Wasserversorgung und Engpässe

  • Es gibt erfreulicherweise aber auch kleinere Versorgungsringe, so durch Blockheizwerke der neueren Art für ein paar wenige Gebäude, Wasserversorgung in den Siedlungen (eigene Genossenschaft der Nachbarn) am Stadtrand, neue Gasanschlüsse ebenda und natürlich auch Kraftstromanschluss, so gewünscht. Die Stromversorgung wird zwar in schöner Regelmässigkeit abgeschaltet, wenn die Bäume unter oder an den Leitungen beschnitten werden müssen, dieses wird rechtzeitig angekündigt. Beim Gewitter-oder Sturmereignis passiert dieses wie überall auf der Welt aus heiterem Himmel. Wasserleitung wird gewartet und hat in der Siedlung nur dann Ausfälle. Trinkwasser nimmt man aus dem eigenen Brunnen, nach einer Untersuchung, sonst aber käufliches Trinkwasser in grösseren Gebinden, werden bis in die Wohnung angeliefert!
    Im Garten empfiehlt sich zum Brunnen, der Bau einer Zisterne, um das Regenwasser von den Dächern aufzufangen, sehr nützlich bei den starken Regenfällen und den anhaltend langen Trockenzeiten. Im Internet habe ich dazu die entsprechenden Anleitungen heruntergeladen, mein ukrainisches Bauteam ist begeistert und setzt das bei mir in naher Zukunft um. Genauso, wie einige andere hier erforderliche Verbesserungen!
    Danke Oldtrotter

  • Was wäre aber ein Ausweg aus dieser Versorgungskrise?
    Privatinvestitionen?


    Hallo Aruba,
    von einer Privatisierung halte ich nichts. Da würde ich so enorme Investitionen befürchten, die die Grundversorgung unbezahlbar für den Bürger machten.


    Nach meinem Dafürhalten kann es nur in kommunaler Hand Stück für Stück eine Sanierung im Sinne einer Verbesserung geben.


    Auch in D gab es bei einigen Städten dies "sell and lease back". Oder es wurde einfach verkauft. Und heute versucht man krampfhaft diese Fehler zurückzudrehen. Alles den Kräften eines Marktes/ des Kapitals zu überlassen ist nicht richtig. Soziale Marktwirtschaft hat seine Berechtigung.
    Gruß nobody

  • Was aber ist, wenn die Rada fast die gesamten Steuereinnahmen für sich, ihre Familie und für Freunde aufteilt?
    Den Rest in die Oblaste nach "Gutsherrnart" weitergibt und die die Einnahmen auch zuerst mal an sich, ihre Familie und Freunden aufteilt?
    Was dann unten an Krumen ankommt reicht nun halt nicht mehr! [Blockierte Grafik: http://forum.volno-gorsk.dp.ua/images/smilies/bu.gif]


    Siehe: [url='http://www.forum-ukraine.de/forum/index.php?page=Thread&postID=105741#post105741']Woher kam das Geld für unsere Gemeinden? Oder warum geht die Lebensqualität in den Siedlungen in der Ukraine stetig zurück ...[/url]

    "Im Land der Schatten ist die Wahrheit eine Lüge"
    Tom Drake

    Einmal editiert, zuletzt von Thialfi ()

  • Könnte hier das Beispiel der kommunalen Versorgung analog wie in D ein Vorbild sein?


    Wer mal politisch aktiv war, der weiß, wie schnell man davon überfordert sein kann. Entscheidungen zu treffen die mehrere Millionen beinhalten und auf Experten angewiesen zu sein ohne selbst alles zu verstehen.


    Jedoch ist das ganze unter "Kontrolle" demokratisch gewählter Vertreter.

  • Jedoch ist das ganze unter "Kontrolle" demokratisch gewählter Vertreter.


    In der Ukraine auch! [Blockierte Grafik: http://forum.volno-gorsk.dp.ua/images/smilies/bu.gif] [Blockierte Grafik: http://forum.volno-gorsk.dp.ua/images/smilies/aq.gif] [Blockierte Grafik: http://forum.volno-gorsk.dp.ua/images/smilies/az.gif] [Blockierte Grafik: http://forum.volno-gorsk.dp.ua/images/smilies/ak.gif]

    "Im Land der Schatten ist die Wahrheit eine Lüge"
    Tom Drake

  • Vor etlichen Jahren saß ich im Rat der Kreisverwaltung und wir sollten über die Investition einer neuen Kläranlage abstimmen.
    Es ging um 2.5 Mio.
    Ich verstehe sehr viel von Abwassertechnik, aber hier ging es komplett um neu strukturierten Siedlungswasserbau. Planung beinhaltet auch Bevölkerungsentwicklung etc.


