Reisebericht: Zelturlaub auf der Halbinsel Kertch / Керч in Schelkino

  • Ein interessanter Bericht und nicht minder interessante Fotos. Kennt denn einer die Regelungen in der Ukraine? Darf man da einfach so wild Campen, wie in Schweden, Finnland etc.? Wie sieht denn die Insektenlage aus. Auf den Fotos schien es sehr warm zu sein. Dazu noch Wasser. Heißt für mich quälende Plagegeister, wie Mücken, Mosquitos usw. Hattet ihr damit Probleme?

  • Man darf auf öffentlich Grund (also z.B. direkt am Strand) wild campen.
    Es gibt bei uns nette Strandabschnitte, wo ein Schutzwald praktisch bis direkt ans Meer reicht. Ideal für das Campen im Wald mit Meeresrauschen.
    Die meisten Camper der letzten Jahre zogen aber die bewirtschafteten Plätze vor (so auch "Der Sachse").


    Stechmücken gibt es, je nach Jahr unterschiedlich schlimm. Bislang war der Sommer 2010 am schlimmsten.
    Ich empfehle Nobite. Mit der Kombination für Kleidung und Haut ist man praktisch stichfrei.


    Gruß
    Siggi

  • Das Beste hat der Siggi nicht verraten :D .


    Wenn man am Asowschen Meer in der Nähe von Siggis Wohnort ist hat man sogar die Möglichkeit in einer wilden, einsamen Piratenbucht zu zelten und die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass man alleine ist. Je nach Bucht und Auto kann man bis zum Strand fahren oder man lässt das Auto oberhalb der Bucht, was natürlich aus Naturschutzgründen besser ist.


    In Schelkino erlebten wir die Mücken erst mit Einbruch der Dunkelheit für zwei, drei Stunden. Interessanterweise hatte ich den Eindruck , dass die Mücken einen nach zwei, drei Tagen halbwegs in Ruhe gelassen haben. Wie Siggi schon schrieb ist ein Mückenschutzmittel hilfreich und lässt einen den Abend überstehen. Zur Not geht man zum Usbeken zum Essen, da ist es nämlich den Mücken zu laut.


    Spinnen und Riesengrashüpfer haben wir nicht in Schelkino gesehen. In Koktebel am Schwarzen Meer jedoch schon. Diese Grashüpfer springen dann auch schon mal ins Zelt.


    Das Wetter war eigentlich während unseres Urlaubes nicht zu heiß. Wir hatten tagsüber zwischen 25 und 34 Grad, trockene Luft und immer etwas Wind, der Abends schon mal stärker wurde. Gut für Skysurfer und Paragliding.


    Man hat also die Wahl und kann verschiedene Standplätze wählen. Das Zusammensein und die Gespräche mit den anderen Campern, aus Russland, Weißrussland, Moldawien und der Ukraine machen dort die besondere Campingplatzatmosphäre aus. Der Campingplatz ist nicht so voll, man hat viel Platz, alle Plätze haben Meeresblick, es gibt Toiletten mit Beleuchtung, eine Surfschule, Elektrizität, eine Dusche, ein Wasserhahn und es ist sauber. Der Strand hat einen ganz feinkörnigen rotgelben Sand (nicht schlammig). Vom Strand geht es ganz sachte ins Meer. Natürlich gibt es auch Wellen.


    So einen idyllischen Zeltplatz findet man nur ganz selten in der Ukraine. Auf den meisten Campingplätze am Schwarzen Meer sind hunderte Zelte und das Zelt an Zelt ohne Baum und Schatten. Man muss schon sehr suchen. Vielleicht gefällt mir die Ostkrim deshalb auch am Besten.

  • Guten Morgen

    Wir reisen immer über Krakovets in die Ukraine ein. Von dort ist die Straße nach Lviv sehr gut (Herbst 2011neu gebaut). Auch die südliche Umgehungsstraße von Lviv ist in sehr gutem Zustand. Doch dann komm es dicke. Ab Ortsausgang Richtung Ternopil ist die Straße auf wenige Kilometer sehr schlecht (tiefe Schlaglöcher). Man fährt Schlägellinie im 1. und 2. Gang. Am Ortseingang von Ternopil noch mal schlechte Straße. Dazwischen geht es - fast normale Bedingungen. Zur Zeit werden zwischen diesen Städten Schlaglöcher mit Splitt verfüllt oder ganz geschlossen, jedoch nur abschnittsweise. Seit Mai hat sich die Situation dort leicht verbessert und könnte sich noch etwas verbessern. Man sollte in diesem Abschnitt jedoch immer defensiv fahren. Von Ternopil nach Khmelnitsky Straßenzustand etwas besser und man kommt besser vorwärts.


    am Montag bin ich die Strecke gefahren, und es ist immer noch so, wie von Der Sachse beschrieben.
    Man sollte also ausgeschlafen und bei Tageslicht und fahren und wenn es nicht stark regnet.
    Auch auf den etwas besseren Streckenabschnitten, die "renoviert" wurden, sollte man gut aufpassen, wenn einem das Fahrwerk lieb ist.
    An einer Stelle waren hunderte Schlaglöcher repariert, aber eines ist wohl mittendrin vergessen worden, und klafft nun recht tief auf.
    Seit Mai hat sich also nichts oder zumindest nicht viel verbessert.
    Michael

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