Blauäugig!?

  • Mit Interesse hab ich im Thread "Jugendamt in der Ukraine " gelesen. Da aber dort langsam am Thema vorbei geschrieben wird, poste ich dies nun hier rein.
    Wenn ich hier die User lese, dann merke ich immer wieder "Die einen finden den Westen toll, die anderen den Osten". Beides ist meiner Meinung die Wahrheit, kommt nur drauf an was man jeweils erlebt hat, wie man es sieht etc.
    Um ein Verständnis herbei zu führen, greife ich oftmals zu Geschichten, die ich selbst erlebt habe und somit fahre ich mit einer solchen Geschichte fort:


    Ich bin in der beschaulichen, reichen Schweiz geboren, in einem Land, wo viele glauben, das die gebratenen Tauben einem in den Mund fliegen würden. Ich wurde 1963 als uneheliches Kind geboren und bekam damit schon mal in der Familie und Nachbarschaft den Stempel "schwarzes Schaf" aufgedrückt. Da half auch nichts, das meine Eltern doch noch heirateten (auf Druck meiner Grosseltern). Die Scheidung erfolgte dann bereits wieder ein Jahr später und ich verbrachte meine nächsten 5 Jahre bei meinen Grosseltern väterlich seits. Mein Grossvater war Alkoholiker, arbeitete aber fleissig und meine Grossmutter (eine wirklich tolle Frau) machte noch zusätzlich Heimarbeit. An das wenige, was ich mich aus dieser Zeit erinnern kann, waren etwas vom besten in meiner Kindheit. Nach meinem fünften Lebensjahr heiratete mein Vater wieder und da gings los!
    Ich musste ab sofort bei meinem Vater und meiner Stiefmutter wohnen. Mein Vater frönte schon ab seinem 16. Lebensjahr dem Alkohol und ist in der Zwischenzeit zum Alkoholiker geworden. Meine Stiefmutter war eigentlich in ihrem Wesen ein gute Frau, aber sie war damals zu jung um sich gegen ihren Mann durchzusetzen. Schläge von meinem Vater an der Tagesordnung. Ein blutunterlaufener Arsch meinerseits auch. Im Schnitt zogen wir halbjährlich um (da mein Vater die Kohle versoff und die Miete nicht bezahlen konnte). Freunde hatte ich dadurch keine. Spielen draussen, das war für mich verboten. Mein Vater erfand immer wieder Sachen, wo ich angeblich gelogen hatte und ich musste dann tausend mal schreiben "Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht und wenn er auch die Wahrheit spricht". Hatte ich einmal irgendwo einen i Punkt vergessen, dann wurde es zerissen und ich durfte wieder von vorne anfangen. Ich staune noch heute, woher er die Kohle für das viele Papier nahm...
    Ja, da kam noch was anderes, mein kleiner Bruder wurde geboren. Der absolute Liebling meines Vaters. Ich erinnere mich noch genau an eine Episode von damals. Mein kleiner Bruder hat mit einer Batterie nach mir geschmissen, mein Vater schaute zu, ich bückte mich und wumms war das Fenster hinter mir kaputt. Die Prügel bezog natürlich ich, da ich mich gebückt hatte.
    Wir wohnten eigentlich immer in alten Häusern, wo ausser die Stube und die Küche keine Zimmer beheizt waren. In die Küche durfte ich nur, wenn ich den Abwasch machen musste, die Stube war für mich ein absolutes Tabu. So ab meinem zehnten Lebensjahr fing dann meine Rebellion an. Ich haute von Zuhause ab. Die Vormundschaftsbehörde schaltete sich ein, aber für den Moment änderte sich nichts an der Situation. Mir wurde lediglich erklärt, das ich nicht erziehbar war. Ich sollte froh sein, dass ich einen Vater habe, der mir ein Dach überm Kopf gab. Viele Afrikaner hätten das Glück nicht. Toll, eine solche Aussage von der Vormundschaftsbehörde. Auch in der Schule ging es ähnlich zu und her. Ich war der Sohn eines Säufers und den kann man auf den Kopf kacken.
    Ich haute damals immer wieder von Zuhause ab...immer zu meiner Grossmutter, die eine Zentrale Rolle in meinem Leben spielte, dort wo ich immer meine Schulferien verbrachte und glücklich war. Das Ergebnis meines "abhauens" war, das ich in ein Kinderheim gesteckt wurde (war eine gute Zeit!)
    Ach ja, weshalb kam ich nicht zu meiner Mutter? Nun, auch sie liebte den Alk und noch mehr die Männer...


