In der Ukraine normal - in Deutschland anders

  • Danke RumboReload, ich werde mich da jetzt einmal einlesen, auf dem ersten und auch auf dem zweiten Blick scheint es eine durch und durch verfahrene Angelegenheit zu sein. Wobei mir auch so langsam Zweifel an der "Rechtmässigkeit" des Verfahrens und der daran anschliessenden Massnahmen kommen könnten.
    Mein vorheriger Post bezieht sich auf die generelle Verfahrensweise und ist sachlich und fachlich in Ordnung!
    In dem speziellen Fall halte ich eine sofortige Untersuchung für dringend angebracht, ebenso wie die höchstrichterliche Nachprüfung aller vorher bereits durchgeführten Verwaltungsakte.
    So kann man es jedenfalls als Staat nicht im Raum stehen lassen!
    Erfolgreiches Jahr 2013 wünsche ich Dir und den Deinen, sowie noch frohe Feiertage. Danke Oldtrotter

  • Alles erstmal ein frohes neues Jahr 2013 und alles Gute!!.


    Gestern Abend haben wir mit Freunden und Familie gefeiert. Dabei kamen wir auf ein Thema, welches ich echt schwer geschluckt habe. Die Schwester meiner Frau arbeitet und wohnt in Kiev und bewohnt da nun ein 18qm Zimmer. Vorher waren es knapp 35qm und sie wohnten dort vorher alleine.
    Kiev ist ja bekanntlich und natürlich etwas teurer in der Preisklasse, sich dort eine Wohnung zu mieten. Aber anscheinend gibt es in der UA keine offiziellen Mietverträge wie bei uns in DE. Vorher bewohnte sie die Wohnung zusammen mit ihrem Freund auf knapp 35qm. Dann kam die Euro 2012 und viele Wohnungen und Hotels wurden sozusagen über Nacht unglaublich teuer. Das hat(te) für viele die Folge, dass man den Menschen dort "über Nacht" den Mietpreis mal eben um Summe X nach oben setzte. Und wer das nicht billigt, kann gehen und sich ne andere Wohnung suchen. Hat man aber in einer Stadt wie Kiev eine mehr oder weniger gut und zentral gelegene Wohnung, verzichtet man ja nicht unbedingt darauf, zumal man ja auch in derselben Stadt arbeiten geht.
    In deren Fall erzählten sie mir, dass vor der Euro 2012 die Wohnung (35qm, unterster Standard) "nur" 2500 UAH gekostet hat, zzgl. Nebenkosten. Dann kam plötzlich der Vermieter (Eigentümer) an und wollte nun 4000 UAH haben, was natürlich von nun an nicht finanzierbar war, wenn beide zusammen gerade mal 4000 UAH im besten Fall im Monat verdienen.
    Da beide aber auf die Wohnung angewiesen sind, mussten sie eine üble Kröte schlucken und von nun an mit einer weiteren Person (fremd) die Wohnung teilen, die vom Eigentümer zugewiesen wurde. Seit Juli 2012 haben sie demnach nur noch ein 18qm Zimmer und müssen sich Bad, Küche mit einer fremden Person teilen.


    Auf meine Frage warum es keine Mietverträge gibt, die das regeln und demnach eine so unglaubliche Preiserhöhung und zu schluckende Kröte nicht zulassen, wurde ich gefragt: was ist ein Mietvertrag ?.

  • Aber anscheinend gibt es in der UA keine offiziellen Mietverträge wie bei uns in DE.

    Falsch! Selbstverständlich gibt es Mietverträge und wer in einer großen ukrainischen Stadt, vor allem Kiew, länger leben möchte sollte auf einen Vertrag bestehen. Alles andere fällt in die Kategorie grob fahrlässig bis dumm!
    Natürlich ist es möglich gegenseitig auf einen Vertrag zu verzichten, aber man kann sich sicher sein das man auf der Straße sitzt sobald der Vermieter einen solventeren Mieter findet.
    Ist einer Bekannten von uns auch so ergangen. Von einem Tag zum anderen ohne Dach über'n Kopf :dash:


    Auf meine Frage warum es keine Mietverträge gibt, die das regeln und demnach eine so unglaubliche Preiserhöhung und zu schluckende Kröte nicht zulassen, wurde ich gefragt: was ist ein Mietvertrag ?.

