe in Deutschland viele Immigranten betreut. Natürlich kenne ich nicht die Verhältnisse vor Ort. Wie gesagt habe ich nur mal in Indien gearbeitet. Aber das dürfte sich von der Armut her wohl nicht viel schenken. Abgesehen davon kann ich Dich beruhigen. Die Kinder kommen aus recht guten Verhältnissen. :D

  • allerdings nur nach Dnipro


    Ja, meine Frau kommt ja auch aus dem Dörfchen. Wir hatten das so um das ahr 2007 mal kalkuliert. Damals hätte ich mit so rund 800 Euro im Monat fast auf meinem deutschen Niveau mit meiner Frau leben können. Und wir leben sehr bescheiden. Allerdings war in Dnipro eine eigene Miniwohnung auf miserabelstem Stand dabei eingerechnet. Selbst nach Grundsanierung wären die m² immer noch dieselben geblieben.
    Was man heute so bräuchte, das hat sich sicher nach oben bewegt.


    Meine Jobsuche war auch nicht wirklich ernst gemeint. Hier in D wollte mich keiner. Wer will mich dort?


    Gruß nobody

  • Ich würde für 1000 rübergehen...allerdings nur nach Dnipro


    Ich habe leider keine Ahnung, wo das liegt, aber vermutlich ist das Leben dort günstiger. Es scheinen ja auch viele hier zu sein, die mit einem Ukrainer/einer Ukrainerin verheiratet sind. Da sieht die Welt vermutlich auch nochmal anders aus. Als Single-Frau aus Deutschland werde ich vermutlich ohnehin immer die Ausländerin sein ^^ oder täusche ich mich da?

  • dass Kiew teurer sein soll als München, müsste doch sinnigerweise mehr als in München verdient werden, um irgendwie über die Runden zu kommen. Oder stimmt die Rechnung nicht?



    Hallo Birke, nehme mich nicht zu ernst. Aber: in UA leben viele Erwachsene, die sich eine eigene Wohnung nicht leisten können. Wenn die in Dnepropetrovsk 200 $ Miete an Schwiegermutter zahlen und als Postangestellte 140 $ verdienen ... wie geht das auf?
    Die leben dann im Wohnheim eines Institutes z.B. ... 50 Tacken warm, 1 Zimmer, Küchenmitbenutzung auf der Etage ... Klo und Dusche ebenso auf dem Flur.
    Gruß nobody

  • Meine Jobsuche war auch nicht wirklich ernst gemeint. Hier in D wollte mich keiner. Wer will mich dort?


    Hallo nobody, was genau machst Du denn in der Ukraine? Ich meine jobmäßig. Ist es nicht als Deutscher verdammt schwer, dort beruflich Fuß zu fassen? Es sei denn man wird über eine deutsche Firma entsandt. Selbständig machen kann sich doch wohl auch nicht jeder. Aber was mich am meisten interessiert. Fühlst Du Dich dort wohl? Oder gibt es sowas wie Heimweh?

  • Hallo Birke, nehme mich nicht zu ernst. Aber: in UA leben viele Erwachsene, die sich eine eigene Wohnung nicht leisten können. Wenn die in Dnepropetrovsk 200 $ Miete an Schwiegermutter zahlen und als Postangestellte 140 $ verdienen ... wie geht das auf?
    Die leben dann im Wohnheim eines Institutes z.B. ... 50 Tacken warm, 1 Zimmer, Küchenmitbenutzung auf der Etage ... Klo und Dusche ebenso auf dem Flur.


    Das klingt nicht so, als ob ich dort meine Zukunft sehe;) umso mehr erstaunt mich, dass doch einige Deutsche sich dort niederlassen möchten. Nun gut, da werden einige Rentner dabei sein, oder aber die Liebe verschlägt einen dahin. Mich interessiert einfach, was für viele den Reiz ausmacht. Mal ganz direkt gefragt, gäbe es dort Deine Frau nicht, würdest Du dann dort leben wollen? Oder ist es für viele einfach nur eine Art Kompromiss?

  • was genau machst Du denn in der Ukraine? Ich meine jobmäßig. Ist es nicht als Deutscher verdammt schwer, dort beruflich Fuß zu fassen?


    Hallo Birke, wie du links neben diesen Zeilen sehen kannst ... wir wohnen in D. In UA hätte ich gar nicht mehr gearbeitet ... jedenfalls nicht so, wie man sich das denkt. Hätte Wohnungen zugekauft und von Mieten gelebt. Dann wäre mir sicher die Decke auf den Kopf gefallen, und ich hätte einen Service für westeuropäische Geschäftsleute aufgebaut:
    Wohnung auf gutem Stand, PC immer sauber, Telefon mit nur einer Taste ... und wir wären dran, Fahrdienst quer durchs Land, Übersetzungen ... und braucht der Klient Rechtsrat, Urkunden etc. so hätten wir das organisiert. Es ist dann sein Rechtsanwalt ... und eben nicht der des VerhandlungsGEGNERs.
    Gruß nobody

  • Ja, wer lesen kann ist klar im Vorteil;) also, mit genug Ideen und Biss scheint man es wohl auch in der Ukraine zu schaffen. Ich hatte die letzten Monate, bei meinen ganzen Auslandsrecherchen immer mehr den Eindruck, dass die Ukraine für viele Deutsche regelrecht "hip" ist. Und konnte mir das aufgrund meines "nicht-wissens" nie so recht erklären. Aber vielleicht täuscht der Eindruck auch. Und es handelt sich um ein paar wenige Exoten.

  • Nu ja, "hip" ist es meist bei der Damenwahl...dann kommt das erwachen :phatgrin: Man muss das Land schon mögen und auch die Lebensweise, denn es ist völlig anders als in D. Härter! Aber widerum aus meiner Sicht auch freier...irgendwie...gefühlt. Also ich persönlich würde lieber heute als morgen rüber gehen, sofern sich arbeitsmässig was ergeben würde...Aber ich kenne das Land nun auch schon seit 1990. Und deswegen auch Dnipropetrovsk, denn da wohnt meine Verlobte. Wenn ich die Möglichkeit heute hätte, ich würde auf keinen Fall überlegen....

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