    Warum schreibe ich diese Geschichte? Wenn ich hier lese, dann muss ich einmal sagen, das dies nicht nur ein ukrainisches Problem ist. Auch bei uns gibts dass und mehr als man denkt. Es ist einfach besser versteckt bei uns!


    Mein Titel heisst "blauäugig". Ist es nicht so, dass jeder seine Welt so zusammen bastelt, dass es für ihn stimmt? Es kommt nicht drauf an, wo man wohnt, es kommt drauf an, was man macht. Es ist mir schon klar, dass z.Bsp. in der Ua schwieriger ist als In der Schweiz oder Deutschland. Aber es ist auch bei uns nicht alles Gold was glänzt!


    Und wenn man unbedingt in den Westen will, ja, das hat auch so seine Tücken. Das erlebt jetzt gerade meine Frau (sie meistert diese aber mit bravour) Hier arbeitet man auch wie ein Ochse, man verdient zwar gut, aber für den Durchschnittsmenschen, reichts auch gerade nur bis zum Monatsende. Und die Armen (gibts in der Schweiz auch viele), die drehen jeden Cent mehr als einmal um...

  • Bei solchen Beiträgen fällt mir immer auf, auf welchem hohen Niveau ich manchmal meckere. ;( Auch wenn meine Kindheit nicht so toll war, so war sie zum Glück nicht.


    Gruß
    Michael

    Gruß
    Michael

  • Was soll ich noch dazu sagen, ich bin Jahrgang 41und uns ist alles in den Schooß gefallen, habe mein Leben lang gearbeitet und drehe auch jeden Cent 3x um, weil Deutschland ein Schlaraffenland ist. Wenn ich hier lese wie ein 25 jähriger mit ein Autohandel bestreiten will, den kann ich nur empfehlen es mal mit Arbeit zu versuchen.


    Gruß manpank

  • Als ich das erste mal in die Ukraine kam, war das mit dem Bus (mach ich nie mehr ;) ). An der Grenze, wurde es richtig aufregend. Wir waren ca. vier Stunden dort. Alles war anders als gewohnt. Danach ging es Richtung Kiew. Es war ein Start in ein riesiges Abenteuer. Von Kiew ging es nach Sumy. In meinem ersten Aufenthalt sah ich alles durch die rosa Brille. Ich war mit meiner Liebsten zusammen, die Mutter meiner Frau war lieb, ihr Freund auch und der Bruder war auch ein nettes Kerlchen. Ich war rundum zufrieden und glücklich.
    Nach diesem Aufenthalt, entschloss ich mich, meine grösste Zeit in der UA zu verbringen. In der CH zu leben hatte ich keine Lust mehr.
    Fortan kam ich auch immer mit dem Auto, da war das Abenteuer für mich noch grösser. Langsam sah ich aber doch hinter die Fassade. Es ist wie bei einer Verliebtheit, irgendwann kommt der Alltag. Ich sah wie die Menschen für ihre Existenz kämpfen mussten, ich sah auch viel Elend. Aber ich bewunderte viele Menschen, wie sie trotzdem den Alltag meisterten, trotz allen Sorgen und Nöten. Ich sah auch, das auch bei diesen Menschen auch viel Lebensfreude war. Ich sah die Korruption, ich merkte, dass es schwierig ist, gegen den Staat etwas auszurichten. Ich merkte auf den Ämtern, dass viele den "Lieben Gott" spielen. Vieles ist jetzt ganz anders als bei meinem ersten Besuch. Trotz allem, ich fing dieses Land an zu lieben, mit all ihren schönen Seiten, aber auch mit ihren widerlichen.
    Jedesmal wenn ich über die Grenze, in die Ukraine, fahre, fühle ich mich frei, erleichtert und glücklich.
    Ich werde wahrscheinlich, aus ukrainischer Sicht, die rosa Brille nie ganz abnehmen.
    Meine Frau, Sie liebt die Schweiz. Sie liebt unseren Standart, sie liebt die Ordnung, die wir haben. Sie hat genau die gleich rosa Brille an, wie ich! Sie ist jetzt seit einem Jahr fest in der Schweiz beheimatet und langsam bemerkt auch Sie die Nachteile von unserem System. Sie fühlt, wie die Menschen bei uns nur oberflächlich freundlich sind. Sie merkt, dass hier wahre Herzlichkeit schwierig zu bekommen ist. Das hat nichts damit zu tun, dass es die Menschen in der Schweiz nicht wollen, aber der Druck hier, um sein Geld zu verdienen ist eben auch immens, die Zeit für Freizeit ist sehr beschränkt. Wir bezahlen einen hohen Preis für unseren "Luxus"! Trotzdem liebt meine Frau die Schweiz weiterhin, mit all den schönen und weniger schönen Seiten.
    Ich bin gespannt, wo unser Weg hinführt, es ist für uns beide eine riesige Herausforderung um gemeinsam unser Glück zu finden...