    Tja, was soll man da noch sagen !think!

  • Ein Mietvertrag ist ein Dogovor pro orendu
    Mieterschutz = Ochrana praw Kwartiro-sjomchikow
    Mietwohnung = Najomnaja Kwartira
    Mieter = Orendator
    Vermieter = Sdajuschie w orendu
    Das sind die offiziellen Übersetzungen der Begriffe, die keiner kennen und auch nicht zur Anwendung bringen will. Es sei denn, der Staat oder die Stadt ist der Vermieter/Verpächter, dann kann man es in den Verträgen nachlesen, diese werden vorm Notar geschlossen.
    Ich bin mir bewusst wieder etwas ins Forum gestellt zu haben, dass der Allgemeinheit unbekannt ist und in der Regel dadurch auch nicht zum Tragen kommt, auch benötigt man dann eine Steuernummer und da ist schon wieder eine unüberwindbare Vertragshürde, dieses gilt für den Mieter und den Vermieter. Steuern und Zahlungen an die Pensionskasse wäre ein weiterer Bestandteil des Mietvertrages. Um hier von vorn herein keine Erklärungsnöte aufkommen zu lassen, streicht der Ukrainer diese Begriffe aus seinem sonst umfangreichen Wortschatz!
    Danke Oldtrotter

  • Die Maklerin hat eigentlich fast immer einen UA Standardmietvertrag dabei. Darauf sollte man bestehen und normalerweise ist das kein Problem. Aber Kiewer Vermieter sind zu 90% ein asoziales Pack, meist sind es alteingesessene Kiewer (sogenannte Kyvliani). Also egal wie "freundlich" der Vermieter am Anfang ist, der Versuch alle 3-4 Monate die Miete zu erhöhen, ohne jeglichen Grund, ist durchaus die Regel. Darauf sollte man sich einstellen. Kiew ist nicht die Ukraine, woanders kann man durchaus positivere Erfahrungen machen.

  • Alles andere fällt in die Kategorie grob fahrlässig bis dumm!

    Sorry, wenn ich meine Schwägerin natürlich verteidige und in Schutz nehme, aber sie ist mit Sicherheit alles andere als dumm. Zumal sie ja nicht die einzige Person ist, die das gestern bestätigte. Auch war es von ihrer Seite ja eher ironisch gemeint:

    was ist ein Mietvertrag ?

    also im Klartext: sie weiß natürlich was ein Mietvertrag ist, aber in den meisten Fällen gibt es keinen. Und wie ich ja auch schrieb, handelt es sich um eine Wohnung, Typ unterster Standard, also keine Mittelklasse oder hochwertige Wohnung, wo ggf. auch der Vermieter seriöser rüberkommt.



    Und ebenso sieht man es ja an der Aussage hier:

    Aber Kiewer Vermieter sind zu 90% ein asoziales Pack, meist sind es alteingesessene Kiewer (sogenannte Kyvliani). Also egal wie "freundlich" der Vermieter am Anfang ist, der Versuch alle 3-4 Monate die Miete zu erhöhen, ohne jeglichen Grund, ist durchaus die Regel. Darauf sollte man sich einstellen.


    Selbst ich habe hier in Kremenchug auch noch nie einen Vertrag gesehen oder unterschrieben, wenn ich hier diese Wohnung miete, was ich seit April 2011 nun schon zum 14ten Mal mache. In dem Fall vertraue ich der Vermieterin, es gilt/galt der "Handschlag"-Vertrag und hatte bisher auch noch nie Probleme. Ganz im Gegenteil wurde mir sogar eine Preiserhöhung erlassen, weil ich in den Augen der Vermieterin ja eher nun ein "Stammkunde" bin und mit meiner Frau diese Wohnung ja demnach auch regelmäßig für mind. 7 Tage wiederkomme. Ebenso gab sie mir in der Vergangenheit auch immer Belege (z.B. in der Vergangenheit für die Botschaft), wenn ich diese als "Beweis" zum Nachweis der Beziehung zu meiner jetzigen Frau brauchte, damit ich in der Vergangenheit die Schengen-Visa für sie einreichte.