    Ich habe damal ein sehr ungutes Gefühl gehabt bei der Abstimmung.
    Am Ende war der der Preis mit 2.85 Mio relativ dicht bei der Veranschlagung.


    Was wqre wenn es 10 Mio gekostet hätte.
    Man ist auf die Aussage von Experten angewiesen und wenn diese eben gute Kontakte zu Wirtschaft haben ....

  • von einer Privatisierung halte ich nichts. Da würde ich so enorme Investitionen befürchten, die die Grundversorgung unbezahlbar für den Bürger machten.


    Nach meinem Dafürhalten kann es nur in kommunaler Hand Stück für Stück eine Sanierung im Sinne einer Verbesserung geben.


    Auch in D gab es bei einigen Städten dies "sell and lease back". Oder es wurde einfach verkauft. Und heute versucht man krampfhaft diese Fehler zurückzudrehen. Alles den Kräften eines Marktes/ des Kapitals zu überlassen ist nicht richtig.

    Zu der Thematik verweise ich immer gerne auf diesen Bericht. "Wasser unterm Hammer"


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  • Es gibt erfreulicherweise aber auch kleinere Versorgungsringe, so durch Blockheizwerke der neueren Art für ein paar wenige Gebäude, Wasserversorgung in den Siedlungen (eigene Genossenschaft der Nachbarn) am Stadtrand


    Hallo,
    so in der Art kann es aussehen, oder gleich auf Ebene eines vielleicht 5000-Einwohner-Dorfes.


    Jetzt ist die Frage der Finanzierung sofort auf dem Plan. Wer gibt verbilligten Kredit an das Dorf welches per se nicht kreditwürdig wäre ?


    Und dann kommen wir zu dem nächsten Punkt: alle müssen nach der Investition mehr bezahlen ... auch die, die vielleicht erst in ein paar Jahren neue Leitungen etc. bekommen. Ich überspitze: nach bald 25 Jahren im Extrem-Kapitalismus wird es schwieriger das Denken in Richtung Gemeinwohl zu schärfen. Aber es sollte noch ein Lebensfunke drin sein. Das würde also vom Ansatz her gehen.


    Haben wir die zwei obigen Hürden genommen, dann kommt das Hauptproblem: Wie hoch kann der neue Leistungspreis angesetzt werden? Da bislang oftmals ein Preis unterhalb jeglicher Selbstkosten berechnet wird (das Netz hatte man ja geschenkt bekommen !?), da muss vielleicht ab sofort der wirkliche Selbstkostenpreis incl. Kreditkosten plus Rücklagen für kommende Reparaturen oder kommenden Netzausbau aufgerufen werden. Preissteigerung um 1.000 % gefällig ? Das kann man nicht wirklich vermitteln. Die Revolte ist vorprogrammiert, und alle werden lieber statt z.B. sauberen Trinkwassers den maroden Zustand belassen wollen.
    Gruß nobody


  • Tja, grau ist nicht nur die ukrainische Stadt sondern auch alle Theorie.
    In einem kleinen KWK wird nicht nur Heizwärme erzeugt sondern auch elektrische Energie. Die will aber niemand hier haben.
    Lieber bauen hier österreichische Firmen Sonnenkollektoren auf für eine pseudo ökologische Stromproduktion. Die mit EU Subventionen gesponsert werden.
    Hier mal ein Beitrag aus einem ukrainischen Forum hier in der Stadt über genau dieses Problem!