  • Hallo Hegi,


    ich könnte hier auch Kindheitsgeschichten erzählen. Formal gesehen ging es mir viel besser als Dir: In geregelten Verhältnissen aufgewachsen. Die Eltern waren gottesfürchtige Leute, gut situiert, Mittelschicht, sogar ein eignes Haus mit Garten und ein eigenes Kinderzimmer mit 8qm war vorhanden. Nett sind ja noch die Anekdoten zur Sparsamkeit: Geheizt werden tagesüber nur 2 Zimmer, man schaltet die Ölzentralheizung nachts ab, warmes Wasser gibt es nur am Badetag, einmal in der Woche am Samstag geht die ganze Familie in genau ein Badewasser. Einmal die Woche wird die Unterwäsche gewechselt! (Als ich meiner Frau dies erzählte, vermutete sie, ich wäre in ärmlichen Verhältnissen in der DDR aufgewachsen. Weit gefehlt, der gar nicht so unübliche Geiz in der BRD der 60er Jahre!)


    Zitat von Hegi

    Es ist einfach besser versteckt bei uns!


    So ist es. Hinter der kleinbürgerlichen Fassade tun sich Abgründe auf: Die Kinder sollen zu gottesfürchtigen Menschen erzogen werden, notfalls werden sie eben zum sonntäglichen Gottesdienst geprügelt. Die Mutter ist psychisch schwer krank, Depressionen, Angst und Zwangsstörungen beherrschen ihr Leben (wovon aber außerhalb der Familie niemand weiß), der Bruder geht in Opposition zum übermächtigen Vater, gerät in die Drogenszene, schafft das Abitur erst im dritten Anlauf, das Diplom erst mit Mitte 30, ist heute noch in psychiatrischer Behandlung. Vor gut zehn Jahren erfahre ich vom sexuellen Missbrauch in der Familie! Alles wurde perfekt geheim gehalten.


    Gruß
    Siggi

  • Meine Frau, Sie liebt die Schweiz


    Ich liebe auch die Schweiz. Wir haben Euch ja Anfang des Jahre besucht. Ein Zimmer auf dem Bauernhof, weit außerhalb gelegen. Außerhalb der Saison "nur" für 140 CHF die Nacht (in DE bezahlen wir 25-40 Euro dafür). Danach waren wir noch in einem netten Hotel, ein Sonderangebot zur "saure Gurkenzeit" machte es möglich. Wir schlendern durch die Stadt und schauen in die Auslagen. Ein wirklich schöner Pelzmantel für Herren, für "nur" 17'000 CHF! Ok den brauche ich dann doch nicht. Weiter geht es zu den Immobilienangeboten. Eine 3 Zimmerwohnung für 1,95M CHF?! Aber da sehe ich doch noch ein Schnäppchen für "nur" 1,25M CHF! Abends essen wir in unserem Hotel. Nichts besonderes vom Buffet. 90 CHF wird uns dafür abgenommen (in DE sind wir Preise unter 20 Euro gewohnt). Diese paar Tage in CH haben es mir wieder gezeigt: Ich bin zu arm für das Land! Da hilft alle Liebe zur Schweiz nichts!


    Gruß
    Siggi

  • @ manpank,
    na altes Haus, dann biste ja noch genau 8Tg. älter als ich! Ja , eine Kindheit und vor allen Dingen Schulzeit wie im Schlaraffenland hatten wir!!!!!
    Patronenhülsen für ein Tütchen Frigeo-Brausepulver durften wir sammeln und an der Hauswand stand: "Tausche tote Maus und 2 Flaksplitter gegen gut erhaltenes Taschenmesser"! Einfach goldene Zeiten!