    Ich denke im Grunde gibt es auch hier viele schwarze Schafe oder wie es @oldtrotter schon schreibt wollen viele sich nicht in bürokratische Hürden werfen, also verzichtet man auf einen Vertrag.

  • Sorry, wenn ich meine Schwägerin natürlich verteidige und in Schutz nehme, aber sie ist mit Sicherheit alles andere als dumm. Zumal sie ja nicht die einzige Person ist, die das gestern bestätigte.


    Ich sollte echt an meiner Ausdrucksweise arbeiten :grumble: . Selbstverständlich habe ich Deine Schwägerin nicht als dumm darstellen wollen. Fahrlässig handeln ist klar, aber auch jeder noch so intelligente Mensch kann auch mal eine Dummheit begehen. Das meinte ich. Man ist doch eindeutig in der schwächeren Position als Mieter gegenüber dem Eigentümer. Natürlich steht es jedem frei Vereinbarungen mit Handschlag zu besiegeln, aber darf man anschliessend darüber lamentieren wenn man über den Tisch gezogen wird? Ich denke Deine Schwägerin wird auch auf die „guten Erfahrungen“ anderer und die „Freiheit mit wenig Bürokratie“ pfeiffen, denn das nützt ihr jetzt einen Sche*****.



    Ich will hier auch keinen belehren, es ist aber ungemein müßig zu lesen wenn erst immer die große Freiheit und das unkomplizierte bzw. unbürokratische Leben angepriesen wird, aber sobald jemand damit auf die Schnauze fällt ist das Geplärre groß.

  • O.E.F.-Mod, schon mal darüber nachgedacht, dass es sich hierbei um die angeprangerte Schattenwirtschaft handelt, die es einem bestimmbaren Klientel ermöglicht ausserhalb der Steuer- und Abgabengesetze zu Wohlstand zu gelangen, natürlich mit Duldung der Regierenden, weil eben sie da besonders von profitieren. Auch Privatisierung kann in Vollendung ins Gegenteil umschlagen. Da jetzt wieder die Bahnen in die richtige Richtung zu lenken, dieses wird das Problem der kommenden Generationen sein. Warten wir es mal ab. Trotzdem müssen wir diese einfachen kleinen Missstände, die in der Summe ein wirkliches Problem darstellen, endlich mal beim Namen nennen und es unseren ukrainischen Freunden erläutern, alles andere ist nur ein endloses Gezerre ohne Resultate. Als Oberschulmeister sind wir nicht mehr gefragt, aber als Freunde und Nachbarn vielleicht doch. Dazu gehört natürlich auch ein persönliches Verhalten, an dem man erkennen kann, was eigentlich gemeint ist und worauf eine freie, soziale, liberale und auch religiöse ukrainische Gesellschaft von unten nach oben aufbauen kann.
    Danke Oldtrotter

  • Eigentlich muss eine Vermietung angemeldet werden und versteuert werden. Macht aber fast keiner in der Praxis, deshalb macht es Sinn für den Kiewer Vermieter den Mietvertrag
    zu verweigern. Er wird durch einen Vertrag wirklich erpressbar. Nützlich zum Beispiel wenn der Mieter um die Kaution geprellt wird. Wohnungen für 2500 sind sehr selten, wenn man sich
    mehr nicht leisten kann, muss man per Handschlag nehmen. Man/frau hat keine andere Wahl. Denn nochmal, Kiew ist nicht die Ukraine ;)