    Zitat

    Приветствую, Бывалый. Да, конечно. Много уже сказано, но оно со временем забывается, поэтому можно и освежить некоторые моменты. Когда тебе предлагают выживать самостоятельно, то нельзя сразу сказать, хорошо это или плохо. Если у тебя есть «ресурс» для такого выживания, то это хорошо. Ну, и наоборот. Что у нас было до того, как мы начали перелопачивать весь город и реализовывать Программу реконструкции системы теплоснабжения г.Вольногорска? Была у нас ТЭЦ ГМК и централизованная система теплоснабжения. На ТЭЦ сжигался природный газ и на выходе имелось 2 продукта – тепловая и электрическая энергии. Тепловая энергия была востребована и использовалась для отопления и горячего водоснабжения города. А вот с реализацией электрической были проблемы. Как это ни покажется странным простому обывателю, но электрическая энергия, получаемая на ТЭЦ, не нужна была никому… И если тепловой сегмент производственной деятельности ТЭЦ ещё как-то себя окупал, то электрический был крайне убыточен для предприятия. Можно понять руководство ГМК, которое было вынуждено искать решение этой проблемы. Решение было найдено простое – нужно было исключить из производственной деятельности ТЭЦ электрический (крайне убыточный в бестолковой, коррумпированной государственной экономике) сегмент. В этом случае предприятие как-то решало свою проблему убыточности ТЭЦ. Но такое решение приводило к тому, что все эксплуатационные затраты по работе ТЭЦ ложились на единственный оставшийся продукт – тепловую энергию, делая последнюю сравнительно дорогой и относительно неподъёмной для потребителей (население, бюджет и прочие) города. Более организованные группы потребителей, бюджет и прочие, быстро нашли выход из создавшегося положения. Они начали уходить от ЦО и ГВП и переходить на автономные системы теплоснабжения. Также стала поступать и часть населения, которая «при деньгах»... Одним словом, ситуация стала «спасайся, кто и как может». А кто не может? «Это его проблемы»… Резюме с таким выводом нормально смотрится, разве что, в джунглях, но никак не в государстве, которое реально заботится о благополучии своих граждан. Нормальным вариантом реконструкции системы теплоснабжения города, с моей точки зрения, было бы передача ТЭЦ городу и создание не её базе КП «Теплокоммунэнерго» с последующей его реконструкцией. ГМК сразу бы сбросил со своих плеч не нужное ему бремя, а город поимел бы источник тепловой и электрической энергии. Далее нужно было бы решить вопрос с получением права на реализацию электроэнергии, получаемой на ТЭЦ, в регионе и заниматься реконструкцией системы теплоснабжения города путём внедрения энергосберегающих технологий… Такой вариант никогда не воспринимался всерьёз ни властью города, ни руководством ГМК, потому что они понимают, что мы живём в стране, в которой «всё схвачено» или из-за желания «всё схватить», ну, там «рычаги воздействия, давления, влияния и пр.» Сами посудите, Бывалый, разве можно назвать адекватным человека, который предлагает частям своего тела выживать самостоятельно… А вот, у нас в городе, да и в стране именно это и предлагается.Ну, не могу я считать это нормальным, даже если «одна нога делает успехи»…

    Es geht hier darum das die Stadt gerne ein KWK neu gebaut hätte aber ohne Verkauf des Stroms rechnet sich das ganze nicht.
    Vielleicht kann das jemand richtig übersetzen ich bekomme merkwürdige Sätze über z. B.

    Zitat

    Sie müssen von der Produktion Aktivitäten CHP elektrisch (extrem schädlich für den dummen, korrupten Staatswirtschaft) Segment ausgeschlossen werden

    "Im Land der Schatten ist die Wahrheit eine Lüge"
    Tom Drake

  • Ganz so schlimm ist es auch wieder nicht, also unsere derzeitige Stadtwohnung liegt ziemlich genau in der City, hier sind mehrere Blöcke an einem erneuerten Blockheizwerk angeschlossen, soweit ich weiss sind alle Wohnungen privatisiert und das sind etliche, der Rest wird von den Hausverwaltungen vermietet. Während der Zeit der Heizperiode werden von den Bewohnern die entsprechenden Heizkosten abgeführt, monatlich!
    Bleibt ein Wohnungsinhaber in Verzug mit den Heizkosten, dann wird die Wärmezufuhr im Frühjahr abgesperrt. Erst nach Zahlung der Schuld und eine Vorauskasse für etwa drei Monate, sowie einer Gebühr, wird die Wärmezufuhr wieder freigeschaltet. Die säumigen Zahler hängen am "Schwarzen Brett" mit Namen, Wohnungsnummer und Höhe der Schuld. Sehr wirkungsvoll, wenn auch unangenehm für die Betroffenen!
    Das Blockheizwerk scheint sich zu amortisieren, jedenfalls gibt es keine Klagen und die dortigen Heizer bekommen ihr Gehalt regelmässig.