    @ Hegi,


    ja, der von Dir bemängelte Thread ist mal wieder ausgeartet. Doch solltest Du nicht alles zusammenkehren und zusammen in den Eimer werfen! Nach 25 Beiträgen habe ich mich zu Wort gemeldet ( # 26 und #29 ) und von Teilen der Biographie MEINER FRAU geschrieben-- weil sie sehr identisch ist mit dem Beitrag von Lm.B !
    Weiter von höchst persönlichen Erlebnissen bzw. meinen Empfindungen in Sachen KINDER bezüglich Deutschland!
    Genau wenn es um Kinder geht, dann gehe ich auf die Palme!!
    Aber an keiner Stelle habe ich Angriffe gegen die Ukraine geflogen! Wenn Du anderer Meinung bist dann solltest Du mir diese Stelle nennen- und zwar unverblümt!
    Ein Schweizer oder gar BW-ler hat in meinen Augen nicht einmal das geringste Recht bezüglich Kinder sich in Richtung UA zu erheben!! Sollte er sich dennoch dazu berufen fühlen, so mag er erst eimal lesen, lesen, lesen-- und sich alle Bilder dazu ansehen!
    Was heute ist und teilw. im verborgenen abgeht darüber wissen wir allerhand, aber eine Vergangenheit gehört auch dazu und hat es wohl kaum in solch verbrecherischer Form in der Ukraine gegeben! Dazu--


    Das Buch "HUNGERWEG"


    Im Internet ALLES zum Thema "Schwabenkinder" nebst BILDER!!


    Die Bilder vom Kindersklavenmarkt in Ravensburg und Friedrichshafen !


    Dazu für Dich speziell >> Verdingkinder in der Schweiz<< sogar noch bis 1950


    So kannst Du ergründen wie eine noch obendrein bewunderte und als sparsam bestaunte Bevölkerungsgruppe zu ihrem Reichtum
    gekommen ist!
    Ganz zu schweigen von den Vorgängen nach dem 2 WK bis jetzt, in Heimen, Internaten und unter den liebenswürdigen Händen von Lehrern und Pfaffen!
    Wenn das als olle Kamellen abgetan werden soll-- MIT MIR NICHT !!


    MfG...R.W.

  • @ Richard-Willi
    Das sollte in keinster weise eine Kritik sein. Ich wollte lediglich nicht noch einen Bericht in einen Thread schreiben, der eigentlich dort nicht hin gehört. Ich wollte hier auch nicht einen auf Mitleid oder dergleichen machen. Der einzige Grund weshalb ich diesen Thread eröffnet habe, ist, das ich zu Verständigung beitragen will. Ich will aufzeigen, dass auch bei uns im Westen vieles nicht besser als im Osten ist. In jedem Land gibts Vorteile und Nachteile und dessen sollte man sich bewusst sein.
    Im weiteren wollte ich auch vermitteln, dass Träume, Blauäugigkeit doch auch sein soll. Was machen wir, wenn wir keine Träume mehr haben, was machen wir, wenn wir nicht auch ans gute, positive glauben würden? Der Mensch soll, egal aus welcher Ecke er kommt, auch träumen dürfen, ohne die Realität aus den Augen zu verlieren.
    Im weiteren ist es doch eine tolle Sache, wenn die vom Westen in den Osten gehen und umgekehrt. Wir können doch alle voneinander profitieren. Ich habe in meiner Zeit in der Ukraine soviel gelernt wie in meinem ganzen Leben noch nie. Ich konnte aber auch einiges vermitteln, was auch angenommen wurde. Jetzt sind wir in der Schweiz und meine Frau hat jetzt die Rolle, die ich in der Ukraine inne hatte und das ist wiederum eine ganz spannende Sache, wo wir weiter lernen werden.
    Es geht mir in diesem Thread rein nur um das Verständnis beider Seiten...

  • Eins muß ich noch unbedingt loswerden.


    Wenn man in den Ländern D/A/CH so gequält wird, wenn man, warum auch immer, keinen Fuß auf den Boden bekommt, sich über chronischen Geldmangel beschwert, alle Verwandte und Freunde nichts taugen, kurzum alles unerträglich und die totale Schei... ist, dann fährt man in die Ukraine, sucht sich ein Mädel oder Frau und schimpft über alle Ämter usw. weil es nicht schnell genug geht diese ahnungslose Person genau in diese verrotteten Länder zu verbringen! Wieviel Menschenverachtung gehört zu einem solchen Verhalten??
    Wenn man eine ahnungslose Frau wissentlich so hinters Licht führt und in die sprichwörtliche westliche Hölle verbringt-- dann bezeichnet man das heutzutage als "Love" --oder so??
    Das werde ich wohl bis an mein Lebensende nicht mehr begreifen!