  • Joker, eine Vermietung muss angemeldet werden, wenn der Mieter in das Wohnbuch eingetragen werden muss, weil er keine andere Meldeanschrift in der Ukraine hat, dieser Eintrag erfolgt im blauen Inland-Pass durch das zuständige OVIR nach Eintrag im Wohnbuch des Vermieters. Und daher bevorzugt der Vermieter die Mieter, die woanders im Wohnbuch eingetragen sind, denn da kann er das Vermieten mehr oder weniger illegal betreiben, eben als eine Form der Schattenwirtschaft. Dieses Vermieten ohne Abgaben ist aber kaum nachprüfbar, zumal fast immer Angehörige des
    Vermieters im Wohnbuch des Mietobjekts eingetragen sind! Man vermietet die Wohnung daher nicht, sondern überlässt sie vorübergehend für einen jederzeit einseitig auflösbaren Zeitraum. Die Beträge für diese Dienstleistung werden natürlich im voraus in bar erhoben, zusammen mit den Nebenkosten (Gas, Wasser, Strom, Fernheizung, Telefon, Hauswart und Müllentsorgung). Bei einem richtigen Mietvertrag bezahlt man dem Vermieter die Miete und die Nebenkosten bei den entsprechenden Versorgungsunternehmen ein (generell bei der Post) und bei der Hausverwaltung in bar.
    Danke Oldtrotter

  • O.E.F.-Mod, schon mal darüber nachgedacht, dass es sich hierbei um die angeprangerte Schattenwirtschaft handelt, die es einem bestimmbaren Klientel ermöglicht ausserhalb der Steuer- und Abgabengesetze zu Wohlstand zu gelangen, natürlich mit Duldung der Regierenden, weil eben sie da besonders von profitieren. Auch Privatisierung kann in Vollendung ins Gegenteil umschlagen. Da jetzt wieder die Bahnen in die richtige Richtung zu lenken, dieses wird das Problem der kommenden Generationen sein. Warten wir es mal ab. Trotzdem müssen wir diese einfachen kleinen Missstände, die in der Summe ein wirkliches Problem darstellen, endlich mal beim Namen nennen und es unseren ukrainischen Freunden erläutern, alles andere ist nur ein endloses Gezerre ohne Resultate. Als Oberschulmeister sind wir nicht mehr gefragt, aber als Freunde und Nachbarn vielleicht doch. Dazu gehört natürlich auch ein persönliches Verhalten, an dem man erkennen kann, was eigentlich gemeint ist und worauf eine freie, soziale, liberale und auch religiöse ukrainische Gesellschaft von unten nach oben aufbauen kann.
    Danke Oldtrotter

    Werter oldtrotter, ich denke Du schreibst viel Wahres in deinem Beitrag.
    Diese Schattenwirtschaft die Du ansprichst ist zweifellos vorhanden - nicht nur in der UA sondern auch - wie aktuelle Beispiele beweisen - in starkem Mass auch in zB Griechenland oder bella Italia.


    Und genau dieses korrupte Denken und Verhalten ist unter anderem ein Argument gegen einen Beitritt der (nicht nur) UA in die EU.
    Die EU hat schon genug Probleme mit kriminellen Steuerhinterziehern und Schattenwirtschaft - da muss nicht ohne Not eine neue Baustelle aufgemacht werden.
    Wobei es in der UA vermutlich so wie in GR ist: Die staatl. Organe (Finanzamt) schonen gegen einen geringen Betrag die Reichen - das alles mit einem Augenzwinkern und zumindest leiser Freude dem Staat eins ausgewischt zu haben.
    Und die ReGIERenden der UA - wie in GR - unternehmen nix um diese Zustände zu ändern!
    Von dieser Untätigkeit profitieren die ganz oben doch am meisten!
    Und wen etwas gemacht wird (Timoshenko) dann als politischer Racheakt!



    Gutes neues und gesundes Jahr wünscht Dir


    Budweiser

  • In

    der Ukraine normal - in Deutschland anders

    Mir sind zwei Sachen aufgefallen.

    1.