    Die Wasserversorgung in der Stadtrandsiedlung wurde von den dortigen Anwohnern selber gegründet, sie haben bereits vor vielen Jahren eine eigene Ringleitung gelegt, gemeinsam, es wird Stadtwasser eingespeist, welches bei der Stadt bezahlt wird und zwar von der Genossenschaft. Die Anwohner bezahlen den Anschluss bei der Genossenschaft und auch den Verbrauch (Wasseruhr). Da alles ehrenamtlich verwaltet wird liegen die Gebühren und Kosten unter denen der Stadt. Die Wartung wird ebenfalls direkt bezahlt, es gibt also niemand der hier umsonst arbeiten muss. Die Müllabfuhr, einmal pro Woche, ist dort ebenfalls durch jährliche Vorauszahlung geregelt. Das Abwasser wird in der vorgeschriebenen eigenen Klärgrube gesammelt (mehrere Kammern) und bei Bedarf kostenpflichtig abgefahren. Ob ich das bei der Grösse meiner Kläranlage noch erleben werde, wage ich fast zu bezweifeln!


    Die Stromleitungen und Masten, sowie der Trafo sind verhältnismässig neu (Kraftstrom) in der Siedlung. Die Gasleitung in der Strasse ist ebenfalls in einem guten Zustand, erst gegen Ende der UdSSR gebaut. Die Siedlung an sich ist schon sehr alt, ursprünglich für die Arbeiter zu Beginn der Industrieansiedlung in Smila errichtet. Viele Häuser sind schon erneuert worden oder haben wie bei mir einem Neubau Platz machen müssen.
    Es gibt aber auch ein paar wenige Häuser, wo die Besitzer in anderen Städten arbeiten und nur noch in den Urlaubszeiten sporadisch nach dem Rechten sehen!


    Danke Oldtrotter

  • nicht mal stundenweise wie in Cherson...


    :thumbup: :thumbup: ich hab heiss Wasser, wie auch inzwischen sehr viel andere hier, weil eigener Boiler oder Gastherme wie bei mir. Die meisten sind auch inzwischen von der Fernwärme abgeschnitten.

    » Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, früh zu begehen. «

    Winston Churchill



  • ich hab heiss Wasser, wie auch inzwischen sehr viel andere hier, weil eigener Boiler oder Gastherme wie bei mir.


    Das nützt nur nicht viel wenn das das Wasser wie im Heimatort meiner Frau (Mali Mayak) von 22:00 Uhr bis 06:00 Uhr abgestellt wird.
    Die Wohnung hat auch eine Gastherme. Abends weg gehen und dann noch mal unter die Dusche ist leider nicht möglich. Waschen ist dann nur noch mit dem Wasservorrat aus dem Eimer möglich. :S

  • Das nützt nur nicht viel wenn das das Wasser wie im Heimatort meiner Frau (Mali Mayak) von 22:00 Uhr bis 06:00 Uhr abgestellt wird


    Auf der Datscha haben wir Wasser nur frühmorgens (vermutlich von 4:00 bis 6:00 Uhr). Da braucht man dann einen Vorratsbehälter und eine Pumpe. Letztlich ist das alles immer nur eine Frage des Aufwands bzw. Geldes.


    Stabile Versorgungsanschlüsse sind ein Luxus, der für uns selbstverständlich geworden ist. Diesen Luxus gibt es aber bei weitem nicht überall auf der Welt so. Beispielsweise ist die Stromversorgung in der Dominikanischen Republik so instabil, dass eigene Generatoren zur Standardausstattung der besseren Häuser gehören.


    Gruß
    Siggi

  • das Wasser wie im Heimatort meiner Frau (Mali Mayak) von 22:00 Uhr bis 06:00 Uhr abgestellt wird.


    :nono: :nono: Wasser hab ich nur keines, nur wenn der Strom abgeschaltet ist, da eigener Brunnen!!!!

    » Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, früh zu begehen. «

    Winston Churchill



  • Wir haben wieder Wasser!
    Gestern vormittag wurde das Wasser, wie jedes Jahr, in der ganzen Stadt abgestellt. Seit einer Stunde schon habe wir wieder Wasser! Das letzte Mal hatten wir erst am Abend wieder Wasser.
    So, jetzt kann ich endlich duschen gehen. Bei täglich über 30°C ist das eine Wohltat.

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