    R.W.

  • Eins muß ich noch unbedingt loswerden.


    Wenn man in den Ländern D/A/CH so gequält wird, wenn man, warum auch immer, keinen Fuß auf den Boden bekommt, sich über chronischen Geldmangel beschwert, alle Verwandte und Freunde nichts taugen, kurzum alles unerträglich und die totale Schei... ist, dann fährt man in die Ukraine, sucht sich ein Mädel oder Frau und schimpft über alle Ämter usw. weil es nicht schnell genug geht diese ahnungslose Person genau in diese verrotteten Länder zu verbringen! Wieviel Menschenverachtung gehört zu einem solchen Verhalten??
    Wenn man eine ahnungslose Frau wissentlich so hinters Licht führt und in die sprichwörtliche westliche Hölle verbringt-- dann bezeichnet man das heutzutage als "Love" --oder so??
    Das werde ich wohl bis an mein Lebensende nicht mehr begreifen!


    R.W.

    Ich glaube Du verstehst hier was nicht. In meinem Fall, wollte meine Frau anfangs nicht in die Schweiz, deshalb ging ich in die Ukraine. Danach (nach 6 Jahren) hatte sie Interesse daran, in der Schweiz zu wohnen. Somit sind wir wieder hier gelandet. Weiter hatte meine Frau, in der ganzen Zeit wo wir zusammen sind, vorher schon insgesammt ca. ein Jahr in der Schweiz verbracht. Sie kann also so ahnunglos nicht sein. Es hatte da sicher auch einen Grund, weshalb sie anfangs nicht hier in der Schweiz wohnen wollte.
    Ob wir einen Fuss auf den Boden kriegen, ob wir unter chronischem Geldmangel leiden und ob unsere Freunde oder Verwandten nichts taugen, dass lass mal unsere Sorge sein...wir führen kein schlechtes Leben, ob hier oder in der UA. Aber das nur alles Scheisse in der UA ist und bei uns alles in Butter...das wollte ich mit diesem Thread vermitteln!

  • Was bitte sind ärmliche Verhältnisse in der DDR?


    Das, was ich aus meiner Kindheit beschrieben hatte (nur 2 Zimmer geheizt, Baden einmal die Woche, etc.) hatte meine Frau mit "ärmlichen Verhältnissen in der DDR" assoziiert. Sie war niemals in der DDR, das war geraten. Sie hatte einfach nicht erwartet, dass es so etwas in der BRD geben könnte.


    Gruß
    Siggi

  • nur 2 Zimmer geheizt, Baden einmal die Woche, etc.


    Verstehe trotzdem nicht, warum man solche Sachen gleich mit der ehemaligen DDR assoziiert. Da ist es wieder. Das verschobene Bild der bösen DDR. Die DDR war weder ärmlich, noch musste ich eine Woche lang in selber Unterwäsche los. Und Bananen hatte ich auch reichlich.


    Gruß

    За Украинy!

  • Dazu für Dich speziell >> Verdingkinder in der Schweiz<< sogar noch bis 1950


    So kannst Du ergründen wie eine noch obendrein bewunderte und als sparsam bestaunte Bevölkerungsgruppe zu ihrem Reichtum
    gekommen ist!
    Ganz zu schweigen von den Vorgängen nach dem 2 WK bis jetzt, in Heimen, Internaten und unter den liebenswürdigen Händen von Lehrern und Pfaffen!
    Wenn das als olle Kamellen abgetan werden soll-- MIT MIR NICHT !!


    MfG...R.W.

    Irgendwie befremdet mich Dein Verhalten. Es ist nun schon das zweite mal, das ich als Schweizer hier komisch angegangen werde. Erstmals wars wegen den Steuern und Rosinenpickerei, das zweite mal jetzt hier. Hat nicht jeder Staat eine dunkle Vergangenheit? Weshalb haust Du eine ganze Bevölkerungsschicht in die Pfanne? Spricht da etwa der Neid heraus? Ich bin hier als Schweizer in einem deutschen Forum, haue ich Dir deshalb eure Geschichte um die Ohren?
    Die meisten Schweizer von heute finden dies auch eine Sauerei, nur ungeschehen können wir dies nie machen, wie man eure Geschichte nicht ungeschehen machen kann. Das einzige was wir daraus machen können ist lernen! Das heute auch noch viel bei uns schief läuft ist unbestritten, aber wo läuft den alles wirklich rund?
    Ich habe viele deutsche Bekannte und einige sind zu guten Freunde geworden, mir würde es aber nie einfallen, ihre Geschichte um die Ohren zu hauen, dafür habe ich viel zuviel Respekt zu ihnen. Dazu kommt noch, dass die heutige Generation nicht wirklich was dafür kann...