    Das man für eine
    andere Person keine Hausschuhe kauft. Bringt natürlich, wie sollte es anders
    sein Unglück (Krankheit). Oma spricht sogar von Fluch.
    :huh:

    2.

    Und das ist für mich
    wirklich das letzte in der UA. Für normale einfache Informationen, wie z.B. Wann
    fährt ein Zug nach….? muss man am Schalter 3 Griwnia bezahlen.
    :wacko:

    Ich
    dachte immer, na gut das ist halt so, weil man der „reiche“ Ausländer ist. Doch
    jetzt habe ich erfahren, dass dieses in der UA eine gängige Praxis ist. Dieser
    Preis wird erhoben wenn man ausgehängte oder öffentliche Informationen nicht
    selber liest. Doch es gibt alt Menschen die schlecht sehen oder einfach es
    nicht begreifen können was dort geschrieben steht. Oder eben mich der dumme
    reiche Ausländer!

    Meine
    Freundin erzählte mir, sie wollte einmal nach den nächsten Bus nach Arm…
    fragen. Sie wollte dem Fahrer einen Brief mit Dokumenten für ihre Mutter
    mitgeben. An der Infotafel standen aber nur die Abfahrtzeiten und der Ort, aber
    nicht welche Strecke gefahren wird (also über welchen Ort). Sie ging zum
    Schalter und Fragte. Zur Antwort bekam sie, sie müsse für die Information
    bezahlen. Sie erzählt mir, sie habe heftig mit der Dame gestritten, weil sie
    nach einer Info fragt die nicht veröffentlicht ist und sie dafür nicht bezahlen
    würde. Passanten am Schalter unterstützten sie wohl und nach langen einreden sagte die Dame, dann
    die Nummer und die Abfahrtszeit des Buses. Lachend erzählte sie weiter, „aus Trotz sagte
    die Dame es aber sehr schnell und undeutlich“.

    Ich
    kann es nicht glauben wie normal meine Freundin darüber sprach und es sogar
    noch lustig fand.
    tschuess_und_weg

  • fährt ein Zug nach….? muss man am Schalter 3 Griwnia bezahlen

    meine Frau hatte mal eine sehr sympathische Angestellte, die sagte ihr für diese kleine Auskunft müssen sie nichts bezahlen ..obwohl ein Zettel am Fenster hing wo diese Gebühr erhoben wurde! Fand ich toll. Und ich glaube, wenn man ein Zug/Busticket kauft dann muss man auch nichts bezahlen.

  • Das
    ist richtig wenn man ein Ticket kauft wird diese Gebühr nicht erhoben. Trotzdem
    finde ich es nicht normal b.z.w. abartig. Doch leider läuft vieles so in der
    Ukraine ab. Ich habe gerade das Thema „ Was
    sind eure Geschäftserfahrungen in der Ukraine?“ gelesen, da wundert es mich gar
    nicht dass es viele Probleme mit Geschäftsgründungen (besonders für Investoren
    aus dem Ausland) gibt, wenn solche normalen Fragen so fremdartiges Verhalten
    hervorrufen.


    tschuess_und_weg

  • oldtrotter,


    auf ein Wort! Heute haben wir 25 cm Neuschnee, kein Rad dreht sich, kein Schulbus fährt, Autobahnen sind zu, ruhe sanft in allen Ecken! Was macht man? Die Familie ist mit der Spielesammlung beschäftigt, Ich stöbere hier nach ollen Kamellen!
    Dabei habe ich Deinen Beitrag 71 gelesen, sofort Frau und Tochter gerufen! Einen besseren und präziseren Beitrag haben wir noch nicht vor den Augen gehabt!


    > Wir haben uns vor lachen gebogen!<


    Wie früher bei Osram! Plötzlich ging ihnen ein Licht auf! 9 Jahre gerätselt- und nun liegt alles sonnenklar auf der Hand!
    Das kommt davon wenn man von den Sitten und Gebräuchen in der UA keine Ahnung hat!
    Deinen Beitrag habe ich ausgedruckt, es kommt noch ein schönes Bild unserer Lütten darunter, ab in einen schönen Bilderrahmen und an die Wand damit!
    Danke und herzlichst!