  • Verstehe trotzdem nicht, warum man solche Sachen gleich mit der ehemaligen DDR assoziiert


    Vermutlich nach dem Ausschlussprinzip: Im "goldenen Westen" konnte es so etwas ja nicht geben. Der Mann sagt, er käme aus Deutschland. Da bleibt nur die DDR. Das war wohlgemerkt das Image, was eine Ukrainerin, die noch nie Westeuropa bereist hatte, der DDR zuordnete. (Nebenbei: Mit Deiner Jugend hat das Ganze auch nichts zu tun, denn Du bist nicht in den 60er Jahren aufgewachsen.)


    Gruß
    Siggi

  • @ Hegi , Du schreibst davon das es bei vielen Leuten gerade bis zum Monatsende reicht, wie nennt man diesen Zustand bei Euch? Ansonsten geht das weniger gegen Dich als um die Beschreibung der 3 Länder die ich so ziemlich in jedem Thread vorfinde!
    Erst ist alles im Eimer und Schrott, dann aber geht es so los wie ich geschrieben habe!
    Und schon wieder schreibst Du > nicht alles Scheisse in UA< wo rede ich denn von UA ??
    Ich habe doch nichts dagegen wenn es die Leute dort ohne Stress gemütlich haben und ein besseres und beschaulicheres Arbeitsleben führen dank weit überlegener Technik und Arbeitsgeräte! Dafür haben sie ja auch etwas mehr Stress an Ultimo wenn es an's bestaunen der Kontoauszüge geht! Ich neide auch keinem seine Wodkapulle-- solange ich keine dicke Birne davon bekomme! Auch bin ich nicht neidisch wenn die Leute dort zusammenhalten und mit 3 Familien und Kinder in drei Zimmer wohnen-- vor zwei Tagen wohnten hier sogar 6 Familien in einem Zimmer!! Hier bin ich der totale Gönner!
    Ich verstehe auch wenn Deine Frau nicht in der Schweiz wohnen wollte! Wollte ich auch nicht, genausowenig wie in einer deutschen Stadt! Ich finde es auch nicht so furchtbar wenn ich hier Grundsteuer oder Abgaben für Oberflächenwasser zahlen muß!Das geht hier super gerecht zu und wird nur Leuten abgeknöpft die auch Grund und Oberfläche haben.
    Es geht einzig um die unbegreiflichen Wiedersprüche die man an allen Ecken zu lesen bekommt!


    R.W.

  • Und schon wieder schreibst Du > nicht alles Scheisse in UA< wo rede ich denn von UA ??


    Von Anfang an hast Du diesen Thread auf Dich bezogen. Ist aber nicht so. Wenn Du mal auf die Links von meinem ersten Beitrag drückst, dann solltest Du merken, weshalb ich dieses hier schrieb. Es geht gar nicht um Deinen Text.

  • Die Armen bzw. die Armut verstecken sich überall...ob in der Schweiz in Deutschland oder in der Ukraine.


    In der Schweiz und in Deutschland gibt es eine Existenzsicherung, Sozialhilfe, Hartz IV, Arbeitslosengeld.




    In der Ukraine gibt es das nicht, das sollte man z.B. nicht vergessen.




    In der Schweiz oder in Deutschland bedeutet Armut ein bitteres Los ... in der Ukraine bedeutet Armut einen Existenzkampf, auch das sollte man nicht vergessen.

  • Hallo Richard-W,


    dann glaube ich, wir sind die Oldie's hier im Forum. Übrigens komme ich aus der DDR und bin dazu noch stolz darauf und es erspart mir mache Diskusionen.


    Gruß manpank

  • @BernieDerBär ja, da hast Du Recht, aber es geht nicht nur um Armut, es geht auch Alkohlismus, um Kindsmisshandlungen etc. Ich will einfach mal den Vergleich ziehen, dass dies nicht nur Ukrainische Probleme sind. Es sind unschöne Sachen, die überall auf dem Planeten anzutreffen sind.

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