    R.W.+Co.

  • Richard-Willi, wenn es denn ein copyright für meinen Beitrag 71 in diesem Thread geben sollte, dann überlasse ich es Deiner Tochter, vorausgesetzt Siggi ist damit einverstanden. Ich freue mich, wenn junge Menschen, die eine natürliche Beziehung zur Ukraine haben, die grundsätzlichen Ursachen der Misere erkennen und vielleicht mal einen kleinen Schub in die richtige Richtung veranlassen. Über PN gebe ich Dir gerne nähere Informationen!
    Danke Oldtrotter

  • Guten Abend zusammen,
    nachdem ich nun fast 3 Wochen in der Ukraine mit meiner Freundin verbracht habe, sind mir (auch schon vorher) einige Sachen bzw. Unterschiede aufgefallen, um zum eigentlichen Thema zurückzukommen, die den meisten bekannt vorkommen könnten.
    Es wird nie gefragt, ob man noch etwas trinken möchte, es wird nachgeschenkt, selbst wenn das Glas noch nahezu voll ist.
    Ob zu Besuch bei Freunden oder Familie, Hausschuhe sind Pflicht.
    Am Flughafen bei der Gepäckausgabe wird in 2.Reihe gewartet und erst dann nach vorne gepirscht, wenn der Koffer in Sichtweise ist.
    Beim Anstoßen mit Getränken wird immer ein kleiner Spruch erwartet und nicht nur "Budmo".
    Es gehört auch nicht immer zur Gewohnheit, egal wo, anderen nachfolgenden Personen die Tür aufzuhalten.
    Gastgeschenke gerne, aber nicht immer und bei jeden Besuch
    Und und und. Das war nur eine kurze Bestandsaufnahme, habe leider kein Tagebuch geführt.
    Aber diese kleinen Unterschiede machen das Land irgendwie liebenswert.


    In dem Sinne, alles wird gut.
    Liebe Grüße und wenn noch nicht erwähnt, ein frohes neues Jahr aus Hamburg
    Paddy

  • Guten Abend allerseits!


    Mir fallen auch noch Dinge ein:


    1. Als meine Schwiegermutter zum ersten mal hier in D zu Besuch war, ist ihr als eines der ersten Dinge hier aufgefallen, dass es hier so viele Blumen gibt. Neben den Straßen, auf Verkehrsinseln, in den Gärten und sogar auf Balkonen und Fenstern. Zu den ersten deutschen Worten die meine Schwiegermutter dann auch schnell gelernt hat gehörte dann auch: "Oooh, viele Bluuumen!"
    Ja, die ukrainischen Balkone sehen etwas anders aus. Mit dem Vorbau aus Holz und Glas. Meine Schwiegereltern lagern dort alles mögliche, z. B. Kartoffeln.


    2. Der Geruch in einem ukrainischen Geschäft (Magazin), riecht man hierzulande auch selten. Neulich waren wir hier in D in einem russischen Lebensmittelgeschäft. Der Geruch darin hat mich sofort an die UA erinnert.
    Auch die Basare sehen etwas anders aus wie unsere Wochenmärkte.


    3. Thema Aberglaube: Sicherheitsnadeln an bzw. in der Kleidung zum Schutz gegen böse Blicke.


    Grüße
    Mabo

    Gruß
    MaBo

  • Ja der Aberglaube ist wirklich sehr stark verbreitet.


    Nicht pflanzen wenn die Frau ihre Periode hat.


    im Mai darf nicht geheiratet werden.


    Hinsetzen vor einer längeren Reise.


    Kein Pfeifen im Haus.


    Über die Türschwelle darf nichts gereicht werden ....



    Nach nun 18 Jahren Ua Erfahrung finde ich jedes Jahr neues und wundersames.


    Wundersam, weil unbekannt.


    Meine Frau wundert sich auch über Deutschland. 1 cm Schnee und nichts geht mehr.

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